Von Birgit Kelle und anderen rechten Jammerlappen

Kürzlich schaute ich mir eine TV-Diskussion des österreichischen Senders Puls-TV an (ehrlich gesagt nur nebenbei). Jutta Ditfurth war ein Gast. (Sie hatte die Aufzeichnung auf ihrer Facebook-Seite erwähnt.) Es ging um Feminismus. Mit in der Runde saß ein Herr Franz vom rechtspopulistischen Wahlbündnis „Team Stronach“ und Birgit Kelle, eine deutsche Rechtsaußenpublizistin und Mutter von vier Kindern.

Das Bemerkenswerte war nun nicht, dass sich Ditfurth und Kelle uneins waren. Das Bemerkenswerte war, dass man in dieser Diskussion schön sehen konnte, dass zeitgemäße Rechte ohne Manipulationen nicht auskommen. Konkret: Frau Kelle behauptete, sie werde als vierfache Mutter diskriminiert, weil sie zwölf Jahre nicht gearbeitet habe. (Vermutlich ist das eine Lüge: Sie selbst schreibt auf ihrer Webseite: 1975 geboren, Jura bis zur „Zwischenprüfung“ studiert, danach Volontariat, danach Redakteurin, dann Kinder, 2005 Arbeit wieder aufgenommen. Wo sollen da die zwölf Jahre reinpassen? Sie behauptet also, sie habe mit 18 wegen der Kinder aufgehört zu arbeiten. Wohl eine Konstruktion, um sich als gute deutsche Mutter präsentieren zu können. )  „Freundinnen“ würden ihr das übelnehmen. Ob es so eine Freundin gibt oder nicht, ist egal. Tatsache ist, dass man als vierfache Mutter ohne gesellschaftliche Diskriminierung zuhause bleiben kann. Und wenn sie eine dämliche Freundin hat, kann sie das Problem mit ihr privat klären. Wenn man mit vier Kindern einen Mann oder eine Frau hat, der oder die das alles locker finanziert, ist man privilegiert, nicht diskriminiert.

Kelle, Trägerin des von der Jungen Freiheit verliehenen „Gerhard-Löwenthal-Preises“, macht also aus der angeblichen Bemerkung einer angeblichen Freundin ein gesellschaftliches Problem, eine Diskriminierung. Da besteht offenbar politischer Handlungsbedarf. Die Linken wollen der Frau ihren Mutterinstinkt wegnehmen! Sogar die eigene Freundin ist infiltiert! Die gesunde Gesellschaft ist im Kern gefährdet! Und zwar von Volksverrätern!

Und diesen Quark erzählt sie dann in der Öffentlichkeit. Andererseits betont sie gerne, dass sie Schwule nicht akzeptiert. Das ist normal, da die ja krank sind. Sie dagegen ist eine Mutter, eine deutsche dazu!!! Sie engagiert sich auch gegen die von Linken betriebene Verschwulung unserer armen Kinder.

Kelle, deren Hauptbeschäftigung das Diskriminieren anderer ist, jammert über Diskriminierung. Nennt man das schizophren? Oder ist das politisch zu erklären? Oder ist das so eine Art unbewusstes Ranschmeißen an den Mann, dem man gefügig sein will und der die Ordnung aufrechtzuerhalten hat?

Es ist gleichzeitig diese implizite Haltung, dass die Deutschen und die deutsche Kultur von Natur aus das Gegenteil dessen seien, was Linke vertreten. Nur eine Kelle samt ihrer schwarz-braunen Kameraden sind die wahren Vertreter einer toitschen Kultur, sprich: Frau an den Herd. Die anderen sind nicht normal. Und eine Kelle und ihr Umfeld sind auch nicht ohne den aktuellen Boom von Verschwörungstheoretikern zu sehen: Nur wer bereit ist, jegliche Analysefähigkeiten zugunsten einer herbeifantasierten linken Übermacht auszuschalten, ist bereit, sich in Kelles Paralleluniversum zu begeben.

Kelle ist selbstredend gläubige und engagierte Christin.

Es ist eine beispielhafte Geschichte, weil Rechte heute nur noch so argumentieren. Sie haben nichts gegen Schwule, aber die wollen uns dominieren. Sie haben nichts gegen Schwarze, aber die wollen unser Geld. Sie haben nichts gegen Juden, aber die Zionisten sind das Übel der Welt. Sie haben nichts gegen Feministinnen, aber die sind dafür verantwortlich, dass es keine Heterosexualität mehr gibt. Man wehrt sich nur noch gegen die böse linke Übermacht. Rechte von heute sind Jammerlappen. Sie wollen diskriminieren, es ist ihre Essenz, anderen die Würde oder gar das Lebensrecht abzusprechen. Und gleichzeitig drehen sie den Spieß einfach um.

Pegida funktioniert genauso: Flüchtlinge ja, aber keine Wirtschaftsasylanten. Politiker ja, aber nur die, die machen, was wir (i.e. das Volk) wollen. Menschenrechte ja, aber nicht für Fremde. Übertreiben wollen wir es nicht.

