o.T. 223

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034(Foto: genova 2014)

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14 Antworten zu o.T. 223

  1. Opperfield schreibt:

    Auf die „Deluxe“-Artikel vom Lidl lasse ich nichts kommen! Das sind gute Produkte :)

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  2. genova68 schreibt:

    Oh, ein Insider :-)

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  3. Opperfield schreibt:

    Ja ;-)

    Der Laden zahlt jedem Mitarbeiter übrigens mind. 10,50 Euro/Stunde – auch schon vorm Mindestlohn. Das finde ich durchaus symphathisch, Du nicht?

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  4. genova68 schreibt:

    Von Sympathie würde ich ab 20 Euro aufwärts sprechen plus das Fortjagen des Lidl-Eigentümers plus max. 30-Stundenwoche plus eine mehrjährige Diskussion über Lebensmittelproduktion und Entfremdung plus eine Dauerdiskussion über den Zusammenhang von entfremdeten Lebensmitteln und regressiver Architektur plus eine über die Autoritäre Persönlichkeit.

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  5. Opperfield schreibt:

    Das Du gleich so übertreiben musst ;-)

    In der heutigen Zeit muss man mit kleinen Schritten zufrieden sein. 20 Euro/Stunde sind im Einzelhandel utopisch, die Margen sind da viel zu gering. Kasse wird nur durch Masse gemacht. Gerade die Discounter kalkulieren sehr knapp. Die zweckmäßige Architektur der Filialen finde ich übrigens ganz okay. Ohne Quatsch, ich kaufe gerne meinen Krempel bei Lidl. Alles bei Rewe oder Edeka zu kaufen wäre finanziell auch gar nicht drin. Zumal ich bezweifel, dass die Mitarbeiter dort besser verdienen.

    Ich hätte auch gerne eine 20 Stundenwoche mit 3000 netto, 30 Tage Urlaub im Jahr und einen 7er BMW als Dienstwagen. Wünschen kann man sich alles.

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  6. genova68 schreibt:

    Ich werde dir nicht vor, bei Lidl einzukaufen, nur würde ich den Begriff der Utopie nicht so negativ verwenden. Schon gar nicht, wenn es um lächerliche 20 Euro pro Stunde geht. Beginnt bei dir da schon die Utopie? Das täte mir leid.

    Die Schweizer sind für dich wohl gnadenlose Tagträumer. Dort stieg der unterste Lohn im Einzelhandel an der Kasse bei Migros von 2.500 Franken 1998 auf 3.800 Franken 2012. Das ist der Lohn für Un- und Angelernte, Renteneintritt mit 64, 6 Wochen Urlaub, 41-Stundenwoche, 13 Gehälter.

    52 Prozent Lohnerhöhung in 14 Jahren, das sind durchschnittlich 3,7 Prozent pro Jahr. Das sind pro Stunde etwa 24 Franken, entspricht ziemlich genau 20 Euro pro Stunde.

    Das ist deine Utopie.

    http://www.blick.ch/news/wirtschaft/die-grosse-schweizer-lohnliste-teil-3-was-die-frau-an-der-kasse-verdient-id1842072.html

    Es ergibt sich interessanter Weise das gleiche Bild wie das hier kürzlich skizzierte von den Lokführern. Die Schweizer Lokführer verdienen das doppelte der deutschen und bezahlen für die Lebenshaltunskosten etwa 50 Prozent mehr als in Deutschland.

    Oppermann,
    deine Anmerkungen haben mich gerade drei Minuten googlen lassen. Und so zeigt mir selbst dieses unschuldige Bild da oben, in welch regressivem und antiemanzipatorischen Scheißland wir leben. Aber das ist ja nichts neues.

    Noch interessanter: Der Blick-Bericht sagt, dass man in der Schweiz davon keine Familie ernähren könne. Alleine diese Perspektive: Wer geht eigentlich in Deutschland noch davon aus, dass man mit 40 Stunden an der Kasse eine Familie ernähren könne? Das wird hierzulande von den meisten vermutlich auch als Utopie bezeichnet.

