„Zusatzbeitrag“ der Krankenkassen: die Post freut sich

Acht Euro sind Peanuts. Oder doch nicht? Es geht um den „Zusatzbeitrag“ von acht oder zehn Euro pro Versichertem in den gesetzlichen Krankenkassen.

Kleine Rechung: 70 Millionen Menschen sind in Deutschland gesetzlich krankenversichert. Zieht man Familienmitglieder ab, bleiben rund 50 Millionen übrig. Die kriegen derzeit alle Post von ihrer Krankenkasse mit der Bitte, eine Einzugsermächtigung über die acht Euro zurückzuschicken. Macht 50 Millionen Briefe mal zwei, plus schätzungsweise ein paar Millionen Nachfragen, Mahnungen etc. So kommt man – Brieferstellung, Porto, Bearbeitung etc. – wohl auf einen dreistelligen Millionenbetrag, den der Blödsinn kostet, bevor auch nur ein Cent mehr ins Gesundheitssystem fließt.

Wer denkt sich so einen Scheiß aus? Die Post wahrscheinlich. Den Beitragssatz könnte man mittels Software für Nullkommanix anpassen.

Davon abgesehen, dass der Beitragssatz vergangenen Juli erst gesenkt wurde, was natürlich auch den Arbeitgebern zugute kam. Jetzt geht´s wieder rauf, aber nur für die Arbeitnehmer.

Die neoliberale Erosion der Gesellschaft, die, entgegen aller Verheißungen, immer auch mehr Bürokratie bedeutet, schreitet voran. Die verwaltete Welt macht sich selbstständig. Man beachte, wie gerne Politiker Begriffe wie „fair“, „transparent“, „gerecht“, „klar“, „einfach“ in die Münder nehmen, also genau das Gegenteil dessen avisieren, was sie faktisch erreichen. Die gesellschaftliche Akzeptanz dieses Rhetorikmülls führt mittlerweile dazu, dass selbst die FDP von einem „fairen Sozialstaat“ reden kann.

Und das alles für nur acht Euro pro Monat.

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21 Antworten zu „Zusatzbeitrag“ der Krankenkassen: die Post freut sich

  1. Jörg Kremer schreibt:

    Diese Diskussion ist sicher richtig. Die Täter sitzen aber millionenfach in den Wartezimmern. Jahrzehnte haben Millionen Patienten den Arzt viel zu oft als Sozialentertainment genutzt. Wie auch heute noch medizinische Leistungen von vielen genutzt werden, ist ein Skandal viel größeren Ausmaßes, als diese 8 Euro. Wenn jeder der von Ihnen zitierten etwas kostenbewusster wäre, würde die Solidargemeinschaft nicht so tief in die Tasche greifen müssen. Diese Seite darf man bei der Diskussion nicht ganz vergessen. Auch bei den Patienten gibt es millionenfach Täter.

    Ich war gerade in Barcelona, habe meinen Magen etwas verstimmt und wollte mir Maloxan kaufen. Der Apotheker sagte mir, er habe nur Flaschen mit 250 ml Inhalt. Ich holte schon den großen Schein raus, weil ich die Preise aus Deutschland kenne. Der Apotheker fragte dann nach 2 Euro 85 Cent. Der Preis in Deutschland liegt ca. beim Zehnfachen.

    Auch ein Aspekt, den man beleuchten könnte und sollte. Ich empfinde es insgesamt so, dass man zu wenig an der Seite der Kostenproduktion arbeitet, diese sinnvoll zu begrenzen.

    Aber das braucht Intelligenz und Cojones. Meckern über hohe Kosten ist dagegen ein Kinderspiel.

