Archiv der Kategorie: Literatur

Dussmann und der Respekt vor dem Buch

Die meistprosperierenden Branchen im Kapitalismus sind die, deren Produkte einen zeitlich flexibel gestaltbaren Gebrauchswert haben. Ein Spielzeug beispielsweise kann ein Kind ein Jahr benutzen, danach bekommt es die Schwester, dann der Cousin. Oder das Kind benutzt es nur einen Tag … Weiterlesen

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Thomas Bernhard übers Bauen

Die Bauten, gleich welche, die Wohnbauten wie die Nicht-Wohnbauten, schauten anders aus, wenn die, die sie gebaut haben, sich auch nur in geringem Maße um die, für die sie diese Bauten gebaut haben, gekümmert hätten, alle diese Bauten sind gebaut … Weiterlesen

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Der schönste jemals an eine Brüstung geschriebene Satz:

Die Übersetzung liefere ich auf Anfrage gerne nach, aber so ein Satz funktioniert doch am besten im Orignal. Ich fordere für EM den Literaturnobelpreis und hoffe inständig, dass seine Poesie die erhoffte Wirkung zeigte. (Foto: genova 2019)

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Literaturbesprechung

Adolf Loos schaffte hier das Kunststück (das keine Kunst ist), drei wichtige Fragen zu stellen und sie zugleich richtig zu beantworten: Man sieht: Die wesentlichen Fragen, die die Menschheit beschäftigen, sind so neu gar nicht. Hören wir auf die alten … Weiterlesen

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Der Penis ist Schuld am Klimawandel und andere Fragen des Überlebens

Das behaupten Forscher in einer Studie, schreibt der Spiegel. Besser gesagt: Forschern ist es gelungen, einen Nonsens-Artikel in einer Fachzeitschrift zu platzieren. Es ist nicht das erste Mal: Vor 21 Jahren schaffte es der Physiker Alan Sokal, eine Unsinnsstudie im … Weiterlesen

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Vom Nichtfunktionieren

„Du sollst nicht funktionieren“ ist der Titel eines 9,95-Euro-Buches, das ich mir kürzlich im Vorbeigehen einsteckte. Wie man das mit 9,95-Euro-Büchern in Zeiten, in denen eine Ausgabe der Süddeutschen Zeitung schon 2,70 Euro kostet,  so macht. Der Titel klingt interessant, … Weiterlesen

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Kurz was zu Herrndorf/Ausflug zu Lobo

„Mit Luhmann draußen, beim Eis, bis es dunkel war.“ Rainald Goetz, Abfall für alle, 1998 „Sitze im Garten in der Sonne mit Dostojewskij, Der Spieler.“ „Sitze am Wasser mit Salinger“ „Spät in der Nacht noch mal in ´Abfall für alle` … Weiterlesen

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Kurzes Nachdenken über das Nicht-Greifbare

„Qualität in der Kunst ist nicht davon abhängig, wie fleißig und gründlich man war, nicht einmal wie geschickt und wie gut ausgebildet. Es gibt ein anderes Element, das eine viel größere Rolle spielt und das wir nicht greifen können.“ sagte … Weiterlesen

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Scheck über Grass via Herrndorf

Zeitreise ins Jahr 2012: Herrndorf, Arbeit und Struktur, S. 326, Denis Scheck zum Israelgenörgel von Günter Grass: „Die Welt hat schlecht, die Welt hat miserabel gelesen, er habe den Eindruck, Zeuge der schwärzesten Stunde der deutschen Literaturkritik während seiner bisherigen … Weiterlesen

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Hüther mag Heine: Historisch betrachtet siegt die Lüge

Michael Hüther ist (seit 1981) Mitglied der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft. Das sind solche scheinbar nebensächlichen Meldungen, bei denen ich hängenbleibe. Hüther ist also Fan von Heine. Hüther ist seit 2004 Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln, vom Kapital finanziert. … Weiterlesen

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Kleiner Hinweis zum gegenwärtigen Stand deutscher Kultur

(Foto: genova 2013)

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Vom Elend der Germanisterei

Ingo Schule, Unsere schönen neuen Kleider: Worte wie Kapitalismus, Klassenkampf, Profitmaximierung oder gar Ausbeutung wurden als veraltet belächelt und im Sprachgebrauch tunlichst vermieden. Zu fragen, wer woran verdient, wem dies oder das nutzt und zu wessen Nachteil dieses oder jenes … Weiterlesen

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Zum Verhältnis von Bier und Wein

Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein. Thomas Kapielski, Weltgunst, 2004, S. 87. Meine Rede.

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„…dass ein System nicht durch Freundlichkeit gestoppt werden kann“

Ein paar kluge Sätze des österreichischen Schriftstellers Franz Schuh (Foto) in der NZZ (via tomate), die sich nicht nur die Occupyesoteriker merken sollten: „Dass die Geldverdiener Geld verdienen, ist in der Logik des kapitalistischen Systems klar. Ihnen das nachher vorzuwerfen, … Weiterlesen

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Dreamteam Lafontaine/Wagenknecht

Oskar Lafontaine wird ja die Tage als wiederkehrender Parteivorsitzender der Linken gehandelt. Zusammen mit Sahra Wagenknecht wäre des meines Erachtens eine echte Chance für nachhaltige linke Politik. Zwei hochprofessionelle und kundige Politiker, die über umfassende nationalökonomische Kentnisse verfügen, ihren Marx … Weiterlesen

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(Zwischen) Scheiden entscheiden

