Noch ein paar angenehme Gebäude aus der Poebene.
Ein auf den zweiten Blick raffiniertes Mehrparteienhaus mit dem (augenscheinlich nicht einmal im rechten Winkel) nach hinten versetzten rechten Bauteil, mit den dominanten Balkonbrüstungen, die das Auge nicht mit der gewohnten Gleichförmigkeit belasten, mit dem Wechsel von langgezogenen und kurzen Brüstungen, mit den farblich abgesetzten Fensterbereichen, als Kontrast dazu etwas größere kahl-weiße Flächen, die netten angepassten Markisen, mit einer Betonbrüstung als Dachgesims und noch mehr. Ungemein angenehm, wie es so selbstverständlich dasteht und vermutlich auch einen durchdachten Innenentwurf beherbergt.
Die langen Balkone können als zweite Verbindungswege zwischen Wohnungen dienen, ein kommunikatives Haus. Nicht zu vergessen die schönen braunen Holzrollläden. Es erinnert ein wenig an den Bozener Architekten Armando Ronca oder den Mailänder Luigi Caccia Dominioni, aber eigentlich vor allem an viele andere angenehme Häuser aus den 1960ern und 1970ern in Norditalien.
Ein so simpler wie wunderbarer Zweckbau aus Fertigbetonplatten mit an der Front durchgehendem hohem und seitlich schmalerem, hochgesetztem Fensterband mit dünnen rotglackierten Profilen. Einzig die beiden seitlichen Ausschläge bei den Treppen sind nicht funktionalistisch. Die Tür ist ins Band integriert, nur durch die veränderten Profilmaße erkennbar. Der Sockelbereich ist durch eine dreidimensionale mäandernde Struktur angedeutet.
Ein weiterer Zweckbau, diesesmal verschlossener und mit regelmäßigen Pilastern, die um die komplette Fassade verlaufen. Farblich abgesetzt ist nur das Tor. Ansonsten ein simpler, ehrlicher und deshalb erfrischender wie auch sympathischer Kasten.
(Fotos: genova 2018)