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  2. Hartung schreibt:

    „Die neoliberale Erosion der Gesellschaft, die, entgegen aller Verheißungen, immer auch mehr Bürokratie bedeutet, schreitet voran. Die verwaltete Welt macht sich selbstständig. Man beachte, wie gerne Politiker Begriffe wie “fair”, “transparent”, “gerecht”, “klar”, “einfach” in die Münder nehmen, also genau das Gegenteil dessen avisieren, was sie faktisch erreichen.“

    Wie sehr du mir aus der Seele sprichst! Da gibts eigentlich nicht mehr dazu zu sagen. Aber es ist ja allgemein eine Tendenz Begriffe als Worthülsen zu gebrauchen um abzulenken…

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  3. Jörg Kremer schreibt:

    Das war schon im alten Rom so!

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  4. hanneswurst schreibt:

    @Jörg Kremer: Die medizinische Überversorgung halte ich auch für erheblich, alle 100m steht eine Apotheke und die Deutschen sind tatsächlich Arztbesuchsweltmeister. Allerdings kenne ich das Gesamtbild nicht, ich weiß zum Beispiel nicht, wie sehr diese häufigen Arztbesuche, die teilweise sicherlich auch präventiven Charakter haben, die Kassen wieder entlasten und die Lebensqualität tatsächlich steigern.

    Appelle an das „Kollektivkostenbewusstsein des einzelnen Bürgers“ halte ich jedoch für sinnlos. Das erinnert mich an Münteferings Beschwerde über die „Heuschrecken“, die über den Wirtschaftsstandort Deutschland herfallen. Natürlich hätte Müntefering selber damals ein politisches Konzept vorlegen müssen, um eben diesen „Raubbau“ der Investmentgesellschaften unschädlich zu machen. Das war gesamtwirtschaftlich aber wahrscheinlich nicht möglich oder auch nicht sinnvoll – es klingt aber gut den Bürger vor dem bösen ausländischen Kapital zu warnen.

    Ebenso gut hätte Müntefering an den deutschen Bürger appellieren können, er möge doch gefälligst deutsche Autos kaufen, auch wenn ihm das Angebot eines ausländischen Marke attraktiver vorkommt. Ähnlich effektiv (und – wie oben angemerkt – in der Gesamtbilanz vielleicht auch gar nicht sinnvoll) ist es, den Bürger zu weniger Arztbesuchen aufzufordern. Entweder die Demokratie entscheidet sich diesbezüglich zu einem Sparprogramm, das alle betrifft, oder die Leute werden zu recht nicht einsehen, warum sie aufgrund eines ominösen Kostendrucks weniger Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen sollten als ihre Nachbarn.

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  5. Tom schreibt:

    Bitte beim erhöhten Aufkommen von Arztbesuchen nicht diejenigen vergessen, die durch Hartz IV oder durch entsprechende Arbeitgeber gezwungen sind, vom ersten Tag an eine AU zu liefern.

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  6. genova68 schreibt:

    Na, Jörg Kremer, dann nehmen Sie mal ihre Cojones in die Hände und sorgen Sie für die Senkung der Arzneimittelpreise. Daran haben sich schon andere die Cojones geklemmt.

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  7. Nihilist schreibt:

    Nun, von mir bekommt die Post kein Porto, ich habe meinen Widerspruch bei der Krankenkasse abgegeben. Mit Kopie, auf der ich mir die Abgabe habe bestätigen lassen. Denn wie viel Post geht verloren.

    Zum Beitrag von 1 % oder der Pauschale von 8,- €. Die halte ich für verfassungswidrig. Denn das ist nur der Schritt hin zur Zweiklassenmedizin. Dann können die Erwerbslosen diesen Betrag nicht von der Steuer absetzen, der Pauschalbetrag ist eben bei einem alleinstehenden Erwerbslosen mehr wie 1 %.

    Wenn ich den 1%-Zuschlag für chronisch Kranke betrachte, der schon zu entrichten ist, also die 43,08 € für 2010, wäre es pro Monat nur 3,59 €.

    Und als Bemessungsgrenze für die Rentenversicherung wird für Erwerbslose im Jahr 2.460,- €, oder eben 205,- € je Monat angerechnet. Mit welchem Recht werden ja nach Gusto unterschiedliche Beträge benutzt.

    Wer ist an den ausufernden Kosten des Gesundheitswesen Schuld? Nun, ich habe fünf Jahre in einer Krankenkasse gearbeitet. Da könnte ich viele Geschichten erzählen.