Früher war das einfacher: Da war der Neger dumm und der Schwule krank und der Osten unser natürlicher Lebensraum. Kelle und ihre Kameraden meinen heute das Gleiche, nur sagen sie es nicht mehr. Man wäre dann aus dem Rahmen gefallen und Kelle das letzte Mal im TV gewesen. Stattdessen wird die Akzeptanzforderung für Homosexuelle kritisiert, Toleranz reiche doch. Eine bei diesem Thema naturgemäß sinnlose Differenzierung, das weiß auch eine Kelle. Wie weit diese rechten Konstruktionen gehen, sah man seinerzeit an Jasper van Altenbokum, dem FAZ-Mann fürs Grobe, der anlässlich des Hitzlsperger-Outings meinte, demnächst gehöre in Deutschland Mut dazu zu sagen, dass man heterosexuell sei. Es ist objektiv dummes Zeug, zumal in Altenbokums Kreisen.

In der österreichischen TV-Diskussion schoss der besagte Herr Franz den Vogel ab. Er beschwerte sich darüber, dass man wegen der blöden „hässlichen“ Feministinnen (er meinte Ditfurth) keine Frauen mehr kennenlerne. Schuld sei, dass die Feministinnen gegen das „normale Volksempfinden“ agierten. Die Moderatorin fragte zweimal nach, wie sich das denn konkret gestalte. Keine Antwort. Stattdessen meldete sich gegen Ende der Sendung eine Frau aus dem Publikum: Es war die Ehefrau von Franz. Sie stellte sich hinter ihren Mann. Ich frage mich, warum Franz so verzweifelt Frauen kennenlernen will. Will er fremdgehen und kriegt keine ab? Und dann sind wieder die bösen Linken schuld? Und checkt das Frau Franz überhaupt? Oder sind in Wahrheit beide offensive Fremdgänger, weil sie sich gegenseitig auf den Keks gehen? Und wie wird jemand so primitiv und sagt einer Mitdiskutantin, dass sie hässlich sei? Vermutlich Frauenverachtung. Wer nicht blond ist und die Bluse aufknöpft, ist hässlich, will heißen: für den Mann nicht zu gebrauchen.

Es ist eine Crux mit den Neuen Rechten. Sie sind gesellschaftspolitisch die Verlierer der vergangenen 30 Jahre. Die Deppen der Nation. Man sollte Mitleid haben.

P.S.: Ein nettes Detail: Es gibt ein Heftchen, das „Lust auf Düsseldorf“ heißt. Untertitel: „Das Beste aus der schönsten Stadt am Rhein“ Wer meint, das sei ironisch gemeint, irrt. Der gemeine Düsseldorfer ist fest davon überzeugt, nicht nur in der schönsten Stadt am Rhein, sondern der Welt zu leben. Dieses Blättchen jedenfalls hatte kürzlich Birgit Kelle auf dem Titel:

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So weiblich ist Düsseldorf, jo. Wahrscheinlich meinte der Setzer „peinlich“ und hat sich nur versetzt. Der Herausgeber heißt Wolfgang Osinski und ist ein alter Bekannter: Früher auf seinem Blog bekennender Fan des rechtsextremen Internetblogs Politically Incorrect, heute im lokalen Vorstand der AfD. Osinski ist ein schönes Beispiel für den Extremismus der Mitte. In Düsseldorf betreibt er eine PR-Agentur, ist offensichtlich gut vernetzt mit den Honoratioren der Stadt,  nebenbei ist er rechtsradikal.

Da darf, um zum Thema zurückzukommen, Madame Kelle nicht fehlen.

Und noch ein P.S., was meine Einschätzung der Kelles dieses Landes als Verlierer der vergangenen 30 Jahre angeht: Ein 16-jährige Hannah aus Weimar schrieb hier einen lesenswerten Kommentar zu Kelle, der deutlich macht, das diese Frau und ihr Treiben nicht zu verharmlosen sind. Natürlich sind all diese rechten Kameraden gefährlich. Ob Pegida, AfD, PI und wie die anderen braunen Konstrukte heißen: In neoliberal zugerichteten Gesellschaften hat auch Menschenverachtung ihren Platz.

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28 Antworten zu Von Birgit Kelle und anderen rechten Jammerlappen

  1. Paul schreibt:

    Schon Burke hat einen tränenreichen Text über die arme, arme Marie Antoinette geschrieben, der von dem kalten und brutalen und vor allem tyrannischen Volk der Kopf abgeschlagen wurde. Die Selbststilisierung als Opfer und der Widerstand gegen Unterdrückung sind die politische Grammatik der Moderne und die Rechte hat das schon immer sich angeeignet. Selbst die Nationalsozialisten, die in Nietzsches Sinne kein schlechtes Gewissen bei der Herschaft hatten, sind nicht ganz ohne Gerede von einer Verschwörung gegen das deutsche Volk, gegen die man sich zur Wehr setzen muss, etc. ausgekommen. Wenn also solche Jammerlappen heutzutage sich als Opfer des Feminismus hinstellen, ist das kein Wunder:

