„Montagsdemos“: Rechte Menschenfänger

[mit Updates am Ende des Artikels]

Seit ein paar Wochen finden in vielen deutschen Städten und in Berlin sogenannte Montagsdemos statt. Dort treten teilweise recht einfach gestrickte, teilweise recht dubiose Leute auf. Einer der Redner der jüngsten Veranstaltung am 14. April war Andreas Popp. Der Verschwörungstheoretiker dort über die Zielgruppe der Demos:

„Jeder ist mir willkommen, egal, wie er ist, egal, welcher sexuellen Neigung er angehört, solange er nicht anfängt zu missionieren und andere zu belästigen und in ihrer Freiheit einzuschränken.“

Applaus bei den Demoteilnehmern.

Ein nettes Beispiel, wie Teile der politischen Rechten heute funktionieren. Man hat natürlich nichts gegen Schwule, aber sie sollen uns in Ruhe lassen. Wir möchten von denen nicht drangsaliert werden. Das wird man ja noch fordern dürfen. Man kann damit einerseits jeden Homophobievowurf formal parieren und sendet gleichzeitig ein klares Signal an die andere Seite. Analog zu Putin, der auch nichts gegen Schwule hat, solange sie „unsere Kinder“ in Ruhe lassen und analog zu den fundamentalistischen Christen aus Baden-Württemberg, die doch nur um ihre Kinder besorgt sind. Und analog zu all denen, die behaupten, angesichts der massiven Dominanz der missionierenden Homosexuellen brauche man so langsam geradezu Mut, sich als Heterosexueller zu outen.

Wer ist Andreas Popp? Ein Verschwörungstheoretiker, der gerne in rechten und esoterischen Internet-TV-Sendern auftritt und eine „Wissensmanufaktur“ gegründet hat, in dessen Beirat neben diversen merkwürdigen Figuren Michael Vogt sitzt. Vogt war oder ist Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Danubia und verlor wegen Rechtsextremismusvorwürfen seine Honorarprofessur an der Uni Leipzig. Auch er profiliert sich gerne mit esoterischem Geschwätz und ist, wie Popp, der Meinung, dass die Bundesrepublik ein von den Amis besetzter Staat ist, der eigentlich gar nicht existiert und wir unbedingt eine „kommissarische Reichsregierung“ brauchen. Zudem verfasst er mit dem NPD-Funktionär Olaf Rose gemeinsam Bücher.

Rechtsextremismus und Esoterik, eine skurrile Mischung.

Der Organisator der Berliner Montagsdemos, Lars Mährholz, 34, ein bisher in der Öffentlichkeit nicht politisch aufgetretener energetischer Eventmanager, war bis Sonntag Mitglied in der Facebook-Gruppe der rechtsradikalen Formation Pro Köln und stellte ein Video des NPD-Funktionärs Karl Richter auf seine Webseite mit der sinngemäßen Empfehlung, dass hier endlich mal einer die Wahrheit sage (mittlerweile gelöscht). Auf dieser Webseite fabuliert er auch darüber, dass die Bundesrepublik nicht existiere, sondern das Deutsche Reich, analog zu den rechtsextremen „Reichsbürgern“. Dazu kommt die Behauptung, dass die amerikanische Notenbank Fed für alle Kriege der vergangenen 100 Jahre verantwortlich sei, also auch für den Zweiten Weltkrieg, was er nach Kritik in einer Stellungnahme bekräftigte.

Noch in den 1980er Jahren war ein zentrales Thema von Rechtsextremisten die angebliche Umerziehung des deutschen Volkes durch die USA. Eine große Gehirnwäsche, die uns glauben ließ, uns träfe eine Kriegsschuld. So direkt sagt man das jetzt nicht mehr. Es sind nicht mehr „die Amerikaner“ und „die Juden“. Es ist ja nur eine böse Bank, die schuldig ist. Mährholz meint allen Ernstes, man müsse nur exakt ein Gesetz ändern, den Federal Reserve Act, und die Probleme der Welt wären gelöst.

Die Propagandaabteilung der neurechten Demonstranten ist von dem Ex-RBB-Moderator Ken Jebsen besetzt, der wegen Antisemitismusvorwürfen aus dem Sender flog und nun als rhetorische Vorhut der neuen Friedensbewegung agiert („Meine Zielgruppe ist der Mensch.“). Er vergleicht sich gerne mit Rudi Dutschke. In seinen Internet-Sendungen protegiert er oft Jürgen Elässer.

Der wiederum schreibt auf seinem Blog zu Putin:

Putin wird so, auf internationaler Ebene und auch in Deutschland,  zu einem Kristallisationspunkt eines neuen Volkswiderstandes, der die anachronistische Spaltung in Links und Rechts überwindet. Da ist wirklich Musik drin!

Elsässer ist Mitarbeiter des staatlichen russischen Fernsehsender Russia Today, wie der Radikalkapitalist Oliver Janich (von der deutschen „Partei der Vernunft“) und Beatrix von Storch von der „Zivilen Koalition“, die an den Protesten gegen den Bildungsplan beteiligt ist. Russia Today hat keinen einzigen seriösen deutschen Mitarbeiter.

Die Aufzählung merkwürdiger Leute in Zusammenhang mit diesen Demonstrationen ließe sich fortsetzen.

Nach meinem Eindruck ist Lars Mährholz kein Überzeugungstäter, sondern ein Wutbürger, der sich von einfachen Parolen und Verschwörungen in die Fänge nehmen lässt. Ein Produkt der neoliberal verwirrten Gesellschaft wie auch ein Teil seiner Anhänger bei Facebook, die die Zusammenhänge schlicht nicht kapieren oder kapieren wollen. Jutta Ditfurth, die auf die rechten Tendenzen aufmerksam machte, wurde mit einem Shitstorm überschüttet.

Aber all diese Kameraden sind natürlich nur für den Weltfrieden. Mährholz redet bei Facebook viel von Liebe. Dort behaupten die Teilnehmer gerne, dass es hier nicht um „rechts“ oder „links“ gehe, sondern doch alle den Frieden wollten und da müsse man zusammenhalten gegen die da oben. Der Friede ist in Gefahr, weil die Fed, d.h. die Rothschilds a.k.a. der Jude jetzt einen Krieg anzetteln. Bei den Redebeiträgen der Demos in Berlin und im Netz fällt vor allem der Antiamerikanismus auf, wie üblich gepaart mit unterschwelligem Antisemitismus. Einfache Lösungen und Geraune. Die Welt wird komplizierter, da sehnt man sich nach einfachen Antworten. Neoliberale Politik bedrängt die Menschen, da braucht man Schuldige. Es sind aber nicht einfach „die da oben“: Putin ist für die meisten ein Held, ein starker Mann. Die Bösen sind die, die nicht fassbar sind, die im Hintergrund wirken. Wer das ist, ist unklar. Der Jude halt.

Typisch für neue Rechte: Die Antifa spielt als Hassobjekt eine große Rolle. Die werden dämonisiert.

Und zuletzt: Die Forderungen dieser heterogenen Gruppe sind völlig diffus. Mährholz an die Menge: „Was wollen wir?“ Die Menge: „Frieden!“. Mährholz: „Lauter!“ Ein Eventmanager sichtbar in seinem Element.

Das nur in aller Schnelle, weil bei diesen Demos mittlerweile schätzungsweise an die drei- oder viertausend Menschen allein vorm Brandenburger Tor stehen, von den Massenmedien bislang ignoriert. Ohne irgendeine sichtbare Organisationsform dahinter, alles via Facebook.

Die schon lange existierenden Montagsdemoorganisatoren gegen eine unsoziale Politik warnen vor der neuen Konkurrenz:

 Die Initiatoren ziehen keinen klaren Trennungsstrich zu ultrarechten, faschistoiden und faschistischen Personen und Gruppierungen. Sie gehen bewusst manipulativ vor. So nutzen sie u.a. einen Facebook-Account unter dem Namen „Anonymous.Kollektiv“ und erwecken so den Eindruck, dass die Anonymous-Bewegung zu den Aktionen aufruft.

Am Ostermontag wollen die Neorechten die Montagsdemo mit der Tradition der Ostermärsche verbinden. Gemein all den bisherigen Rednern – zumindest in Berlin – eine auffällige politische Verwirrung und denkerische Armut.

Auch Andreas Popp wird wieder dabei sein.

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Wer sich über diese neurechten Verschwörer weiter informieren will, kann das beim Spiegelfechter (vor allem in den Kommentaren), hier und bei Telepolis tun. Und hier noch ein guter Beitrag des Deutschlandfunks über den Rechtsradikalismus der neuen Montagsdemos

Weitere Berichte über die Montagsdemos:

in der taz

nochmal in der taz

bei Koop

zu dem gekaperten Anonymous-Account

UPDATE 17.4.:

Um sich ein Bild zu machen von dem Umfeld des Montagsdemo- und Friedensbewegungs-Fans Elsässer, hier das aktuelle Profilfoto eines Facebook-Mitglieds und Elsässer-Fans:

Unbenannt-1 Kopie (2)

Sein Kommentar zum Disput Elsässer-Ditfurth lautet:

Dabei verschweigt die Dittfurt dass es natürlich Juden waren die die größte Privatbank vor fast einem Jahrundert gegründet haben und die Welt seither mittels dieser am Nasenring durch die Arena führen … Die Olle tickt nicht richtig .. das ist eine sozial Autistin .. so wie schreibt so ist die auch .. voll daneben .. Für die Schreckschraube der Antifa ist das Denken ganz einfach .. wer gegen die Fed ist ist gegen Juden und deshalb Antisemit ,, Die Olle hat doch nen Frosch verschluckt ,,, unk unk unk

Außerdem ist er Fan von Borussia Dortmund, hat an der Europaschule Dortmund studiert und ist Mitglied der Facebook-Gruppe „Opfer des Systems der BRD“. Vermutlich legt er Wert auf die Feststellung, dass er kein Linker und kein Rechter, sondern ein ganz normaler Bürger ist.

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Und noch ein interessantes und ausführliches Interview mit Gabriele Krone-Schmalz über die Berichterstattung der deutschen Medien über den Ukraine-Konflikt. Zusammenfassung: Die Medien haben einseitig gegen Russland berichtet und schreiben voneinander ab. Sie verschweigen dabei die imperiale Rolle des Westens:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp7411.html

Attac warnt vor den neuen Kameraden

 

 

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149 Antworten zu „Montagsdemos“: Rechte Menschenfänger

  1. Andreas schreibt:

    „Seit ein paar Wochen finden in vielen deutschen Städten und in Berlin sogenannte Montagsdemos stattt.“
    statt

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  2. genova68 schreibt:

    Sehr aufmerksam :-) Danke.

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  3. Lutz Lippke schreibt:

    Zum Spiegelfechter-Artikel, der in weiten Teilen hier wiederholt wird, hatte ich mir die Mühe gemacht, die Hintergründe ansatzweise zu recherchieren.
    Mich treibt seither weniger Märholz um, als die Frage: Wer seid Ihr eigentlich?

    Nicht links, nicht rechts. Aber jung.

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  4. ebversum schreibt:

    Ein Produkt der neoliberal verwirrten Gesellschaft……..
    Schöner kann man das nicht mehr beschreiben. So seh ich das auch. Der vollkommene Mix des nächsten was man verkauft, was einem gerade in den Sinn kommt. Das Folgen der quantitativ größten Symbolik. Trendforscher die sich als Zukunftsforscher profilieren. ThinkTanks, deren Zentrum der Profit ist. Esoteriker, die mit der ständigen Frage; „was ist Wahrheit“ genaus ihr und sich selber aus dem Weg gehen, Erklärer des nächst blindem Bauches, Begeisterte – die jedem Glauben als Wissen folgen. Ich denke zur Zeit oft ein Stück von Leonard Cohen; „In the future.“

    Things are going to slide, slide in all directions
    Won’t be nothing
    Nothing you can measure anymore
    The blizzard, the blizzard of the world
    Has crossed the threshold and it has overturned
    The order of the soul

    Der Nebel wird dichter.

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  5. Jakobiner schreibt:

    Zu Lutz Lippke:

    In ihrem Artikel betonen Sie nur, dass die Demonstranten jung sind.Kurz: Unerfahren und bestenfalls anpolitisiert.Das scheint für Sie (wahrscheinlich ein Apo-Opa) schon ein Gütesiegel an sich zu sein.Was haben Sie eigentlich an der Kritik gegen die offensichtlichen Rechtsradikalen, die versuchen die Demo und ihre Inhalte für sich zu nutzen, zu dominieren und in ihre Richtung zu lenken?Sie schreiben ja selbst:

    „Was ich bei den aktuellen Montagsdemos an kritischer Gesellschaftstheorie höre, befriedigt mich nicht. In guter Ron-Paul-Manier wird gegen die amerikansche FED gewettert, dieses Privatbankensystem mit der Lizenz zum Gelddrucken. Am Rande erwähne ich, dass man da eine Neuauflage der alten Unterscheidung von raffendem und schaffendem Kapital finden könnte, von wo es kaum ein halber Schritt zum Antisemitismus wäre.“

    Zudem geht es nicht nur darum nur die Rechten zu kritisieren, sondern auch den Libertarismus, den ein Ron Paul, eine Ayn Rand und eben ein Lars Märholz vertritt.Dies ist ja keine Kritik am Kapitalismus, sondern sie fordern ja seine weitergehende Radikalisierung, in Form der Zerschlagung der Zentralnaken, Privatisierung des Finanzwesens, Abbau des Sozialstaats und des Staates.Das mag sich ja für Neoliberale, „Bürökratismus“-Kritiker und Freunde der „Dezentralität“gut anhören, bedeutet aber nichts als blanker Sozialdarwinismus, der Hobbessche Kapmf „Jeder gegen jeden“.

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  6. Chris(o) schreibt:

    Ich denke an die Hyde-Park-Corner-speaker.Da konnte jeder Prophet, Geistheiler, Erleuchteter seine Wahrheiten zum Besten geben.Ähnlich amüsant stelle ich mir auch die „Montagsdemos“ der beschriebenen Art vor.Wenn eine Institution zum Anachronismus verkommt, verliert sie aber auch schnell an Strahlkraft und damit die Interessenten.Auch die Hyde-Park-speaker sind meines Wissens ausgestorben.

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  7. Jakobiner schreibt:

    Zu Lutz Lippke:
    „gegen die amerikansche FED gewettert, dieses Privatbankensystem mit der Lizenz zum Gelddrucken“

    Und Sie selbst wiederholen die alte und falsche Legende, dass die Fed eine Privatbank wäre.Jetzt fehlt als nächstes nur noch, dass Deutschland eine GmbH ist und wir keine Verfassung hätten.Dazu mutet die Kritik der Fedgegener auch etwas seltsam an: So kritisieren sie, dass die Fed „privat“ wäre–wollen sie dann ihre Verstaatlichung–nein, ihre Zerschlagung und eine Privatsierung des Geldwesens–ich dachte, es wäre schon privatisiert?.