    Ärzte trauen sich nicht gewissen Patienten etwas zu verweigern, der geht dann im nächsten Quartal zu einem anderen Artz. Freiwillig Versicherte meinen, sie müssten eine „Rendite“ erzielen, für ihre Beiträge, und da kommen dann teure Verordnungen usw. mit medizinischen Begründungen durch Ärzte … damit die Kasse zahlen muss. Ich hab dann aufgehort und bin in die EDV gegangen.

    Zu der hohen Zahl von Arztbesuchen, ich bin seit Anfang November in Behandlung, zuerst wurde ein wirkungsloses Medikament mit tollen Nebenwirkungen verschrieben (Müdigkeit, Darmblutung, Brechreiz, Sodbrennen – das sind die Nebenwirkungen des ersten Medikaments die ich gehabt habe – es waren auf dem Beipackzettel erheblich mehr) plus einer AU-Bescheinigung sowie eine Überweisung zum Chirurgen, dort war dann Röntgen erforderlich, da war nichts genau zu erkennen, könnte ein Sporn sein, also Überweisung zur MRT, in die Röhre, wieder zum Chirurgen, eine Knochenverengung in der Schulter, weiter Tabletten, aber andere, falls die auch nicht wirken, könnte eine Cortisonspritze vielleicht helfen, und falls dann keine Besserung erfolgt eine Operation. Verschrieben wird jeweils eine 20er Packung, es könnte ja eine Besserung eintreten, also alle 10 Tage ein neues Rezept abholen, dann Hausarzt über Weihnachten dicht, zur Vertretung, neues Rezept. Anfang Januar wieder Hausarzt, Spritze bekommen, Tabletten abgesetzt, da keine Besserung. Auch durch die Spritze keine Besserung. Operation und anschliessend Reha, och das möchte ich nicht, da mir die Risiken der OP geschildert wurden. Neue Idee des Arztes, Krankengymnastik, 6 mal, toll, es wird langsam besser. Wieder zum Arzt, erneut 6 mal. Und die Krankengymnastin erklärt, das könne bis zu einem Jahr dauern, ehe ich meinen linken Arm wieder richtig benutzen kann, denn seit November hatte ich wegen der Schmerzen den Arm geschont, und die Muskulatur hat sich zurückgebildet. Nun ist auch noch Muskelaufbautraining erforderlich.

    Wenn GLEICH Krankengymnastik verordnet worden wäre … dann müsste nun kein Muskelaufbau trainiert werden. Tabletten und Spritze waren auch überflüssig.

    Die Rezeptgebühren … dazu habe ich mir ohne Verschreibung ein Theraband zugelegt, um die Übungen auch zu Hause machen zu können und eine Hantel. Aber die Kosten muss ich selber tragen, die werden auch nicht angerechnet auf den von mir zu zahlenden Betrag von 2 % – da ich ja nicht chronisch Krank bin.

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  8. Jörg Kremer schreibt:

    Wir unterscheiden uns. Wenn ich mit diesem System so unzufrieden wäre, wie ich es hier auf sehr vielen Ebenen von sehr vielen Leuten erfahre, wenn ich mich so in meiner Lebenslust eingeschränkt fühlte, würde ich in einem anderen Land leben.

    Dann diese Schilderungen von Einzelfällen. Diese sind der Grund, warum unser System so krank geworden ist. In allen Bereichen. Weil jeder sich als Opfer sieht, dem man mutwillig Böses antun möchte. In einer Solidargemeinschaft gibt es immer Einzelfälle, oben und unten, die nicht abgedeckt werden können. Wer das nicht versteht und leben kann, sollte in ein anderes System wechseln. Konsequent.

    Ich arbeite viel und hart, verdiene Geld und nehme höhere Kosten in Kauf. Weil der Rest, wie sagt man heute so schön bei Formel1 und DSDS – das Paket stimmt.

    Dieses Land ist grundsätzlich gesehen, eines der lebenswertesten Länder, die ich für mich kenne.