    But the age of chivalry is gone; that of sophisters, economists, and calculators has succeeded, and the glory of Europe is extinguished forever. Never, never more, shall we behold that generous loyalty to rank and sex, that proud submission, that dignified obedience, that subordination of the heart, which kept alive, even in servitude itself, the spirit of an exalted freedom!
    (Edmund Burke – 1793)
    http://www.historyplace.com/speeches/burke.htm

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  2. Pandora schreibt:

    Die Fernsehdebatte zeigt aber leider auch sehr schön, wie unheimlich schwer es ist, gegen die Rechtspopulisten, die sich als Stimme der stillen Mehrheit tarnen, zu argumentieren. Die nutzen lustigerweise den natürlichen Eogzentrismus aller Menschen gezielt aus, indem immer nur mit den eigenen persönlichen Erfahrungen argumentiert wird und daraufhin jede Kritik mindestens unhöflich und/oder herablassend wirkt. „Wir, aus dem richtigen Leben (DIE WAHRHEIT!!!!!)“ gegen die abgehobenen Ideologen. Jutta wirkt damit leider in dem verlinkten Beitrag nur zunehmend verärgerter und wie Caitlin Moran schon so treffend sagte: wenn jemand wütend argumentiert, reagiert der Andere nicht auf Argumente, sondern NUR auf die Wut.

    Natürlich kann man das ganze als Reaktion auf Rape Culture/ableism/akadem. Gendertermini auf tumblr interpretieren, was mir aber Angst und Bange macht, ist das Kelle/Franz und Konsorten deutlich mehr Macht haben, als Kleinerdrei und #Aufschrei. Ignorieren führt dann leider nur irgendwann zu bösen Überraschungen…

    (was bin ich froh, in Köln zu leben :D)

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  3. hANNES wURST schreibt:

    Du verlangst Mitleid für die armen Rechten, zeigst aber keins. Auch das ist Bigotterie. Außerdem verlange ich Toleranz für Düsseldorf, es muss keine Akzeptanz sein. Irgendwohin müssen die Menschen ziehen, die wegen ihrer guten Manieren, ihres guten Aussehens oder ihres guten Geschmacks in Berlin oder Köln schikaniert werden. Millionen Holländer können nicht irren!

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  4. genova68 schreibt:

    Wird aber auch Zeit, dass sich hier ein Düsseldorfer meldet und seine Heimat verteidigt. Und ich gebe freimütig zu: Die Gut-Sitzende-Hemden-Quote ist bei Düsseldorfern höher als bei Berlinern. 1:0.

    Pandora,
    danke für den Beitrag. Es ist wohl war, Kelle hat viel Einfluss. Ich wusste das bis gestern nicht. Die ist Mitglied der CDU und hält da ständig Vorträge. Sie ist das Scharnier zwischen CDU und Rechtsradikalen. Man könnte fast meinen, sie wird als Medienfigur aufgebaut. Attraktiv, dauerlächelnd und rhetorisch begabt.

    Paul,
    ja, die Rechten haben schon immer so argumentiert, dass die andere Seite die Übermacht habe. Aber die Verklausulierung des Gesagten ist relativ neu. So wie kein Antisemit heute noch behaupten würde, er sei einer, ist offiziell auch keiner mehr gegen Gleichberechtigung. Das macht die Diskussion schwieriger.

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  5. heinz schreibt:

    @Paul
    “ Selbst die Nationalsozialisten, die in Nietzsches Sinne kein schlechtes Gewissen bei der Herschaft hatten, sind nicht ganz ohne Gerede von einer Verschwörung gegen das deutsche Volk, gegen die man sich zur Wehr setzen muss, etc. ausgekommen. “

    Besonders deutlich erkennt man das in Himmlers Posener Rede:
    „Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte, denn wir wissen, wie schwer wir uns täten, wenn wir heute noch in jeder Stadt – bei den Bombenangriffen, bei den Lasten und bei den Entbehrungen des Krieges – noch die Juden als Geheimsaboteure, Agitatoren und Hetzer hätten.
    (…)
    Wir hatten das moralische Recht, wir hatten die Pflicht gegenüber unserem Volk, dieses Volk, das uns umbringen wollte, umzubringen.“

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  6. Paul schreibt:

    Was das Verklausilieren angeht, hilft es, sich die amerikanische Politik anzusehen, wo das in Bezug auf Rassismus seit Jahrzehnten betrieben wird (und von wo diese ganzen Neuen Rechten eh ihre meisten Ideen her zu haben scheinen). Es gibt dafür den Ausdruck „dog whistle politics“, also der Versuch eine Botschaft so zu kodieren, dass sie harmlos klingt, aber der Subtext deutlich verstanden wird („states rights“ für Rassentrennung, etc.). Diese Art der freundlichen Mimikry des Ressentiments ist tatsächlich ziemlich modern, da hast du recht.

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  7. El Hongo schreibt:

    @Paul: Richard Hofstadter hat schon 1964 das Ganze sehr anschaulich in seinem Essay „The Paranoid Style in American Politics “ (http://harpers.org/archive/1964/11/the-paranoid-style-in-american-politics/) analysiert. Immer lesenswert.