Ein lustiges Sprachspiel aus den Elementarteilchen von Michel Houellebecq. Der sexuell dauerfrustrierte Bruno macht Ferien im „Ort der Wandlung“, einer Art Alt-68er-FKK-Dauerbumsanlage. Bruno ist auf einer mit Leibern vollen Rasenfläche auf der Suche und… „…stolpert sozusagen zwischen den Scheiden her. … Weiterlesen

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Rainald Goetz über Matthias Matussek: „Komplett über seine geistigen Verhältnisse“

Nochmal flott zum Egozentriker Matussek, weil Rainald Goetz anlässlich einer Veranstaltung mit Rüdiger Safranski pointiert über ihn schreibt (Klage, 2008): „Wenn Matussek redet, im weit offenen Hemd, werden Worte zu Vokabeln ohne Zugriff auf die geistigen Inhalte, die sonst von … Weiterlesen

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Rainald Götz über Ursula von der Leyen

Wenn die Allzuvernünftigen allzu vernünftig und grausam überlegen lächelnd ihre Vernünftigkeitsvorstellungen über den von ihnen nur noch gleich einzurichtenden Vernunftzustand der Welt dazulegen anfangen, fangen die allergrellsten Alarmglocken zu schrillen an, das ist der Kern meines Einwandes gegen eine Figur … Weiterlesen

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Cora Stephan. Ein Irrtum

Schnell ein paar Zeilen, die ich mir auch schenken könnte. Es geht um eine Frau namens Cora Stephan, die ein Buch namens „Angela Merkel. Ein Irrtum“ geschrieben hat. Das Interview, das die FASZ deswegen vergangenen Sonntag mit ihr führte, ist … Weiterlesen

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Thomas Bernhard und der „Verrat in den Köpfen“

Ein großes Ereignis, das hier im führenden Literaturblog des deutschsprachigen Raums noch nicht gewürdigt worden ist: Die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Thomas Bernhard und seinem Verleger Siegfried Unseld. Wobei ich nur auf folgende Briefpassage Bernhards aus dem Jahr 1970 aufmerksam … Weiterlesen

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„Titus, iss noch ein Stück Biobanane!“

Umweltbewusste Konsumenten sind unpolitisch. Das denke ich mir schon länger und jetzt gibt es erfreulicherweise ein Buch, dessen Autorin das auch so sieht: Kathrin Hartmann heißt sie, und das Buch heißt „Ende der Märchenstunde“. Der unpolitische Konsument ist zeitgeistig auf … Weiterlesen

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Wertigkeitstest für Buchläden

Weil Service ja so wichtig ist heutzutage, kommt jetzt etwas Praktisches: Ein guter Test, um die Wertigkeit eines Buchladens zu prüfen: Die Zahl der Regale in der Esoterik- und der Philosophieabteilung vergleichen. Gibt es mehr Esoterik- als Philosophieregale, empfiehlt es … Weiterlesen

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Verliebt, verlobt, verheiratet

Der frühromantische Dichter Novalis hat 1794 bei einer Reise Sophie von Kühn (Bild) kurz kennengelernt. Seinem Bruder schrieb er daraufhin, diese „Viertelstunde“ habe gereicht, sein „Leben zu bestimmen“ und kündigte die Heirat an. Sophie war damals zwölf Jahre alt. Die … Weiterlesen

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Die Dialektik des Jugendlichen

Zufällig gefunden: das Buch „Mainstream der Minderheiten“, Aufsätze zum Thema „Pop in der Kontrollgesellschaft“, erschienen 1996. Die Herausgeber Mark Terkessidis und Tom Holert beschreiben im Vorwort, dass Pop, ökonomisch betrachtet, vom Mainstream aufgesaugt, gemainstreamt und profitabel angeboten wird. Und dass … Weiterlesen

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Der konkrete Ort der Phantasie

„Das Museum der Unschuld“ heißt ein Roman des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk. Wer das Buch liest, fragt sich sicher, wo hier die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verlaufen. Die Figuren sind erfunden sicher, die Orte real. Allerdings ist selbst ein … Weiterlesen

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Thomas Bernhard wirklichkeitsnah

Thomas Bernhard gilt ja als Meister der Übertreibung, beispielsweise weil er die Österreicher als „durch und durch nationalsozialistisch“ bezeichnete. Angesichts der gestrigen Nationalratswahl in Österreich, bei der die beiden Rechtsaußenparteien BZÖ und FPÖ auf fast 30 Prozent kamen, sieht es … Weiterlesen

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Glavinic und Habenichtse

Thomas Glavinic: „Das bin doch ich„, ein ganz hervorragendes Buch, lakonisch, sehr genau beobachtend, selbstironisch (das wichtigste dabei), kurzweilig, gut geschrieben. Sicher beschreibt Glavinic die Protagonisten nicht gerade detailliert, aber genau das ist gar nicht nötig, wenn man so genau … Weiterlesen

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Deutschland hat immer noch Dachschaden

„In Zeiten, in denen der Deutsche nicht müde wird zu beschwören, auch er sei, wie andere, ein Kulturmensch, ist es ratsam, ein Buch zur Hand zu nehmen, das derlei Unsinn berichtigt“, schreibt Thomas Blum in einer Buchbesprechung (Martin Hecht: Deutsche … Weiterlesen

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Biller, Kelek und Sloterdijk für eine Stunde integriert

Maxim Biller und  Necla Kelek zu Gast beim Philosophischen Quartett von Peter Sloterdijk (und diesem anderen Freak). Drei völlig unterschiedliche Menschen. Thema ist die Integration der Migranten in Deutschland. Biller vertritt durchgehend vernünftige Positionen, die jedoch erschreckend wenig Widerhall finden. … Weiterlesen

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