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  8. Jakobiner schreibt:

    Die Freunde des Weltfriedens erinnern mich an jene hehren „Korruptions“-Kritiker, die ähnlich argumentieren. Noch als Lesetip:

    Korruption — ein weitgehend untaugliches Argument

    Man ist für den Weltfrieden und gegen Korruption — damit meinen viele Menschen schon alles Wesentliche zur Weltpolitik gesagt zu haben. Wann immer eine Oppositionsbewegung auftritt, wird diese zumeist von dem running gag begleitet, dass sie erzählt, die jeweilige Regierung wäre korrupt, würde also mehr in die eigene Tasche als für den Volkskörper wirtschaften. Dass der jeweilige Herrscher ein Neofeudalist sei, moralisch versaut und charakterlich vollkommen verkommen. Horrorgeschichten von Prostituierten, Bunga-Bunga-Partys, Villen, Yachten, etc. kursieren. Nun stimmt dies sicherlich für einen Teil der Herrschenden, aber selbst der bescheiden auftretende Teil der Herrschenden steht immer noch im Visier des Berufungstitels „zahlender Steuerzahler“ und seines Erbsenzählerverbandes, dem Bund der Steuerzahler oder solch illustrer NGOs wie Transparency International. Selbst der bescheidene Teil der Herrschenden muss jeden Flug, jedes Hummeressen, jede kostspieligere Flasche getrunkenen Weins sich vorrechnen lassen — zumal „prinzipiell“. Man stößt hier schon auf einen moralischen Rigorismus und Puritanismus, der vielleicht noch mit Mao Zedong vergleichbar ist, der Gleichmacherei und den Lebensstandard des armen Bauerns forderte. Man fragt sich manchmal polemisch: Wollen diese Leute wirklich unkorrupte Politiker wie es etwa Adolf Hitler war? Hitler war nicht korrupt, es wird auch heute niemals behauptet, dass er sich selbst bereichert habe, dafür war er aber ein fanatischer Nationalist, der alles seinem Ideal von einem reinrassigen Großdeutschen Reich unterordnete und dieses Ideal auch von jedem seiner Untertanen samt einhergehender Opfer einforderte, sowie für seine unkorrupten Ideale einen Weltkrieg mit 60 Millionen Toten und 6 Millionen ermordeten Juden vollzog. Die erste Tatsache, die es einmal festzuhalten gilt: Es waren weniger die korrupten Politikertypen, die soviel Unheil über die Welt brachten, sondern solch unkorrupte Saubermänner und asketische Idealisten wie Hitler, Stalin, Mao oder Pol Pot, die die Welt in unkorrumpierten Idealgesellschaften — mal auf Rasse, mal auf Klasse gründend — errichten wollten. Henrik M. Broder hat exakt diesen Sachverhalt mal gut anhand der Hamas illustriert: Wäre die Hamas korrupt, wäre sie vielleicht nicht so fanatisch und könnte man vielleicht sogar mit ihr verhandlen. Eine Bunga- Bunga-Party mit Hamasfunktionären und Prostituierten auf Video festgehalten und der Nahostfriedensprozess wäre eine Stufe weiter. Aber – so betont Broder: es handelt sich bei den religiösen Fundamentalisten und der Hamas um Idealisten und Asketen und diese kennen bei der Verwirklichung ihrer Ideale keine Verhältnismäßigkeit der Mittel und sind unkorrumpierbar. Der dickliche, angeblich korrupte Arafat ist einer fanatisch-idealistischen Hamas vorzuziehen, die selbst Kinder mit Sprengstoffgürteln ins Feld schickt. Erste These: Korrupte Politiker sind nicht so gefährlich wie idealistische Politiker, da sie zu sogenannten faulen Kompromissen, Interessenausgleich und Realpolitik neigen, man also mit ihnen ins Geschäft kommen kann, wie sie auch eher sich in die Interessen der anderen Seite hineinversetzen können. Der zweite Kritikpunkt an der Korruption: Sie verhindert das wirtschaftliche Wachstum. Das ist in einem Gutteil der erwiesenen Fälle falsch. Man würde breite Zustimmung erhalten, wenn man behauptete, dass FJ Strauß der korrupteste Politiker Deutschlands gewesen sein soll. Nehmen wir dies einmal an, so muss man doch zugestehen, dass trotz der angeblichen Korruptheit von Strauß sich Bayern dynamisch von einer Agrargesellschaft zu einem Industriestaat entwickelte mit dem höchsten Lebensstandard in ganz Deutschland. Das Buch eines Straußkritikers beziffert das durch Korruption erlangte Vermögen der Straußfamilie auf ca. 400 Millionen Euro. Nehmen wir einmal diese Zahl als gegeben an, so ist sie doch über Jahrzehnte betrachtet und gerechnet ein vernachlässigender Teil des bayerischen Bruttoinlandsproduktes und seiner Steigerung. Korruption hat sicherlich nicht Bayerns Modernisierung verhindert.

    Nehmen wir Mubarak. Mubarak wird nachgesagt 40-80 Milliarden US-$ durch Korruption angehäuft zu haben. Dann muss man aber auch sagen: Über 30 Jahre. Wenn man Ägyptens Bruttoinlandsprodukt von 102, 8 Milliarden US-$ pro Jahr nimmt und dies mit Mubaraks Vermögen über die Jahrzehnte verrechnet, kommt man bestenfalls auf 5 % der ägytischen Wirtschaft. Die Abzweigung von 5 % kann jedoch sicherlich nicht die weitgehende Stagnation von 95 % der Wirtschaft erklären.

    Nehmen wir die KP China. Sicherlich ist sie eine der korruptesten Parteien der Welt, aber sie erwirtschaftet ein jährliches 10 %-iges Wirtschaftswachstum, das breite Teile der Bauern aus Hungersnot und Unterernährung befreite und einem rasant steigendem Mittelstand Geld brachte. Zweite These: Korruption ist nicht der wesentliche Erklärungsfaktor für wirtschaftliche Unterentwicklung. Es kommt mehr auf die Wirtschaftspolitik eines Landes an und bei richtiger Wahl kann das Land auch TROTZ Korruption florieren.

    Ein schlemmender, fettgefressener Ostjunker, der sich an der Eisenbahnspekulation hemmungslos bereicherte namens Bismarck war mehr auf Satuierung und Interessenausgleich zwischen den europäischen Nationalstaaten aus, als ein unkorrumpierter, finanziell unabhängiger Wilhelm 2, der meinte, am deutschen Wesen müsse die Welt genesen und für dieses Ideal den ersten Weltkrieg losbrach. Und was war eigentlich mit Konrad Adenauer und dem Kölner Klüngel? Er gilt heute als der wohl beliebteste Nachkriegspolitiker Deutschlands, der das Land ins Wirtschaftswunder führte. Und was ist mit Richard Weizsäcker? Als Berliner Bürgermeister war er vor allem bekannt für die verfoilzte und korrupte Berliner CDU–danach wurde er der beliebteste und wohl herausragendste Bundespräsident. Zudem übersehen Kritiker der Korruption, dass die wirklichen Milliardendefizite nicht durch illegale Vorteilnahme produziert werden, sondern durch das ganz legale, staatlich geschützte Geschäftemachen. Bevor man lauthals Korruption beklagt, sollte man erst mal den ganz normalen gesellschaftlichen Konsens des Washington Consensus kritisieren, der Finanzspekulationen durch Deregulierungen und Privatiisierungen erst möglich machte. These 3: Die Weltgeschichte zeichnet sich eigentlich dadurch aus, dass auf die sogenannt korrupten Politiker, die mehr an Interessensausgleich und Realpolitik interessiert sind, Säuberungsbewegungen gegen Korruption und für einen vermeintlich sauberen Staat aufkommen, die die Welt reinigen und erlösen wollen. Als Paradebeispiel des 20. Jahrhunderts hierfür: Faschismus und Kommunismus. Sie führten die Welt in mehr Unheil als dies die sogenannt korrupten Politiker jemals wollten oder konnten.

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  9. genova68 schreibt:

    ebversum,
    ja, so ist es. Wobei die Demostrategen bewusst negative Stimmung vermeiden. Jebsen betont, dass man FÜR etwas ist. Da kommt dann zwar nichts außer Frieden, aber immerhin. Es geht rein um Atmosphärisches. Jebsen kann ja eine dreiviertel Stunde ohne Konzept in der Hand reden, und zwar sehr schnell, ohne Luft zu holen. Da geht es nur um die richtigen Begriffe, die immer wieder autauchen müssen. Zum Nachdenken kommen die Zuhörer bei dem Tempo nicht, obwohl er immer wieder dazu auffordert. Dazwischen Sätze wie: „Nehmt euren Nachbarn in den Arm! Wir sind alle wichtig! Ich bin so wie Ihr!“

    Es hat etwas sektenartiges.

    Chris,
    das ist nicht speakers corner, da darf keineswegs jeder reden. Da reden nur ausgesuchte Leute, vermutlich von Mährholz ausgesucht.

    Noch etwas neues vom Spiegelfechter zum Thema:

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/129228/m-ms-mainstreammedien-und-montagsdemos

    Und Jutta Ditfurth spricht heute Abend in der Kulturzeit in 3Sat, ab 19.20 Uhr zum Thema rechtsradikale Montagsdemos.

    Sie schreibt vorab, dass

    „verschiedene Gruppen der neuen Rechten, vor allem Antisemiten und Homophobe, Völkische und Antifeministen, dabei sind, sich zu sammeln und in neuen gesellschaftlichen Bereichen neue AnhängerInnen zu rekrutieren. Ein wesentliches Mittel dazu sind die sog. „Friedensdemos“ an Montagen. Der kleinste gemeinsame Nenner dieser z.T. höchst unterschiedlichen neurechten Organisationen und Medien (Verschwörungstheoretiker aller Art, Nazis, aber auch Anhänger der AfD mobilisieren…) ist, Motto: „Wir sind für Frieden und gegen die jüdische Weltverschwörung“…

    Ich erfahre einerseits wunderbare Unterstützung vieler fb-Mitglieder, sehe mich aber andererseits auch einem braunem Shitstorm aus zehntausenden von Meldungen ausgesetzt, die alles enthalten von Morddrohungen über Vergewaltigungankündigungen bis hin zu Vorwürfen, die mich mal zur (verhassten) „Jüdin“ erklären mal als „Hitlerkind“ bezeichnen.“
    Zitat Ende.

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  10. Jakobiner schreibt:

    1) „Chris,
    das ist nicht speakers corner, da darf keineswegs jeder reden. Da reden nur ausgesuchte Leute, vermutlich von Mährholz ausgesucht.“

    Der ^sich so auf Wahrheit und Demokratie berufende Märholz bleibt jedenfalls auffällig intransparent.Bisher hat er noch nicht bekannt gegeben, wer dieses angebliche Organisationsteam ist, das die Demos organisiert.Hat er etwas zu verdecken oder ist er vielleicht nur der alleinige Eventmangaer dieses Politikspektakels?Zudem ist doch auffällig, dass bisher noch kein Kommunist, Linker,etc. sprechen durfte, sondern nur die schon vernetzten Mainstream-Rechten wie Andreas Popp, Ken Jebsen,etc.und das zudem ellenlang.

    2) Genovas Kritik bleibt sehr oberflächlich und phänomenologisch.Es ist nicht nur der Punkt, ob hier jemand Atmosspährisches verbreiten will, es ist nicht nur der Punkt der Sektenhaftigkeit, es ist nicht nur der Punkt rechter Verflechtungen, es braucht auch inhaltliche Kritik der vertretenden Ideologien und Standpunkte. Das leistet Genova bisher überhaupt nicht.

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  11. Jakobiner schreibt:

    Ich habe mir Ditfurth heute auf Kulturzeit angesehen. Sie meinte als Gegegnstrategie hätte sie „Provokation und Aufklärung“über ihre Facebookseiten.Ob das reichen wird oder ob man nicht versuchen sollte, eigene Leute auf die Demos zu bringen, Rederecht zu fordern und falls man es nicht erhält zu stören, desweiteren Flugblätter verteilen und auf Blogs und Facebnook zu agieren.Ich habe jedenfalls über Abgeordentenwatch Christian Ströbele, Wagenknecht und Kipping bezüglich einer Positionierung zu den Montagsdemos angeschrieben und eine Gegendemo gefordert.

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  12. Jakobiner schreibt:

    Es wäre zu wünschen, wenn sich mehr Leute auf diesem Blog entschliessen über Abgeordnetenwatch und andere Kanäle, die Politiker des Bundestags, vor allem die Grünen und die Linkspartei anzuschreiben und Aktionen gegen diese Montagsdemos zu fordern!

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  13. Chris(o) schreibt:

    „Gegendemo“ – Wenn die „Montagsdemo“ nun von zwielichtigen Gestalten okkupiert und ihre ursprüngliche Idee konterkariert wird, muss man sie ziehen lassen.Es ist mir nichts darüber bekannt, dass irgendwer ein Copyright auf „Montagsdemo“ hätte. So traurig es ist, eine Institution der Bürgerrechtsbewegung derart „geentert“ und „veruntreut“ zu sehen – zurückfordern wird man den „Montag“ wohl nicht können.Es gilt wohl eher, sich zu verabschieden und etwas neues dagegen oder daneben zu setzen.Damit das nicht „klammheimlich“ sondern demonstrativ gemacht wird,könnten sich die oben genannten Politiker ja dazu erklären.Damit wäre die „Montagsdemo“ von einst „tot“, und jeder wüsste es.

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  14. Rechtsextremismus und Esoterik, eine skurrile Mischung.

    Irrtum. Esoterik und rechtsextremismus haben schon immer bestens zusammengepaßt. Aus der 1918 gegründeten »Thule Gesellschaft« ging ein jahr später die DAP hervor, die sich anfang 1920 in NSDAP umbenannte.

    Die »Thule Gesellschaft« war ein esoterischer verein, der sich an der theosophie und deren rassenideologie orientierte. Propagandaverantwortlicher war ein gewisser postkartenmaler aus Österreich. Der nationalsozialismus selbst war nicht esoterisch, die ideen der »rassenlehre« allerdings dem esoterischen elite- und herrenmenschendenken entlehnt.

    Das findet man bei diesen »montagsdemofiguren« allerorten wieder. Da paßt der debilwirkende dauerdampfplaudernde waldorfschüler KJ bestens ins bild.

    Mit linken ideen hingegen paßt die esoterik nicht zusammen. In der esoterik werden die menschen sortiert, es wird anerkannt, daß es rassisch minderwertige gäbe. Allerorten wird gepredigt, daß die leute halt »selbst schuld« wären, wenn sie zu nichts kommen. Völlig konträr dazu werden gleichzeitig die gierschlünde benannt, die schuld sind am elend in der welt: die Rothschilds, wer denn sonst?

    Die leute sollen sich schon unterordnen und das nicht zu knapp, aber nicht unter die »falschen herren« von der fed, sondern unter ihre »natürlichen herrscher«.

    Na, toll.

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  15. walterfriedmann schreibt:

    Hat dies auf Walter Friedmann rebloggt und kommentierte:
    Montagsdemos

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  16. Jakobiner schreibt:

    Zu Walter Friedmann:

    „Die ausgeführte Kritik an der Rechtsoffenheit der Gruppen bedeutet deshalb lediglich, dass wir diese Veranstaltung ausdrücklich nicht unterstützen, es kann aber nicht bedeuten, dass wir die stattfindende Berichterstattung und auch die Debatte zu wichtigen Themenbereichen per se ablehnen oder aber etwa nicht verfolgen würden. Wir verbreiten und verlinken die Artikel nicht, sondern beziehen uns auf andere Quellen.Kritik ist in diesem Zusammenhang zu üben an der Unfähigkeit grosser Teile der Linken, sich insbesondere mit den Entwicklungen zu Krieg und Terrorismus zumindest seit dem 11. September 2001 in angemessener und kritischer Weise auseinanderzusetzen.Dadurch wurde den Gruppen um Ken FM und Elsässer, Infokrieg, Nuoviso, Antizensur Kongress und anderen immer mehr Bedeutung zuteil.In der Konsequenz muss dies bedeuten sich den wichtigen Themen zu stellen. Wir empfehlen hiermit ausdrücklich die folgenden Infoseiten: Nachdenkseiten, Hintergrund, Der Freitag, Junge Welt, Weltnetz, AG Friedensforschung, die Friko Berlin, den Fefe Blog, antikriegTV und andere mehr.“

    Das ist wohl richtig.Aber reicht es, nur Gegegnaufklärung zu machen und die Demos nicht zu unterstützen?

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  17. genova68 schreibt:

    Jakobiner, bitte keine Gegendemos. Das wäre genau das, was die wollen. Die brauchen langfristig eine Feindbild, gegen das sie wettern können, sonst löst sich das Projekt Montagsdemo von selbst auf. Die haben keine Inhalte (zumindest nicht die Masse), das ist Event. Einfach ignorieren.

    Mechthild,
    ja, danke für die Erläuterungen. Ich meinte vor allem den Spagath zwischen harten rechten Sprüchen und dem Diffusen der Esoterik.

    Interessant auch, dass da überall Veganer und radikale Tierschützer mitmischen. Bei der Wissensmanufaktur von Popp ebenso.

    Interessant:
    Ich habe den Artikel bei Facebook ein paarmal untergebracht, ebenso bei twitter. Die Ignoranz der Demobefürworter ist groß. Ich bin dann „typisch Etatist“ oder sie ziehen sich einfach auf den Standpunkt zurück, sie hätten vorm Brandenburger Tor „nichts Rechtes gesehen.“ Viele einfach gestrickte Leute ohne Bildung.

    Interessant ist auch, dass es eine massive konzertierte Aktion bei Facebook gab: Auf den Seiten ARD, ZDF, Deutschlandfunk, Süddeutsche und anderen wurden an einem Abend alle Berichte mit Kommentaren zugespammt, immer mit dem Inhalt sich zu schämen für die Kriegshetze und jetzt endlich die Interessen des deutschen Volkes zu vertreten, sonst würde man Böses erleben. Da kamen schnell 800 Kommentare unter nur einem Artikel zusammen.

    Im Netz sind die extrem aktiv.

    Dazu:

    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/facebook-spam-bei-deutschen-medien-unter-namen-anonymous-a-964869.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=http://lm.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fnetzwelt%2Fnetzpolitik%2Ffacebook-spam-bei-deutschen-medien-unter-namen-anonymous-

    Wer steckt hinter den Demos? Mährholz wurde bei einer Frage auf der Demo, wer das denn finanziere, ziemlich aggressiv und schrie, es sei „kein Cent geflossen“. Da stehen auf alle Fälle Finanziers dahinter.

    Alles interessant: Verwirrte Zeiten, eine verwirrte Masse, rechtsradikale Spinner als Strippenzieher, die vermutlich auch noch finanzielle Interessen haben.

    Und hier noch der Link zu dem 3Sat-Gespräch mit Jutta Ditfurth:

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=43135

    Schöne, verständliche Zusammenfassung.