    Diese Paranoia vor einem angeblichen „Linksruck“ (wahlweise: der Gesellschaft, der CDU, oder schlicht: von Deutschland) hat längst epidemische Ausmaße angenommen: hinter allem, das nicht stramm rechtsreaktionär ist, wird eine linke Verschwörung herbeiphantasiert. Evident lachhaft, angesichts der Tatsache daß selbst die SPD heutzutage noch weit rechts von der Nachkriegs-CDU (Ahlener Programm etc) steht. Aber Paranoiker (und -innen) sind gegenüber Fakten ohnehin resistent, und da gilt dann das apokryphe Goebbels-Zitat von der Lüge, die man nur oft genug wiederholen müsse, dmit alle Welt sie für die Wahrheit halten würde.

    Nutznießer sind primär (im „offiziellen“ Politischen) die Rechtsableger der CDU/CSU wie die diversen -GIDAs und die AfD, und sekundär (im Privatpolitischen) solche querfröntlerischen Verschwörungscliquen wie die Montags- und Reichsdeppen, PI-News und Konsorten.

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  8. Paul schreibt:

    Der Hofstadter-Text ist natürlich toll, aber ich habe auch so meine Probleme mit ihm. Es soll ja eine Deutung des McCarthyismus sein, und gerade als das scheitert er: Durch die gemeinsame Interpretation zusammen mit allen möglichen „Hexenjagden“ in der modernen Welt, aber vor allem mit dem amerikanischen Populismus des 19. Jahrhunderts, der ja ohne Frage ein linkes Phänomen war, wird Repression und selbst die Furcht depolitisiert und im Grunde zu einem irrationalen Phänomen gemacht. McCarthyismus war natürlich irrational, aber eben nicht nur, sondern auch eine sehr effektive Art des Kampfes gegen den politischen Gegner. Auch wurzelte er nicht in irgendwelchen von der Moderne verunsicherten ‚Volksschichten‘, sondern ziemlich konkret den Wirtschafts- und Machteliten. Am effektivsten war er dann auch in der privaten Wirtschaft: nur wenige gingen ins Gefängnis, aber tausende, die ihren Bossen wegen ihrer politischen Ansichten nicht passten, verloren ihren Job. Man muss nur daran denken, dass die 50er Jahre eine Zeit der enormen Arbeitskämpfe waren.
    (Das ist übrigens grob die These von Michael Rogins Buch über McCarthy, das ich aber leider noch nicht selbst gelesen habe. Soll aber sehr zu empfehlen sein.)
    Ich finde man macht heute genau die gleichen Fehler in der Deutung der Tea Party: Es wird viel zu wenig gesehen, was für eine ideologische Rationalität und Kalkül in ihrem Programm steckt, auch dass sie im Grunde ihre gesamte Basis in der oberen Mittelschicht hat – es sind eben nicht verdrehte, paranoide, rassistische Quatschköpfe, sondern teilweise auch absolute politische Profis und kluge Menschen, die geschickt ihre Privilegien verteidigen wollen.

    Die deutsche Neue Rechte ist aber zum Glück so isoliert und so sehr in ihrem eigenen Saft, da ist Irrationalismus und Paranoia zugegebenermaßen ein gutes Interpretationsmuster.

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  9. genova68 schreibt:

    Ich finde man macht heute genau die gleichen Fehler in der Deutung der Tea Party: Es wird viel zu wenig gesehen, was für eine ideologische Rationalität und Kalkül in ihrem Programm steckt, auch dass sie im Grunde ihre gesamte Basis in der oberen Mittelschicht hat – es sind eben nicht verdrehte, paranoide, rassistische Quatschköpfe, sondern teilweise auch absolute politische Profis und kluge Menschen, die geschickt ihre Privilegien verteidigen wollen.

    Das ist zum Teil wohl wahr, dahinter stecken rationale Interessen. Ich versuche immer nur, deren Argumente rational zu erfassen, auf dass die Absurdität des Gesagten offen liegt. Führt halt bei den Anhängern zu nichts.

    Kalkül oder nicht: Wer Obama als Kommunisten bezeichnet, ist entweder kalkulierend oder rational nicht mehr erreichbar. Ähnlich verhält es sich mit Kelle. Die weiß natürlich, was sie tut und dass sie Blödsinn erzählt. Ihre Anhänger größtenteils wohl nicht. Wobei das alles sowieso nur psychologisch gesehen werden kann. Wer sich unwohl fühlt, sucht sich ein Ventil. Dessen Richtung ist erstmal egal.

    Subtiler, aber meist genauso übel macht das übrigens Martenstein wöchentlich im Zeit-Magazin. Mit dem versucht die Redaktion offenbar auch, die Kelle-Fraktion zu halten.

