In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit. Man darf andere als sozialdarwinistisch bezeichnen, als menschenverachtend, als Stück Scheiße, als islamfeindlich, als linksversifft, als altes grünes Dreckschwein und vieles andere. Was offenbar nicht geht: Jemanden Antisemit zu nennen.
So passiert vor einigen Jahren bei Jürgen Elsässer, Xavier Naidoo und Ken Jebsen. Gegen die drei wurden Antisemitismusvorwürfe erzhoben, alle klagten gegen diese Bezeichnung, alle bekamen, wenn ich richtig informiert bin, recht.
Das ist ziemlich problematisch. Wenn man jemanden einen Antisemiten nennt, geht es nicht um einen objektiven Tatbestand, sondern um eine Meinung. Diese Meinung darf man aber nicht äußern. Es hat etwas von DDR. Ich darf Naidoo, Jebsen und Elsässer nicht Antisemiten nennen, auch wenn ich diese Meinung vertrete.
Die Begründung dieser zweifelhaften Richter läuft immer darauf hinaus, dass – zumindest in Deutschland – der Vorwurf des Antisemitismus eine Art Rufmord darstelle, der den so Benannten erheblich schädige.
Eine peinliche Art der Vergangenheitsbewältigung: Ausgerechnet in Deutschland darf man praktisch niemanden als Antisemiten bezeichnen, und das in Zeiten des blühenden sekundären Antisemitismus. Das ist eine Vorlage für alle Rechtsextremisten und Antisemiten. Deutsche Gerichte als Helfershelfer dieser Leute. Furchtbare Juristen.
Diese Richter sorgen dafür, dass man landesweit bekannte Rechtsradikale und Verschwörungstheoretiker nicht als das bezeichnen darf, was sie zweifellos sind. Begrenzung der Meinungsäußerung, um Rechtsradikale zu schützen, und das im Namen des Opferschutzes.
Absurder geht es nimmer. Diese Richter sind nicht nur problematisch, sondern skandalös. Mich würde interessieren, auf welcher juristischen Basis diese Urteile gefällt werden. Gibt es in Deutschland Gesetze, die solcheUrteile möglich machen? Oder braucht es dazu Richter, die mit Leuten wie Elässer und Co. sympathisieren? Es ist ein teilweises Mundtotmachen von Antifaschisten.
Es wird Zeit, dass sich ein übergeordnetes Gericht mit dieser Frage beschäftigt, am besten auf europäischer Ebene, sonst kommen viellecht andere furchtbare deutsche Juristen zum Zug. Man müsste die offenbar fehlgeleiteten unteren Richter in die Schranken weisen und damit dafür sorgen, dass man die Meinung, jemand sei Antisemit, wieder straffrei aussprechen darf. Ansonsten betreiben wir Antisemitenschutz.
Dass viele Deutsche den Antisemitenschutz bewusst und noch viele mehr unterbewusst goutieren, ist anzunehmen. Tolerieren sollte man das nicht.
Dass viele Deutsche den Antisemitenschutz bewusst und noch viele mehr unterbewusst goutieren, ist anzunehmen. Tolerieren sollte man das nicht.
Hatten Sie nicht dieser Tage Lisa Eckart gefeiert?
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Tja.
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Ditfurths Beschwerde gegen die Entscheidungen in der Sache gegen Elsässer liegt seit 2016 beim Europ. Gerichtshof für menschenrechte. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Mehr auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Els%C3%A4sser-Ditfurth-Prozess
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Du bist im Spamordner gelandet, entschuldigung.
Ja, Ditfurth will weiterklagen. Wie kann denn sowas so lange dauern?
Zu Lisa Eckhart nochmal: Ich habe mir den Bühnenausschnitt jetzt angesehen. Ich wäre bei ihr wohlwollend, aber es hat schon einen unangenehmen Zungenschlag. Ratlos.
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Zu Lisa Eckhardt gebe ich noch einen aus:
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/judenhass-im-deckmantel-der-satire/
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Tja, ich habe Lisa Eckhart wohl überschätzt. Ich kannte nur das Interview im SWR. Aber wenn man meint, Juden Geld als Reparation zu geben sei so wie Mateschitz Red Bull auszugeben, ist das natürlich antisemitisch.
Es gibt einen ganz guten Artikel im Bezahlbereich der FAZ:
https://www.faz.net/2.1755/warum-lisa-eckhart-nicht-besonders-komisch-ist-16753604.html?premium
Vielleicht ist das alles eine Nummer zu groß für sie. Sprachlich exzellent, ansonsten keine Ahnung. Wenn man Sprache nur als Form begreift, ist sie großartig. Leider ist Sprache nicht nur Form, weder bei dem Plappermaul Merkel, noch bei Eckhart. Beides ist zu kritisieren.
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