Lisa Eckhart und das Freundeabschaben

Die Künstlerin, Kabarettistin oder was auch immer Lisa Eckhart in einem Radiointerview (SWR 1):

Ich liebe die Menschen viel zu sehr, als dass ich ihnen begegnen könnte, weil sie mich natürlich gröbstens enttäuschen mit dem, was sie sagen, tun und wie sie aussehen. Deswegen liebe ich sie lieber aus der Ferne und lass das nicht beflecken, weil sonst würde es wahrscheinlich in Misantrophie kippen.

Zur Frage nach ihrem Freundeskreis:

Welcher Freundeskreis? Die echte Lisa Eckhart hat sich seit dem Schulabschluss wirklich bemüht, alle Feunde von sich abzuschaben und das erfolgreich geschafft. Manche sind auch freiwillig gegangen, aber es ist tatsächlich niemand mehr da, der das Schreiben stören könnte.

Zum Thema Kleidung:

Ist mir grundsätzlich wichtig, aber es ist mir auch insofern wichtig, weil ich merke, dass es für die anderen in dieser Kleinkunstszene keine Rolle zu spielen scheint, oder vielleicht tut es das und sie kaschieren es ausgezeichnet. Aber ich möchte da auch ein bisschen mehr Exzentrik gerne auf die Bühne bringen beziehungsweise das befeuern, weil natürlich hantieren wir mit Worten, aber das soll doch nicht für eine völlige Verwahrlosung auf optischer Ebene eine Rechtfertigung sein.

Famos. Eine 27-Jährige erkennt mehr als die meisten Älteren und spricht aus dem Stehgreif druckreif.

Lisa Eckhart performt auf eine Weise, bei der man hängenbleibt. Exzentrisch gekleidet, sexy, sie präsentiert sich und ihren Körper. Und sie performt weit ab vom Klischee des Kabarettisten. Sie will auch nicht so genannt werden. Keine politische Korrektheit, keine lächerliche Gendersprache, nichts, was dazu führen könnte, dass man sie nicht Ernst nimmt – was heute leider so mancher jungen Frau passiert.

Dazu dieser coole österreichische Akzent.

Die Frau sollte man sich merken, wäre der falsche Satz. Die Frau merkt man sich.

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6 Antworten zu Lisa Eckhart und das Freundeabschaben

  1. philgeland schreibt:

    Ihr Äusseres ist eine gelungene Untermalung dessen, was sie mit Worten zuwege bringt. Chapeau!

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  2. genova68 schreibt:

    Ja, das dachte ich mir auch.

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  3. Jakobiner schreibt:

    Nee,die kann ich gar nicht ab.Eine ziemlich affektiert Zicke,deren Pointen voraussehbar und platt sind,was auch ihre Frisur und ihr Wienet Akzent nicht wettmacht.Und dann political incorrect.Das hat so einen Bart inzwischen.Momentan mobilisiert der Schwarze Block gegen einen Auftritt von ihr in Hamburg,der nun abgesagt wurde.Als Grund wurden antisemitische Äusserungen über die Juden Polanski,Harvey Weinstein und Jeff Eppstein genannt,die ich gar nicht mitbekommen habe.Worum geht es denn konkret jetzt wieder.

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  4. Jakobiner schreibt:

    Henry Broder und die Achse des Guten nehmen Lisa Eckhardt vor Antisemitismusvorwürfen in Schutz.Was aber nichts zu heißen hat,da Broder auch die AfD und den Front National und Trump verteidigt.

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  5. Jakobiner schreibt:

    Auch wenn Genova jetzt entsetzt sein dürfte,aber ich habe mir 2 Artikel der Nachdenkseiten zu Lisa Eckhardt samt Videos über ihre umstrittenen Auftritte angesehen.Diese Frau ist definitiv nicht antisemitisch oder rassistisch.Sie verfährt eher nach dem Motto,dass man Minderheiten nicht als sakrale,übergeordnete Lichtgestalten aufwertet,denen ein Unfehlbarkeitsdogma verpasst wird,sondern,dass man sie als normale Menschrn ansieht,von denen eben einige auch Fehler ind Verbrechen begehen können,ja vom Opfer eben auch mal zum Täter werden können.Diese Selbstverständlichkeit auszusprechen,scheint doch immer noch ein Tabu.Und Autonome und Satire’#das sind ohnehin 2 Welten. Umgekehrt haben die Nachdenkseiten bei ihren Leserbrief gerade mal 1 abweichende Alibimeinung zugelassen.

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  6. genova68 schreibt:

    Lisa Eckhart hat in einem Interview mit dem MDR zu den Antisemitismusvorwürfen Stellung genommen (ab 37:40). Meines Erachtens äußerst schwach. Sie geht auf die Kritik an sich nicht ein, sondern behauptet, es gehe um Ressentiments von Journalisten, die sich jahrelang nicht getraut hätten, sie anzugreifen, und nun die Chance genutzt hätten. Dammbruch, jeder holte nach, was ihm unter den Nägeln brannte. Ihre Kritiker seien nicht auf Debatte aus. Ein lustiger Vorwurf, wenn man selbst jegliche Debatte zu der Kritik verweigert.

    Ihre Kritiker, so Eckhart, seine auf Fäkalienebene und wollten keine ernsthafte Auseinandersetzung und würden erst Ruhe geben, wenn sie, Eckhart, „zerstört“ sei. Außerdem gebe es in ihrem Fall nichts zu erklären, weshalb sie das auch im MDR nicht tut.

    Also keinerlei inhaltliche Auseinandersetzung, obwohl ihre Kritiker sich vielfach inhaltlich auseinandergesetzt haben. Sie scheint, so mein Eindruck, intellektuell überfordert, will das aber nicht zugeben. Die Moderatorin behauptet dann allen Ernstes: „Die Satire ist in Gefahr“.

    Die Moderatorin schlägt sich auch schon zu Beginn völlig unkritisch auf Eckharts Seite, natürlich auch, ohne Bezug zum Text herzustellen. Sie ist pflichtet Eckhart einfach bei und verweist auf „grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit“. Meine Fresse.

    Der MDR macht seinem Ruf als rechter Sender alle Ehre.

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