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  10. Chris(o) schreibt:

    Also klar ist jedenfalls: „Die Zeit“ gefällt Dir nicht.
    Das „Magazin“ wird mir regelmäßig aus meiner „Zeit“ heraus geklaut.
    Sehr wahrscheinlich hat jemand es auf die Rätselecke abgesehen.
    Rätselhaft ist mir auch, wie Du darauf kommst, dass Kelle den „Verlierern der letzten 30 Jahre“ zugerechnet werden könnte.Sie repräsentiert doch genau das, wovon heute noch 90% der Jugendlichen träumen:Ehe, Familie,Häuschen mit Garten und kreative Jobs.All´das repräsentiert Kelle auf altmodische Weise zwar, aber bestimmt nicht als gesellschaftlicher Underdog.Ist da der Wunsch, sie als solchen sehen zu können,Blick-richtungs- weisend für Dich? Ein wenig entsteht dieser Eindruck.

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  11. besucher schreibt:

    Ich habe ein ungutes Gefühl: Die Kelles, die Höckes, die ultraorthoxen Juden und die Islamisten. Die haben bei weitem mehr Kinder als der Durchschnitt. Das kann kein Zufall sein. Und Gott sitzt auf drn Wolken und lacht in seinen eisgrauen Bart.

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  12. besucher schreibt:

    Hofstadter-Texte sind immer toll wenn sie nicht von Sheldon Cooper redigiert werden.

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  13. Paul schreibt:

    Aha.

    Der Ausdruck „Rationalität und Kalkül“ finde ich zwar für Tea Party sehr angemessen, wenn man bedenkt, was für einen Umfang die seit Jarhzehnten aufgebauten Kaderorganisation der movement conservatives mittlerweile haben und wie geschickt sie vorgehen, aber zugegebenermaßen für McCarthyismus treffen sie es noch nicht ganz. Es ist aber trotzdem wichtig, auch der Rechten eine echte politische Identität zuzugestehen, anstatt sie zu pathologisieren wie es Hofstadter macht. In den 40er Jahren hatten Gewerkschaften größere politische Macht als je zuvor und je wieder, und schon unter Truman gab es Maßnahmen, um sie von radikalen Elementen zu säubern. Als dann mit Eisenhower ein Republikaner an die Macht kam, der aber weder die Macht der Gewerkschaften, noch die Errungenschaften des New Deal, angreifen und zurückrollen wollte, fühlten sich große Teile der industriellen und vor allem lokalen oberen Mittel-schichten in ihrer festen Überzeugung bestätigt, dass der schleichende Sozialismus des New Deal + Stärke der Gewerkschaften tatsächlich die Freiheit und die Stabilität der amerikanischen politischen Institutionen bedrohen und dass auch die nationalie Partei- und Regierungselite nicht mehr auf ihrer Seite stehen. Das waren echte, authentische Überzeugungen, die wirkungsmächtig wurden, weil sie tatsächlich in Beziehung zum Verlust realer gesellschaftlicher Macht standen. Also nichts mit Paranoia. Und genau das war die soziale Basis von McCarthy, von der John Birch Society und später von Goldwater – und noch später von allem, was daraus geworden ist. Dass dies also nicht den Ursprung in Bevölkerungsschichten hatte, die, wie Hofstadter behauptet, ebenso wie beim Populismus außerhalb der gesellschaftlichen Machtzentren standen, ist eben von Rogin historisch belegt.

    Die paranoiden Albernheiten, wie der Vorwurf, Dulles oder Eisenhower seien sowjetische Agenten, sind ja nur die heute noch erinnerte Spitze eines sehr umfangreichen, relativ „normal“ funktionierendem Projektes bestehend aus loyalty oaths, politischen Säuberungen, sozialer Repression über Arbeitgeber und blacklists, etc.

    Der Text von Hofstadter ist vielleicht eine gute Beschreibung solcher paranoiden Diskurse, aber trotzdem verfehlt er vollkommen die entscheidenden Aspekte des McCarthyismus.

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  14. Helmuth schreibt:

    „Kürzlich schaute ich mir eine TV-Diskussion des österreichischen Senders Puls-TV an (ehrlich gesagt nur nebenbei).“ Und wie das halt so ist, beim Nebenbei-Gucken, weiß man ohne zuzuhören und zuzuschauen, was man sich in jedem Fall zusammenkonstruiert. Klaro!

    „Die weiß natürlich, was sie tut und dass sie Blödsinn erzählt. Ihre Anhänger größtenteils wohl nicht. “

    Also so wie ich die Sache sehe, gehört die Kelle, zu denen, die lustvoll Kinder gezeugt und ein intaktes Familienleben haben. Aber so was geht gar nicht. Das ist doch nicht normal. Vielleicht backt die auch noch manchmal Kuchen. Pfui-Teufel!

    Neo-Normal und modern sind Männer,die als Frauen gelten (male-body-female-brain), die, wenn sie mit einem Mann leben ,zwar hetero fühlen, aber wegen letzendlich doch homosexueller Zeugungseinschränkungen für Kinder“zucht“ eine Gebärmutter mieten müssen. Oder wenn diese Neo-Frau sich zu Frauen hingezogen , also lesbisch fühlt, aber trotzdem hetero-mäßig vögeln und Kinder zeugen kann. Den „modernen Kinderchen“ bringt man dann bei, dass es 2 Mamas hat, die untenrum halt verschieden aussehen. Die Kinderchen werden wunderbar in die neue Genderwelt hineinwachsen und bis dahin ohnehin mit der Zeugungsscheisse nix mehr zu tun haben. Denn der Staat hat die Leute dann längst dahingehend genudged und erklärt, das jeder sich für das social freezing von Samen und Eiern entscheiden soll, weil es für die Brut das Beste ist, wenn sie optimal in staatlichen Zuchtanstalten ausgebrütet wird. Jedx bekommt dann irgend ein Kind zugeteilt, wenn x sich staatsbürgerlich bewährt hat. Ist ja egal und alles ist gleich.
    Aber die Kelle redet Blödsinn!?!

