Lafontaine, Wagenknecht und die Querfront

2014 trennt sich die Spreu vom Weizen, meinte kürzlich „Nazienkel“ hier im Blog. Da scheint was dran zu sein, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Monate ansieht: Ob Albrecht Müller, Jens Berger oder nun auch Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine: Sie alle haben mittlerweile keine Probleme mehr, sich auf rechte und antisemitische Kameraden und verschwörungstheoretische Argumentationen einzulassen.

Lafontaine behauptete kürzlich in der Talkshow von Maybritt Illner allen Ernstes, das Unrecht in der DDR werde derzeit nur thematisiert, um von den US-Drohnen abzulenken. Er war nicht bereit, das Unrecht zu sehen, ohne zwanghaft vom Reich des Bösen zu schwadronieren. Seine Gegenspielerin war Katrin Göring-Eckardt: Politisch in vielem problematisch, hat sie in diesem Moment Lafontaines rechte Demagogie aufgezeigt hat und auch den problematischen Friedenswinter angesprochen. Lafontaines Reaktion: nochmal die Drohnen.

Lafontaines Vorgehen wurde in diesem Fall überdeutlich. Der Mann ist nicht dumm und weiß, was er tut, wenn er – völlig unvermittelt – die Amis als das Böse ins Spiel bringt. Genau das machen seit Monaten Elsässer und Kameraden. Die Amis sind imperialistisch und aggressiv, sicher, aber das war nicht das Thema der Sendung. Lafontaine betreibt damit eine Verharmlosung der Stasi, vermutlich, um bei rechten SED-Fans zu punkten. Lafontaine war natürlich schon immer Populist, wie jeder Politiker in der ersten Reihe. Problematisch ist das nur bedingt. Irgendwie muss man die Masse erreichen. Deshalb störte mich auch seine Bild-Kolumne nicht. Nicht mehr akzeptabel ist, wenn der Populismus sich mit einer rechten Grundierung mischt.

Wagenknecht unterschreibt einen „Friedens-Aufruf“ mit Jebsen und Mährholz drauf. Sie weiß natürlich, was das bedeutet, nämlich schlicht die Aufwertung von rechten, antisemitischen und komplett demagogischen Positionen wie zum Beispiel die von Jebsen. Es wäre ihr ein leichtes gewesen, Jebsen von der Liste zu kicken. Tat sie aber nicht. Nicht einmal die demonstrative Nähe und Zusammenarbeit Jebsens und Mährholz´ mit Rechtsradikalen bis ins Holocausleugnerumfeld scheint sie zu stören.

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UPDATE 7.12.: Hier ist ein Werbevideo zum Friedenswinter:

Deutschland erwacht und das Volk macht Ernst. Kaum zu glauben, inklusive der Behauptung, Deutschland sei nicht souverän (der Redeausschnitt von Sigmar Gabriel ab 0:36 ist die Bibel der Reichsbürger). Hier begibt man sich ganz offen ins rechtsextreme Milieu. Und Sahra Wagenknecht und andere Funktionsträger der Linkspartei kooperieren mit Nazis. Mahlzeit.

UPDATE 8.12.: Der Friedenswinter distanziert sich von dem Video. Aber es spricht Bände, dass sich Rechtsradikale berufen fühlen, für die Demo Werbung zu machen. Zurecht, wenn Jebsen und Mährholz dazu aufrufen. Auch bemerkenswert, dass die zwei Tage zur Distanzierung brauchen.

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Und Teile der deutschen Linken haben offenbar keinerlei Probleme mit Judenhass á la Jebsen: Wäre es nicht so (was ich gerne glaubte), hätte Jebsen schon längst vom Aufruf verschwinden müssen – das wäre schlicht eine Frage politischer Hygiene. Passiert aber nicht.

Stattdessen kommt von der Sozialistischen Linken innerhalb der Linkspartei folgendes Statement:

„Eine Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Kräften kann für Linke bindend nur auf der Grundlage eines unmissverständlichen antifaschistischen Konsenses möglich sein. Alte oder neue Nazis, AntisemitInnen und RassistInnen sind und bleiben Kräfte, gegen die Linke demonstrieren, sie können niemals PartnerInnen sein.“

Klare Worte, die dazu führen müssten, sich von Jebsen und Mährholz zu verabschieden. Stattdessen kommt Geschichtsklitterung:

Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Menschen der sog. Mahnwachenbewegung, die nicht auf rechte Tendenzen reduziert werden dürfen. Wir freuen uns über jede örtliche Mahnwache, die sich klar von rechtem Gedankengut abgrenzt und auf einen humanistischen Grundkonsens verpflichtet. Es kann nicht von allen TeilnehmerInnen an Friedensdemonstrationen erwartet werden, dass sie bekennende Linke sind. Das wäre eine anmaßende und unrealistische Anforderung, die auch Bewegungen gegen den NATO-Doppelbeschluss und die Golfkriege nicht hätten erfüllen können.

Wo sind denn die nichtrechten Montagsdemos? Klare Antwort: Es gibt sie nicht. Von allen Redebeiträgen ist schätzungsweise 90 Prozent Schrott, Verschwörungstheorie, Antisemitismus, Banales, bis hin zu den Protokollen der Weisen von Zion und offen als „nationale Sozialisten“ auftretende Redner, ohne Widerspruch. Den Beschluss zum „humanistischen Grundkonsens“ haben übrigens auch Jebsen und Mährholz unterschrieben, um danach mit ihren rechtsextremen Umtrieben einfach weiterzumachen. Jebsen tritt demonstrativ zusammen mit bekennenden Elsässer-Fans und NPD-Verteidigern wie dem Hallenser Montagsdemoprotagonisten Frank Geppert auf. Geppert, neuerdings Xavier-Naidoo-Fan, war am 9. November in Berlin einer der Hauptredner der Demo, zu der Elsässer die Kölner Hooligans ausdrücklich eingeladen hatte, weil die „mit Faust und Schwert Paroli bieten“.

Elsässer will Bürgerkrieg von rechts, Jebsen behält sich vor, dabei seinen Part zu spielen.

Außerdem geht es natürlich nicht darum, dass alle Demoteilnehmer „bekennende Linke“ sind, das hat niemand gefordert. Es geht um diejenigen, die den Aufruf unterschreiben. Und da dürfen offenbar rechte Demagogen und Antisemiten und vor allem Dumpfbacken unterschreiben.

Das alles scheint die Sozialistische Linke nicht zu kümmern. Sie spricht die Antisemiten einfach frei:

Es ist abzulehnen, dass Menschen aufgrund einzelner unreflektierter Aussagen mit dem Vorwurf des Antisemitismus oder Rassismus gebrandmarkt und zu Unpersonen erklärt werden. Man muss nicht alle Auffassungen dieser Menschen teilen, um ihnen mit der rechtsstaatlichen Unschuldsvermutung zu begegnen und ihnen Gelegenheit zu geben, Irrtümer und Missverständnisse auszuräumen.  Wir weisen auch darauf hin, dass ein exzessiver Gebrauch des Antisemitismusvorwurfs diesem die Schärfe nimmt. Wer Menschen, die nur eine oberflächliche Kapitalismuskritik vertreten, mit bewussten HolocaustlegnerInnen und VernichtungsapologetInnen auf eine Stufe stellt, verharmlost letzten Endes die Schrecken der Shoah […] Antidemokratischen und rechts anschlussfähigen Haltungen muss immer aktiv entgegen getreten werden

Peng. Nochmal: Es geht vorrangig um Jebsen und Mährholz. Die hatten ein gutes halbes Jahr Zeit und „Gelegenheit, Irrtümer und Missverständnisse auszuräumen“. Sie haben das Gegenteil getan. Gerade vor ein paar Tagen hat Mährholz den Kongress des Nazis Michael Vogt besucht und sich mit ihm und anderen Kameraden dort eindeutig solidarisiert und weitere Zusammenarbeit angekündigt.Und die „rechtsstaatliche Unschuldvermutung“ ist ein schlechter Witz: Ich schlage vor, auch Elsässer in die friedensbewegten Reihen aufzunehmen, wenn er den Prozess gegen Ditfurth gewinnt. Dann ist ja rechtsstaatlich klar, dass er kein Antisemit ist und bei Wagenknecht und Co. wohl willkommen. Man ist doch für den Frieden.

Die Sozialistische Linke argumentiert hier wie typische Antisemiten: Solange der Holcaust nicht geleugnet wird, möge man von Antisemitismus schweigen.

Es steht zu fürchten, dass der Sozialistischen Linken Antisemitismus genauso egal ist wie Albrecht Müller. Solange es gegen die Amis geht, alles halb so wild.

Spreu und Weizen: Wer sich „sozialistische Linke“ nennt und so einen Scheiß ins Internet tippt, sollte sich auflösen. Marx21 hat ein ähnliches Problem. Zwei Gruppen, die ich mit grundsätzlicher Sympathie verfolge, die ideologisch weitergehen als Parlamentarismus, die sich den Bezug auf Marx und einen grundlegenden Systemwechsel nicht nehmen lassen. Wichtig. Aber wenn schon bei relativen Kleinigkeiten wie Jebsen und Mährholz der Verstand aussetzt, wird es übel.

Mährholz hat ja zu Beginn seiner Bewegung die FED (aka Juden) als die Schuldigen aller Kriege der vergangenen 100 Jahre bezeichnet. Vielleicht kann man hier Adorno zitieren, um die Regressivität dieses Ansatzes zu fassen:

„Darum schreit man: haltet den Dieb! und zeigt auf den Juden. Er ist in der Tat der Sündenbock, nicht bloß für einzelne Manöver und Machinationen, sondern in dem umfassenden Sinn, dass ihm das ökonomische Unrecht der ganzen Klasse aufgebürdet wird“. (DdA)

Der Antisemitismus ist dem ungefähren, dem wirren Unwohlsein offenbar inhärent.

