Deutschland hat immer noch Dachschaden

„In Zeiten, in denen der Deutsche nicht müde wird zu beschwören, auch er sei, wie andere, ein Kulturmensch, ist es ratsam, ein Buch zur Hand zu nehmen, das derlei Unsinn berichtigt“, schreibt Thomas Blum in einer Buchbesprechung (Martin Hecht: Deutsche Unsitten) in der Jungle World. Erfrischend, dass solche Sätze noch geschrieben werden, in Zeiten von Matussek, Schirrmacher und Co. Das erinnert mich an die nette Bemerkung von Rainald Götz in „Abfall für alle“, von 1999: „Deutschland hat Dachschaden. Ich weiß gar nicht, was es da rumzudebattieren gibt“. Und dann kommt ein ziemlich harter Text, in dem es darum geht, dass man selbst in mittelalterlichen Bildern und solchen aus der Renaissance Unterschiede sieht zwischen Malern aus Deutschland und Holland und Italien. Die Niederländer mit ihrer gebändigten Milde, gar nicht zu Reden von den Italienern, schreibt Götz. Mir fällt Thomas Bernhard ein und seine Italienschwärmerei. Klar hat Deutschland Dachschaden, gut, dass es noch Leute gibt, die das mal so völlig lapidar formulieren.

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Das erste Blog, dann als Buch

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6 Antworten zu Deutschland hat immer noch Dachschaden

  1. .. schreibt:

    Ich würde es anders formulieren: Der Linke hat Dachschaden.

    Wenn Deutschland so schlecht ist, warum wandert der Linke dann nicht nach Burkina Faso aus?

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  2. .. schreibt:

    P.S.: Außerdem ist „der Deutsche“ nichts als eine Projektion, eine rassistische Chiffre der sog. Antideutschen.

    Ungewöhnlich ist es jedoch nicht; das Motto aller Linken, nicht nur der sog. Antideutschen, würde (wenn sie ehrlich wären) lauten:
    „Was ich selber denk und tu‘, trau‘ ich allen andern zu.“

    Zur Psychopathologie der Linken siehe das verdienstvolle Werk des amerikanischen Psychiaters Lyle Rossiter: The Liberal Mind, Bloomington 2006.

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  3. Pingback: Neues aus Scheißland « Exportabel

  4. genova68 schreibt:

    Herzerfrischend ist heute die taz. Deniz Yücel schreibt:

    „In der Mitte Europas entsteht bald ein Raum ohne Volk. Schade ist das aber nicht. Denn mit den Deutschen gehen nur Dinge verloren, die keiner vermissen wird.“

    http://taz.de/Kolumne-Geburtenschwund/!75707/

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  5. Bayer schreibt:

    Herzerfrischend? Was soll denn an dieser klischeebeladenen, deutschfeindlichen Polemik herzerfrischend sein? Wenn Herr Yücel dieses Land so wenig schätzt, ermuntere ich ihn gerne, in die Heimat seiner Eltern/Großeltern zurück zu kehren.

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  6. thomas geisler schreibt:

    Ich stelle klar: Ein Nigger darf „Nigger“ sagen. Zweitens: Eine parlamentarische Verortung kann nie ein Gütesiegel sein, aber die Antideutschen als links zu verorten, ist doch Hardcore.

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