    Ab dem nächsten Semester wird an der Humboldtuniversität das Fach Knallologie eingeführt. Dieses Fach wird eingerichtet, allerdings gegen doppelte Studiengebühren, um allen Knalltüten Raum zu geben, damit sie von der Straße weg sind, aber Leuten, die echt wissenschaftlich arbeiten wollen, vom Hals gehalten werden.

    Im Übrigen kommen auf Männer goldene Zeiten zu. Sie dürfen jetzt auch immer wieder Mädchen spielen und ganz offiziell auf’s Mädchen-Klo gehen.Wenn eine mault, beschimpft man sie als sexistisch. Und die umgepolten Mädels stoßen garantiert nicht auf Widerstand in der Männerumkleide. Alles ist eins! Aber die Kelle ist nicht normal!?!

    Nee, normal ist die nicht, denn normal im orwell’schen Neusprech sind Leute,die einen an der Klatsche haben. Und genau das hat sie nicht.

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  15. genova68 schreibt:

    Also so wie ich die Sache sehe, gehört die Kelle, zu denen, die lustvoll Kinder gezeugt (haben)

    Lustvoll: Ein schönes Beispiel dafür, wie Rechte linken Sprachgebrauch übernehmen. Aber das würde mich genauer interessieren: Was hast du gesehen beim Zeugungsakt? Hatte Kelle ihre Bluse nicht zugemacht? Du warst ja offensichtlich dabei.

    Der Rest des Beitrags entspringt deiner leicht wirren Phantasie. Darüber können wir reden, müssen es aber nicht.

    Chris,
    mein Zeit-Magazin klaut niemand und manches dort lese ich sehr gern. Zum Beispiel die Repzepte ganz hinten, eine ganz wunderbare Rubrik, weil einem da etwas über Esskultur und Kochkultur beigebracht wird. Mir läuft schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Oder wenn Siebeck mir erzählt, wie man Kartoffelbrei kocht.

    Peinlich ist naturgemäß die Martensteinkolummne und der meist spürbare Zwang oder auch nur Hang, im redaktionellen Teil so massiv mit den Werbekunden (Mode und Lifestyle, wie man sagt) zusammenzuarbeiten, dass man von Journalismus oft nicht reden kann.

    Rätselhaft ist mir auch, wie Du darauf kommst, dass Kelle den “Verlierern der letzten 30 Jahre” zugerechnet werden könnte.Sie repräsentiert doch genau das, wovon heute noch 90% der Jugendlichen träumen:Ehe, Familie,Häuschen mit Garten und kreative Jobs.All´das repräsentiert Kelle auf altmodische Weise zwar, aber bestimmt nicht als gesellschaftlicher Underdog.

    Die Entwicklung seit den 1960ern ist doch eindeutig, und zwar nur gesellschaftspolitisch (nicht wirtschaftspolitisch! das läuft ja massiv auseinander): Damals war Homosexualität strafbar, heute darf man heiraten. Und ohne Trauschein zusammenwohnen etc. Minderheiten geht es besser, persönliche Freiheiten sind zahlreicher. Die Recht hat gesellschaftspolitisch komplett verloren, bis heute. Das meinte ich.

    Ehe, Familie, Häuschen, Garten: Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Es geht nur darum, wie man denen begegnet, die das nicht so machen. Und genau das hat sich verbessert in den 40 Jahren, die Kelle auf der Welt ist. Sie kämpft heute für Positionen, die vor 40 Jahren normal waren.

    Kelle und viele andere versuchen den Rollback, und das wird in Teilen gelingen, weil die Gesellschaft immer weiter auseinanderläuft. Kelle und der übrige schwarzbraune Sud in Form von AfD, Libertäre wie eigentümlich frei, Putin-Fans, Junge Freiheit, die NPD im Osten, Nazi-Hooligans und so weiter sind ja sehr aktiv. Im vergangenen Jahr hatten die eindeutig eine Führungsfunktion in Sachen Aktivitäten. Das ist schon übel, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man gewisse Standards erreicht hat.

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  16. Lemmy Caution schreibt:

    Warum muss man so Leute wie diese Frau Kelle überhaupt wahrnehmen.
    Das ist genauso wie die etwas jüngere xtreme katholische Nachbarin meiner Eltern, deren Kinder mit Mitte/Ende 20 Ostersonntag noch im Garten Ostereier suchen.
    Oder antibuerokratie-team blog oder der Keulen und Wurfspeer-Neoliberale Kreis unter den Leitartiklern von El Mercurio. Übrigens auch vieles was von „Linken“ in den letzten 10 Jahren alles zu Venezuela zusammengeschrieben wurde. Um mich über letzteres nicht mehr aufzuregen habe ich zugegeben lange gebraucht…

    Hat man Zeit nimmt man verwundert zur Kenntnis, dass es sowas gibt, und gut ist. …mit wärmenden while my guitar gently weeps Gefühl…

    Solche verzerrten Wahrnehmungen haben weniger Auswirkung auf die öffentliche Meinungsbildung als viele im Kommentariat glauben. Die Mitmenschen sind nicht so blöd.