    Bei vielen hier habe ich das Gefühl, sie sollten sich ein anderes suchen. Mancher sollte besser einen Einbürgerstaat gründen, weil völlig inkompatibel.

    Man muss seinen Fokus mal ändern und aus der Meckerecke treten. Denn irgendwann ist es zu spät, man kommt nicht mehr raus, wird zynisch und beginnt das Leben mit all den anderen wunderschönen Seiten nicht mehr sehen und genießen zu können. Das macht krank und dann werden sich diese Menschen an unserm Gesundheitssystem erfreuen können.

    Allen einen schönen Montag!

    (Ich bezahle meine Arzt und Medikamantenleistungen meistens privat und bekomme am Ende des Jahres eine Rückvergütung der Krankenkasse, die diese Kosten auffängt und mit diesem Kickback oft auch noch meine Gesamtkosten senkt. Ich finde das gut!)

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  9. genova68 schreibt:

    Die letzten beiden Beiträge zeigen schön, wie es heute funktioniert. Der eine übt Kritik, sachlich, fundiert, mit einer Menge Zahlen, ernsthaft. Aber er übt Kritik. Dann kommt ein PR-Experte mit folgenden Zutaten: Er stellt ich als total leistungsbereit hin, bringt keine Argumente, versucht nur, Stimmungen zu erzeugen, versteigt sich zu solch sinnlosen Bemerkungen wie die über „eines der lebenswertesten Länder“ (es ging um ein Detail, nicht gleich ums große Ganze), bietet also keinerlei Ansatz, etwas zu verbessern. Nur die Stimmung soll besser werden, und das geschieht auch noch durch Ausgrenzung: Wer Kritik übt, ist ein Meckerer, und der soll besser verschwinden.

    Und wenn nihilist hier ehrlich über seine Probleme berichtet und J. Kremer ihm sagt, dass er doch das Leben genießen solle: Sorry, du bist offenbar echt zu sehr in der PR-Propagandamaschine drin. Es geht hier aber ums real life, nicht um die Truman Show.

    Überhaupt: Einem Hartz-IV-Empfänger zu sagen, er solle sich ein anderes Land suchen. Eigentlich unverschämt.

    (Hoppla, jetzt habe ich wohl auch gemeckert. Ok, ich gehe ja schon.)

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  10. Jörg Kremer schreibt:

    Es ist doch nur zu natürlich, dass man nicht dort bleibt, wo es einem schlecht geht und man sich überall vom bösen „System“ angegriffen fühlt. Und von „Systemangriffen“ liest man hier zur Genüge.

    Was ist denn daran unsozial oder PR-Propaganda. Manchmal trifft Kritik auch die „Kleinen“. Hier meist die „Großen“. Ich empfehle auch den „Großen“, zu gehen, wenn es in Deutschland so schlimm ist. Darin ist nichts Verächtliches. Nichts Abwertendes. Das ist gesunder Menschenverstand. Lebensoptimierung durch Ausschluss ist eine sehr effektive Vorgehensweise und wirkt sofort. Aber das ist viel anstrengender als „Dauerkritik“. Denn dann muss man aus seiner Komfortzone raus. Kritisieren und leiden kann man auch im weichen Ohrensessel.

    Wenn ich jetzt noch meine Meinung zu Hartz 4 sage, werde hier sicher gesperrt. Auch nur gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung.

    Man kann natürlich so auf meinen Beitrag reagieren, wie geschehen. Völlig legitim. Aber eben auch immanent.

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  11. genova68 schreibt:

    Einem Kritiker, der sich, wie nihilist hier schon ein paarmal geschrieben hat, sozial engagiert, zu entgegnen, er solle abhauen, halte ich durchaus für unsozial. Früher hieß das „geh doch nach drüben“. Diese Art von Mundtotmachen auch noch als „gesunden Menschenverstand“ zu bezeichnen, toll.

    Ebenfalls das Gelaber von Komfortzone und Ohrensessel.