Kritik an den deutschen Mainstreammedien, an der Russland-Berichterstattung, sicher: alles wichtig, alles notwendig. Doch das Eintreten für Putin ist mehr als nur friedensbemühte Strategie. Es geht den meisten dieser Putinverteidiger um ein autoritäres Gesellschaftsverständnis, um die Volksgemeinschaft, die sozialistisch agieren soll, aber bitte ohne das Fremde, ohne das Andere, ohne das Deviante.

Sonst ist es nicht zu erklären, dass Wagenknecht auch den Putinschen Propaganda-Sender RT Deutsch aufwertet, indem sie diesen Präpraktikanten Interviews gibt. RT Deutsch positioniert sich unterdessen wohlwollend zur Dresdner Pegida und sieht in diesem Zusammenhang den Hauptfeind in der Pegida-blockierenden „Antifa“, die alle amerika- und israelhörig seien. Die Mahnwachenadeptin Lea Frings – Linken-Mitglied – ist dort „Reporterin“ und lässt sich einspannen. Es ist gruselig, ihren Interviewbemühungen zuzusehen, wenn sie rechte unbekannte Blogger interviewt. Die Frau arbeitet komplett über ihre geistigen Verhältnisse. Und die war bei den Montagsdemos noch eine der fitteren :-)

Vermutlich kann man das Geschehen nur kulturell angemessen beschreiben. Es geht um den Führer Putin und darum, dass die Solidarität mit ihm und seiner Menschenverachtung nun einfacher zu haben ist – man behauptet einfach, man sei doch nur für den Frieden.

Es geht beispielsweise darum, wie man auf Fiona Apple reagiert (danke für die Anregung an den Blog „Kreuzberg-Südost“):

Das Unfertige, Zerbrechliche, Angreifbare, Widerständige, Individuelle, Verletzliche, Unübersichtliche, Zaghafte, Mehrdeutige: Es ist genau das, was die Putinfans von Lafontaine bis NPD aggressiv macht. Es ist NICHT der Frieden oder die Angst vorm Krieg. Es ist die Unübersichtlichkeit der Welt, die Putin zu verringern verspricht. Es ist die neoliberale Politik, die ihre Opfer fordert. Und deutsche Linke fahren darauf ab.

Es ist die Antihaltung zur „Dekadenz“, die die Querfront einigt. Der CSD ist in diesen Kreisen genauso diskreditiert wie Faulenzen. Der Arbeiter hat sich für seine Befreiung anzustrengen und wenn nicht, dann wird er auf Trab gebracht. Was den Rechten die „Volksverräter“, sind diesen Linken die Abweichler.

Fiona Apple oder CSD: Man kann sich einigermaßen vorstellen, wie beispielsweise das Querfront-Kommentariat des Spiegelfechters sich zu diesen Themen äußern würden.

Es zeichnet sich ja schon länger ab: Auch viele Wähler der Linken haben ein autoritäres Weltbild und nehmen den sozialistischen Aspekt nur in Verbindung mit dem nationalen an. Wir sind das Volk und gegen die da oben und die Polen. Das lockere Switchen vieler Wähler zwischen Linke und AfD ist bezeichnend.

Ob Lafontaine, Müller, Wagenknecht oder Berger: Die haben alle ihre Verdienste, keine Frage (vor Lafontaines politischen Entscheidungen habe ich nach wie vor Respekt) und zu Details kann man sie auch weiterhin als Informanten heranziehen – aber bitte nur im Detail. Linkes Bewusstsein ist nicht einfach über volkswirtschaftliche Logik zu haben.

Das Problem: Die Leute um Klaus Lederer mögen nicht antisemitisch sein, aber es sind sozialdemokratisierte Linke, mit denen politisch wenig anzufangen ist. Denen reichen bequeme Sessel im Roten Rathaus oder anderswo.

Jedoch: Eine Linke, die nicht in der Lage ist, auf Äquidistanz zu imperialistischen Zusammenhängen zu gehen – heißen sie USA, Russland, Deutschland, Kapitalismus, Antisemitismus oder Homophobie – kann mich mal. Und jemand, der das Angriffsziel Imperialismus zuvorderst in Israel sucht, kreuzweise.

Wenn die Linkspartei nicht aufpasst, geht das über kurz oder lang schief.

Es ist mir auch strategisch nicht erklärlich, wie man ausgerechnet das rechte Bildungsprekariat, namentlich Jebsen und Mährholz, in den Aufruf nehmen kann. Die kriegen bestenfalls ein paar Dutzend Leute auf die Straße. Die Montagsdemos sind tot. Auch diese strategische Blödheit der Linken ist unangenehm.

„Antisemitismus ist der Sozialismus der dummen Kerls“, soll August Bebel gesagt haben. Wie nennt man eine Sahra Wagenknecht, die Antisemitismus toleriert?

Weitere Informationen bei publikative

033(Foto: genova 2014)

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57 Antworten zu Lafontaine, Wagenknecht und die Querfront

  1. Nazienkel schreibt:

    Für mich ist sie die unheilige Sahra des Friedenswinters, dass hässliche Gesicht der Wahnmacher.

    So langsam habe ich das Gefühl, dass dies alles bewusstes sich Andienen für Putin den Eroberer darstellt :)

    Ne, Spaß beiseite. Wir haben es hier wohl eher mit mangelnder Trennschärfe, Konformismus und Oportunismus zu tun.

    In Bezug auf Wählbarkeit und auf hoffende Wechsel in der Politik (also ‚dem Regime‘, wie die Wahnmacher sagen), sollten diese seltsamen Gestalten vielleicht ihre eigene Partei gründen. Oder die Linke sollte sie endlich rausschmeissen, um wirklich wichtige Linke Sozialpolitik wählbar und möglich zu machen: Dehm, Wagenknecht, Hunko und die antisemitische Fraktion aus BW…wer z.B. heute immer noch am ‚Existenzrecht‘ anderer Länder rüttelt, sollte wohl seine ‚Partei für Antizionismus, Autokratie und Israelkritik‘ aufmachen. Jedem seine Chance.

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  2. neumondschein schreibt:

    Nur mal sehen, ob die Kommentare hier durchkommen….

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  3. genova68 schreibt:

    neumondschein,
    alle Kommentare mit maximal einem link werden direkt durchgestellt (beware of spam)

    nazienkel,
    das alte Thema: Würde die Linkspartei die genannten Gruppen und Leute rausschmeißen, wäre die Partei im Eimer, und zwar zurecht. Dann wäre das eine Art zweite SPD, die niemand braucht.

    Die herrschende Klasse hat das heute via Tagesspiegel schön ausgedrückt:

    So bleibt die Linke eine Regionalpartei, die in den neuen Ländern mitregieren und im Ausnahmefall den Ministerpräsidenten stellen kann. Um national regierungsfähig zu werden, muss sie sich vom orthodoxen Flügel trennen und zum Kern deutscher Staatsräson bekennen: Marktwirtschaft statt Sozialismus, EU, Nato, Sonderverhältnis zu Israel, Verurteilung jeder Diktatur und rechtsbrecherischen Ideologie, ob von rechts oder links. Wer sich zu spät wandelt, den bestraft das Leben.

    http://www.tagesspiegel.de/meinung/rot-rot-gruen-in-thueringen-linke-spaetentwickler/11084486.html

    Da wird einer sozialistischen Partei geraten, auf den Sozialismus zu verzichten und EU und NATO als Staatsräson bezeichnet. Eine Verurteilung einer rechtsbrecherischen Ideologie wäre beispielsweise die Verurteilung der Bush-Politik, inklusive Boykott und mehr. Kommt aber von diesen Tagesspiegel-Fritzen nicht, weil ihnen Rechtsbrecher egal sind, solange sie die Kapitalverwertung forcieren.

    Es zeigt auch ein interessantes Demokratieverständnis auf: Ihr dürft mitspielen, wenn ihr uns nicht behindert.

    Man musss das auch klar sagen: Die bürgerliche Klasse benutzt den Antisemitismusvorwurf auch zum Auslöschen von Opposition. Es sollen linke Ansätze komplett diskreditiert werden. Was der Tagesspiegel da via C. von Marschall schreibt, bedeutet eine kapitalistische Einheitspartei. Exakt eine Partei reicht, wenn man die Staatsräson so definiert. Nichts davon ist übrigens im GG verankert, deshalb braucht man diesen Staatsräsonsbegriff.

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  4. Nazienkel schreibt:

    Naja, die Bush-Politik ist ja in Deutschland nicht gerade unbeachtet und unkritisiert geblieben. Und sicher ist auch in der Gegenwart vieles an der US-Politik angreifbar und zu kritisieren. Aber geht dies mit unkritischen Betrachtungen z.B. russischer Politik einher, so ist wieder dieser simplizistische Dualismus bemerkbar. Einer gut, der andere doof. Das reicht mir nicht. Und – ich wüsste leider gerade nicht, welche politischen Ansätze z.B. Höger, Groth und Hänsel, ausser krankhafter ‚Israelkritik‘, einbringen. Sozialismus kommt doch gewiss auch ohne Antisemitismen und altbackene Antiamerikanismen aus.

    Dass eine ‚bürgerliche Klasse‘ den Antisemitismusvorwurf zum ‚Auslöschen von Opposition‘ benutzte, findest Du nicht, dass sich dies wieder arg nach ‚Antisemitismus als Kampfbegriff‘ und ‚Totschlagargument‘, besagter Keule eben, anhört? Hiermit sprichst Du aber genau das Problem an: Duldet die Linke in ihren eigenen Reihen solche, die dauerhaft einzig mit ‚Israelkritik‘ und Gerede über ‚Existenzrecht‘ glänzen, so macht sie sich natürlich über die Duldung in dieser Hinsicht angreifbar. Auch, indem linker Antisemitismus, der sich oft durch Unverständnis dieses Begriffs und unsaubere Verwendung von Sprache ausdrückt, beständig als ‚Kritik‘ einzig getüncht wird.