    Mährholz ruft nun massiv dazu auf, massenhaft Protestmails an die Kulturzeit-Redaktion zu schicken.

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  18. Pingback: Zusammenfassung bei exportabel | Kritik und Kunst

  19. Maximilian Pütz schreibt:

    Überall Nazis. Alle Rechts!!! Was für komische Bewusstseinsverändernde Drogen nimmt der Autor eigentlich . Ich fange auf Grund der teilweisen sehr obsukeren Berichterstattung auch langsam an Verschwörungstheorien zu glauben. Sind die Verfasser solcher Artikel alle vom CiA hypnotisiert wurden? Vielleicht Echsenmenschen von einen anderen Planeten, die sich unter uns tarnen. Von der USA gesteuerte Androiden die einseitige hetzerische Artikel schreiben? Oder vielleicht einfach doch nur ideologisch mehr verblendet als ein ein stumpfsinniger DVU Funktionär.
    Ich weiß gerade nicht was mir mehr Angst macht.
    Bitte, Bitte lass den Verfasser ein Androide oder Echsenmensch sein, sonst verliere ich echt den glauben an den gesunden Menschenverstand.

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  20. Jakobiner schreibt:

    Hoffen wir, dass du recht behälst, Genova.Jedenfalls werden sie jetzt versuchen, die Ostermärsche für sich zu nutzen–als der neue Ostermarsch mit Montagsdemo.Da könnten sie sogar noch wachsen.

    “ Mährholz wurde bei einer Frage auf der Demo, wer das denn finanziere, ziemlich aggressiv und schrie, es sei “kein Cent geflossen”. Da stehen auf alle Fälle Finanziers dahinter.“

    Interessant.In dem Interview mit Ken Jebsen,. das ich auf diesem Blog verlinkt hatte, sagt er noch, seine Freundin habe ihn finanziell unterstützt.Und nun sagt er nichts mehr dazu und reagiert aggressiv.Genauso wenig gibt er Einblick in sein angebliches Oragnisationsteam.Tja, mit Demokratie und Transperenz hat er es wohl nicht,

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  21. genova68 schreibt:

    Wir haben in Person von Maximilian Pütz ein schönes Beispiel für die neoliberale Vewirrung. Ich habe ja bewusst einen Beitrag verfasst, der die Zusammenhänge zwischen Montagsdemos und Rechtsradikalismus offenlegt. Knapp gehalten, ohne Brimborium. Dazu könnte man sich verhalten, wie auch immer. Beispielsweise, dass man sich einfach mal zu seiner rechtextremen Einstellung bekennt.

    Stattdessen wird vermutet, ich sei ein USA-gesteuerter Androide.

    Ja, Pütz, so ist es.

    Es bestätigt meine Befürchtung, dass Kommunikation nicht mehr möglich ist. Der Mensch ist in der Lage, seine Rationalität komplett auszuschalten. Danke für das Beispiel, Pütz.

    Pütz ist übrigens auch Birgit-Kelle-Fan. Facebook ist schon eine lustige Erfindung.

    Das Problem sind aber weder Kelle noch Elsässer. Demagogen wird es immer geben. Die Frage ist immer, wie blöd die Masse ist. Das Problem war auch nicht Hitler.

    Man könnte hier auch auf den Demagogen Sigmar Gabriel zu sprechen kommen oder auf Schröder. Oder auf Wowereit, der sich über steigende Mieten freut. Da liegen eher die Ursachen des Übels. Oder nennen wir es Kapitalismus. Die allumfassende Verwertung des Menschen und seine Einbettung in ein System totaler Konkurrenz fördert Unbehagen, das eine Leere im Kopf hinterlässt, die die meisten mit Ressentiment füllen. Man könnte auch sagen, da muss man verrückt werden. Ein Narzisst wie Elsässer wittert seine Chance und hängt sich dran. Das Fußvolk rennt hinterher. Selbstentlastung durch Feindbildformung. Heute ist es Ditfurth und die Juden, morgen sind es wieder die Moslems. Eigentlich egal.

    Ich sehe in diesen Montagsdemos keine Gefahr. Zu viel Dummheit, zu wenig Inhalt. Die werden über kurz oder lang die Lust verlieren, blöd am Brandenburger Tor herumzustehen. Und youth bulge haben wir hier nicht.

    (Ich finde es auch ok, dass es diese Demos gibt. Diese Leute sind im Internet seit vielen Jahren sehr aktiv. Es ist folgerichtig, dass die nun auf die Straße gehen. Und wenn diese Kameraden Kritik am ZDF üben, dann ist das in dieser Form Blödsinn. Wenn man sich aber die Hofberichterstattung beispielsweise einer Bettina Schausten gegenüber Merkel anguckt, um nur ein kleines Beispiel zu geben, dann ist Kritik grundsätzlich sehr notwendig.)

    Die Verwirrung in den Köpfen aber bleibt. Und wird sich irgendwo ein neues Hassobjekt suchen.

    P.S.:
    Auch bei der Linkspartei gibt es solche Trottel:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-dehm-von-die-linke-sieht-medien-von-us-geheimdiensten-gesteuert-a-965010.html

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  22. besucher schreibt:

    Hier noch mal die Analyse von Jutta Ditfurth

    Schmutzkampagne gegen Friedensbewegung

    mit einem „Statement“ des bellenden, sabbernden „Hooligan des Antiimperialismus“ (copyright hat der von Dir nicht sonderlich geschätzte aron sperber)
    Der beleidigte Narzisst hat übrigens Anzeige erstattet. (wahrscheinl. wegen „glühender Antisemit“ und „Schwulenfeind“)
    na ob das reicht?

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  23. altautonomer schreibt:

    Als Ergänzung hier mal ein Auszug aus einem Bericht über die Monagsdemo in Dortmund:

    „Hier haben die Verschwörungstheoretiker und Querfrontler übernommen. Ganz offen wird der Schulterschluss zwischen rechts und links, das es ja eigentlich gar nicht mehr gebe, propagiert. „Ob rechts, ob links, das Volk muss wie eine Eins zusammenstehen gegen das System!“ ruft ein Mann. Viele Rednerinnen und Redner pflichten ihm bei: „Wir haben ein und dasselbe Ziel!“. Als der junge Mann vom Anfang anmerkt, dass Rechte und Linke eben kein gemeinsames Ziel hätten, bekommt er kaum Applaus. Doch er bleibt dabei: „Die hier beworbene Querfront-Strategie führt in die Diktatur! Dieses Geschwurbel, dieses Verbreiten einfacher Wahrheiten dient nur dem Zweck, einen Sündenbock zu suchen!“

    Phrasen und Verschwörungsmurks

    Letzteres scheint tatsächlich die Mehrheit der Anwesenden anzutreiben. Phrasen dominieren: „Die Mächtigen säen Krieg und Zwietracht, um ihre aggressive Politik voranzutreiben!“, „Die deutsche Politik wird von Washington gesteuert!“, und: „Die Banken diktieren die Weltpolitik!“. Ein Redner, der etwas berauscht wirkt, führt an: „Es gibt Menschen, die wollen das deutsche Volk spalten! Eine kleine Gruppe kontrolliert uns, vergiftet das Essen, damit die Pharmaindustrie davon profitiert!“. Ein anderer merkt an, dass Neonazis potenzielle Bündnispartner seien; sie seien eben nur Nazis, „weil sie nicht so gut informiert sind wie wir!“ Und ein Student outet sich ganz offen als „Nationalist“ und bereichert die Menge mit der Information, dass er eine Studie kenne, der zufolge 43 Prozent der Israelis Antisemiten seien, wendete man die Kriterien des „sekundären Antisemitismus“ an.“

    http://www.ruhrbarone.de/dortmund-querfrontler-uebernehmen-montagsdemo/77172

    Bei solchen Argumenten gruselt es mich regelrecht.

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  24. Jakobiner schreibt:

    So ganz stimme ich mit Genova nicht überein. Diese Leute wollen nicht nur im Internet bleiben, sondern eben jetzt auf die Strasse gehen, um diese zu beherrschen.Es zählt eben nicht nur die virtuelle Präsenz auf ein paar Blogs, sondern eben auch die ohysische Präsenz auf der Strasse und öffentlichen Plätzen (zumal vor allem solchen mit Symbolgehalt).Speer beschreibt in seinen Memoiren, wie seine Mutter zur glühenden Nationalsozialistin wurde: Es waren diese SA-Aufmärsche, die Macht, Geschlossenheit und Durchsetzungskraft nach aussen transportierten.
    Man braucht nicht Elias Canettis „Masse und Macht“gelesen zu haben, um diesen Zusammenhang zu verstehen.Von daher wäre es eben gut,wenn die Linke noch zahlreicher aufmarschiert! Typen wie Elsässer und Jebsen irritiert es ja gerade, wenn sie ihre Versammlungen nicht ungestört abhalöten können und ihnen läuft der Schaum vor dem Mund zusammen, wenn sie auf Widerspruch stossen.Sie akzeptieren–wie Putin und Assad-nur die Sprache der Gegenmachtdemonstration.

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  25. Jakobiner schreibt:

    Wie schreibt Elsässer richtig:

    „Schon am kommenden Montag könnten die Friedensdemonstrationen die Tradition der Ostermärsche gegen US-Aufrüstung und Atomtod aufgreifen.“

    Das ist die logische Entwicklung: Almangierung und Bündelung ehemaliger demokratischer Protestformen für die neue Rechte.Montagsdemo, Ostermärsche, fehlt nur noch eine Lichterkette oder Menschenkette quer durch Deutschland.Natürlich immer: Für den Frieden und wer wäre da dagegen?Zu Genovas Gunsten muss man aber sagen, dass die Ostermärsche auch nur noch von ein paar Apo-Opas und Pax Christileuten abgehalten wurden.Aber warten wir, ob die Neue Rechte auch noch eine Love Parade oder Peace Parade am Berliner Friedensengel auftstellt (fehlt nur noch eine Rede von DJ Motte).Es werden nicht mehr die martailisch-aggressiven SA-Aufmärsche sein, sondern der Wolf hat Kreide gefressen.

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  26. Jakobiner schreibt:

    Auch die islamistischen Muslimbrüder-Faschisten haben kapiert, dass man mit demokratischen Protestformen auch selbst die Macht übernehmen kann–deswegen haben sie sich ja an diese unbedarften Twitterrevolutionäre rangehängt, wie jetzt eben Jebsen und Elösässer an Märholz, um eben einen arabischen Frühling mit Massenprotesten hinzubekommen.. Dank an Bouteflika und die algerischen Militärs, General Assisi und Assad, dass sie diesen durchsichtigen demokratischen Dschihad ein Ende gemacht haben.

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  27. genova68 schreibt:

    „Schmutzkampagne gegen die Friedensbewegung“ titelt Elsässer den Beitrag von Ditfurth im TV. :-) Der Typ ist echt scheiße, ein klassischer Demagoge. Vermutlich lacht er sich selbst schlapp über alle, die ihm diesen Blödsinn abnehmen.

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  28. BenFM schreibt:

    Gut und auf den Punkt zusammenfasst.

    Mir kommt aber die Rolle des Herrn Ken J. dabei etwas zu kurz. Meiner Beobachtung nach ist er der geistige Brandstifter dahinter. Wen man kurz zurückblendet: In der „Maidan-Zeit“ kamen von ihm nämlich 1:1 übernommene einseitige, russische Propaganda-„Artikel“ von RIA, Voice of Russia und dergleichen (alles nur Nationalisten auf dem Maidan, böse EU/NATO/USA, toller Putin usw.); oft ergänzt mit Massenmediengebashe, GEZ-Bla und vorher gepflegten feinen Querfrontansätzen. Da wurde der erste ideologische Grundstein gelegt, der von Mario R. mit seiner Pseudo-Anonymousseite bald aufgegriffen und weiter dramatisiert wurde. Daher das Argument, das in Diskussionen kommt: die Medien hätten einseitig berichtet und man glaube da nichts mehr. Die „Wahrheit“ wäre dann das was Herr J. verbreitet hat.
    Erst durch diesen vorbereiteten Nährboden finden die „Friedensmahnwachen“ ihre Anhänger. Und aus dem Grund ist man dort Argumentationsresistent, weil niemand bis zu dieser Ebene vordringt bzw. in Diskussionen vordringen kann.

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  29. Chris(o) schreibt:

    „Vermutlich lacht er sich selbst schlapp über alle, die ihm diesen Blödsinn abnehmen.“
    Also, ich habe mich mal durch einige seiner Beiträge und die Diskussionen auf seinem Blog gequält.Mein Eindruck ist, dass er sich selbst zu ernst nimmt, um über die lachen zu können, die dasselbe tun.

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  30. Chris(o) schreibt:

    P.S.; dazu fällt mir noch ein, dass in Elsässers Kommentarbereich auch der „Brückenschlag“ zwischen den Extremen von links und rechts zelebriert wird.In einer der Diskussionen wurden Teilnehmer immer wieder sehr betulich auf die im Forum herrschende Toleranz verwiesen und dass für alle Meinungen Raum vorhanden sei – kurz, ein Schmus, der vor falschen Tönen nur so strotzte.Ekelhaft! Da lobe ich mir doch den klaren Rausschmiss.Der ist wenigstens ehrlich!

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  31. genova68 schreibt:

    Wer es sich reinziehen will:
    http://www.livestream.com/kulturstudio

    Mährholz und Popp diskutieren live über die neue Bewegung. Ein unglaublicher Blödsinn wird da erzählt. Das einzig Wahre sagte gerade Mährholz: „Ich habe von der Kritik von Frau Ditfurth nichts verstanden.“ Glaube ich ihm sofort.

    Popp vertritt die These, dass Ditfurth nun entsetzt festgestellt hat, dass rechts und links nicht existieren. Deshalb ist sie frustriert.

    Die demonstrative Blödheit der Protagonisten erinnert an PI, ähnliches Kaliber.

    Der Mob regt sich.

    BenFM,
    danke für den Beitrag. Jebsen ist hervorzuheben, ja. Aber eigentlich wollte ich nur flott ein paar Zeilen über den Beitrag von Popp schreiben, weil mir solche Details auffallen und ich die für erwähnenswert halte.

    Chris,
    ja, gut möglich, dass er nicht lacht. Aber ich frage mich bei all diesen Leuten, ob die ihren Unfug wirklich nicht cheken. Das wäre ja das Demagogische: die Massen aufhetzen und sie selbst verachten, nur für ihre Zwecke benutzen.

    Da sind eine Menge altgedienter und vermutlich vermögender rechter Esoteriker, die nun Charismatiker und Narzissten wie Mährholz und Jebsen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versuchen.

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  32. Jakobiner schreibt:

    Interessant ist auch die Analyse Attacs von den wirtschaftstheoretischen Vorstellungen des Redners Andeas Popp und seiner Wissensmanufaktur.Deren Plan B ist von Hitlers Wirtschaftsideologen Gottfried Feders „Manifest zur Brechung der Zinsherrschaft“abgeschrieben und etwas mit den Freigeldlehren von Silvio Gesell angereichert.Das wird den Leuten dann als Gegenmodell zu Globalisierung und Neoliberalismus verkauft.

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  33. genova68 schreibt:

    Ja, in der Tat interessant. Popp verteidigte Feder gestern in dem Livestream der Verschwörerseite Kulturradio vehement, dabei lügt er ganz schlicht. Er behauptete, Feder sei kein Nazi gewesen, außerdem sei das Buch 1919 entstanden, da habe es noch keine Nazis gegeben.

    Eine kurze Recherche ergibt: Feder nahm schon 1923 am Hitler-Putsch teil, von 1924 bis 1936 für die Nazis im Reichstag, engagierte sich für die Enteignung von Juden und so weiter. Hitler hatte später nur kein Interesse mehr an seinem Antikapitalismus, weil er mit dem deutschen Kapital zusammenarbeitete.

    Popp erweckt den Eindruck, Feder sei ein Nazigegner gewesen und von Hitler fertiggemacht worden. Das zeigt vor allem, für wie dämlich er seine Anhängerschaft hält.

    Naziaffin ohne Ende, diese neuen Friedensfreunde.

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  34. Herr Karl schreibt:

    Elsässer und Jebsen sind brandgefährliche Hetzer! Auf sie fallen besonders pazifistisch und esoterisch ausgerichtete Linke rein (inkl. Veganer), die möglichst schnell irgendwie den Kapitalismus “überwinden” und ein utopisches Paradies verwirklichen wollen – egal wie und mit wem.
    Kleines Beispiel dazu: “Mir jedenfalls ist es scheißegal, mit wem ich für den Frieden und das Primat der Demokratie demonstriere. Und selbst wenn Neo-Nazis dabei sind. So what?”(Andrea)
    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/129228/m-ms-mainstreammedien-und-montagsdemos#comment-286398

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  35. Jakobiner schreibt:

    Feder wohnte dazu noch im bayerischen Murnau.Dort wurde er schon in frühen Jahren immer persönlich von Hitler besucht.Die Idee des raffenden und schaffenden Kapitals hatte Hitler von Feder.
    „Hitler hatte später nur kein Interesse mehr an seinem Antikapitalismus, weil er mit dem deutschen Kapital zusammenarbeitete.“ So ist es und auch die sozialrevolutionäre SA wurde folgerichtig vom Kapitalfreund Hitler im Röhmputsch kaltgestellt.So dürfte es auch all jenen vermeintlichen Kapitalismuskritikern der Rechten ergehen, wenn sich eine faschistische Partei erst durch die Hilfe des Großkapitals wieder an die Macht schwingen sollte.