    Jemand wie nihilist würde gerne Zustände ändern, aber die Macht haben andere. Du jedoch änderst nichts mit deinem Pseudooptimismus. Du bist hier übrigens nicht im Dienst, kannst deine rosa Brille ruhig ablegen.

    Du wirst sicher nicht gesperrt, aber wenn deine Meinung zu Hartz IV ähnlich disponiert ist, kannst du sie von mir aus gerne für dich behalten. Sorry, wenn ich dir das so deutlich sage, aber für dieses unsäglich oberflächliche PR-Geplapper gibt es schon genügend Internetseiten. Schau dich mal bei der INSM um.

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  12. Jörg Kremer schreibt:

    Ich muss nicht verstanden werden. Lebe gerne und gut unverstanden. Warum aber dieser Kampf für „nihilist“? Er war Anlass aber nicht alleinige Grund für die Worte.

    KOnzentrieren wir uns also mal auf den Einzelfall: Ich frage mich jetzt allerdings, wie ein nihilist, ich denke der Name ist intellektuelles Programm, jemals die Sonne sehen will. Er würde, sähe er sie, sie auch verleugnen. Als zynisch empfinden, wenn Licht das Dunkel so profan erhellen würde.

    Und hier würde/wird er für diese Glanzleistung auch noch gewürdigt.

    Die Probleme sind immanent. Aber jetzt wiederhole ich mich…

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  13. genova68 schreibt:

    Ich arbeite jetzt auch mal viel und hart und melde mich deshalb später oder morgen.

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  14. Nihilist schreibt:

    @ Jörg Kremer.

    Ich lebe in diesem Land, weil ich hier geboren bin, weil meine Mutter (sie wird dieses Jahr 80) meine vier Kinder und 11 Enkelkinder hier leben.

    Ich bin eine Niete wenn es um Fremdsprachen geht, dafür liebe ich aber Mathe. Als Prganisationsprogrammierer habe ich mir zwar die Programmiersprache angeeignet, weil die LOGISCH und einfach ist, aber mein Alter kann ich nicht verschweigen.

    Wier könnten ja mal eine Diskussion um Fermats letzten Satz starten, oder uns über Xenos Paradox unterhalten, oder ein Paradoxon das ich einmal aufgestellt habe.

    Ich behaupte, das kein Mensch existieren kann, mathematisch betrachtet. Warum – grins – 2^80 – können sie mal ausrechnen, ich habs mal ausgerechnet, nur so zum Spass. Die Zahl ist dann die der notwendigen Ahnen, damit heute ein Mensch existiert, von vor 2000 Jahren, wenn Sie pro Generation ein Mittel von 25 Jahren ansetzen.

    Ach, warum habe ich seit meiner „Wegrationalisierung“ nie wieder einen Job bekommen? Die Lösung ist einfach – meine Zeugnisse – ich bin ein „schwerer Brocken für Vorgesetzte“ – weil ich mich immer für abhängig Beschäftigte eingesetzt habe.

    Als ich dann meine Gewerkschaftsmitgliedschaft gekündigt habe, wurde mein Vorgesetzter, der ebenfalls in dieser Gewerkschaft war, darüber informiert. Da wurde ich dann aufgefordert wieder Mitglied zu werden. Ich habe dann erklärt, nur, wenn alle die „Vorgesetzten“ mir belegen das sie ihren

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  15. hanneswurst schreibt:

    @Joerg Kremer: Vielen Dank für Ihren köstlichen Beitrag, die Westerwelle -Parodie hat mir gut gefallen. Sollen die kranken Pessimisten doch nach Sibirien auswandern, da können sie auch ordentlich Schneeschippen, hahaha! Mein Bruder hat einen seltenen Hirntumor und hat sich für die gescheiterten Therapieversuche total verschuldet. Was habe ich ihm gesagt? Junge, zieht doch nach Holland und lass Gras über die Sache wachsen, buahahaha!