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  17. genova68 schreibt:

    Ok, ich kann sie nicht wahrnehmen, aber dann ist sie dennoch da. Schau dir mal auf ihrer Homepage an, die ist überall vorne dabei, auch in den Medien. Die neue Vorzeigerechte. Aber du hast schon recht: Man sollte sich mit solchen Leuten nicht zu viel beschäftigen, es ist Zeitverschwendung. Ich werde sie nicht mehr erwähnen :-)

    Die Mittzwanziger, die noch Ostereier suchen, sind aber nun mal wirklich interessant. Jedes Magazin würde sich auf die stürzen. Jeder Fotograf bekommt gute Gefühle beim Gedanken an diese Bilder. In einem typisch deutschen gepflegten Garten, junge Menschen mit Seitenscheitel, die auf allen Vieren Eier suchen. Tolle Geschichte. Glauben die noch an den Osterhasen?

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  18. Chris(o) schreibt:

    Niemand braucht, was seine eigene Weltdeutung betrifft, hinter seine Ansprüche zurückzufallen.Ich akzeptiere aber, dass Ansprüche heute nicht mehr zu vereinheitlichen sind.Genau das hat sich verändert in den „letzten 30 Jahren“.So viel Gestaltungsfreiheit, die eigenen Lebensentwürfe auch zu realisieren, war noch nie.Dabei nervt lediglich, dass die einen den anderen nicht zugestehen, was sie für sich selbst beanspruchen:AKZEPTANZ.Wer für seine Vorstellung einer idealen Familie, Ehe, Gesellschaft kämpft – bitte sehr – artikuliert Euch, aber lasst doch den anderen auch ihren Spaß.

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  19. Lemmy Caution schreibt:

    Besagte Nachbarin guckt auch so ähnlich wie Frau Kelle. Blickmässig, meine ich.
    Konnte mal bei einer Übernachtung bei meinem Eltern mit geöffneten Kellerfenster hören, wie so eine katholische Gesprächsgruppe bei der Verabschiedung vor der ihrer Tür über die Meinungsmache der evangelischen Kirchengruppe hetzte ;-)
    Im Prinzip sollte aber jede Gruppe ihr Recht auf „Politischen Aschermittwoch“, wie die in Bayern sagen, haben.
    Die sagen dann ihre Meinung wenigstens offen. Besser als wenn das im Verborgenenen geschieht. Und natürlich haben Konservative auch ihr Recht auf Polemik.
    Irgendwie scheinen manche Frauen besondere Lust zu haben, den/die Bewahrer des Abendlandes zu geben. Gertrud Höhler ist ja auch so ein Fall.

    In Chile gibts mit Teresa Marinovic eine Journalistin, die grundsätzlich in eher deutlich linksliberalen Medien veröffentlicht (Radio Bio Bio, El Mostrador), stets aus Richtung (liberal-) konservativ die Linksliberalen oft intelligent-polemisch angreift und sich dann als Gäste zu ihrer Polit-Talkshow „La Orchestra del Titanic“ immer ein Übergewicht an diskussionsstarken linken Teilnehmern einlädt, ohne dass sie dabei dominant auftritt. Für mich seit Wochen die interessanteste Polit-Talkshow weltweit. Irgendwie demokratisch. Viel bei rumkommen tut natürlich nicht. Soll auch gar nicht. Aber für mich DAS multiperspektivische update der Woche über das wichtigste Land der Welt.

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  20. genova68 schreibt:

    Chris,
    ich nehme an, deine Kritik, Akzeptanz nicht zu realisieren, in Richtung Kelle geht, oder? Dass Kelle vier Kinder hat und nicht arbeitet, kritisiert ja niemand (außer ihre Freundin).

    Lemmy,
    was hälst du eigentlich von Jose Mujica aus Uruguay?

    https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/pepe-der-pflanzer

    Hört sich fast wie ein Märchen an.

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  21. Lemmy Caution schreibt:

    Seine Auftritte mit Käfer und seiner Hütte sowie die Staatsbesuche in Economy Class von Linienflügen waren natürlich sehr cool.

    Wobei ich auch schon Monate in sowas gelebt hab und mit mehr Leuten, aber nicht so ländlich. Mit ordentlich Brennholz ist das im Winter völlig in Ordnung. Im Sommer sowieso. Mein größtes Problem war, dass ich der Schäferhund-Mischung nicht beibringen konnte, seine große Notdurft beim Gassi-gehen zu verrichten.