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  36. sebastianleist schreibt:

    Hat dies auf Denkanfallkuppel rebloggt.

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  37. sebastianleist schreibt:

    Falls es interessiert: Ich habe zu dem Thema auch einen Beitrag in meinem Blog verfasst. https://denkanfallkuppel.wordpress.com/2014/04/18/querfront-thruther-demagogen/

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  38. Chinook schreibt:

    Schon interessant, wie irgendwelche Namen jetzt konzertiert auftauchen, die über Jahre im Netz absolut irrelevant populistisch tätig waren. Praktischerweise rutschen Seiten in der google Suche nach oben, die bisher unbekannt waren, einen seriösen journalistischen Hintergrund vorspiegeln und jetzt eben mit jeder Nennung bestimmter Namen/Begriffe mehr google-Relevanz erhalten. Jedes im Netz geschriebene Wort über die Montagsdemos hilft auch den Initiatoren mehr Reichweite zu erzielen. Aber ignorieren ist auch keine Option.
    Da scheint jemand das Internet verstanden zu haben.
    Muß man halt geduldig sein. Die „Friedensaktivisten“ haben keinen eigenen Plan, kein gemeinsames Konzept, eigentlich noch nichtmal einen bestimmten kollektiven Gegner. Dagegen zum jetzigen Zeitpunkt durch Gegendemos oder aufgeregte Berichterstattung in den Medien vorzugehen, würde die Lage nur verkomplizieren und den maßgeblichen Akteuren deutlich mehr Ehr erweisen als sie wert sind. Wenn man in der Sache unaufgeregt aufklärt, werden die Demos schnell abebben.
    Trotzdem, sehr gut gemacht. Nur das alle bisher in Erscheinung getretenen Akture der „Friedensaktivisten“ erstens zu dumm und zweitens auch rein organisatorisch zu inkompetent sind sowas auf die Beine zu stellen.
    Ich denke Regierungende sollten in Bezug auf die Positionierung gegenüber Russland Schritte einleiten, um für eine gewisse allgemein verständliche „moralische“ Klarheit zu sorgen.

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  39. Chinook schreibt:

    Eigentlich haben die Demos auch was positives. Mit Elsässer und Co, deren Ansichten, hätte sich so oder so früher oder später auch öffentlicher beschäftigt werden müssen. Warum also nicht gleich heute „des Kaisers neue Kleider“ präsentieren?

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  40. Martinez schreibt:

    Straftat!
    Abgesehen von Andreas popp, gibt es keine Beweise von zusammenarbeit und teilnahme an rechtem Gedankengut der MontagsDemo-initiatoren.
    Ein Hr Ken Jeppsen hatte keine einzige pro-rechte Meinungsäußerung von sich gegeben, und selber recherchieren macht schlau!
    Ih lese überall nur haltlose Unterstelllungen wer wen kennt, Wen interessierts?
    Eine einfache online Hexenjagt und Ihr seit die Bastarde die sich beteiligen.
    Ich warte schon lange auf das zweite Mittelalter, Ihr werdet es versuchen in Zement zu gießen. Aber sobald Ihr eure Hexenjagd wieder, wie von euch zu erwarten wieder auf die Straße bringt werden sich differnziert denkende Menschen wie ich kommen und euch alle Richten.
    Ihr werdet bald eure zurückgebliebene mit religös Vorurteilen belastete Fraze zeigen, Ihr macht es ja schon.
    Die meisten Linken und erstrecht rechten und Ihr gleich mit gehört ins Munseum.
    PS Verleumndung ist übrigens eine Straftat!

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  41. MondoPrinte schreibt:

    Hat dies auf MondoPrinte rebloggt und kommentierte:
    Was soll ich sonst noch sagen?

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  42. Mirko Wittwar schreibt:

    Was diese Leute allerdings so besonders gefährlich macht, ist die schier unfassbare Naivität und völlige Orientierungslosigkeit vieler so genannter „Linker“, die sich mit Sicherheit tatsächlich für links halten und überhaupt nicht merken, mit wem sie da ins Bett steigen. Ein perfektes Beispiel dafür ist der „linke“ Liedermacher Manfred Maurenbrecher, der sich nicht entblödet, den NS-Denker Carl Schmitt über den grünen Klee zu loben und damit nationalsozialistischem Denken Tür und Tor öffnet. Dies nur, weil Carl Schmitt vom der Clique um Putin als entscheidender Einfluss genannt wird, aber ein „Linker“ ja um jeden Preis alles toll finden muss, was Putin tut, so lange es nur gegen den „bösen Westen“ geht. Bezeichnenderweise unterstützt diese Szene immer nur die Diktatoren, von Saddam Hussein nach seinem Überfall auf Kuweit über Milosevic und Gaddafi bis zu Kim Jong Un und jetzt eben Putin.

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  43. genova68 schreibt:

    Maurenbrecher und Carl Schmitt? Mein Gott.

    Ja, Mirko Witwar, komplette Zustimmung.

    Wobei beispielsweise dieser Redebeitrag von gestern verständlich macht, dass unbedarfte Menschen denen auf den Leim gehen. Ein Mitarbeiter von Popp will Grundeinkommmen, mehr Solidarität, weniger Konkurrenz, weg vom Wirtschaftswachstum und noch mehr. Klingt alles nett, auch wenn man das Gefühl hat, für einen angeblichen Wirtschaftswissenschaftler ist das alles ein wenig simpel.

    Es ist ein aktives Annähern an vermeintlich linke Orientierungen. Blöd sind die nicht.

    Das, was unsereins als Code liest bzw. was nicht gesagt wird, kommt wohl bei vielen nicht an.

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  44. besucher schreibt:

    Zu Rico Albrecht:

    Wow, es gibt das Internet. Wo kommt das denn her? Aus Russland? Aus China? Oder von den bösen Imperialisten, quasi „transatlantisch“?

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  45. Google nutzer schreibt:

    Ohh jehh wenn die die meisten Kommentare und den dazugehörigen dreckwurf Artikel hier durchlese werde ich traurig. Es zeigt einfach wie wenig eigenständig die meisten Leser hier selber denken. Oder wie schlecht informiert sie doch sind. Versucht euch doch als erstes mal von diesem RECHTS LINKS denkschema zu verabschieden! Das hat auf die Politik des 19ten Jahunderts gepasst ist aber 2014 bei weitem nicht mehr Zeitgemäß. Ok ihr seid Gegen Nazis das sind heere Ziele. Aber politisch rechts ist nicht = Nazi
    Mal so als Beispiel: Die Grünen sind für Umweltschutz! Das war auch damals die NSDAP also sehr Konservativ! Nach eurer Logik sind die Grünen damit auch RECHTS……ich hoffe ihr habt verstanden worauf ich hinaus will. Wenn ihr über Nazis oder Kommis reden wollt dann nennt sie doch einfach auch so und kommt nicht immer mit Rechts oder Links geprägten begriffen. Die werden in unserer Gesellschaft nur verwendet damit man Menschen oder Gruppierungen besser diffamieren kann

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  46. genova68 schreibt:

    Google-Nutzer und andere,

    hier in dem Interview wird erneut das Wesentliche gesagt:

    (Vom Spiegelfechter übernommen)

    Ein zentraler Punkt des Interviews: Gerade Leute, die völlig uninformiert sind wie Mährholz, der Info-Pöbel von Facebook und anderswo, Leute, die sich nur noch an der Bushaltestelle mal flott via Smartphone informieren, wollen das Rechts-Links-Schema auflösen und kritisieren Medien ob ihrer einseitigen Berichterstattung und meinen allen Ernstes, sie könnten irgendeine fundierte Kritik äußern.

    Stattdessen die dümmliche Behauptung, dass es sich um „ganz normale Bürger“ handele. Damit werben die tatsächlich auf ihren Flyern. Wer das Links-Rechts-Schema abschaffen will, ist gemeinhin rechts. Diese Demos und Rattenfänger wie Elsässer zeigen das. Elsässer ist nur aufmerksamkeitsökonomisch interessant: Er weiß um die Begrenztheit seiner Anhänger, er weiß um die Totgeburt Montagsdemos. Die können nur weiterlaufen, wenn der Eventcharakter erhalten bleibt. Deshalb fordert er jetzt Ditfurth und K. Wecker öffentlich auf, mitzumachen. Das brächte die Aufmerksamkeit der Medien, die andererseits als jüdisch gesteuert und verlogen dargestellt werden.

    Das wichtigste Exportgut der politischen Rechten ist der Hass. Egal auf was. Insofern haben die derzeit einen Standortvorteil, weil sie bei Bedarf völlig unideologisch daherkommen. Die instrumentatlisieren via Zitathäppchen auch Gandhi oder Orwell oder Silone oder Brecht. Die komplette Unbildung der Generation Smartphone spielt da mit rein. Oder ist das eine strukturelle Unfähigkeit zum Denken, wenn man jede Sekunde des Wartens oder des Nichtstuns mit einem electronic device entschärfen kann? Braucht es irgendwann als radikale Gegenbewegung den Zen-Buddhismus oder ähnliches?

    Vor ein paar Tagen in Bonn ein Gespräch mit einem Protagonisten der dortigen Montagsdemos geführt: Er warb via Flyern für die nächste Demo und meinte, dass auch Nazis für den Frieden sein können. Der Typ war Student, Anfang 20 und nett. Interessant auch, dass diese Leute einem mittlerweile am Ende eines Gespräches immer „einen schönen Tag noch“ wünschen, analog zur Bäckereifachverkäuferin. Die kennen das gar nicht mehr anders.

    Ich kann mir auch die wohl fiese Bemerkung nicht verkneifen, dass die Rechtschreibung vieler Anhänger der neurechten Demos so verwirrend ist wie ihr Denken. Das sind keine Leute mit Rechtschreibschwäche, sondern die schreiben notwendigerweise verquer, weil die ausgedrückten Gedanken verquer sind. Ganz wichtig: irgendwelche Begriffe GROSS schreiben.

    Die Welt ist mal wieder sehr komplex geworden. Erfahrungsgemäß sind die Juden schuld und einfache Lösungen en vogue. Die Blödheit der Masse ist wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Demagogen. Die völlige Unfähigkeit zur Kommunikation, wie googlenutzer gerade zeigt, ist der Vorbote dessen.

    P.S: Ein guter Kommentar von Anetta Kahane in der Berliner Zeitung:

    http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-zur-querfront-bewegung-die-montagsdemo-spinner-nicht-unterschaetzen,10808020,26962970.html

    Ein Mischmasch aus Klassenkampf, Euroskepsis, Nationalismus, Paranoia und Verschwörungsideen über 9/11, Islamhass und Antisemitismus ist dabei, die Straße zu erobern. Jede dieser Gruppen für sich genommen ist meschugge, und wie alle Verrückten haben sie ihre Fans. Doch zusammen bilden sie die Ideologie eines modernen antisemitischen Pessimismus, der so widersinnig wie gefährlich ist. Denn für antiwestliche Verschwörungstheorien und Demokratieverachtung sind weit mehr Menschen empfänglich als die Summe der Irren, die jetzt hinter den Querfrontlern wie Jürgen Elsässer und Ken Jebsen hinterherlaufen.

    In den letzten zehn Jahren haben sich die Szenen der antiwestlichen Verschwörungsgläubigen und Friedensesoterikern enorm vermehrt. Zwischen völkischen Ökosiedlern, Infokriegern und Antiimperialisten gibt es immer mehr Verbindungslinien. Wenn diese Bewegungen die „Alternative für Deutschland“ werden, hat alle Urteilskraft ein Ende. Wenn sie sich ernsthaft sammeln, dann haben wir ein Problem. Gegen den Wahnsinn unter den Alu-Hüten hilft nur gesteigerte Aufmerksamkeit sowie Realitätssinn und Vernunft.

    Bislang zu wenig beachtet ist vielleicht auch dieser Punkt, den Kahane erwähnt:

    Je mehr Informationen weltweit zugänglich sind, desto bizarrer werden sie interpretiert. Die Anti-Aufklärung hat mit Kenntnis und Wissen ebenso wenig zu tun wie der Antisemitismus, aus dem sie gemacht ist.

    Es ist ja skurril, dass ausgerechnet desinformierte Spinner wie Mährholz und Jebsen ständig auffordern, sich zu informieren, zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Erinnert an den „Querdenker“, der sich schon für wichtig hält, weil er dagegen ist.

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  47. Jakobiner schreibt:

    Beachtlich finde ich auch die Figur des Lars Märholz.Er betont die ganze Zeit, dass er sich erst seit kurzer Zeit informiert habe und rät seinen Gegnern sich “erst einmal zu informieren”.Dieser Typ, der scheinbar in 3 Wochen Weltgeschichte eifrig studiert hat(wohl mal einen “Zeitgeist”-Video angesehen) und zu solchen weitreichenden Schlussfolgerungen kommt, dass die Fed die Kriege der letzten 100 Jahre zu verantworten habe, sollte sich erst einmal selbst informieren, bevor er Aktionen startet.Man könnte noch sagen: Learning by doing, aber sein Tun wird immer schlimmer, was man an seiner merkwürdigen Bündnispolitik sehen kann, die solche Rechtsdemagogen wie Elsässer, Jebsen und Popp als inhaltliches Futter für fehlende eigene Inhalte und Analysen zuhilfe nimmt.Dazu nennt er seine Friedensdemos “Montagsdemos”, was auf eine Volkserhebung ala 1989 abzielen möchte.
    Erinnert mich an: “Drum Volk steh´auf und Sturm brich´los!”

    Zu einem Helge Mannteufel, der auf dem Blog von Konstantin Wecker schrieb::
    “Andreas Popp:
    “Zum einen knüpft er an das 99%-1%-Schema von Occupy an.. !”
    Mist, das haben die Attacies bei diversen Montagsdemos genauso aufgegriffen. Werde denen mal den Marsch blasen, den rechten Verführern unter linkem Deckmantel!”

    Gute Frau, sie sind wohl des Lesens und des Lesenverstehens nicht allzu mächtig. Zum einen halte ich es für ein Gerücht, dass die Welt in 1% Unterdrücker und 99% gutes Volk aufgeteilt ist.Es gibt eine wesentliche breitere Nutzniesserschicht, die auch den neoliberalen Austeritätskurs der jeweiligen Regierungen unterstützt und von ihm profitiert.Soweit die Kritik auch an Attac. Der letzte Ideologe, der dieses 99%-1%-Schema verwandte war nebenbei Mao Tsetung.Aber man hat anhand seiner realen Politik dann eher gesehen, dass er seine 1% Parteikader als das eigentliche Volk sah und die restlichen Prozentsätze Volk eben zu einem erheblichen Teil als Volksfeinde.Zweitens: Es ist auch nicht neu, dass Rechte sich hemmunglos an linken Forderungen, Parolen, ja sogar Outfits bedienen und deren Kleiderständer plündern.Seien es jetzt Palitücher und Autonomenoutfit der Freien Kameradschaften, antikapitalistische Parolen oder das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
    Gerade durch diese Tarnung können sie ihre eigentlichen rechten Inhalte auch tarnen. Nicht umsonst nannten sich die NationalSOZIALISTEN auch ARBEITERPARTEI, obwohl sie eine Ansammlung deklassierter Kleinbürger und Lumpenproletariats waren.Dass sie auf diesen Trick noch hereinfallen oder uns damit hereinfallen lassen wollen, ist selbstsprechend.
    Zudem sollte man noch Elsässers neueste Erklärung im COMPACT-Interview wahrnehmen, um die Instrumentaliserung linker oder popkultureller Begriffe, Outfits und Formate durch die Rechte zu begreifen: Da verkündet er, die Rechte solle Elemente der popkulturellen Mainstreammedien aufnehmen, da sie bei der Jugend besser wirken würden. Deswegen auch Vendetta, Matrix, Harry Potter,Star Wars, Terminator Timotschenko,etc. Man gibt sich einen popkulturell-modernen Tarnanstrich für ansonsten höchst reaktionäre Inhalte.Man sollte ein Chamäleon nicht nach seiner Farbe beurteilen!