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  16. Jörg Kremer schreibt:

    @hanneswurst:
    Jeder kennt immer jemanden, den es hart trifft oder getroffen hat. Zur Not kennt man sich selbst. Aber es gibt eben auch millionen Fälle, bei denen es funktioniert. Auch in der besten Solidargemeinschaft gibt es Einzelfälle, die keiner haben möchte, die aber unumgänglich sind.

    Herrn Westerwelle schätze ich in keiner Form, parodiere ihn deshalb sehr gerne.

    Bei aller Kritik, die ich an ihm habe, so hat er doch ein paar Sätze gesagt, die ich grundsätzlich nicht falsch finde. Nur es stürzt sich bei Ihm niemand auf das Positive. Das hätte er wissen müssen.

    Auf der anderen Seite machen doch Menschen wie Sie, die alles zerfleischen, aus unseren Politikern Stromlinienmenschen. Da habe ich fast schon wieder Respekt, wenn der eine oder andere dann doch noch mal eckig ist.

    Diese ganze weichgespülte Politikszene ist sonst doch auch in Ihrem Fokus. Also helfen Sie dem Guido Westerwelle doch, das Gute in seinen Aussagen umsetzen zu können.

    @nihilist:
    Ich habe Sie nie persönlich angreifen wollen. Meine Kommentare waren auf einer Metaebene angelegt. Mir steht eine Kritik Ihrer Person als Einzelfall und Ihrer Situation im Speziellen nicht zu. Das man das so auf Sie herabgekürzt hat, tut mir sehr Leid. Für mich müssen Sie sich hier nicht erklären oder Striptease machen.

    Wir arbeiten übrigens mit Programmierern, die wir nicht persönlich kennen. Da ist Alter und Aussehen absolut zweitrangig. Man darf das eben nicht so vor sich her tragen. Eventuell könnten Ihnen mal ein Paar Propagandaworte helfen, sich neu aufzustellen, um wieder Tastatur zu fassen. Denn darin sind wir gut!

    Ihnen alles Beste!

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  17. Nihilist schreibt:

    sorry – da hab ich eine falsche Taste gedrückt.

    Beitrag in Höhe ihres Verdienstes bezahlen, denn ich hatte immer Beitragsgerecht gezahlt und hatte erfahren, dass diese leitenden Angestellten seit vielen Jahren einen Minimalbetrag zahlten, in der Gewissheit, in diesem „Betrieb“ wird nie gestreikt, weil es ja kein Arbeitgeber im eigentlichen Sinn war, öffentlicher Dienst eben, und 100 % Gewerkschaftsmitglieder dort „angestellt“ waren. Und der Clou, einer diese leitenden Angestellten war im Personalrat. Aber bei Auseinandersetzungen hat der immer den „Arbeitgeber“ raushängen lassen.

    Nun, so wurde es mir dann irgendwann klar, dass ich nicht mehr erwünscht war und als ich dann geschickt wegrationalisiert werden sollte … auch der Versuch mir einen Diebstahl in die Schuhe zu schieben habe ich erlebt, hab ich selbst gekündigt.

    Ja, da war ich ein wenig naiv, das gebe ich zu. Anfangs glaubte ich noch, da ich arbeiten WOLLTE, aber eben zu einem Verdienst der ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, glaubtem das sei kein Problem.

    Bis ich dann nach 6 Monaten mein erstes Bewerbungstraining mitmachen musste. Aber das war auch Unsinn, ich habe dort dann anderen geholfen, da meine Unterlagen in Ordnung waren. Der Dozent wunderte sich darüber, warum ich dort mitmachen müsse, als er dann aber mein letztes Zeugnis las, meinte er trocken, damit bekommen Sie nie wieder eine Arbeit. Ob ich mich nicht selbständig machen wollte. Aber das war nicht mein Ding. Dann kamen immer mal wieder von Firmen Schwarzarbeitsangebote, ich könne doch zu Hause ohne Probleme da so ein Programm erstellen … die habe ich immer gemeldet, aber den Firmen hat das nie geschadet. Die erklärten dann, als ich einmal die Presse informiert habe, es sei ja nur ein Angebot gewesen, daran sei doch nichts verwerfliches. Sie hätten ja nur testen wollen ob ich nicht vielleicht schon so nebenbei arbeite. Tolle Ausrede. Aber so wurde ich damals ein „bunter Hund“. Ein Querulant, ein Nörgler, ein Unbequemer, ein Nihilist (so wurde ich dann mal genannt als ich gewisse Dinge in dieser unserer Gesellschaft kritisierte.)

