Zwei Hochhäuser in Italien, die überall stehen könnten: Die Formensprache ist brutalistisch, wobei hier die betongefassten Brüstungen den Eindruck dominieren. Streng genommen sieht man keine Wände, keine tragenden Teile, nichts, nur die Brüstungen. Es ist ein schlichtes Konzept, das äußerst erfolgreich ist, denn die Wohnungen haben allesamt komplett umlaufende Balkone. Auf dem Dach gibt es offenbar gemeinschaftlich nutzbare Fläche. Das erinnert an Wien, wo renditefreie Wohnhäuser mit günstigen Mieten und Schwimmbädern auf den Dächern selbstverständlich sind.
Diese Stahlskelettbauten sind auch heute noch state of the art, wenn man einmal von ökologischen Aspekten absieht: Ein dünnes Skelett, das sich selbst trägt, weshalb die Grundrisse äußerst flexibel eingerichtet werden können. Die vorgezogenen Balkone sorgen für Beschattung der Wohnung im Sommer. Das Grünzeug auf den Balkonen sorgt für ein Ambiente, das bei aktuellen Häusern mit enormem Werbeaufwand als ökologisch verkauft wird. Man braucht keine teuren Grüninstallationen an den Fassaden, wenn von rundumlaufenden Balkonen Grünes wuchert.
Im Umfeld der beiden Häuser gibt es Grünflächen, einen Spiel- und einen Fußballplatz. Moderne Städteplanung, die heute noch vorbildlich ist.
(Fotos: genova 2019)
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