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  48. txxx666 schreibt:

    Kurze Ansprache an alle Montagsdemonstranten:
    Liebe Leute: das System, welches korrumpiert, ausbeutet und tötet, weil es Menschen nur unter dem Gesichtspunkt der Verwertbarkeit betrachtet, heißt Kapitalismus – und die FED sowie die Regierungen von USA und Israel sind nur (wenn auch m.o.w. bedeutende) Teilsysteme dieses globalen Missstands, in dem eine kleine Mehrheit allzu viel, die große Mehrheit dagegen wenig bis nichts besitzt und mitzuentscheiden hat.
    Zu seiner Überwindung bräuchte es eine weltweite, gerechte Um- und Neuverteilung von Macht und Geld, z.B. im Sinne einer direkten Demokratie – und der Weg dorthin sollte möglichst friedlich, sprich: evolutionär statt revolutionär sein.
    http://misanthrope.blogger.de/stories/2397089/

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  49. Jakobiner schreibt:

    Nun, die ersten linken Redner tauchen nun auf der Montagsdemo auf: Allen voran Florian Kirner, der sich selbst als Prinz Chaos 2 stilisiert und nun auch Konstantin Wecker dazu bringen will,es dem „Blockadebrecher“gleichzutun.Diese selbsternannten „Querdenker“betreiben eine recht personenkultige Nabelschau:

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/04/30/in-bewegung-geraten/

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  50. genova68 schreibt:

    Dieser Prinz Chaos scheint ein ähnlich nerviger Selbstdarsteller zu sein wie Mährholz oder Elsässer. So gesehen passt er ganz gut da hin. Ich neige in solchen Fällen zum Psychologisieren.

    Sein ellenlanger Sermon: Das meiste davon ist redundant. Das Geplapper, was für ein toller Linker er ist, meine Güte. Im Wesentlichen sagt er, dass man mit allen reden müsse. Richtig. Aber das ist nicht sein Job als Redner auf der Bühne. In diesem wertet er die Neurechten auf. Elässer will genau das, Wecker soll reden, Ditfurth soll reden, das sichert alles mediale Aufmerksamkeit. Das ist das einzige, was den interessiert. Außerdem wissen die Organisatoren, dass sie nichts drauf haben, und monatelang immer nur von Frieden zu reden, wird langweilig. Die müssen auf einen Krieg in der Ukraine hoffen oder darauf, dass sich genügend Trottel wie dieser Chaosprinz einfinden.

    Der Prinz redet von knapp tausend Leuten, die er nach seiner kurzen Ansprache offenbar alle gut kennt. Natürlich soll man mit allen reden, wie gesagt, aber alle, die zu diesen Veranstaltungen gehen, können sich via Internet im Vorfeld informieren. Und wenn ihnen da nichts auffällt, nun ja, dann sind die bestenfalls naiv.

    Interessant, was der Prinz zu seinem Auftritt schreibt: Kurz vor Ende der Mahnwache…

    … bat ich Lars Mährholz ums Mikrophon. Ich stieg auf die Bühne – und war mir bewusst, dass sich meine Position im politischen Koordinatensystem mit diesem Moment radikal verändern würde.

    Was soll das denn heißen? SEINE Position verändert sich radikal mit dem Auftritt? Ist er jetzt Nazi? Ich glaube, der überschätzt sich.

    Nächsten Montag will er da Musik machen, am vergangenen Montag hat er sich nicht mal getraut, den Namen Elsässer zu nennen, von dem er sich angeblich distanzieren wollte.

    Solange das nur ein Häufchen von Leuten ist, die da demonstrieren: einfach ignorieren. Am Ostermontag noch etwa 2.500, jetzt unter 1.000. Das ist der Rede nicht wert. Auf der revolutionären 1.-Mai-Demo waren gerade über 20.000.

    Seine Rede:

    Er sagt allen Ernstes, dass er und Wecker jetzt „den Turn einleiten“. Ein wenig größenwahnsinnig, der Junge. Als er Elsässer kritisiert wegen seiner Befürwortung der russischen Homophobie kommt es zu massivem Widerspruch im Publikum.

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  51. Lutz Lippke schreibt:

    @Jakobiner
    Manches ist einfach nur Handwerk. Dass sie in Ihren vielen Kommentaren hier meine Identität, also die von Lutz Lippke, mit der des Blogbetreibers von opablog gleichsetzen, offenbart, dass Sie das Handwerk der Faktenaufnahme und Recherche nicht beherrschen. Wie man mit dieser Selbstverhinderung überhaupt Informationen richtig einordnen will, ist mir ein Rätsel.
    Aber vielleicht wollen Sie das ja gar nicht.

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  52. Jakobiner schreibt:

    Bester Lutz Lippke,

    ich habe sie insgesamt einmal erwähnt und den Opablog.Da sie ihn zitierten, hasbe ich nicht Identitätshleichheit behauptet, sondern Geistesgleichheit, denn wenn jemand etwas zitiert zu dessen Gunsten kann man ja davon ausgehen, oder?Sie hat wahrscheinliche der Apo-Opa geärgert, weil mir das eben ewiggestrig senil vorkam. Aber zu meinen ganzen sosntigen Kommentaren haben sie nicht ein einziges inhaltliches Wort verloren–wie eben auch Chinook.Die alte Regel: Wenn Argumente fehlen, wird man persönlich oder psychologisiserend!

    Zu Genova: Ich kenne Florian Kirner noch aus der Zeit des Linksrucks.Schon damals versuchte er alles zu usurpieren, baute eine strikte Kaderorganisation auf und schmiss jeden, der anderer Anischt war als „altlinken Sumpf“rauseinhergehend mit physischen und psychischen Bedrohungen, was er heute auch gerne als Mobbing und sich eben auch als Täter bezeichnet.Ich glaube nicht, dass er dazu gelernt hat. Er versucht wie eine Klette sich immer an Organisationen und Bewegungen ranzuhängen, um sich dann aufzuschwingen. Folgerichtig hat er ja schon Ken Jebsen als seinen Counterpart erkannt, der ebenso gestrickt ist.Konstantin Wecker dient nur als Mittel zum Zweck.Sollte er nicht so hgehorchen wie sein guter Freund Kirner das will, wird er auch schnell als „altlinker Sumof“entsorgt.

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  53. El Hongo schreibt:

    Zu den Ausführungen von genova68 und anderen wären vielleicht 2-3 Dinge hinzuzufügen.

    1. Smartphones sind nur ein Symptom. Ich würde den Grund eher in der neoliberalen Dekonstruktiion des Bildungskonzepts sehen. Böse gesagt: angesichts der Leute, die heutzutage an den Unis herumlaufen, könnte sich die Frage stellen, ob Hochschulreife mittlerweile im Lotto gewonnen wird… wenn da nicht der Schönheitsfehler wäre, daß Deutschland weiterhin eine im OECD-Vergleich auffallend niedrige (formal) Hochgebildetenquote hat. EIGENTLICH müßten in Deutschland also doppelt oder dreimal so viele Menschen studieren. REAL allerdings ist dies nicht der Fall, und die „Hochgebildeten“ sind zunehmend oft nicht zu einfachsten Recherchearbeiten fähig, könne keine DIN A4-Seite Text lesen ohne daß ihnen die Augen bluten und das Hirn reißt, und sind generell unfähig, das geschriebene Wort zu erfassen und/oder zu nutzen, sobald das Niveau über dem jenes Fischeinwickelpapiers mit den 4 GROSSBUCHSTABEN im Titel liegt.
    Die völlig verranzte Orthographie ist hier ein point in case. Die Bildungsdefizite und die Wissensimmunität fangen nicht an der Uni an, sondern bei der (früh)kindlichen Bildung. Wir haben es mit Menschen zu tun, denen die natürliche Neugier ausgebrannt wurde, und ersetzt durch eine Gier nach Bestätigung dessen, was sie insgeheim „schon immer geahnt“ haben.
    Wenn die eines Tages herrschen, dann hilft für gebildete Menschen nur noch rennen.

    Ich nenne diese terminal Bildungsdeprivierten der Generation MBA ganz einfach „Bologna-Würstchen“. Das sind sie: Würstchen. Unbedarfte Opfer, die glauben, sie, die nichts als Neoliberalismus kennen, die Neoliberalismus mit der Muttermilch aufgesogen haben, die ihre Muttersprache nicht ausreichend beherrschen um über die reine Vermarktbarkeit hinausgehende komplexe Kommunikation zu betreiben (von Fremdsprachen ganz zu schweigen), die noch jedem halbseidenen „Wirtschaftsexperten“ oder „Eventmanager“ hinterherlaufen, die nie gelernt haben, kapitalismuskonforme Blenderei und Marketing-Doppelsprech von Fakten zu unterscheiden, die staatlich finanzierte russische Propagandasender für die besten und objektivsten und vor allem „alternativsten“ Medien halten – und die dennoch oder vielleicht in ihrer Verblendung gerade deshalb meinen, SIE UND NUR SIE seien die Erlöser der Menschheit.

    Renate Richter brachte es auf den Punkt:
    „The world is sick – and we are the doctors.
    The world is weary – and we are the strength.
    The world is anemic – and we are the vitamin.“
    (Nur halt kein Vitamin B12. SCNR.)

    Für ein Würmchen sieht jeder Maulwurfshügel aus wie der Mount Everest.

    2. Zum Herrn Popp sei gesagt, daß auch hier wieder mal ein kurzer Blick aufs Vor-Krisen-Verhalten mehr als alle Inmitten-der-Krise-Salbaderei Auskunft gibt über seine Motivation: http://www.lor-ag.com/fileadmin/redaktionsdaten/Fonds_Downloads/Leistungsbilanzen/LOR_LB_2007.pdf
    Ja, all diese Edelmetalle wurden vermutlich schön vegan aus der Erde gebetet… Bullshit! Andreas Popp ist ein Blutsäufer (IIRC Deutschlands größter privater Goldspekulant), feist und reich geworden, weil irgendwo im Kongo Kinder an Blausäurevergiftung verrecken. Was dem Nazi sein Zykon-B, ist dem „Zinskritiker“ seine amalgamraffinierte krisenfest Wertanlage.

    3. Wie aber diesem Irrsinn entgegentreten? Wer einem Vollpfosten vorwirft, ein Nazi zu sein, wird auf berechtigte Entrüstung stoßen. Klar, denn Menschen, die zu blöde sind, mit Taschenlampe und Landkarte ihren eigenen Arsch zu finden, sind zu nichts Großem in der Lage; weder zu Weltfrieden noch zu Massenmord. Die Signifikanz ihrer Handlungen ist denen, die von „FED“ (wofür steht dieses Akronym? „Fascist Extortion Department“? ;-) ) und „Zinseszinsknechtschaft“, von „Chemtrails“ und „Klimalüge“, von „Genderismus“ und „Verschwulung“ reden, weil sie es grad mal irgendwo aufgeschnappt haben und es irgendwie in ihr Weltbild „paßt“, nicht nachvollziehbar. Wäre es anders, würden sie wissen, daß diese Ideen in den 1990ern ausgerechnet in der nationalistischen Rechten in den USA entstanden sind. Sie machen sich also zu Sprachrohren und Multiplikatoren derselben Subkultur, die der Welt einen George W. Bush bescherte. Ziemlich peinlich eigentlich, und nur ein ausgesprochen verblödeter und denkfauler Mensch weiß das nicht. (Überhaupt ist die geistige Nähe der neudeutschen Unbedarften zu der manichäisch-eschatologischen Fundibewegung in USA frappierend.)

    Geht einfach davon aus, daß ihr es nicht mit Nazis zu tun habt, sondern mit dem allerdümmsten Bodensatz der Menschheit. Sicher, nicht alle sind so vollkommen geistig verroht. Aber dennoch: redet mit ihnen wie mit Debilen, Dementen, Kleinkindern. Seid *lieb* zu ihnen, wenn ihr auch noch so sehr kotzen könntet ob dieser aggressiven Ignoranz, diesem kruden fulvinanten* Konvolut aus irgendwo in den Sudelecken des Web aufgeschnappten Halbwissen. Belehrt sie auf gar keinen Fall – Menschen, die glauben, ALLES GANZ GENAU!!!11!! durchschaut zu haben, sind völlig faktenresistent.

    Gebt ihnen stattdessen Fakten mit Zeitzünder.

    Zum Beispiel das verlinkte Werbebroschürchen von Popp.

    Oder einfach eine Grafik, auf der das Netzwerk hinter dem „ganz plötzlich und völlig unerwartet“ aus dem Boden schießenden Montagsdemo-Revival grafisch dargestellt ist. Für Quasi-Analphabeten, aber das müßt ihr ja nicht dazuschreiben.

    Oder fragt sie, wer das Wort „Gutmenschen“ erfunden hat, oder welches Schibbolet der Kryptorechten sie auch immer benutzen.

    Oder was die „Bestzung des vorpolitischen Raumes“ ist, und woher diese Strategie kommt.

    Oder laßt sie „verification bias“ googlen.

    Oder fragt sie, ob sie Alexander Dugin kennen, denn der hat auch „ein paar interessante Sachen zur Ukraine“ geschrieben.

    Oder den sauberen Herrn Blocher, und ob sie wissen, worin der überall seine Fingerchen hat.

    Oder auch, welche Politiker diese Hypo Alpe-Adria-Kiste eingefädelt haben (Surprise! Österreichs lautester Bankenkritiker!).

    Oder formt den Satz „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ um, so daß er aus ihrer Sicht plausibel klingt. Und dann sagt ihnen, von wem der Satz kommt.

    Oder fragt sie, was Zyanidlaugung ist.

    Oder bringt sie dazu, über ihren Dispokredit nachzudenken, und wie sie damit ihre Rolle als Maschinenteilchen spielen.

    Oder fragt sie: „Stell dir vor, es gibt eine gefährliche Erderwärmung durch Erdölverbrauch. Wer hätte dann Interesse daran, das abzustreiten?“

    Generell: follow the money trail. Wenn im Kapitalismus eine Sache funktioniert, dann diese.

    (Hübsche Zelte haben die da in Berlin auf ihrer Demo. Auch hübsch die tausenden Fans der Kölner Demo. Beides war bestimmt nicht billig…)

    Kurz: gebt ihnen das Werkzeug in die Hand, mit dem sie sich selbst aus ihrer kapitalismusverschuldeten Unmündigkeit befreien können. Und mit „Werkzeug“ meine ich nicht irgendeinen Dithfurth-Artikel, sondern etwas, das nicht zum x-ten Mal die Argumente wiederkäut, gegen die sich die Neu-Nationalen seit Jahren rhetorisch abgeschottet haben.

    Gebt ihnen die Werkzeuge der Befreiung.

    Aber befreit sie nicht.

    Das müssen sie selber tun.

    Das müssen sie selber WOLLEN.

    Momentan wollen sie nicht. Was sie wollen, sind simple Parolen, simple „Lösungen“, simple „Wahrheiten“. Futter für simple Geister.

    * Das ist kein Schreibfehler. Fulvus (lat.): „Gelbbraun mit einem kaum wahrnehmbaren Rotstich“. Und das faßt diese „Bewegung“ ganz gut zusammen: nationalkapitalistisch, rechtsoffen, aber hauchdünn „links“ überpinselt.

    „It’s nothing but a show! Entertainment!“

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  54. Chinook schreibt:

    „-wie eben auch Chinook“.
    Ernsthaft?

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  55. Jakobiner schreibt:

    Auf der Konstantin-Wecker-Homepage ist es jetzt verboten, „allgemeine, herabsetzende Bemerkungen über die Montagsdemoteilnehmer“zu machen.Man darf also nicht einmal mehr fragen, ob diese Leute bestenfalls naiv sind.Ebenfalls gesperrt wurde obiger Kommentar von mir über Kirners Linksruckvergangenheit.Wie es aussieht, spielt sich die Wecker-Homepage jetzt als Schutzmacht der Montagsdemonstranten auf.Bleibt abzuwarten, wann auch noch Wecker dazu übergeht, dort zu sprechen.Und Jebsen scheint inzwischen als seriöser Gesprächspartner auf Augenhöhe für diese Leute zu gelten.

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  56. Lutz Lippke schreibt:

    @Jakobiner
    Ihr Konzept von der Geistesgleichheit, in Erweiterung die Herkunftsgleichheit, Rassengleichheit, Gengleichheit führt zu Sippenhaft und Rassismus. Ihr Konzept!
    Und tschüss!

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  57. Jakobiner schreibt:

    Folgenden Kommentar zu einer empörten Simone auf dem Konstantin-Wecker-Blog habe ich reingestellt. Mal sehen, ob er veröffentlicht wird oder unter die neue Zensurrubrik fällt, dass „verallemeinernde Abwertungen der Friedensdemotelilnehmer“nicht mehr freigeschaltet werden.

    “@ Jakobiner:

    Ich verstehe nicht, wieso du Florian Kirner als “Missbrauchsopfer” darstellst. Sprichst du ihm einen gefestigten Charakter mit Durchblick ab?”