    Ebenso ist natürlich auch eine Versozialdemokratisierung, die Du als drohende Gefahr beschreibst, für den Kurs der Partei wohl auch nicht das beste.

    Ich war aber auch nie Mitglied der Linken.

    An eine gesellschaftliche Revolution morgen mittag glaube ich (immer dieses Wort – es geht wohl nie so ganz ohne einen ‚Glauben‘) ohnehin nicht mehr, dafür erscheinen mir zu viele Möchtegernrevolutionäre im wahrsten Sinne des Wortes als geistig unreif. Man betrachte nur die aktuelle Querfront – dass wäre nicht meine Revolution. Da muss ich immer an Emma Goldman denken. Wohl aber glaube ich , dass die Menschen herrschaftsfrei (in perfekter ‚Basisdemokratie‘) erst leben können, wenn einiges dazugelernt wurde…

    By the way: Hast Du das Interview zwischen Gremliza und Wolfgang Pohrt gelesen, erstreckte sich meine ich über Oktober und Novemberausgabe der konkret! Dieses Interview finde ich sehr gut, die Bedenken die Pohrt gegen das Verständnis von Marx, und auch dessen wohlmögliches Selbstverständnis richtet, sind sehr interessant. Da gibt es eine Stelle, an der Pohrt meint, Marx wäre heute gewiss einer, der sich als Kapitalist bezeichnen würde, eher als Kommunist. Dieses, und seine näheren Betrachtungen hierzu, fand ich sehr interessant.

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  5. genova68 schreibt:

    Gerade gelesen, die Wienerzeitung zitiert Jebsen so:

    „Der einzelne Mensch ist in Israel nie wichtig. (…) Genau wie in Nazideutschland hat diese Art, die eigenen Bürger permanent zu überwachen, (…), eine Wirkung, die sowohl nach außen als auch nach innen ihre Nebenwirkungen hat.“

    http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/musik/pop_rock_jazz/714017_Maulkorb-fuer-die-Antilopen.html

    Zu deinem Kommentar, nazienkel, später.

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  6. neumondschein schreibt:

    Kommentar weg! Aber schaut mal, was manche für einen Antisemitismus zusammenspinnen!
    http://dudelsack.blogger.de/stories/2457416

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  7. genova68 schreibt:

    nazienkel,
    es gibt in der Linken nach wie vor die Antideutschen, die 2003 den Irakkrieg befürworteten. Die vertreten eben auch solche Interessen, wenn sie Höger und Co. wegen Antisemitismus kritisieren. Mich solchen Leuten möchte ich nicht im Boot sitzen. Und gegen die Politik von Bush ist Putin ein ganz armes Würstchen, die lächerliche Krim. Merkel war 2003 für den Krieg und für deutsche Soldaten im Irak. Gemessen an der ablehnenden Haltung der allermeisten Medien gegenüber Putin würde ich schätzen, dass die Haltung zu Bush weitaus freundlicher war, zumindest forderte niemand Sanktionen und ähnliches.

    Höger und Co. kenne ich auch nicht weiter als über ihre Israelkritik. Aber sie sind offenbar in den linken Gruppierungen verortet, die ich schon genannt habe. Und die möchte ich nicht weghauen, wie schon erwähnt. Linke Politik müsste nach vorne gehen und kann sich nicht mit dem Aufdecken von Antisemitismus begnügen. Und genau da kommt von der Lederer-Fraktion nichts, siehe die zehn Jahre rot-rote Koalition. Lederer hat die Partei hier heruntergewirtschaftet, weil man sah, dass denen alles egal war. Nach zehn Jahren ihrer Politik war die Gentrifizierung in vollem Gange.

    So eine Linke braucht man nicht, dann lieber AfD, weil dann die Chance einer neuen APO entsteht.

    Bürgerliche Klasse: Der Begriff fällt mir manchmal ein, wenn ich die herrschende Klasse näher beschreiben will. Es sind die, die über die Produktionsmittel und das Kapital verfügen. Genau die haben ein Interesse daran, dass der lustige Begriff der Marktwirtschaft beibehalten wird (wobei da sogar das „sozial“ fehlt, also selbst das wäre schon zu linksextrem). Ja, man kann das als Keule verstehen, was ich da geschrieben habe, aber ich meine das nicht so, sondern ich denke schon, dass vielen Bürgerlichen der Antisemitismus dieser Linken sehr gelegen kommt, um sie zu diskreditieren. Da wird auch Antisemitismus instrumentalisiert, denn eine proisraelische Position ist im Establishment eine sichere Bank, da kriegt man keins auf den Deckel. Lederer geht es vermutlich nicht nur um den Antisemitismus, sondern um das Webbeißen von Linken. Wie schon gesagt, es bleibt dann von der Linken wenig übrig.

    Ich finde es schon in Ordnung, wenn sich Linke für Palästinenser in Gaza einsetzen, die leiden auch unter den Israelis. Gerade aktuell. Ein großes Gasfeld vor der Küste, das beansprucht Israel einfach so für sich. Recht des Stärkeren, sonst nichts. Es ist ein schwieriges Thema.

    Kein Scherz: Ich habe exakt die Oktober- und die Novemberausgabe der konkret nicht gekauft, wahrscheinlich zu viel Arbeit oder vergessen, auf den Kalender zu gucken :-)

    Ich bin auch kein Mitglied bei der Linken, aber ich sehe weit und breit keine andere Partei, die ich noch Ernst nehmen könnte. Insofern habe ich keine Wahl :-) Und spätestens, wenn ich zur Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung gehe, bin ich auch inhaltlich sehr froh, dass es die Linke gibt.

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  8. Nazienkel schreibt:

    Naja, die Hamas in der Hand eines Gasfelds – das bedeutet viel Geld für Waffen. Und da die Staatsräson der Hamas leider in der Vernichtung Israels beruht, würde ich das rein taktisch einschätzen. Aber die Bevölkerung im Gazastreifen leidet wohl eher unter der Hamas, als unter fehlenden Einnahmen durch Gas. Obwohl Gas natürlich viele tolle Tunnel bedeuten könnte, kann man ja vielleiht auch drin wohnen…

    Mal ehrlich – was in Israel politisch passiert, empfinde ich auch nicht als schön. Aber psychologisch simpel erklärbar. Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit kann eben auch seltsame Blüten treiben – ist wohl auch durch benannte Staatsräson der Hamas erklärbar…

    Dein letzter Absatz mit den Linken – oft geht es mir ähnlich, aber dann sind mir wieder zu viele Högers und Dampfplauderer ein Dorn im Auge (kannte auch selbst zu viele, die in diese Partei eintraten, in deren Kopf ich nicht stecken möchte). Auch erlebte ich im Osten wirklich viele ‚Linke‘, denen wohl eher eine CDU mit stalinistischen Anteilen gepasst hätte. Ausländerfeind-lichkeit, Konservatismus, autoritäre Denke, ungesunde Nostolgie.
    Ich finde das erwähnte Gespräch wirklich gut, Pohrt empfand ich immer als hellen Kopf, auch wenn er natürlich viele kontroverse Sachen raushaut. Er kritisiert eben auch oft das labeling. Ich selbst komme die letzte Zeit leider auch oft nicht dazu, sie zu lesen, zu oft habe ich auch gar keinen Bock mehr, mich mit seltsamen Postitionen, oder den Rechtschreib-Korinthenkackereien eines Gremliza auseinanderzusetzen. Aber dieses Gespräch fand ich unterhaltsam, auch weil Pohrt Gremliza darin sehr ehrlich seine Meinung sagt (z.B., dass Gremliza, der sich für einen Kommunisten hält, doch eigentlich ein Bourgois sei;). Ich werde es vielleicht einfach mal beizeiten einscannen und hochladen, oder so…

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  9. Heinz schreibt:

    “ Nicht mehr akzeptabel ist, wenn der Populismus sich mit einer rechten Grundierung mischt.“
    Das ist bei Lafontaine leider nichts neues: http://www.sopos.org/aufsaetze/42d14027e952c/1.phtml

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  10. genova68 schreibt:

    Hamas und Gasfeld, ja, problematisch. Ich halte es aber für Heuchelei, wenn die Gaza-Bewohner aufgefordert werden, lupenreine Demokraten zu werden. In deren Situation ist es fast zwangsläufig, dass Extreme Zulauf bekommen. Hierzulande drehen die Dresdner schon bei 0,1 Prozent Muslimen durch und befürchten die Islamisierung. Es läge meines Erachtens an Israel, besseren Willen zu zeigen. Beispielsweise die Erschließung des Gasfeldes von Mäßigung abhängig zu machen. Das würde die Hamas vermutlich schnell in Schwierigkeiten bringen. Aber die israelischen Hardliner haben kein Interesse an der Schwächung der Hamas, im Gegenteil. Mit so einer Dauervernichtungsdrohung lässt es sich gut rechte Politik machen. Psychologisch erklärbar, wie du schreibst. Was wäre hier wohl los, wenn solche Bedrohungsverhältnisse herrschten?

    Aber wie schon erwähnt, die Situation da unten ist so komplex und ich wohne da nicht, was soll ich dann groß sagen?

    konkret :-) geht mir genau so, ich finde sie sehr erfrischend, auch fachlich meist sehr kompetent, aber gut, dass sie nur monatlich kommt.

    Ja, scanne mal ein :-)

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  11. neumondschein schreibt:

    Weiß hier überhaupt noch jemand, daß namentlich die Ukraine-Krise die neuen Friedensbewegungen auslösten? Israel, Hamas, Juden u. dergl. spielen, wenn überhaupt, nur am Rande eine Rolle.

