Kurze Abhandlung über eine Wand im Lombardischen

Eine Wand, die es in sich hat: Unterschiedliche Wandstärken, zum Teil in Sichtbeton, zum Teil in einer anderen Betonart ausgeführt, deren Name ich nicht kenne. Dazu kommen, sozusagen als Sockel, ein paar Kuben, die als Pflanzenbehältnisse dienen. Vermutlich ein Witzbold hat einen Pflanzenkübel aus irgendeinem Kunststoff davorgestellt. Ein Witzbold oder jemand mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe und einem feinen Sinn fürs Detail.

Die Wand – genauer gesagt sind es zwei – gehört zu einem Verwaltungsgebäude im Lombardischen, feucht, schimmlig, rostende Armierung. Es ist egal. Die Wirkung guter Gestaltung wird durch solche Nebensächlichkeiten nicht beeinträchtigt. So wie die alten Kirchen uns heute noch beeindrucken, unbeachtet ihres Zustandes, so beeindruckt uns diese Wand als Zeichen einer Ära, in der man mit Beton subtil gestaltete.

Da diese Wand nicht in Deutschland steht, können wir hoffen, sie noch lange bewundern zu dürfen.

(Foto: genova 2018)

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