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  22. Helmuth schreibt:

    „Aber das würde mich genauer interessieren: Was hast du gesehen beim Zeugungsakt? Hatte Kelle ihre Bluse nicht zugemacht? Du warst ja offensichtlich dabei.“

    Da muss ich gar nicht dabei sein. Die Frau ist doch nicht blöd. Warum soll sie die Bluse zumachen? Die zieht sie aus, hängt sie über einen Bügel und zieht sie bei Bedarf wieder an. So spart man sich das Bügeln,kapiert?

    Übrigens zeigt die Kelle gerne Dekollete und steht dazu. Wenn ihr dann einer in den Ausschnitt fällt vor Begeisterung, freut sie sich, denn genau deshalb schmückte sie ja das Schaufenster. Aber den Törtchen, die ihre Früchtchen präsentieren und dann darüber jammern, dass jemand guckt, gibt sie den mütterlichen Rat:Mach doch die Bluse zu!

    In meiner Jugend hatten wir die Sprüche drauf: Dummheit frisst,Intelligenz säuft! Später verorteten wir Intelligenz links, Dumpfheit rechts. Heute stellen wir fest: Neo-links ist LINK, Neo-Rechts ist RECHT. Neo-links produziert all das, was ich früher rechts verortet hatte: Dissen,bashen,mobben,hetzen und Dummheit! Hier haben wir die Super-Konstruktivisten, die sich brüsten, nicht hinzuhören, aber dann „gehört“ haben.

    Ein Mann , egal wie schwul,trans, bi ist ein biologischer Mann. Eine Frau, egal wie lesbisch,bi,trans oder sonst was ist eine biologische Frau. Mehr muß niemand wissen. Es geht die Gesellschaft nichts an, wo ein Mann seinen Schwanz , bzw. was eine Frau in ihre Körperöffnungen hineinsteckt. Abgesehen davon bringt uns die Knalltütenfraktion bei, dass sich alles nur im Kopf abspielt! Somit ist alles eins. Wer ist also ein Opfer? Das Doppel-Deppx, das nichts auf dem Schirm hat.

    Die Kelle lässt alle machen , was sie wollen, aber in der Schule hat das nichts verloren. Deshalb ist die Frau nicht rechts, sondern RECHT.

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  23. Chris(o) schreibt:

    Ich kritisiere gerne alle.

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  24. genova68 schreibt:

    Chris,
    halten wir doch einfach fest: Die einzige, die anderes nicht akzeptiert, ist Kelle. Sie und ihre Fans sehen das anders, was aber nur darin begründet liegt, dass sie die anderen als unnormal sehen und deshalb Akzeptanz denen gegenüber nicht möglich ist. Bestenfalls sind die Kelles dieser Welt wahnsinnig tolerant und stecken die anderen nicht ins Gefängnis. Wobei diese Toleranz jederzeit aufgegeben werden kann. Wichtig ist auf alle Fälle, dass die Kelles bestimmen, wer wie zu behandeln ist.

    Um diese Konstruktion durchzudrücken, wird eben gelogen, was das Zeug hält. Natürlich in Gottes Namen.

    Ich vermute, du hast ein Problem, weil du einerseits meine Argumentation nachvollziehst, andererseits an die christliche Kirche glaubst. Und die erzählt dir, dass die anderen eben unnormal und unmoralisch sind. Und dass die Moral die Kirche nicht gepachtet hat, ist eine Einsicht, mit der du dich schwertust.

    Mich würde interessieren, wie ich drauf wäre, wenn ich kirchlich erzogen worden wäre, also so eine Art geistigen Missbrauch durchgemacht hätte wie Millionen Menschen in diesem Land. Käme ich aus diesem Wahn heraus? Oder würde ich mitmachen? Man weiß es nicht.

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  25. hANNES wURST schreibt:

    @genova: Ob einem die Kirche das Gehirn frittiert hat oder – wie in Deinem Fall – Adorno und das Kinderfernsehen, wo ist da die qualitative Differenz.

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  26. Chris(o) schreibt:

    Auch die Kirche nehme ich jederzeit und umfänglich in mein kritisches Visier.Ich erlaube mir sogar, Gott zu kritisieren.Das hat unter Gläubigen übrigens eine lange Tradition – und Gott kanns verschmerzen.
    Mir schwant übrigens, dass Du mehr davon hast, wenn Du Deine besten Freunde, einschließlich der „geistigen Wegbegleiter“ (Adorno, Danke H.W.) einer kritischen Würdigung unterziehst, als auf eine Frau einzudreschen, mit deren Lebensentscheidungen Du doch nicht das geringste zu schaffen hast.Das nenne ich Abarbeiten am untauglichen Objekt.Das Gift das bisweilen aus Kelles Feder fließt, hat die gleich Konsistenz wie das, das Du über sie ausschüttest.Bermerkenswerte Symmetrien eigentlich…

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  27. Publicviewer schreibt:

    Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine Geburtenbeschränkung und radikale Neuorientierung unserer Gesellschaft.
    Da käme eine sogenannte Diskriminierung solcher Personen wie „Kelle“ eigentlich gerade recht.

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  28. André schreibt:

    Geburtenbeschränkung?
    Passt ja gut zu deinen anderswo geäussertenTräumereien über eine Reduktion der Weltbevölkerung…

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