    Wie gesagt, was heute fehlt, ist eine Mauer! Es geht nicht mehr ohne! http://dudelsack.blogger.de/stories/2457416

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  12. genova68 schreibt:

    Die Ukraine-Krise war m.E. nur der Tropfen. Und bei Rechten und Verschwörern spielen Juden immer eine Rolle, siehe Mahnwachen.

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  13. neumondschein schreibt:

    bei Lafo, Sahra Wagenknecht, Konstantin Wecker nicht und erst recht nicht Mark Bartalmai, Alisa Bauchina.

    Selbst bei Ökonomie-Bescheidwissern wie Dirk Müller und Lars Schall würde ich nicht von Antisemitismus ausgehen.

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  14. genova68 schreibt:

    Bei Lafo, Wagenknecht und Wecker vermutlich nicht, hoffe ich zumindest. Aber ich habe in dem Artikel hier ja erklärt, wie ich das meine. Kollaboration mit Antisemiten via Aufruf. Es geht immer um Aufmerksamkeitsökonomie, nicht um das, was man gerne hätte. Und da die Erwähnten Medienprofis sind, wissen sie, was sie machen.

    Übrigens würde ich bei Albrecht Müller mittlerweile leider schon von konkretem Antisemitismus ausgehen. Es gibt eindeutige Hinweise. Wie in dem entsprechenden Artikel geschrieben: Im NS-Staat sozialisiert, das kommt im Alter zurück.

    Bei Lars Schall habe ich bekrittelt, dass der in einem rechtsextremen Miniverlag publiziert und via Michael Vogt gute Kontakte ins rechtsradikale Milieu hat und genau das vom SF verschwiegen wurde. Nichts konkret mit Antisemitismus, wobei man das natürlich vermuten kann.

    Dirk Müller unterstützt übrigens laut wikipedia die AfD. So geht das heute.

    Es sind in der Tat interessante Zeiten. Weimarer Konstellation.

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  15. rutzel schreibt:

    Hat dies auf T*park rebloggt.

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  16. Dirk schreibt:

    „…Man musss das auch klar sagen: Die bürgerliche Klasse benutzt den Antisemitismusvorwurf auch zum Auslöschen von Opposition….“

    Gut gebrüllt Löwe, aber schon in der Überschrift schlägst Du quasi in dieselbe Kerbe. Anhänger diverser kritikwürdiger Theorien bzw. Ansichten haben sich bisher noch an jede Protestbewegung angehängt, das ist nicht zu verhindern. Allein deshalb verstehe ich die Stoßrichtung Deines Beitrags nicht. Darf ich als Linker jetzt nicht an der Demo teilnehmen, nur weil Jebsen und Mährholz unterzeichnet haben?
    Die Krönung ist aber dann dieser Satz:
    „So eine Linke braucht man nicht, dann lieber AfD, weil dann die Chance einer neuen APO entsteht.“
    Ausgerechnet mit der AfD hast Du also keine Probleme, weil es dann ja mit einer APO klappen könnte? Was ist denn an Lucke und Konsorten anders oder gar besser als an Jebsen, dass Du Dich mit denen durchaus ins Bett legen würdest?
    Ich kann mir nicht helfen, alles etwas wirr…

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  17. genova68 schreibt:

    Dirk,
    wenn ich von Lafontaine und Wagenknecht rede, dann geht es nicht um Leute, die sich irgendwo dranhängen. Wagenknecht fördert, dass sich Rechte und Antisemiten dranhängen können, das ist der Punkt.

    Keine Angst, du darfst alles, alleine diese Diktion unterstellt, ich hätte die Macht, dir und anderen etwas zu verbieten. Wenn du da mitläufst, unterstützt du allerdings die Querfront, und die ist rechts bis hin zu lupenreinen Nazis. Entscheide selbst, was du willst.

    AFD: Meine Güte, es steht doch klar da: Natürlich halte ich von der AFD nichts und ich würde mich mit denen nicht ins Bett legen, aber sie könnte eine linke Bewegung entfachen. Besser jedenfalls als eine Neuauflage von rot-grün.

    Falls Jebsen mal Bundeskanzler wird, kommt es vielleicht auch zu einer neuen APO. Mir solls recht sein.

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  18. Dirk schreibt:

    Wie jetzt? Wenn also Wagenknecht nicht förderte, kämen auch die Rechten und Antisemiten nicht?
    Ich weiß ja nicht, bei wievielen oder welchen Demos Du schon warst, aber meine Erfahrungen sagen mir, dass Spinner, Esos, Rechte, Stalinisten, Antideutsche, Antisemiten etc. immer dabei sind. Nach Deiner Logik dürfte ich folglich gar nicht mehr demonstrieren, denn die Querfront lauert überall…
    In Sachen AfD habe ich Dich dann falsch verstanden, allerdings macht es Deine Erklärung auch nicht besser. Du wünscht Dir die AfD an die Macht, eine Truppe, bei der mehr Ex-Rechte von DVU bis NPD mitmischen als bei allen bisherigen Mahnwachen zusammen gesehen wurden? Da kann man Dir nur wünschen, dass Jebsen und Co. sich zurückhalten bei der von Dir erhofften APO, sonst musst Du ja wieder zuhause bleiben…

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  19. genova68 schreibt:

    Entschuldige, da habe ich mich in der Tat blöd ausgedrückt. Mährholz und Jebsens Unterschriften unter dem Aufruf fördern die Teilnahme problematischer Leute. Und Wagenknecht macht durch ihre Unterschrift das Ganze populär, einfach aufgrund ihrer hohen Bekanntheitsgrads. Sie verschleiert damit, vermutlich unbewusst, die Rechtslastigkeit der Genannten. Das ist unverantwortlich.

    Wer bei einer Demo alles mitrennt, ist eine andere Sache. Aber auch das kann man steuern, indem man beispielsweise keine problematischen Leute den Aufruf unterschreiben lässt. Und wenn dann trotzdem ein paar Verwirrte dabei sind, ist das nicht weiter tragisch. Das war in den 80ern ähnlich.

    Davon abgesehen hätte man in dem Aufrufstext Russland auch kritisch erwähnen müssen, nicht nur die Nato und die Amis. Moskaus Ukrainepolitik wird man ja nicht ernsthaft als friedliebend bezeichnen. Die 80er Friedensbewegung hat in meiner Erinnerung immer Pershing II UND SS 20 erwähnt.

    Mährholz hat sich kürzlich klar zu Michael Vogt bekannt und will sich wohl von ihm interviewen lassen oder umgekehrt. Es ist ein Hohn, mit solchen Leuten gemeinsam für Frieden zu demonstrieren. Rechte bekommen dadurch mehr Anerkennung, das Ergebnis dürfte eher mehr gesellschaftlicher Unfrieden sein.

    Der Friedenswinter wirbt mit „den Träumen von Martin Luther King, Berta von Suttner, Mahatma Gandhi und Rosa Luxemburg“. Das schließt die Öffnung nach rechts schlicht aus. Und im Netz wird massiv von rechts für diese Demo geworben. Die Genannten würden sich im Grabe umdrehen.

    CDU-AFD-Koalition, das meine ich natürlich provkativ in Anspielung auf die Situation um 2002 herum. SPD und Grüne machten eine neoliberale Politik, die CDU-FDP nicht hätten durchziehen können, weil sich vermutlich weite Teile der SPD dagegen gewandt hatten. Schröder hatte ja auch so Mühe, die Partei auf Linie zu bringen. Dann wären nicht nur Gewerkschaftler auf die Straße gegangen.

    Ich will real keine solche Koalition, aber es ist ja auch egal, was ich will. Ich entscheide das nicht. Ich habe nur ein Szenario angedacht.

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  20. Garfield schreibt:

    ich muß Dirk hier zustimmen: daß sich bei einer (egal welcher) Bewegung auch zweifelhafte Gruppen untermischen, gib’s wohl überall & ist kau zu verhindern. Gerade bei Rechten ist diese Taktik ja „Markenzeichen“… daß Wagenknecht würde mit ihrer Unterschrift Mährholz oder Jebsen aufwertet, ist mir auch etwas zu hoch

    von Umwelt- bis Tierschutz: theoretisch müssten ein paar Rechte nur schnell genug sein & ihre Namen zuerst drunter setzen – und konsequenterweise wär eine Beteiligung für jeden „aufrechten Linken“ tabu… das kann’s ja auch nicht sein, außer man will das Feld den Rechten allein überlassen – bei eigtl linken Kernthemen…
    Am Aufruf kann ich auch nichts verwerfliches finden (btw gab’s i.d. LINKEn eine Debatte über ‚Friedenswinter‘)

    auch wenn ich die völlig unkritische Begeisterung vieler Leute für Putin als ziemliches Problem sehe, der Aufruf wär MMN der falsche Ort für Kritik; Adressat kann ja eigtl nur „unser“ Lager sein.
    Die Frage ist auch, ob man den „flammenden Herzen“ damit nicht erst Brennstoff geben würde… kein Held ohne Feind – würden diese Leute Putin mal ohne den Kontext ‚NATO‘ betrachten, bekämen sie vermutlich schnell ein ganz anderes Bild…

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  21. Nazienkel schreibt:

    @Garfield
    Man muss sich aber keinen von Neurechten initiierten ‚Bewegungen‘ anschließen. Für den Frieden konnte man bisher auch anders demonstrieren, da brauchts wohl keine friedenstäubchen, die so friedlich sind, dass sie sogar Nazis auf ihren Demos akzeptieren, mal abgesehen von davon, dass aus diesem Dunstkreis eine ‚Bedrohung für den Frieden‘ lediglich von Seiten der USA ausgeht. Genova hat doch hier schon so viel dazu geschrieben, ich verstehe nicht, warum immer wieder die gleichen Argumente in leichter Abwandlung wiederholt werden. Kann doch jeder hin, der möchte. Aber sich dann hinterher eben nicht darüber wundern, dass diese Handlungen eben auch Kritik hervorrufen. Ja, Nazis können auch für den Umweltschutz sein. Trotzdem schließe ich mich nicht ihren AKtionen an, um diese nicht aufzuwerten.