    Es ist ein Zeichen, wie massiv der Neoliberalismus das Denken schädigt, die Hirne, die Herzen, wie sehr er Denken in eine Sklavenlogik bringt. Vermutlich haben auch viele Sklaven bei den Römern ihr Schicksal bejaht. So ist das halt.

    20 Euro an der Lidl-Kasse. Absolut notwendig wäre ein Generalstreik, bis exakt diese Forderung erfüllt ist. Es wäre nichts weiter als eine Selbstverständlichkeit.

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  7. Opperfield schreibt:

    Solche Vergleiche sind immer schwierig. Sicher wären 20 Euro/Stunde wünschenswert und „gefühlt“ auch gerecht/angemessen.

    Das Problem ist doch, dass im hiesigen Markt (zur Schweiz kann ich nichts sagen, dort sind auch Lebenshaltungskosten wesentlich höher) unternehmerisch aus meiner Sicht keine 20 Euro bei z.B. Lidl oder Aldi gezahlt werden könnten. Das würde die Preise noch oben treiben, dann gehen die Kunden woanders einkaufen. Ich kenne zwar nicht die genauen Margen, doch meines Wissens sind diese eher gering. Vielleicht wären 15 Euro/Stunde noch drin, wenn der Konzern sich mit geringerne Gewinnen zufrieden geben würde. Das weiß ich nicht.

    Vielleicht ist das Alles auch blauäugig von mir, bin bloß normaler Angestellter und kein Ökonom. Allerdings bezweifel ich, dass unter den aktuellen Verhältnissen (Situation im Einzelhandel und politische Rahmenbedigungen) wesentlich höhere Löhne möglich sind. Wie gesagt, ich beziehe mir hier auf den Einzelhandel. Wie das bei der Bahn u.a. ist, kann ich erst recht nicht beurteilen.

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  8. Opperfield schreibt:

    Sollte „mich“ heißen.

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  9. genova68 schreibt:

    Opperfield,
    es steht in meinem Kommentar: Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind 50 Prozent höher, der Lohn für die Kassiererin 100 Prozent höher. Analog zu den Lokführern.

    Mit deinem Denken bist du komplett im kapitalistischen Sozialdarwinismus verhaftet, der von den Adepten soziale Marktwirtschaft und Wettbewerb unter selbstverständlich fairen Bedingungen genannt wird. Solange du das akzeptierst, sind deine Überlegungen richtig.

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  10. Opperfield schreibt:

    Bist Du Marxist?

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  11. genova68 schreibt:

    Ohne Marx verzichtet man auf eine gute Analyse der Verhältnisse. Deshalb ist die bürgerliche Gesellschaft ja auch so dämlich: Der bewusste Verzicht auf Analyse. Wobei das Schweiz-Beispiel eine innersystemische Ansicht ist. Das ist ja das Verrückte: Kapitalisten sorgen notwendig für die Zerstörung des Kapitalismus, früher oder später. Linke versuchen permanent, das System zu erhalten, weil sie verstehen, was es am Laufen hält: Massenkonsum.

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  12. Opperfield schreibt:

    Ein kurzes „Ja“ hätte genügt, aber danke für die Erläuterung (ernst gemeint).

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  13. genova68 schreibt:

    Ich würde mich nicht als Marxisten bezeichnen, weil ich viel zu wenig Ahnung von Marx habe. Außerdem wäre das nach 120 Jahren nur transformiert möglich. Sonst sind wir am Ende auf dem Stand der Religiösen und haben ein Heiliges Buch :-)

    Übrigens nett, dass sich aus einem Foto so ein Diskurs entwickelt. Mir war gar nicht bewusst, dass ich vor einem Lidl stehe. Ich bemerkte nur die Geometrie der Wand inklusive dem Plakat, also das streng Funktionale, Abstrakte, verbunden mit dem Begriff des Wunderbaren. Es war die offensichtliche Verlogenheit unseres Warensystems, das mich zum knipsen brachte.

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  14. Opperfield schreibt:

    Wohin Religion führen kann, sieht man ja aktuell wieder.

    Die „weihnachtliche“ Werbebotschaft im Rahmen der optischen Tristesse eines Discounters. Ja, das hat schon etwas.

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