Arno Brandlhuber kümmert sich um Mini-Baulücken in Berlin-Mitte, die entstanden sind, weil der DDR-Plattenbau keine konkaven bzw. konvexen Platten produzierte und die Platten darüber hinaus nur in einem festen Format verfügbar waren. Alle nicht rechtwinkligen Anschlüsse an Baubestand hinterließen deshalb zwangsläufig mehr oder weniger große Lücken – auf der Front- oder auf die Hinterseite, je nach Winkel. Hinter den vorgeblendeten Platten ist entweder nichts oder es stehen dort Mülltonnen. Die Lücken könnte man, so Brandlhuber, mit Mini-Häusern füllen, kreative Architekten bekämen ein Arbeitsfeld.
Die von Brandlhuber geführte Tour zum Thema ist schnell ausgebucht. Eine große Gruppe begutachtet das Unscheinbare. Es ist eins von vielen Beispielen für die so ungemein angenehme Seite dieser Stadt.
Die Eigentümerin all dieser Lücken, die kommunale „Wohnungsbaugesellschaft Mitte“ (WBM), blockt komplett ab, es wird nichts gebaut. Das ist die andere Seite.