    Hier ist ja nicht das Ding, dass da lediglich solche mitunterzeichnen oder mitlaufen, sondern dass alles eine Konstruktion dieser Wahnwichtel ist.

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  22. hANNES wURST schreibt:

    Dass jemand sich selbst nach dem Senatsbericht über US Folter noch gegen den Antiamerikanismus stellt kann nur eins bedeuten: derjenige ist Patriot und hat verstanden, dass Deutschand ein Staat der USA ist.

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  23. Nazienkel schreibt:

    @HannesWurst
    Dass jemand sich nach der Veröffentlichung (!) nicht plump gegen die USA stellt (meistens gegenteilig mit dem seltsamen Umkehrschluss nach Osten ausgerichtet), hat vielleicht etwas damit zu tun, dass diese Foltereien dort, obwohl kein (so nennen es Mahnwichtel gern) ‚Regimewechsel‘ stattgefunden hat, dass diese überhaupt öffentlich besprochen werden. Aber viele sehen nur den die Emotion berührenden Grund sich zu echauffieren, gell? In Tod und Behinderung geprügelte Journalisten in Russland beispielsweise – glaubst Du ernsthaft, dass da noch so etwas in der Art von Aufklärung geschehen wird?

    Wäre eher ein Grund für pro-, denn Antiamerikanismus, worre? Wenn man schon über Lieblings- oder Hasskompassrichtungen reden möchte, sollte man dies schon bedenken…

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  24. Garfield schreibt:

    hier ging’s ja in erster Linie um ‚Friedenswinter‘, da kann ich soweit ich das überblickt hab nichts rechts(radikales) entdecken.
    Gegen die Vereinnahmung rechter Propaganda kann man sich halt generell schlecht wehren; nur mal als Bsp: die Hauptarbeit beim Blog „Honigmann“ besteht daraus, Artikel von andern Blogs zu kopieren … so landen da dann auch zig Posts von linken Blogs (solang sie ins Konzept passen) – für die Originalverfasser natürlich immer ärgerlich, v.A. weil der Erstverfasser nicht immer so offensichtlich ist – macht die Artikel selbst aber nicht schlechter.

    Ich hab auch Zweifel ob es Aufgabe von Initiativen sin soll, ihre Unterschriften-Listen auf zweifelhafte Unterzeichner zu prüfen, und/oder diese zu entfernen … fängt man sowas einmal an, kann das leicht zum Faß ohne Boden werden (und würde nebenbei auch Richtung Gesinnungsschnüffelei gehen, aber das ist nur meine persönliche Meinung)

    …bei der Gelgeneheit zu KenFM: verkündet bei den Demos nicht mehr auftreten zu wollen (und begründet, das kurz & prägnant, in nicht mal 60 Min) – um 3 Wochen später wieder aufzutauchen, mit der Erklärung: er wolle nicht mehr auf ner Bühne stehn, deshalb stellt er sich jetzt vor die Bühne – um nicht mehr „über Menschen“, sondern „auf Augenhöhe“ mit ihnen zu sprechen

    Respekt, da hält doch kein Kabarett mit

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  25. hANNES wURST schreibt:

    @Nazienkel: Die deutschen Ziele korrespondierten mit denen der USA. Nur durch die Einbindung in den Westen war ein demokratischer Neuanfang möglich. Eine dauerhafte Stationierung amerikanischer Truppen und spezifisch deutsches NATO-Recht haben die Sonderrechte der USA dauerhaft gesichert und fortgeschrieben – bis heute. Nicht von ungefähr ist die Bundesrepublik, nach Afghanistan, der größte amerikanische Militärstandort.

    Die Privilegien der USA reichen von der Steuer- und Zollfreiheit über die Mitfinanzierung der militärischen Infrastruktur, die Übernahme von Sozialleistungen für deutsche Zivilangestellte bis zu Vergünstigungen für amerikanische Firmen, die bestimmte Dienstleistungen, unter anderem im Geheimdienstbereich, für die US-Truppen in Deutschland erbringen. Dazu kommen Sonderrechte im Bereich der Strafgerichtsbarkeit und Strafverfolgung.

    In Deutschland gilt nicht nur deutsches Recht, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel mehrfach betont hat, sondern auch amerikanisches Recht.

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  26. Nazienkel schreibt:

    Soso, klär mich mal auf, von NATO und so habe ich gar nichts mitbekommen :/
    Hört sich ja stark nach dem Mahnwachenthema ‚fehlende Souveränität‘ an. Du weißt aber schon, dass Deutschland einen Krieg verloren hat, auch Teilung, Wiedervereinigung und 2+4 Vertrag…

    Also, ich finde es mehr als müßig, hierüber zu reden. Darüber, dass es größere und mächtigere Länder gibt als andere. Und darüber, dass durch geotaktische Züge diese Konstellation sich ergab. Man kann auch über vergossene Milch oder verlorene Kriege reden, finde ich.

    Vor allen Dingen, wenn man sich das Ursprungsthema hier betrachtet.

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  27. Garfield schreibt:

    Nazienkel

    ich sehe wir sind da verschiedener Meinung…
    Der Unterschied ist halt: die USA sind unser vllt engster Verbündeter & bestimmen unsere Politik _aktiv_ mit; viele dt. Politiker sind in transatlantischen Netzwerken (v.A. die was zu sagen haben – anders als die realpolitisch völlig marginalen Castro-Freunde z.B.); Merkel hat kein Problem damit, Putin mit Hitler zu vergleichen – was ähnliches hab ich bei Bush jr noch nicht gehört – obwohl ich den da nicht mal so abwegig gefunden hätte, wenn ich mir Guantamanos inkl. Kinderlager ansehe, wo die Leute zwar nicht körperlich, aber psychisch vernichtet & i.d. Selbstmord getrieben worden… sogar bei den Gedenkfeiern zu Auschwitz & dem obligatorischen „Nie wieder!“ war’s kein Problem großzüzgig darüber hinwegzusehn. V.A. unterscheiden sich der globale Einfluß von USA & RUS doch *leicht*

    Daß heißt nicht, daß man deshalb die Zustände in RUS bejubeln muß – aber angebrachte Kritik kann man doch einfach mal so stehn lassen, ohne gleich mit Vergleichen zu kommen… bei Putin könnte man da Nordkorea nehmen – so gesehn wär er echt „lupenreiner Demokrat“

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  28. Nazienkel schreibt:

    Von mir wird doch jetzt nicht erwartet, für angestellte Vergleiche von Merkel Stellung zu beziehen?

    Hitlerdämonisierung ist eh doof, da primär die deutsche Bevölkerung das Problem war.

    Aber da gab es auch was mit Bush, keine Sorge: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nach-dem-bush-hitler-vergleich-ministerin-daeubler-gmelin-tritt-ab-a-215291.html

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  29. Garfield schreibt:

    (Beiträge haben sich unterschnitten)

    Nazienkel, zum Einfluß amerikanischer Politik:
    der Erfahrung nach genügt z.B. bei CIA-Agenten ein kleiner Wink & die die Anklage wird fallengelassen (in dem Fall immerhin Menschenraub)… ob das mit FSB-Leuten auch so gelaufen wär?

    Der Abhöraffäre im EU-Parlament wurde mW auch nicht juristisch nachgegangen

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  30. Garfield schreibt:

    mußt du natürlich nicht, ich will nur sagen: der Vgl Kritik an Rußland/ den USA ist ungefähr wie Kritik an französischer oder ägyptischer Politik.

    ganz davon abgesehn, daß RUS/ speziell Putin auch ohne Gegenöffentlichkeit genug Fett weg kriegt, sind uns die USA uns halt doch etwas näher

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  31. Nazienkel schreibt:

    PS: Bin aber glaube auch gerade etwas ‚ausgelaugt‘ was das Thema angeht, ‚Schroffheit‘ meinerseits bitte heute nicht missinterpretieren;)

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  32. Nazienkel schreibt:

    Ja, das ist mein Punkt. Ich bin ‚westlich‘ durch und durch – und auf langfristige Sicht betrachtet kann westlicher Lebensstil so wie ich ihn kenne in der neuen Zeit der Blöcke nach meiner Sicht nur durch starke Kooperation ‚des Westens‘ sich erhalten. Es soll sich nichts aggressiv durchsetzen, aber eben auch nicht demokratische Werte (vor einiger Zeit hätte ich dir vielleicht auch von positiver Destruktivität erzählt) sich zersetzen. Oder -schaue dir diese aggressive Kindergartendesinformation von rt an- zersetzt werden. Wird leider von altbackenen Revolutionsromantikern oft als antirussisch verstanden. Aber ich lebe ein Leben – das könnte ich mir dort traurigerweise so nicht vorstellen. Und in diesem Punkt erlebe ich gerade viel whataboutism, wie die leidige ‚Unrechtsdebatte‘.