    Ja, ich kenne den Prinz Chaos noch aus früheren Linksruckzeiten und da war er auch schon bewegungstümelnd. Wie Bernstein sagte: “Die Bewegung ist alles, das Ziel ist mir nichts”. Hauptsache Revolte, Hauptsache Bewegung, vor allem wenn man sich ins Zentrum und zum Fürher einer solchen Bewegung aufschwingen will und dazu im Namen von Konstantin Wecker spricht, obwohl der doch auf dieser Webseite bis vor kurzem noch das Gegenteil meinte–zumal unter Ausklammerung aller Inhalte.Für den Frieden kann jeder sein und ist nach eigenem Bekunden jeder: Putin, Kim Young Un, die NATO, Ahmadinedschad.etc.

    “Das geht mir so gegen den Strich, dass jeder, der an der Wache teilnimmt, als instrumentalisierte Person verunglimpft wird. Ich habe doch selber ein Hirn, um nachzudenken.
    Was hast du gegen Jebsen und Popp (Elsässer lasse ich hier mal weg, weil auch ich seine Ansichten oft nicht als korrekt empfinde)?”

    Na, der von dir so hochgepriesene Prinz Chaos hat ja auch schon geschrieben, dass Jebsen Israel ständig mit Nazianalogien benennt, zudem eine derart enge personelle und inhaltliche Nähe zu Elsässer hat, dass die künstliche Trennung zwischen den beiden schon schizophren wirkt. Gegen Popp habe ich, dass er erstens als Spekulant sich selbst bereichert hat, um dann gegen Finanzspekulation zu wettern–was schon unglaubwürdig ist–aber erklärbar, sind doch die meisten Anzeigenwerbungen auf solchen Verschwörungsseiten wie Infokrieg Edelmetallhändler, die uns ihre überteuerten Edelmetalle andrehen wollen. Zweitens und das hast du mal wieder völlig überlesen, Popps explizite Zustimmung zu den Theorien des NSDAP-Wirtschaftsideologen Gottfried Feder. Das hatte ich dir ja schon einmal auf diesem Blog genau und ausführlich erläutert, aber entweder hast du das vergessen oder du verdrängst oder du stellst dich eben naiv.

    Drittens: Warum stellt Kirner seine Rede nicht auf diesen Blog, warum soll man sich individuell das selbst auf Youtuibe zusammensuchen? Steht er nicht zu seiner Rede?Ist ihm seine Rede peinlich und was meint denn nun Konstantin Wecker dazu?

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  58. Jakobiner schreibt:

    Zu Lutz Lippke | 4. Mai 2014 um 14:24 |

    @Jakobiner
    Ihr Konzept von der Geistesgleichheit, in Erweiterung die Herkunftsgleichheit, Rassengleichheit, Gengleichheit führt zu Sippenhaft und Rassismus. Ihr Konzept!
    Und tschüss! “

    Selten solch einen diffamatorischen Scheiss gelesen: „in Erweiterung“–sie erweitern Begrifflichkeiten jenseits des Geschriebenen völlig unzulässig..Wenn Sie Inhalte, die sie für gut befinden zitieren, kann man sehr wohl auf Geistesgleichheit zurückschliessen.Das nennt man Logik.Warum haben Sie es denn zitiert,wenn Sie es auch noch als Beweis ihrer Argumentation anführen?Und was hat das mit biologischer Herkunft zu tun–da erweitern sie den Begriff ohne jede Logik, ausser eben der der Diffamierung und abstrakten Analogie, die keinen konkrten Bestand hat. Sie wollen mir also sagen „Du Nazi“Sehr durchsichtig, primitiv und da sage ich ebenso: „Und tschüss“. Mit einem Schwachkopf wie Ihnen will ich nichts zu tun haben..

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  59. Jakobiner schreibt:

    Ich schrieb auf der Wecker-Webseite noch:

    „Zu einem anderen Urteil über Prinz Chaos käme ich erst, wenn es ihm gelingt, Elsässer, Popp und Jebsen aus diesen Demos zu verbannen und linke Inhalte reinzubringen.Ich habe ja schon konkrete Parolen vorgeschlagen:
    “Der Kapitalismus ist schuld an den Kriegen der letzten 100 Jahre”und:
    “Für eine neutrale Ukraine!Keine NATO-Manöver im Juni 2014 in der Ukraine!Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze!”
    Wenn das durchgesetzt würde, wäre es meiner Anischt nach auch legitim, wenn Konstantin Wecker spricht.“

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  60. genova68 schreibt:

    Man sollte diesen Montagsblödsinn komplett ignorieren, auch Wecker sollte das tun. Der behauptet in der Anstalt, dass die Friedensbewegung sich gerade spalte. Diese Montagsdemos sind keine Friedensbewegung. Meine Güte, die Verwirrung ist enorm.

    Diese Simone ist auch so ein Produkt neoliberaler Verwirrung.

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/04/30/in-bewegung-geraten/#comments

    Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesen unergiebigen Leuten zu beschäftigen.

    Wobei ich mich frage, ob eine richtige Friedensbewegung überhaupt noch existiert. Derzeit wohl nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Friedensbewegte den Ukraine-Konflikt nicht so richtig ernst nehmen, genau wie ich.

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  61. Jakobiner schreibt:

    Von einer „Spaltung der Friedensbewegung“ zu reden, ist insofern Quatsch, da eine oder zwei Friedensbewegungen faktisch gar nicht exiistieren.Auf Der Linken findet man sich alljährlich mal zu einem nichtssagenden Ostermarsch ein und sonst geschieht das nächste Jahr gar nichts. Und dann sind eben noch diese ganz kleinen Friedensdemos vom Märholz, die bisher von den Rechten gekappert wurden und nun von links versucht werden zu übernehmen.Ob das aufgeht, dahingestellt–vielleicht schafft man wirklich nur Medienpräsenz für die Rechten und die Querfront. Aber gegen eine linke Friedensbewegung, die den nunmals ernstesten Konflikt seit dem Kalten Krieg in Europa ernstnimmt. hätte ich nichts. Mir gefällt die Gleichgültigkeit von Ditfurth, Ströbele, Wagenknecht und Gysi (und Genovas)in dieser Beziehung überhaupt nicht. Sie scheinen ihre fetten Ärsche auf den Parlamentariersitzen nicht zu nutzen mal zu einer Gegendemonstration gegen die anstehenden NATO-Manöver Juni 2014 in der Ukraine zu mobilisieren, obwohl sie einen derart grossen Apperat hinter sich haben.Ignorieren? Da bin ich anderer Ansicht. Dann ignorieren wir auch den Neoliberalismus, den Krieg in Syrien,etc.Genova plädiert für ein saturiertes Nichtstun.Bleibt jeder in seinem virtuellen Block/Blog und tut nix! Physische Präsenz auf den Strassen wird gar nicht mehr gefordert.Das nenne ich Nischenideologie!

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  62. Jakobiner schreibt:

    Aber Genova hat wahrscheinlich recht.Elsässer, Jepsen und Popp sind nicht das eigentliche Problem, sondern Märholz mit seinen Tea-Party-Sympathien für Ron Paul und diesen marktradikalen Ayn-Rand-Liberatismus, zudem seiner nicht klaren Abgrenzung nach rechts.
    Also scheint es doch besser, diese Bewegung zu ignorieren und nicht „umpolen“ zu wollen.Kirner und Wecker könnten auch ohne Märholz selbst eine Friedensbewegung aufstellen–warum seinen Namen für ein zwielichtiges Projekt hergeben?

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  63. Jakobiner schreibt:

    Naja, jetzt hat sich der nächste linke Redner angekündigt: Pedram Shayar,Ex-Attacie.Jedenfalls hat er Redeverbot für Elsässer gefordert–mal sehen, ob Märholz dem nachkommt oder auf Berufung auf die Rede- und Meinungsfreiheit und dem Toleranzgebot nicht.Näheres unter:

    http://diefreiheitsliebe.de/interviews/pedramshahyar#more-26300

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  64. Jakobiner schreibt:

    Elsässer hetzt jetzt gegen Pedram Shayar, dem Attac- und Linksruckfreund von Kirner, da dieser Redeverbot für den „rassistischen“Elsässer gefordert hat auf den Montagsdemos.Gleichzeitig scheint Elsässer das gelassen zu sehen, da Märholz wohl an der Meinungsfreiheit festhalten wird und Elsässer nun die Ideologie des Eurasiaismus in die Bewegung reinzutragen gedenkt:

    „Solidarität mit den Freiheitskämpfern in der Ostukraine: Elsässer mit deren Erkennungszeichen, dem St. Georgs-Band. Mein Gesprächspartner Juri Kofner von der Eurasischen Jugendbewegung beim Interview für COMPACT-TV.“

    Damit versucht er dem Vorwurf des Nationalismus zu entgehen, denn ein eurasisches , sprich antiamerikanisches Bündnis zwischen Front-National-Frankreich, Elsässer-AfD-Deutschland, Russland und China wäre ja nicht national begrenzt.Nicht umsonst trifft er sich jetzt mit dem Verterter von Dugins Eurasischer Jugendbewegung, die zumindestens bei Putin schon das Konzept der Eurasischen Union umgesetzt hat.

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  65. Lutz Lippke schreibt:

    „diffamatorischen Scheiss“ sagt Jokobiner und kennzeichnet damit unerreichbar treffend Inhalt, Qualität und Zielrichtung dieses Blogbeitrags und vieler Kommentare. Ob Jakobiner und genova nur „geistesgleiche“ oder personengleiche „Diffamatoren“ sind, ist letztlich egal. Diffamator als Ableitung aus diffamatorisch, eine im Deutschen unübliche Wortwahl von Jakobiner, verstehe ich im Kontext dieses Blogs als Kunstwort aus der Verbindung Diffamieren und Diktator. Wirklich treffend für den Sch….

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  66. genova68 schreibt:

    „Ob Jakobiner und genova nur “geistesgleiche” oder personengleiche “Diffamatoren” sind, ist letztlich egal.“

    Sehr gut erkannt, Lutz. Jakobiner ist meine Zweit-ID. Und ich werde von der CIA fürs Diffamieren bezahlt. Das Bezahlen fällt denen leicht, weil sie nur ein paar Juden veranlassen müssen, die Gelddruckmaschine anzuwerfen.

    Lass doch mal richtig die Sau raus, Lutz! Nicht immer so weichgespült.

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  67. genova68 schreibt:

    Shahyar, ja, da verwende selbst ich einmal den Begrif des Fremdschämens, immerhin sind wir beide bei attac. Der Typ unterstützt Eslässer und Co, der gehört damit ebenso zum Infomüll wie der Rest der Gestalten auf den Bühnen.

    Auszug aus einem taz-Interview. Er sagt:

    Bei Elsässers Rede – der ist ja nicht dumm, er ist gefährlich – gab es nur eine Stelle, die anschlussfähig nach rechts war. Die hat er dann aber gleich im nächsten Satz relativiert. Wenn man Elsässer nicht kennt und nicht weiß, dass seine Zeitschrift Compact „Sarrazin for President“ ruft, muss man nicht pfeifen. Zu behaupten, die Mahnwachen hätten einen rassistischen, nationalen Charakter, greift zu kurz und ist faktisch falsch.

    http://www.taz.de/Ex-Attac-Aktivist-ueber-Montagsdemos/!137863/

    Diese Mahnwachen haben einen quasi ausschließlich rassistischen und nationalen Charakter. Oder man begreift alles, was dort gesagt wird, als Ausdruck geistiger Verwahrlosung. Letzteres trifft sich auf die meisten Demoteilnehmer zu, aber es geht hier um die Führer, nicht um die paar Leute, die da rumstehen.

    Aha. Elsässer ist laut Shahyar zwar rechts, aber die Mahnwachen haben nichts damit zu tun? Der Typ ist Dozent an der FU und Fachmann für Foucault. Hoffen wir, dass er sich mit letzterem besser auskennt als mit der politischen Lage in Deutschland.

    Shahyar behauptet auch noch, wer ein paar rechten Rattenfängern nicht hinterherrennt, habe „den Anschluss an Milieus verloren“. An braune? Meine Fresse.

    Es gab auf all diesen Demos bislang keinen einzigen aus linker Perspektive ernstzunehmenden Redner. Entweder rechte Menschenfänger oder Verwirrte, die eine halbe Stunde lang reden, ohne dass man danach wüsste, was sie eigentlich wollen. Sie selbst am wenigsten, vermutlich.

    Und dass Shayhar in Zusammenhang mit diesen Montagsdemos Rosa Parks erwäht, ist eine Unverschämtheit.

    Hier noch was zum Thema „rechte Menschenfänger“ und wie das Publikum drauf ist:

    http://www.berliner-zeitung.de/politik/montagsdemos-in-berlin-hauptsache-weltfrieden,10808018,27047650.html

    Marlene, 27, Mediengestalterin aus Berlin-Marzahn, ist seit dem ersten Mal dabei. Von Anfang an mit eigenem Plakat: „Weltfrieden für Mensch, Tier & Natur – jetzt!“ Sie hat damals gezielt nach Demos gesucht, erzählt sie. Bei Facebook fand sie den Aufruf von Lars Mährholz aus Berlin. Der schrieb, er sei zwar unpolitisch, aber jetzt habe er genug. „So geht es mir auch“, sagt Marlene.

    Genug wovon? Marlene überlegt kurz, dann zählt sie auf: Die Ukraine. Das Freihandelsabkommen mit den USA. Fracking. Genmais. „Und vor allem, dass die Medien die Information darüber zurückhalten oder beschönigen.“ Sie selbst hatte nie eine Zeitung abonniert und das Fernsehen halte sie keine fünf Minuten aus. Sie informiert sich im Internet: „Auf Blogs, in der ausländischen Presse. Sowas.“

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  68. Jakobiner schreibt:

    Zu Pedram Shayar:
    „Der Typ ist Dozent an der FU und Fachmann für Foucault. „Ein Postmodernist, da wundert mich gar nichts mehr. Das ist eben die totale Dekonstruktion von links und rechts, die völlige Auflösung aller grand narrative.Aber auch nicht verwunderlich: Foucault reiste ja auch nach Iran und sah lange Zeit in Khomeini den ersten postmodernen Philosophen. Warum dann nicht mit Elsässer, Jepsen, Popp und anderen postmdoernen Rechten, die die Koordinatensytseme von links und rechts angeblich aufgelöst haben.Dieser Gestus des „Querdenkers“, des „Neudenkers“, des Anarchen und Rebells ist peinlich, aber er ebnet eben der Rechten zügig den Weg.

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  69. Jakobiner schreibt:

    Shayar, Kirner (Prinz Chaos) haben jetzt auf der Webseite Konatsnatin Weckers einen Grundsatzartikel über Anarchismus gestellt. Wie es aussieht sehen sich beide als postmodernistische Anarchisten.Ich hilet dagegen, dass die historische Rolle von Anarchisten immer war, die alte Ordnung zu zerstören und einer toatlitären neuen Ordnung den Weg zu ebnen. So kommt mir auch das Verhältnis Märholz/Shayar/Kriner zu Elssäser, Popp, Jebsen vor.Ausf+ührilicher unter:

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/05/05/ist-es-in-ordnung-dass-jemand-regiert-22/#more-16025

