Neoliberale Politik als Naturphänomen, das man also nur hinnehmen kann: Das war kürzlich hier im Blog ein Thema und man findet permanent neue Beispiele dafür.
Im Wrangelkiez in Berlin-Kreuzberg wird seit längerem darüber diskutiert, die Straßen für den motorisierten Durchgangsverkehr zu sperren. Nun gibt es eine Gegeninitiative. Sie
befürchten steigende Mieten und höhere Immobilienpreise im Kiez. Deren Petition haben bislang mehr als 3000 Menschen unterschrieben.
Weniger Autos bedeuten also steigende Mieten. Wobei die Wohnkosten in der Gegend ohnehin massiv gestiegen sind.
Wir haben offenbar die Wahl: Entweder viele Autos oder steigende Mieten. Die Möglichkeit, zu günstigen Mieten mit wenig Autos zu leben, kommt nicht vor. Denn der Markt hat immer Recht.
Es sind strukturelle Krisen im Denken der Menschen, der Gesellschaft. 40 Jahre Gehirnwäsche bleiben nicht ohne Folgen. Nicht einmal im Wrangelkiez.