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  33. Dirk schreibt:

    Keine Sorge Nazienkel, für die „Zersetzung“ der demokratischen Werte braucht es kein RT, das besorgt der Westen schon selbst. Ein aktueller Blick nach Spanien, wo gerade das Demonstrationsrecht per Gesetz massiv eingeschränkt werden soll, müsste einen „durch und durch Westler“ wie Dich doch eigentlich vor Scham in Grund und Boden sinken lassen. Aber Dir reicht es ja, wenn darüber „öffentlich gesprochen“ werden darf. Reden darfst Du (noch) in dieser ach so tollen Demokratie selbstverständlich viel. Aber frage bspw. mal einen Edward Snowden was passiert, wenn Du es wagst, mehr als nur zu reden…

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  34. Nazienkel schreibt:

    Einschränkung des Demonstrationsrechts: Du kennst mich nicht – Du solltest aus meinen Einschätzungen autoitär strukturierter Propagandasender, der Antisemiten und rechten Verschwörungstheoretikern eine Bühne gibt, nicht ableiten, dass ich Entwicklungen ‚im Westen‘, die abseits von Wahnwichtel-, Antisemiten-, und Vulgärmarxisten-Treffen existieren, nicht ebenso kritisch gegenüberstehe.

    Gerade aus solche Gründen ist es bedauerlich, dass ein Desinformationssender wie rt und die antisemitschen Ausbrüche innerhalb der Linken offenbaren, dass mit einem großen teil der Linken offenbar kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Wer dieser Teil ist – dies wird von verrschiedensten Gruppen natürlich untesrchiedlich beurteilt werden. Für mich sind es solche mit naiven und vereinfachten, meist dualistischen, Welterklärungsmustern…

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  35. Dirk schreibt:

    Es grenzt an Paranoia, wenn Du einem „großen Teil der Linken“ Antisemitismus unterstellst. Da brauche ich Dich auch nicht zu kennen, um einschätzen zu können, woher der Wind eigentlich weht. Von meiner Seite daher Ende der Diskussion, sonst vergesse ich noch meine gute Kinderstube.

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  36. genova68 schreibt:

    „Von meiner Seite daher Ende der Diskussion, sonst vergesse ich noch meine gute Kinderstube.“

    Ein netter Satz. Zuerst eine diffuse Verdächtigung in die Welt setzen und dann die Diskussion abbrechen, weil man sich ob der Konstellation nicht mehr im Griff hat bzw. nicht mehr im Griff haben kann.

    Diskussionsabbrüche können notwendig sein, aber wenn man das im aktuellen Fall für nötig hält, ist es merkwürdig.

    Vielleicht gibt es derzeit innerhalb der Linken aber auch nur großes Aufräumen. Sowas wie die Neue Rheinische Zeitung ist schon länger unsäglich und nicht mehr tolerabel: massiv judenfeindlich und dumm hoch drei. Die Kölner Arbeiterfotografie hängt da mit drin, für die gilt das gleiche. Jetzt wird Rügemer Antisemitismus vorgeworfen, mal sehen, was da dran ist.

    An der NrhZ kann man das, was in Teilen der Linken passiert, gut nachvollziehen: Noch 2009 publizierte dort auch Jutta Ditfurth, dann übernahmen Judenhasser die Redaktion. Fikentscher und Co. berichteten von ihrer Iranreise und völlig positiv von dem Regime dort, Wisniewsky durfte berichten, dass die iranische Frau nicht unterdrückt werde, sondern es dort nur keine durchgeknallten westlichen Feministinnen gebe, und Hecht-Galinski zeigt andauernd mit ihrer Verharmlosung von allem möglichen, dass es auch dumme Juden gibt.

    Wo sich Rügemer da positioniert, weiß ich nicht. Seine Recherchen zu Sal. Oppenheim fand ich immer ausgezeichnet und mutig und ohne die Spur von Antisemitismus.

    Man wird sehen.

    Noch was altes Neues über Jebsen, mit dem morgen ein Teil der Creme de la Creme der Linken gemeinsam demonstrieren wird, angeblich für „Frieden“:

    Ken Jebsen: Propagandamaschinierie, Marionettenregierung und die Drecksmedien

    Ken Jebsen erläutert 57 Minuten lang unter anderem, dass durch „die Propagandamaschinerie radikaler Zionisten“ eine “mediale Massenvernichtungswaffe” geschaffen worden sei, dass die Mehrheit zum Schweigen verurteilt sei – “aus Angst”, weil wir „eingeschüchtert sind“ und wir die „Fresse halten“ sollen. Die angebliche Macht der Juden und „Israel-Lobbyisten“ beschreibt er im üblichen rechten Jargon: Sie sind Drahtzieher, sie verschleiern ihre Machenschaften, sie haben die Macht, die gesamte öffentliche Meinung und die Medien zu manipulieren, sie unterwandern seit Jahrzehnten die US-Außenpolitik, US-Präsident Barack Obama muss sich seine Reden zur Außen- und Nahostpolitik bei den pro-israelischen Organisation AIPAC genehmigen lassen und ohne jüdische Zustimmung wird laut Jebsen ein US-Präsident nicht wieder gewählt.

    https://www.facebook.com/friedensdemowatch?fref=nf

    Es ist mir nicht erklärlich, dass man die hundertfachen Belege ignorieren kann. Oder auch nicht ignorieren. Bei Albrecht Müller wurde in den vergangenen Wochen deutlich, dass er kein Problem mit massivem Antisemitismus hat. Hoffen wir, dass nicht alle so abrutschen.

    P.S.: Zu dem Friedenswinter: Ich würde gerne morgen gegen den rechten Kriegshetzer Gauck demonstrieren, aber nicht mit Rechten und auch nicht, wenn der Aufruf mit keinem Wort die kriegstreiberische Rolle Russlands erwähnt.

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  37. Dirk schreibt:

    „…Ein netter Satz. Zuerst eine diffuse Verdächtigung in die Welt setzen und dann die Diskussion abbrechen…“

    Verdrehe hier doch bitte nicht die Fakten. Die nicht nur diffuse, sondern sehr eindeutige Verdächtigung wurde vom Nazienkel in die Welt gesetzt.

    Solche Beispiele findet man zuhauf bei jeder politischen Richtung, es ist ein Problem der Gesellschaft. Du kritisierst den Aufruf zum Friedenswinter, weil er die „kriegstreiberische Rolle Russlands“ nicht erwähnt, verlangst also Differenzierung und Ausgewogenheit, lässt es jedoch selber daran mangeln.
    Nebenbei bemerkt sehe ich den Friedenswinter auch als eine Art Gegenöffentlichkeit. Dass Putin der böse Kriegstreiber ist, wird der Bevölkerung von den hiesigen Medien von morgens bis abends eingebleut, dürfte daher bereits Allgemeinwissen sein.

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  38. Nazienkel schreibt:

    Dirk – deine ‚friedliche‘ „Gegenöffentlichkeit“ bläst gerade zur Hatz auf Andersdenkende.

    „Die nicht nur diffuse, sondern sehr eindeutige Verdächtigung wurde vom Nazienkel in die Welt gesetzt.“ Welche verdächtigung bitteschön? Aber so ist es wohl, ich bin ja auch en ganz intriganter…

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  39. Ralf Krämer schreibt:

    Ich komme gerade von der Demo in Berlin. Offiziell über 4000, ich hätte locker 5000 gesagt TeilnehmerInnen, eine durchgehend humanistisch geprägte und im Herzen (also leider nicht parteipolitisch, und das ist zum großen Teil die eigene Schuld unserer Partei) linke Veranstaltung. Altersgemischt, lernbegierige und zuhörende Leute, gute Reden v.a. Hauptrede von Drewermann sehr gut, moralisch ansprechend ebenso wie politisch klar gegen Militarismus und die NATO („kein Verteidigungsbündnis, sondern das aggressivste Militärbündnis aller Zeiten“). Wie man es sich nur wünschen kann und kein Hauch, der irgendeine Distanz der LINKEN dazu begründen könnte.

    Irgendwo standen am Rand, wohl als Gegenaktion gemeint, eine Handvoll Leute mit einer Israel- und einer Antifaschistische Aktion-Fahne, die waren schlichtweg nur lächerlich und zu ignorieren. Zum Glück wenigstens ein paar wenige LINKE-Fahnen, m.E. viel zu wenige, aber es wurde massiv gegenmobilisiert in der Partei und auch mit miesen Methoden etwa der GEW Vorstand Berlin zur offiziellen Nichtbeteiligung gebracht trotz breiten Konferenz-Beschlusses dafür, dennoch mehrere GEW-Fahnen da.

    Dass Lederer und Co. dagegen sind ist ja noch zu erklären, mit ihrer Anti-Antisemitismus-Paranoia (wenngleich völlig haltlos) und weil ihnen das zu einseitig gegen die NATO und die USA und den Westen ist (wobei da keineswegs Pro-Putin-Propaganda gemacht wurde). Letzterer Punkt scheint mir der Knackpunkt: die Bewegung ist alles andere als rechts, sie ist ihnen zu links in dem Sinne, dass sie antimilitaristisch und in der Sache (also ohne die harten Worte zu verwenden) antiimperialistisch und antikapitalistisch ist. Eine solche Haltung stört bei einer Politik, DIE LINKE als in schlechtem Sinne ganz normale Partei neben den anderen und störungsfrei koalitionsfähig zu etablieren, letztlich auch auf Bundesebene, da darf man dann die Staatsräson nicht in Frage stellen. Das Parteiprogramm der LINKEN dagegen ist 100% kompatibel mit den von der Friedensbewegung vertretenen Positionen und ich finde es beschämend, dass die Partei da nicht aktiv dabei ist.

    Für den Aufbau einer linken Partei, die stärker wird und wirksam gegen kapitalistische Interessen und Politik mobilisieren will, wäre es allerdings völlig falsch, dieses Potenzial nicht anzusprechen und zu versuchen eine Dynamik zu entwickeln. Ich sehe da erhebliche Chancen, die nächsten Termine sind die Ostermärsche, aber noch viel wichtiger große Manifestationen gegen den Krieg zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2015 in Berlin. Alle linken Strömungen und mglichst die Partei als solche sollten dies aktiv unterstützen und vorantreiben. Wir sollten offensiv in diesem Sinne wirken und in der Partei diskutieren und das durchzusetzen versuchen. Und es gibt gute Chancen, das auch zu schaffen und dabei stärker zu werden.