    Richtig an dem Artikel ist, dass Anarchisten meist mit Chaos, Unruhe und weniger mit Freiheit assoziiert werden.Aber warum nennt man sich dann nicht Prinz Freiheit, sondern Prinz Chaos, wenn man diesem Eindruck entgegenwirken will?
    Richtig in dem Artikel wird ebenfalls geschrieben, dass Anarchismus auch eng mit dem Neoliberalismus zusammenhängen kann, also im Sinne von Anarchokapitalismus verbunden werden kann.Hier wird Freiheit vor allem als radikale Freiheit des Eigentums und Kapitals interpretiert.Die marktradikalste Ausformung dessen ist der Libertarismus eines Ron Pauls oder einer Ayn Rand, der in deutschen Landen vom Initiator der Friedensdemo, Lars Märholz oder der Partei der Vernunft Oliver Janichs vertreten wird.Dabei gilt die Devise: Weg mit dem Staat, Privatisierung total–eine Art Anarchokapitalismus.Gut zu lesen auch im Programm der
    “Partei der Vernunft
    Grundsatzprogramm
    Die Partei der Vernunft vereinigt Menschen ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, des Standes, der Herkunft, des
    Geschlechts und des religiösen Bekenntnisses, die beim Aufbau und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und
    einer vom freien Geist getragenen Gesellschaftsordnung mitwirken wollen. Die Partei der Vernunft lehnt totalitäre und
    diktatorische Bestrebungen jeder Art – unabhängig, ob von rechts oder links – strikt ab.
    Die Freiheit des Menschen, der Schutz des Eigentums und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben sind unantastbar,
    solange keinem Dritten Schaden entsteht. Das bedeutet, dass niemand daran gehindert werden darf freiwillige Vereinbarungen zu treffen. Kein Individuum, keine Institution, kein Unternehmen und keine staatliche Stelle hat das Recht, mit oder
    ohne Androhung von Gewalt, jemanden zu zwingen, etwas gegen seinen Willen zu tun. Gewalt zu initiieren, um mittels
    Zwang etwas durchzusetzen, ist unmoralisch. Das gilt auch für den Staat. Bürger und Institutionen haben das Recht, aber
    nicht die Pflicht, sich zu sozialen Zwecken zusammenzuschließen. Niemand darf also gezwungen werden, einer solchen
    Sozialgemeinschaft beizutreten oder sie zu finanzieren”
    Kurz: Man betont die Freiheit des Individuums vor allem als Freiheit vom Sozialstaat.Das bedeutet assozialen Sozialdarwinismus und das ist es auch, was viele Leute fürchten.Freiheit ist ein Begriff, der im übrigen inflationär gebraucht wird–nicht nur von Anarchisten und Liberalen (FDP) und Liberitären, sondern auch von Faschisten (Liberaldemokratische Partei Schirinowskis, Freiheitliche Partei Österreichs, Die Freiheit). Ich schätze mal, viele Leute stehen dem Anarchismus und Freiheitsgedanken aufgrund seines inflationären Gebrauchs und Missbrauchs des Begriffes distanziert gegenüber und ebenso, weil Freiheit auch als grenzenloser Egoismus, Individualismus, das Recht des Stärkeren ala Hobbes gesehen werden kann.
    Mir fällt jedenfalls auf, dass viele Anarchisten, die die Freiheit von Regierung forderten, totalitären Regierungen erst den Weg ebneten.Marx sprach ja mal vom “Absterben des Staates”, eine eigentlich anarchistische Zielsetzung, auf die sich auch viele Anarchosyndikalisten und Anarchisten beriefen. Aber er sprach auch von der “Diktatur des Proletariats”–also dem genauen Gegenteil. Lenin machte dann die Avantgardetheorie der kommunistischen Partei daraus und das Ergebnis waren Stalin, Mao, Pol Pot, Kim Ilsung, Enver Hodscha. Ceauscescu,etc. Die Anarchsiten erfüllten ihre Rolle als Zerstörer der alten Ordnung, aber eben nicht als Gründer einen neuen Ordnung (wobei der Begriff Ordnung ja in diesen Kreisen auch schon infrage gestellt wird).Ähnlich auch die Twitterrevolutionäre in Ägypten.Sie destabilisierten die alte Ordnung, aber waren nicht imstande neue extreme Kräfte wie die Muslimbrüder zu isolieren.Aufgrund dieser objektiven Rolle von Anarchisten zwar für Unordnung zu sorgen, aber der gleichzeitigen Unfähigkeit ein anderes demokratischeres, funktionsfähiges Sytem zu errichten, sondern eben eher noch extremeren Kräften den Weg zu ebnen, halten die meisten Leute eben nichts vom Anarchismus.Es gibt keine herschaftslosen Gesellschaften–das ist wirklich eine Utopie.Selbst im Rätekommunismus herrschen Räte und selbstverwaltete Betriebe/Jugendzentren,etc. hatten auch Herrschaftsstrukturen.
    Die Frage ist nicht Herrschaft oder Herrschaftslosigkeit, sondern
    eine demokratische Herrschaft, die die Funktionsfähigkeit der Verwaltung erhält und die Grundbedürfnisse der Bürger garantiert, aber eben auch nicht totalitär ist. Deswegen haben die meisten Menschen sich auch für die parlamentarische Demokratie entscheiden, die nun wahrscheinlich nochmals um Elemente von mehr Bürgerbeteiligung ala Schweiz modifiziert wird..
    Dazu ist die Frage “Ist es in Ordnung, dass jemand regiert?”recht falsch gestellt, da es mehr personifiziert. Marxapologeten haben jedoch immer darauf hingewiesen, dass der Kapitalismus keine personale Herrschaft ist, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis.Neudeutsch: Eine Struktur. Politiker wurden mehr als “Charaktermasken des Kapital”begriffen.
    Die neomarxistische Sichtweise der Strukturalisten drehte sich denn auch mehr darum, geselsxchaftliche Strukturen zu ändern und weniger darum, welcher Eierkopf jetzt oben sitzt.Die demokratische Strukturantwort ist “check and balances”und wohl auch nicht so falsch.

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  70. Jakobiner schreibt:

    Dazu verwundert es mich nicht, dass Foucault solch ein Khomeinisympathisant war,Wenn man die angebliche Auflösung der grand narrative betreibt, kein links und rechts mehr kennt, dann kommt man dazu. So ist es auch kein Zufall, dass Florian Kirner(Prinz Chaos)in seinem Tahir-Platz-Revolutionssong die Einheit der anarchischen Twitterrevolutionäre mit den Muslimbrüdern beschwört oder aber in seinem Anti-Papst-Song islamistische Kopftuchfrauen ganz multi-kulti ala Brux als Verbündete der Schwulen gegen den Ratzinger ausmachen will. Aber das ist auch ein Problem der traditionellen Linken gewesen: Nicht nur der Postmodernist Foucault hat Khomeini unterstützt, sondern auch die kommunistische Tudeh-Partei des Irans ist ein Bündnis mit den Islamisten eingegangen. Der Ausgang ist allgemein bekannt.Aber Kirner/Shayar/Janich/Märholz sind sich eben nicht bewusst,dass sie die ersten Opfer unter einer Elsässerisch/Popp/Jebsenschen totalitären Regierung wären.
    Ein ähnlich gelagerter Fall ist Leo Brux, der multikulti immer diesen Quatsch von „Islam ist Frieden“und „Religion ist gut“vertritt.Auf seinem Blog kann man nun sehen, wie sein zuvor als Vertreter eines moderaten Islams und EU-Mitgliedschaftsanwärters Erdogan so alles betreibt-nämlich ein neosamsnisches Sultanat mit Atomwaffen aufzubauen und per Unterstützung der Muslimbrüder und Dschihaddisten der Region ein neoosmanisches Reich aufzubauen.

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  71. Jakobiner schreibt:

    Im übrigen: Die Natioalsozialisten empfahlen sich auch als den „3.Weg“zwischen Kapitalismus und Kommunismus, also weder rechts noch links.So neu ist das alles nicht–nur für geschichtsvbergessene Halbgebildete.

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  72. Lutz Lippke schreibt:

    @genova68: „Lass doch mal richtig die Sau raus, Lutz! Nicht immer so weichgespült.“
    Es lohnt ja eigentlich nicht.
    Wenn Du 68 Jahre alt bist, ist es bei dem anzunehmenden Nachhilfebedarf eh zu spät.
    Bist Du 68 geboren, dann fehlt es trotz Lebenserfahrung an grundlegenden Fähigkeiten der Recherche, Bewertung und Sorgfalt zur Meinungsbildung. Das Widerkäuen der Ausdünstungen Anderer und Phrasendreschen ist doch lächerlich. Du müsstest also Interesse an Substanz erst einmal anzeigen. Was hast Du in den letzten 40 Jahren gemacht?
    Solltest Du zu den Alt-68’ern gehören, schlägt vermutlich eine verspätete Miss-Life-Crisis durch. Da kann man nur abwarten oder einen Therapeuten empfehlen.
    Solltest Du nur getäuscht haben und in Dir steckt eigentlich ein „88’er“, dann kommst Du wohl aus der vielbeschworenen Querfront-Unterwanderung von rechts. Deine Ditfurth-Methodik deutet darauf hin.

    Ironische Kurzkritik zu Deinem Kommentar 7. Mai 2014 um 11:24:
    – Begrif kommt zwar von Begreifen, wird aber Begriff geschrieben, als Eselsbrücke für Dich, merke „(F)ortsetzung des Denkens“. Denn Begrif(f)e ohne Denken sind nutzlos.
    – „quasi ausschließlich“ – quasi und ausschließlich stehen hier im Gegensatz. Was nun, scheinbar oder 100 %? Liegt ganz unten in der Infomüll-Tonne. Das übliche Überflüssige.
    (Ein paar Auslasser)
    – hinterherrennt – Du benutzt es offensichtlich als Eigenschaftswort, z.B. genova68 ist ein hinterherrennendes Großmaul. Ich würde aber
    „hinterher-rennendes Großmaul“ schreiben. Aber immerhin kreativ und vermutlich von Dir selbst.

    Hier ein paar inhaltliche Kritikansätze zum verlinkten Artikel der Abo-BZ (die Berliner Zeitung 1989 ~ 2000+ existiert ja nicht mehr):
    Zitat Steven Geyer: „Protestieren da wirklich linke und rechte Gruppen gemeinsam für den Frieden in der Ukraine? Als „Querfront“ gegen die westliche Russlandpolitik, wie sie selbst sagen?“
    Steven Geyer schiebt seine „Meinung“, seine Wertung den Leuten schon zu Beginn des Artikels als die Ihre unter. Aus „nicht links nicht rechts“ macht Geyer linke und rechte Gruppen, wie sie angeblich selbst sagen. Wer die Querfront-Hysterie ala Ditfurth bei 3Sat gesehen hat, weiß sofort welch ur(un)demokratischer linker Geist in dieser Wertung liegt. Link mutiert hier eher in Richtung NSA, hinterhältig und Gesinnungsschnüffelei. Vorher waren es ja nur (Neu)Rechte auf der Demo, aber nun mit einer Handvoll prominenter „Überläufer“ von Links ist das so nicht mehr zu halten. Stattdessen unseriöses und scheibchenweises Ablassen von der Maximaldemagogie hin zur diffusen Verdächtigung. Ohne jede Selbstkritik. Wäre in der jounalistischen Zeit des Blattes vermutlich nicht akzeptiert worden.
    Steven Geyer weiter: „Wie aus dem Nichts tauchen mehr und mehr Demonstrationen, wie diese in ganz Deutschland auf.“
    Auf jeden Fall nicht aus der Leserschaft von Steven Geyer. Das viele von Denen trotzdem mit ihrer Arbeit den Alltag von Steven Geyer und Ihresgleichen erst möglich machen, wird er nicht erkennen können. Ein typisches Problem der elitären Kämpfer für die Rechte der kapitalistisch Ausgebeuteten.
    Ich habe die Abo-BZ (ehemals Berliner Zeitung) vor Jahren gekündigt, die Zeit mittlerweile auch abgelegt und quäle mich mitunter beim Lesen des Spiegels in der Sauna oder beim Vietnamesen. Vom Freitag oder der Süddeutschen möchte ich derzeit nicht reden. Woher kommt eigentlich noch das Geld, für diesen bestellten Meinungsvandalismus?
    Steven Geyer: „Die vielen Einsteiger …“ vs. “ ausgewiesener Linker“ – aha, EinGeyer erkennt also offensichtlich politisch geschichtslose Einsteiger und „ausgewiesene Linke“. Also Gesinnung und Reputation per Ausweis. Aha. Grundgesetz? Religions- und Meinungsfreiheit? Vor allem Selbstbestimmungsrecht? Achtung vor der Biografie Anderer? EinGeyer und Co. bestimmen also wer rechts ist und wer sich als Linker wie auszuweisen hat. Aha. Dabei führt er sogar ein paar nennenswerte Aussagen von Teilnehmern an, alles Einsteiger? Was sind für Steven Geyer Einsteiger? Vielleicht die, die nicht berufmäßig unfähig sind, ordentliche Politik- oder Medienarbeit zu leisten?
    „Es ist typisch für die Informationen, die hier gehandelt werden: viel Andeutung, wenig Klarheit.“ EinGeyer meint damit die Demo, nicht seinen Artikel oder die Medien allgemein. Aha.
    „Es werden Flyer verteilt, die der BRD den Rechtsstatus absprechen.“ so EinGeyer. Stand das dort so kindlich unwissend? Welchen Rechtsstatus denn? Wo bleibt die Klarheit? Wer spricht denn gerade Souveränitätsrechte ab und betreibt damit die Unterminierung des Grundgesetzes? Ist es nicht gerade die Bundesregierung im NSA-Snowden-Debakel und in vielen weiteren Amtshandlungen und Unterlassungen? Statt der Regierung und von mir aus auch dem Zettelverteiler medial klar mit Informationen und Argumenten entgegenzutreten, werden ein von den Meisten unbeachteter Zettelverteiler als Staatsverdrossener der Demo hochgeschrieben. Mal Jemanden zu den Zetteln befragt, eine Kontroverse versucht?
    „Erst mal müssen wir anfangen, was zu ändern“ zitiert EinGeyer Ken Jebsen. Was damit gemeint sei, bleibt ihm zunächst verborgen.
    „Als RBB-Moderator wurde er 2011 wegen verschwörungstheoretischer und antisemitischer Äußerungen gefeuert“ lügt EinGeyer ganz offensichtlich weiter. Das Jebsen auf die Natur bezogen sagte: „Die kommen bestens ohne Demokratie zurecht.“ bringt EinGeyer dann den erwarteten unguten Gänsehautmoment für diese Selektion des Gewünschten aus dem ganz sicher anders Gemeinten und von den Teilnehmern auch Verstandenen.
    Wer die Kommentare zum Artikel liest, ist sich sicher, dass Steven Geyer wohl kaum von den Zeitungslesern finanziert wird. Für was auch? Wie wäre es mal mit der Offenlegung der Finanziers solcher bestellten Groschenheft-Journaille?
    Das wäre doch mal Klarheit!

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  73. genova68 schreibt:

    Lutz,
    dein Kommentar bestätigt all meine Vermutungen über die geistige Verwirrtheit von euch neuen Friedenskämpfern. Es ist ein Satz Bullshit nach dem nächsten.

    Ich versuche trotzdem, die Misere kurz zu verdeutlichen. Ich stehe ja auf Verständigung.

    hinterherrennen: Wo genau liegt dein Problem? Du willst den Bindestrich? Was habe ich damit zu tun? Soll ich genauso falsch schreiben wie du? Was soll denn „hinterher-rennend“ ausdrücken, im Gegensatz zu der Variante ohne Bindestrich? Mag ja sein, dass dir der Duden egal ist, aber was ist die konkrete Verbesserung bei deiner Variante?

    quasi ausschließlich: quasi kann man mit fast übersetzen. Fast ausschließlich. Wo liegt dein Problem?

    Habe ich Begriff irgendwo mit einem f geschrieben? Ist es das, was du mir sagen willst?

    Viele von euch Friedensbewegten haben Probleme mit der Rechtschreibung. An sich nicht tragisch, wenn man es nicht besser kann. Aber bei euch korrespondiert das Geschreibsel mit dem Denken. In euren Köpfen sieht es genauso wirr aus. Ihr könnt nicht besser schreiben, weil ihr nicht besser denken könnt. Deshalb sind die Redebeiträge auch so langweilig. Keiner der wüsste, was er eigentlich will. Was willst du denn, Lutz? Vermutlich weißt du es auch nicht. Aber schön, irgendwo dazuzugehören, nicht wahr?

    In dem Artikel oben habe ich eine Menge konkreter Bezüge zu Rechtsradikalismus bei den Montagsdemos aufgezeigt, mit links und allem drum und dran. Das nennt man Substanz. Jetzt müsstest du entweder das alles widerlegen (das kriegst du offenbar nicht hin) oder einfach sagen: Ich habe nichts gegen Nazis. Traust du dich nicht?

    Zu dem Geyer-Artikel kann ich nichts sagen, weil du nicht mal die Original-Quelle verlinkst.

    Die Reichsbürger, die Geyer da kritisiert, scheinst du aber auch in Ordnung zu finden. Gut zu wissen.

    Zum Schluss noch eine der üblichen Fehlschlüsse: Leser, Lutz, sind nicht gleich Kommentatoren.

    Du verdeutlichst das Problem: Irgendwie unzufrieden, liest keine Medien mehr, nur noch braune Seiten im Internet, die dir erzählen, dass Deutschland besetzt ist und die Amis uns gehirngewaschen haben, aber nicht in der Lage, ein solides Argument vorzutragen, geschweige denn, auf eines der Gegenseite zu antworten. Hättest du mal besser das Abo der Berliner Zeitung behalten.

    Ich frage mich nach wie vor, wie das kommt. Wie gerät man so auf die schiefe Bahn? Oder warst du schon immer ein verwirrter Nazi und trautest dich nicht? So geht es vielen hierzulande. Ich würde Leuten wie dir ja gerne den Bezug zu rechtem Denken nicht unterstellen. Aber das offensichtlich nicht möglich.

    Das Hauptproblem liegt vermutlich in dem schon fast ironischen Aspekt: Die Infomüll-Elite von Popp über Jebsen bis Elsässer behauptet, sie wisse Bescheid. Und das Fußvolk, das mit Ach und Krach eine Zeitung richtig herum halten kann (aber die haben sie ja abbestellt) wähnt sich im Besitz der absoluten Wahrheit.

    Je weniger man weiß, desto eher glaubt man an den Verschwörungsscheiß.