    Er hat Recht behalten – nun bin ich 59 und darf bis 63 auf meine Rente warten. Als ich noch gearbeitet habe lag ich mit meiner Bewertungszahl bei 1,1818, jetzt bei 0,1818.

    Aber ich werde mich nie beugen oder brechen lassen. Ich werde bis zum Schluss für soziale Gerechtigkeit eintreten, und es befriedigt mich sehr, wenn ich wieder eine Klage gewinne, ohne Anwalt, ohne Hilfe, nur mit meiner Argumentation. Logik und Verstand ist was schönes. Leider wird es vermieden die Masse so zu schulen.

    Dann lutschen Sie man weiter ihren goldenen Löffel. Reichtum in Form von materiellen Besitz ist für mich kein Reichtum. Das sind nur Ersatzbefriedigungen für Menschen die keine Befriedigung durch moralische Anerkennung erhalten, weil sie keine Moral haben.

    Wenn Sportler oder Stars aus Steuergründen das Land verlassen, dann sollte ihnen die Staatsbürgerschaft entzigen werden. Weil sie gegen Artikel 14 GG verstoßen, ihr Eigentum eben nicht zum Wohle der Allgemeinheit verwenden sondern nur für egoistische Zwecke.

    Und so verachte ich alle Menschen, die Ihr Land verlassen, nur wenn sie wirklich politisch verfolgt werden, dann bin ich für ein bedingungsloses Asyl für diese Menschen.

    So und nun muss und will ich mich wieder meiner ehrenamtlichen Tätigkeit widmen.

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  18. Nihilist schreibt:

    Na dann noch eine Anmerkung, meine Offenheit liegt in meiner Natur. Mein Vater sagte mal zu mir, wenn mich jemand eine halbe Stunde kennt, würde der mein ganzes Leben kennen. Meine Antwort, nein, ich brauche mehr Zeit um alles zu erzählen.

    Ich verschwende keine Energien um mir eine Maske zu basteln um mich wie ich bin zu verstellen.

    Auch ein Schlüsselerlebnis – Sigmunds Freunde – ein Stück – mit dem beeindruckenden Satz, der mich seit dem Besuch dieses Stückes nicht mehr verlassen hat. Und den ich erst später wieder im Internet gefunden habe.

    Eine Rose, ist eine Rose, ist eine Rose.
    Ich bin, was ich bin, und kann micht von dem, was ich bin, nicht unterscheiden.

    … und so weiter …
    Jetzt muss ich aber weg, mein Bus fährt in 10 Minuten.

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  19. hanneswurst schreibt:

    @Jörg Kremer: Mein aufrichtiges Lob ist wohl nicht recht bei Ihnen angekommen? Ich habe auch nichts gegen Westerwelle, jedenfalls nichts gegen seine positiven Seiten, zum Beispiel seine unglaubliche Unterhaltsamkeit. Er könnte wirklich der Sohn von Dieter Bohlen und Joseph Goebbels sein, und ich meine das wirklich positiv. Auch wenn Goebbels jetzt bestimmt stinksauer ist. Jupp, wenn Du mich hörst: Es war nur ein Scherz. Passend dazu fällt mir übrigens noch etwas ein: Wer nimmt eigentlich diese ganzen Pessimisten in sein Land auf, wenn wir sie endlich rausschmeißen? Das gibt logistische Probleme. Ich würde sagen, wir mieten die Faulpelze in Madagaskar ein, und wer meckert kommt direkt in den Ofen, ich habe keinen Bock mehr auf dieses spaßbremserische Geknötter.

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  20. Pingback: mitunter

  21. Überwurfkasack schreibt:

    Toller Artikel…

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