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  40. genova68 schreibt:

    Ralf Krämer,

    dein lustiger Bericht ist schon in der ersten Zeile falsch. Die Veranstalter gaben 2.500 Teilnehmer an, die Polizei spricht von 1.300.

    Zahlenmäßig ein ziemlicher Misserfolg, würde ich sagen.

    Und wer in Bezug auf Jebsen von „völlig haltloser Antisemitismuparanoia“ spricht, der weiß vermutlich, was er tut.

    Miese Methoden des GEW-Vorstands? Aha, du scheinst Insider zu sein.

    Dass Drewermann geredet hat, zeigt vermutlich, dass auch er senil wird. Seinetwegen bin ich vor 22 Jahren aus der Kirche ausgetreten.

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  41. Ralf Krämer schreibt:

    Mein Bericht ist zutreffend, deine Zahlen von Beginn der Auftaktkundgebung. Angesichts der Gegenhetze politisch und auch zahlenmäßig ein Erfolg. Antisemitismus gibt es in der Gesellschaft, aber auf der Demo und bei der Linken nicht relevant, und er ist in Deutschland gegenwärtig politisch kein bedeutendes Problem. Deshalb Paranoia, oder bewusst eingesetzte Methode zur Diffamierung und Spaltung, also verlogen und zum Nutzen der Neokonservativen und Militaristen. Kann man sich aussuchen. Die Gefahr von rechts demonstriert als PEGIDA o.ä., da ist das Problem.

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  42. Nazienkel schreibt:

    @Ralf Krämer
    Und wie kommst Du zu deiner ‚Expertise‘? Bring mal Grundlagen dafür an, ansonsten kann man das nämlich unter schcwachbrüstige Behauptung einsortieren. Es kann nicht sein, was nicht sein darf?

    Wer Antisemitismusprobleme und Probleme autoritärer Art innerhalb der Linken kleinredet bis negiert, der hat entweder keine Ahnung von Antisemitismus (und sollte sich einmal über die Bedeutung physischer Vernichtungsandrohungen gegen Juden hinaus informieren, ansonsten macht er sich lächerlich!) – oder ist, nach allem was die letzte Zeit über einzig geschah, bösartig.
    Bösartigkeit – oder kognitive Dissonanz…

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  43. Ralf Krämer schreibt:

    Bösartig ist hier und anderswo lediglich die Hetze gegen die Friedensbewegung. Und gegen bestimmte Personen, etwa Albrecht Müller hier, die m.E. verleumderisch sind, und wo wenn es offen genug formuliert wäre ich auch empfehlen würde strafrechtlich dagegen vorzugehen.

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  44. Nazienkel schreibt:

    Jaja, Ralf – der Denunziant, der Denunziant, das ist der ärgste Feind im Land
    ^^
    Aber mal im Ernst – such dir nen guten Anwalt und probiere es, ein Müller-Groupie, wie süß…

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  45. Ralf Krämer schreibt:

    Sehr witzig. Denunziation ist ja wohl eher was einige andere treiben. Ich find das allerdings eher widerlich.

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  46. genova68 schreibt:

    „Bösartige Hetze“, das war O-Ton Müller im Mailverkehr mir gegenüber. Ich sehe keine bösartige Hetze, nur Unfähigkeit oder Unwillen, sich mit Kritik auseinanderzusetzen. Ich belege alles, was ich schreibe, ich argumentiere. Mehr kann ich nicht machen.

    Ralf Krämer,
    mit den Teilnehmerzahlen hast du wohl recht, entschuldige. Ich habe mich auf einen Artikel des Tagesspiegel berufen, die Berliner Zeitung und andere nennen nun 4.000.

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  47. Nazienkel schreibt:

    Ralf, Du bist eingeladen, da wo ich denunzieren soll, andere Standpunkte darzulegen. Ich argumentiere an der Sache und gebe Beispiele. Darauf geht man ein, oder nicht. Aber ‚Denunziation‘ ist das gewiss nicht. Ich schreibe darüber, was einflussreiche Leute des öffentlichen Lebens, wie Müller, verzapfen.

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  48. Jakobiner schreibt:

    Die „Springer-Linke“

    Von Oskar Lafontaine

    Die politische Linke ist in der letzten Zeit um eine neue Gruppe bereichert worden: die „Springer-Linke“. Die Angehörigen dieser Untergruppe sehen in der wichtigsten Errungenschaft der Arbeiterbewegung, dem Sozialstaat, eine nationalistische oder noch diffamierender eine „national-sozialistische“ Verirrung. Begonnen hat mit dieser Schmähung derjenigen, die den Sozialstaat verteidigen, der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, der 2007 unter der Überschrift „Oskar Lafontaine, der nationale Sozialist“ schrieb:

    „Wenn dann aber sogar eine Mehrheit der CDU-Wähler für richtig hält, was der Salon-Robin-Hood aus dem Saarland zu der Abschaffung von Hartz IV, der Einführung des Mindestlohns, einer Rücknahme der Rente mit 67 und dem Rückzug aus Afghanistan gefordert hat, und wenn daraufhin die bürgerliche Politik und Öffentlichkeit statt eines Aufschreis weithin nur Schweigen parat hat – dann muss man sich schon ernstlich Sorgen machen.“ (Hier der Link zum Artikel)

    Der Schmäh-Artikel des Springer-Vorstands gegen die Verteidiger des Sozialstaates schloss mit dem Appell:

    „Oskar Lafontaine muss mit allen demokratischen Mitteln bekämpft werden.“

    Dieser Appell, Verteidiger des Sozialstaates als nationale Sozialisten zu diffamieren, verhallte nicht ungehört. Das neueste Beispiel ist ein Artikel von Gero von Randow, in dem der inzwischen bei der „Zeit“ gelandete ehemalige Chefredakteur des von der DKP-Jugend herausgegebenen Magazins „Elan“ (die Renegaten sind die Schlimmsten) zu der von mir geforderten neuen Sammlungsbewegung der politischen Linken schreibt:

    „Was hätten wir dann? Eine nationalbornierte Linke, so wie es derzeit aussieht. Mario Neumann, ein junger Aktivist und Theoretiker aus Berlin, beschreibt sie so: ‚Ihr geografischer und politischer Horizont ist der nationale Wohlfahrtsstaat‘…. Das sei aber ‚keine linke Antwort auf den globalisierten Kapitalismus, sondern eine Bankrotterklärung‘, denn sie gebe jeden universalistischen Anspruch auf.“ (Hier der Link zum Artikel)

    Wenn man sich den jahrelangen Kampf für Abrüstung, für eine stärkere Unterstützung der „Entwicklungsländer“, für faire Welthandels-Bedingungen, für die internationale Regulierung der Finanzmärkte oder eine neue Weltwirtschaftsordnung, die einen wirksamen Umweltschutz überhaupt erst ermöglicht, vor Augen hält, kann man nur staunen, mit welcher Ahnungslosigkeit heute politische Debatten geführt werden.

    Neben der vom Springer-Vorstand Döpfner intonierten Diffamierung der Verteidiger des Sozialstaates als National-Sozialisten lebt diese Diskussion auch von der seit längerem bestehenden Kontroverse in der Flüchtlingspolitik. Die Befürworter des Bleiberechts und einer monatlichen Grundsicherung von 1050 Euro für alle, die nach Deutschland kommen, grenzen sich von denen ab, die es, wie ich, für weitaus wirkungsvoller und gerechter halten, den größeren Teil der Milliarden-Aufwendungen für die Millionen Flüchtlinge in den Lagern, den Armuts- und Hungergebieten aufzubringen. Ihre eigene Haltung – Unterstützung der Flüchtlinge in erster Linie in Deutschland – verstehen sie als Internationalismus und diffamieren die Gegenposition – einen größeren Betrag für die Flüchtlinge auszugeben, die in den Krisengebieten und den Lagern leben – als nationalistisch.

    Wer den Sozialstaat diffamiert und das Credo der multinationalen Konzerne „no nations, no border“ nachplappert, ist ein Trottel des Neoliberalismus. Leute mit mangelndem Denkvermögen, die sich als Linke missverstehen und sich selbst ständig auf die Schultern klopfen, erinnern irgendwie an den Mann im Weißen Haus: „Ich bin ein Genie.“

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  49. genova68 schreibt:

    Kann es sein, dass der letzte Absatz von dir ist, Jakobiner? Wenn, dann bitte schnellstmöglich zugeben, sonst lösche ich den ganze Kommentar. Also: Klar zeigen, wer was gesagt hat, mit Link zum Ursprungsartikel. Es ist extrem unlauter, einem anderen die eigenen Schimpftiraden unterzuschieben.

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  50. hANNES wURST schreibt:

    d: Slibovitz

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  51. genova68 schreibt:

    richtig.

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  52. Jakobiner schreibt:

    Nein, der letzte Absatz ist nicht von mir, sondern O-Ton Lafontaine–nachgedruckt auf den Nachdenkseiten. Und selbst wenn der letzte Abastz von mir wäre, warum sollte man dann alles löschen und nicht auf die Argumente eingehen. Aber der „letzte Absatz“ist eben von Lafontaine.Aber bevor du mal wieder alles löschen willst, wäre es doch mal fair, wenn du deine eigene Behauptung von der AfD-Affinität von Lafontaine und Wagenknechts überdenkst. Die ganze Multikultilinke, von KIpping/Riexinger, den Grünen , vor allem nun unter Habeck und Baerbroch vereinigen sich doch gearde gegen die beiden in einer Querfront , die eben bis zu Springer und Focus reicht.

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  53. Jakobiner schreibt:

    Hier nochmals der Link zum Originaltext von Lafontaine af den Nachdenkseiten, damit du siehst, dass der letzte Absatz von ihm und nicht von mir stammt:

    Wer die Sozialstaatlichkeit verteidigt, wird als „nationaler Sozialist“ verschmäht. Ein Beitrag von Oskar Lafontaine.

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  54. Jakobiner schreibt:

    Der Begriff des „nationalen Sozialisten“ wird nun seitens der SZ im Interview mit Philip Zelikow nun auch auf Trump ausgeweitet:

    „Die Unterzeichner waren damals Konservative und Liberale aus der republikanische Partei. Was spricht aus dieser Perspektive gegen ihn?

    Er ist in meinen Augen kein konservativer Präsident. Wenn man das ideologisch präzise beschreiben wollte, würde man ihn wahrscheinlich eher einen nationalen Sozialisten nennen können.

    Was meinen Sie mit dem Begriff „nationaler Sozialist“?

    Bei Trump reden wir über einen unverhüllten Nationalismus kombiniert mit einem Staatsinterventionismus und dem Bestreben, dass der Staat größere Kontrolle haben soll über die Wirtschaft, aber auch über die Gerichte und die Presse. Das ist rein formal betrachtet die Definition von nationalem Sozialismus. Natürlich ist es ein anderer Kontext als der deutsche, wo es die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei gab. Aber wenn man sich ansieht, warum die Partei in den 1920er Jahren diese Bezeichnung wählte, dann ging es eben gerade darum, die Rechte und die Linke zu verbinden – etwas, dass der italienische Faschismus unter Mussolini auch tun wollte.“

    Unverhüllter Nationalismus ist schon richtig, aber Trumps Steuerreform für die Reichen und Großkonzerne, die völlige Deregulierung von Arbeits- und Umweltrechten, sowie nun des Finanzmarkts, wie auch die „Vewrschlankung des Staats“ sprechen da doch eine andere Sprache. Am Ende ist dann auch noch Bernie Sanders ein nationaler Sozialist oder Genova, der ja mal den Wirtschaftsprotektionismus als mögliche legitime Option zur Diskussion stellte.Das passt den Querfrontlern des neoliberalen Hayeklagers eben gar nicht.

    http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/faz-net-interview-trump-ist-ein-nationaler-sozialist-15416457.html

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  55. genova68 schreibt:

    In der Tat, das war Lafontaine: Vokabeln wie Trottel und nachplappern vermutete ich bislang eher auf Blogs, von Lafontaine kannte ich das nicht, entschuldige. Die Bezeichnung Lafontaines als nationaler Sozialist ist natürlich absurd, dass Döpfner sowas schrieb, erstaunt, obwohl es Springer ist. Es sind Demagogen, aber das ist bei Springer bekannt. Davon abgesehen ist der Artikel von 2007, also nicht mehr so wahnisinnig aktuell.

    Der Artikel von mir da oben ist allerdings nach wie vor aktuell, was sollte ich da zurücknehmen. Das wurde hier schon öfter diskutiert. Wagenknecht zwinkert Rechtsradikalen immer wieder zu, sie ist nicht ohne Grund bei AfD und Co beliebt. Der Begriff Multikultilinke, den du Kipping und Co. zusortierst, verrät mehr über dich als über Kipping.

    Das Grundproblem ist folgendes: Die sozialen Sicherungssysteme und die Steuererhebung sind fast ausschließlich nationalstaatlich organisiert. Insofern hat Lafontaine Recht, wenn er darauf fokussiert. Ich schließe mich nach wie vor vielen Perspektiven Lafontaines an, er ist natürlich nach wie vor einer der fähigsten und weitsichtigsten Politiker in diesem Land, gar keine Frage. Das Urteil von Döpfner oder das eines Zeit-Journalisten ist da ziemlich egal, diese Leute sind entweder Demagogen oder sie haben sowieso keine Ahnung. Darüber brauchen wir nicht zu streiten.

    Gerade weil ich viel von Lafontaine halte, ärgert mich sein Verhalten gegenüber dem rechten Rand. Wie gesagt, im Artikel oben ist alles beschrieben. Mit Leuten wie Jebsen und schlimmeren sich ins Boot zu setzen, diskreditiert sein Anliegen. Und von Lafontaine hört man gegen rechte Umtriebe nichts, von Wagenknecht genauso wenig. Die zündeln, auch das wurde hier schon mehrfach beschrieben. Aber, wie gesagt, wenn du, Jakobiner, Multikulilinke als Schimpfwort verwendest, brauchen wir uns darüber auch nicht weiter unterhalten.

    Dieser angebliche amerikanische Historiker, der Trump als nationalen Sozialisten bezeichnet (stand in der FAZ, nicht in der SZ), zeigt nur, dass man in den USA offenbar sich Historiker nennen darf, wenn man schlicht dumm ist. Es ist nur ohne jede Bildung machbar, einen Trump als Sozialisten zu bezeichnen, und ihn als Nazi zu bezeichnen ist genauso dämlich.

    „Bei Trump reden wir über einen unverhüllten Nationalismus kombiniert mit einem Staatsinterventionismus und dem Bestreben, dass der Staat größere Kontrolle haben soll über die Wirtschaft, aber auch über die Gerichte und die Presse. Das ist rein formal betrachtet die Definition von nationalem Sozialismus“

    sagt der gute. Es könnte höchstens sein, dass in den USA „national socialist“ etwas völlig anderes bedeutet als hier. Glaube ich aber nicht. Ich habe eigentlich überhaupt keine Lust, mich mit Idioten wie diesem Historiker zu befassen. Mit Döpfner muss man sich schon eher befassen, weil er hierzulande viel Macht hat.

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  56. Jakobiner schreibt:

    „Gerade weil ich viel von Lafontaine halte, ärgert mich sein Verhalten gegenüber dem rechten Rand. Wie gesagt, im Artikel oben ist alles beschrieben. Mit Leuten wie Jebsen und schlimmeren sich ins Boot zu setzen, diskreditiert sein Anliegen. Und von Lafontaine hört man gegen rechte Umtriebe nichts, von Wagenknecht genauso wenig. Die zündeln, auch das wurde hier schon mehrfach beschrieben. Aber, wie gesagt, wenn du, Jakobiner, Multikulilinke als Schimpfwort verwendest, brauchen wir uns darüber auch nicht weiter unterhalten.“

    Zuerst bin ich einmal beruhigt, dass du von beiden recht viel hälst. Mri geht es ja genauso, wenngleich ich sie gegen die rechte Hetze, die sich aber inzwischen bis in die Grünen zieht und da eben eine Querfront anderer Seite vermuten lässt, verteidigien will. Wo du recht hast: Wagenknecht und Lafontaine sollten auch mal klarer etwas gegen die AfD sagen, aber tun sie dies nicht im Bundestag oder wird darüber nicht berichtet. Da bin ich vorsichtig. Als Wagenknecht und die Linkspartei gegen die Steuerbefreinung von Google, für die alle anderen Parteien außer der AfD stimmten, hieß es auch: Die LInkspartei stimmt mit der AfD gegen Europa (Trittin, Göring Eckhardt in Gleichklang mit Röttgen). Mit Multikultimenmschen meine ich jenen Kulturrelativismus und jene Identitätspolitik, die dominiert und alle sozialen Fragen als unerheblich erklärt., sich nur noch Gedanken um Minderheiten macht und den Gros der Bevölkerung als quasi völkisch, Dunkeldeutschland und zu vernachlässigend erklärt oder aber eben aufgrund dieser Ideologie, dass man Kulturen per se achten und gleichbehandeln müsse, als ginge es nur um Kulturen und Goethe, Multikulti bedeutet für mich auch die Ignorierung und Verharmlosung des Islamofaschismus, sowie auch mangelnde Religionskritik auch bezüglich des Ilsam.Auch der Glaube mit ein paar Multikultifesten, wo Kulinarisches und Musikalisches gemeimsam gefeiert werde, könnte man kulturelle Unterschiede ausbügeln. Was ich daran konkret zu kritisieren habe, kannst du zudem in meinem Manifsest des linken Counterjihads:

    https://www.global-review.info/2018/01/16/manifest-des-linken-counterjihad/

    Aber wie ich dich und den Brux kenne, seid ihr ja zu träge, mal andere als die Schriften als des eignenen epimistischen Stammesdenken zu lesen, wenngleich man ja betont objektiv und selbstreflektierend zu sein.

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  57. Jakobiner schreibt:

    Brux wie Genova machen ja jetzt epetimistisches Stammesdenken aus–dazu schrieb ich dem Brux, der dies sowieso nicht veröffentlichen wird, aber hat er es gelesen, was Ziel der Übung ist:

    Alles, was nicht auf seiner Linie liegt, denunziert der Brux als Stammesdenken, geradeso, als wäre er nicht selbst ein grüner Stammesdenker, der in Hell- und Dunkeldeutschlasnd unterscheidet. Da hat er zwar gesagt, dass er sich vielleicht Begrenzung von Migration und Islamkritik vorstellen könne, bisher kommt aber gar nichts dazu. Der Brux diskutiert lieber mit MHP-Faschisten und mit AKP-Islamofaschisten, sperrt aber biodeutsche Faxschisten und linke Counterjihadler, wie er auch nie deren Manifeste des linken Counterjihads liest, sndern lieber bei seiner unhinterfragbaren Bibel von Thomas Bauer.. Brux ist der exponierteste Vertreter von Stammesdenken, auch wenn er so tut, als würde er reflektieren oder selbstkritisch sein.Das ist er definitiv nicht. Darin unterscheidet er sich vom rechtsradikalen Stammesdenker nicht, der gar nicht begreift, dass er rechstradikal ist, wie der grüne Stammesidologendenker Brux sich für eine selbstreflektierende Person wähnt, die ja kritisch sei.

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