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  74. Lutz Lippke schreibt:

    „Aber das offensichtlich nicht möglich.“
    Wenn ich jetzt Deutsch- und Wertekurse fordere, habe ich mich für Dich sicher entgültig enttarnt. Mir reicht aber vorerst die Erkenntnis Derjenigen, die bei Dir Information und Aufklärung erhofften.
    „Zu dem Geyer-Artikel kann ich nichts sagen, weil du nicht mal die Original-Quelle verlinkst.“
    Den vermissten Link zur Abo-BZ hattest Du selbst in Deinem Post angegeben und zum Thema „rechte Menschenfänger“ ausführlich kommentiert. Es war heute. So sieht es also mit der Halbwertzeit Deiner Informationsbasis aus.
    Wenn Du jetzt nun Deine Vermutungen bestätigt siehst, sieh noch einmal nach. Zuvor waren es Tatsachenbehauptungen. Substanzlos und großmäulig. Nur das hatten wir zu klären.

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  75. Chinook schreibt:

    @Lutz Lippke

    Haben sie der Welt (jenseits von Geplapper) irgendwas zu sagen? Keine Message, keine direkt erkennbare Linie – also gar nichts.
    Aber Wert auf den sprachlichen Ausdruck legen – wie ein Pfau im Scheißhaufen (aus Ihrer Perspektive: „auf dem Scheißhaufen“). Sie sind ein Amuse-Gueule. Wahrscheinlich ohne sich dessen gewahr zu sein.

    @Jakobiner
    Lesen Sie doch mal wieder Zeitung und nehmen Sie doch die „Neuen Medien“ nicht so bierernst. Twitter Facebook und co. haben noch keine Revolution gewuppt und werden sie auch nie.

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  76. Chinook schreibt:

    „Man sollte diesen Montagsblödsinn komplett ignorieren, auch Wecker sollte das tun.“

    Wer ist Wecker? Unbekannt, annulierbar und hängengeblieben. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

    Die Anstalt, naja – ich hab kein Bedarf mehr an der Sendung und mittelfristig wird das wahrscheinlich auch allgemein so sein. Denn, besonders gut ist sie ja so oder so nicht. Priol war Geschmacksache, die Neuen sind das eher nicht.
    Lustig zu sehen, wie die heute-show das versucht hat rauszureißen, denn die (rechtmäßigen) Beschwerden beim Fernsehrat sind sicher.

    Amüsant ist, wie „ehemalige Friedensaktivisten“ (also die Leute die gegen A-Waffen und deshalb für konventionellen Krieg votieren) ihre politische Unzulänglichkeit vortragen und ihre eigenen Vorstellungen vom Weltfrieden ad absurdum führen – denn bisher kamen die immer mit dem Völkerrecht. Nun ist das nichtmehr so wichtig, denn die USA/NSA/NATO und „der Rest“ sind ja so böse, da kann Ivan nicht anders als sich die Krim einverleiben.
    Und alles was es brauchte, um die Impotenz der Friedensbewegung zu belegen, war ein Regierungschef, der sagte: F… Euch und eure Geredediplomatie, ich hol mir was geht – und wir können währenddessen gerne kultiviert verhandeln, über die dann geschaffenen Tatsachen, lol ;-)!
    Die Anhänger der Friedensbewegung stehen eher auf Seiten Rußlands, weil sie sehen, wenn Deeskalation und Reden die einzigen Mittel der Diplomatie sind, dann kann man einem aggressiven Gegenüber nur nachgeben und hoffen, daß er eigene Forderungen erfüllt. Es gibt schlicht keine andere Option, ansonsten würde man das Risiko eines Konflikts eingehen. Bei den Friedensbewegten setzt ein Stockholmsyndrom ein. Man kann unter gegebenen ideologischen Prämissen nicht gegenhalten, also deutet man das Opponentenverhalten in irgendwie gerechtfertigt um.
    Schade, für die Ukrainer.

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  77. ND schreibt:

    Unglaublich, dass man die wahrheit so verdrehen woe bei diesem artikel eben
    … nur weil jemand kritik am staate israel übt, völlig berechtigt, da er seit 60jahren krieg führt, heisst das noch nicht das man antisemitisch ist. Und nur weil man lieber wieder souveräne, demokratische staaten haben will heisst das noch lange nicht das man rechtsradikal ist… die fed ist übrigens privat und verfolgt auch private interessen, ist aber die wichtigste notenbank der welt… ich höre so viel kritik über diese leute die für frieden, ein freies europa und für anderdenkende einsteht. Und ihr habt nichts besseres zutun als sie mundtot zuachen indem ihr sie in der öffentlichkeit als neurechte und antisemiten beschimpft. An euch kann man sehen dass die 60jahre lange andauernde gehirnwäsche funktioniert hat. Wenn ihr die aussagen die ihr so schlecht macht in den medien mal nach recherchieren würdet und zwar ohne sich auf irgendwelche hohle unreflektierte pressenachrichten zu schauen. Sondern mal die statuten von verschiedenen institutionen lesen würdet, wie die des esm oder mal einfach mal ins handelsregister schauen würdet was da so alles drin steht über die fed. Zum beispiel die eigentümer. Oder ins deutsche register. Brd gmbh und ihr habt einen personalausweis für diese gmbh und einen pass. Eure idendität, staatszugehörigkeit ist mit diesem ausweis im ausland nicht bewiesen. Zuerst müsst ihr mal mit vernünftigen argumenten und recherchierte harte fakten wiederlegen was an den montagsdemos gesagt wird. Bevor ihr sie blind abstempelt und unter umständen ihr leben ruhiniert dami. Was ist eigentlich los mit euch. Diese menschen wollen besserung, keine kriege mehr und freie presse. Sie wollen helfen und ihr, was macht ihr ausser vorm fernseher sitzen? Nichts…

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  78. genova68 schreibt:

    ND,
    ich habe nachrecherchiert, beispielsweise über Popp, siehe den Artikel. Erklär mir doch mal, was ein NPD-affiner Michael Voigt bei Popps Manufaktur macht.

    Du siehst, ich beherzige nur das, was euch so wichtig ist: sich informieren.

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  79. Mr Mindcontrol schreibt:

    @ Chinnook: „Lieber rot als tod“, das war die Devise Linksradikaler Friedensaktivisten in den 1980er. Also lieber dem Stalinismus unterwerfen als kämpfen. Jetzt kommst Du aber, dass die heutigen Friedensaktivsten ein „Stockholmsyndrom“ hätten weil Sie für de Agressor Putin wären. Tatsache ist, dass die Nato in der UA mit der Agression begonen hat, rechtextremen Mörder Geld und Ausrüstung für den Umsturz gebracht hat und mit hoher Wahrscheinlichkeit die Scharfschützen vom Maidan gestellt hat. Der Chef der mitregierenden Swoboda rief ja auch zur Bekämpfung von „Russensäuen , Deutschen und Judenschweinen“ mit Gewehren auf. Unsere Politik unterstützt echte Faschistische Mörder, aber Märholz, Ken Jebsen , Popp , Elässer und co. da dagegen das Wort ergreifen werden als „Faschisten“ gebranntmarkt. Zur Krim: Sicher war das nicht ganz legal was Putin da gemacht hat aber der Wille von über 90% der Bevölkerung der Krim. Im EU-Assotiations-Abkommen war auch der Punkt „Militärische Zusammenarbeit“ drin, was auf eine Ausweitung der Nato hinauslief, womit diese denn Sevatopol einkreise würden. Was soll Putin ( der sicherlich Vebrechen in Tschetschenien begangen hat und jetzt immer mehr Repression ausübt in Ru ) denn tun? Abwarten bis die Nato seine Schwarzmeerflotte einkreist? Wenn der Gegner ständig illegal abrbeitet ( u.A. mit der Entsendung von Eskalations-Elite-Mördern von Academi (früher Blackwater) kann man nicht bestehen wenn man selber nur legal agiert. Ob die das mit der Krim rechtlich überhaupt eine Annektion war ist unter Gelehrten umstritten, Staatrechtler K.A. Schachtschneider sagt dass wäre keine Annextion, auch Gabriele Krone Schmalz zweifelt daran.
    Zum angeblichen „Stockholmsndrom“: Wie verhalten sich denn die Deutschen gegenüber den „Heiland“ Obama mit seinen Drohnen-Morden über Ramstein oder mit der NSA-Totalüberwachung. Parlamentarirer einer ev. Snwoden-Befragung müssten in den USA mit Verhaftung rechnen, die US-Regierien müsste nicht deren Immunität angerkennen. Wo bleibt hier der riesige Aufschrei? Aber nein, die NSA ist ja gut für uns alle weil Sie uns so schützt.

    @ genova68:

    Michael Voigt mag in Teilen „rechte“ Ansichten zu haben und auch mit einigen Rechten verkehren, in der Sendung „Alpenparlament“ interviewt er zugegebener Massen teilweise wirklich lächerliche Eso-Spinner.
    Nur: Warum wird wird hier so ein Fass ausfgemacht, wärend man bei Linken die Kontakte zu wirklich den heftigsten stalinistischen Radikalen Menschenverächtern haben kein Fass aufgemacht? Gegen diese ist M. Voigt rechts ja ein Waisenknabe.
    Ich kenne von M. Voigt keinen einzigen Hetzartikel gegen Andersenkende.
    Broeckers hat sich von ihm übrgigens wegen Hanf auch interviewn lassen.

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  80. genova68 schreibt:

    Voigt ist enger Mitarbeiter von Popp und NPD-ler, Mindcontrol. Es bleibt dir überlassen, ob du mit solchen Leuten zusammenarbeitest oder nicht. Wenn du es tust, sagt das einiges über dich aus. Aber wer rechts gerne in Anführungszeichen setzt, weiß vermutlich warum.

    Broecker hat sich interviewen lassen und Hitler war für Umweltschutz, kennen wir schon, die Argumentation.

    Um Stalinisten geht es hier nicht.

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  81. besucher schreibt:

    Ich finde es faszinierend, dass Kommentatoren wie ND und Mister Mindcontrol die ja anscheinend den Poppschen, Elsässerschen und Jebsenschen „Deutschen Souveränisten“ nahestehen, hier ein Deutsch hinrotzen welches in Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck einfach nur erbärmlich ist.

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  82. Lutz Lippke schreibt:

    „besucher …hier ein Deutsch hinrotzen welches in Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck einfach nur erbärmlich ist.“
    Selbstironie ist immer gut.

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  83. Jakobiner schreibt:

    Jetzt gibt es auch das PR-Jubel-Video zur Montagsdemo, das „fakltengerecht“bösen Nachreden etwas entgegestellen will:

    Interessant wie herzlich Märholz dabei Jürgen Elsässer umarmt, ganz wie Gazprom-Rothschild- Schröder den Putin.

    Noch zur Weltpolitik: Ähnlich der russischen Annexion der Krim haben jetzt die Chinesen einfach einen umstrittenen Teil des Südchinesischen Meers besetzt, eine Ölplattfoprm aufgebaut und vietnamesische Schiffe beschossen.Davon hört man aber nichts in den Medien oder auf den Friedensdemos, auch der Protest der USA hält sich in Grenzen.Mal sehen, wann die Chinesen dann auch gegen die umstrittenen Inseln der Philipinen und Japans vorgehen.

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  84. Chinook schreibt:

    @Mindcontrol

    „“Lieber rot als tod”, das war die Devise Linksradikaler Friedensaktivisten in den 1980er. Also lieber dem Stalinismus unterwerfen als kämpfen. Jetzt kommst Du aber, dass die heutigen Friedensaktivsten ein “Stockholmsyndrom” hätten weil Sie für de Agressor Putin wären.“

    Was die drei Sätze im Kontext bedeuten sollen, erschließt sich mir wirklich nicht. Die Friedensbewegten, auf die ich mich bezog, sind übrigens keineswegs pauschal deckungsgleich mit Elsässer etc. und deren Anhängern/Followern/Fanboys. Ich meinte da schon Leute, für die aus einer „Harmonieprämisse“ heraus Appeasement in jedem Konflikt die einzige Option darstellte und noch darstellt. ich meinte keineswegs die, die in diesem speziellen Konflikt erst ihre selektive Friedensbewegtheit entdeckt haben.

    „Tatsache ist, dass die Nato in der UA mit der Agression begonen hat,“

    Nein. Etwas wird nicht zur Tatsache, nur weil man es im Internet beständig wiederholt. Nach dem oben zitierten Satz, hätten Sie doch ausreichend Möglichkeit gehabt, die genannten Vorgänge zu nennen, zu analysieren, in einen Kontext zu stellen, zu Bewerten und daraus dann zu schlußfolgern. Das haben Sie aber nicht gemacht. Sie begnügen sich damit einfach Behauptungen unreflektiert in die Runde zu werfen.
    Wie:
    „rechtextremen Mörder Geld und Ausrüstung für den Umsturz gebracht hat“

    Nein, wurde nicht gemacht. Aber NGO’s erhalten Geld in ganz normaler Kooperationen mit westl. Institutionen/NGO’s, die rechtlich vollkommen in Ordnung gehen, auch der ukrainische Staat. Das sind eben die Halbwahrheiten mit denen argumentiert wird: Es gibt Zahlungsströme vom Westen in die Ukraine – was kein Geheimnnis ist – also muß das Geld an Rechtsradikale gegangen sein, die auf dem Maidan angeleitet und bezahlt vom Westen den Umsturz gebracht haben – was in mehrfacher Hinsicht falsch ist. Vereinfachen wir den Gedankengang noch weiter, dann kommt man am Ende raus bei – die NATO hat die Rechtsradikalen in der Ukraine bezahlt um das Regime zu stürzen. Und weil die NATO das ja gemacht hat, ist es nur logisch davon auszugehen, die NATO hätte die Scharfschützen vom Maidan subventioniert. Sie reduzieren Prozesse so krass, bis sie im Kontext vollkommen abseits der Realität neu und oberflächlich zusammengesetzt werden können, nach Ihrem Gusto.
    Das Mittel der Reduktion mag in abstrakter und moderner Kunst funktionieren, wenn ein Künstler eine realistische Darstellung bspw. als Illusion an sich ansieht und er dieses Ursprungsbild immer weiter reduziert, bis er eben bei zwei schwarzen Balken und einem roten Kreis angelangt ist. Bei politischen Themen verliert das „Bild“ oft an Auflösung/Genauigkeit, bis nur noch eine Essenz übrig bleibt, die praktisch jeder interpetieren kann wie er will. In der Kunst eine Idee, in der Außenpolitik einfach plump.

    „Der Chef der mitregierenden Swoboda rief ja auch zur Bekämpfung von “Russensäuen , Deutschen und Judenschweinen” mit Gewehren auf.“

    Und jetzt? Hat Swoboda das Sagen in der Ukraine? Nein.

    „Unsere Politik unterstützt echte Faschistische Mörder, aber Märholz, Ken Jebsen , Popp , Elässer und co. da dagegen das Wort ergreifen werden als “Faschisten” gebranntmarkt.“

    Unsere, also die deutsche, Politik unterstützt doch wohl Putins Expansions und Großmachtpräferenzen. Was ist denn „unsere“ Politik? Deutschland, EU, Westen, NATO? Und was haben Sie denn für ein Problem mit „unserer“ Politik?
    Ich halte Elsässer und Co keineswegs für Faschisten. Das ist eine Frage der Begrifflichkeit. Viele deren Anhänger denken halt, wenn jemand so anders denkt als alle anderen und soviel krasse Sachen aufdeckt, die sonst niemand weiß, soviele Schlußfolgerungen und Verbindungen zieht wie niemand sonst, muß er irgendwie genial sein. Ich ziehe da die zweite mögliche Alternative in betracht. Vielleicht können die gar nicht so gut analysieren, sondern sind einfach Personen mit mentalen Problemen.

    „Im EU-Assotiations-Abkommen war auch der Punkt “Militärische Zusammenarbeit” drin, was auf eine Ausweitung der Nato hinauslief“

    Quatsch. Das die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen würde, ist seit Jahren klar, auch Putin.

    „Zur Krim: Sicher war das nicht ganz legal was Putin da gemacht hat“

    Das war nicht „nicht ganz legal“, sondern schlicht illegal. Bisher galt für die Europäer, daß man über solcherlei Themen verhandelt und man dachte (und denkt teilweise), Clausewitz‘ „Krieg ist Fortstezung der Politik mit anderen Mitteln“, hätte man durch diplomatische Beziehungen und wirtschaftliche Verflechtungen überwunden. Aber Putin ist ein guter Taktiker, weshalb er verstanden hat, gerade die wirtschaftlichen Verflechtungen ermöglichen ihm einen guten Handlungsspielraum um seine Interessen gewaltsam durchzusetzen. Wirtschaftliche Abhängigkeiten generieren nicht zwangsläufig Harmoniebedürftigkeit, sondern ermöglichen evtl. erst eine Aggressive Vorgehensweise, weil die Handelspartner ihre ganz eigene Kosten/Nutzen-Rechnung modifizieren. Wenn Deutschland keinerlei wirtschaftliche Verflechtungen mit Russland hätte, die Antwort der EU auf Putins Aggression wäre eine andere.

    „aber der Wille von über 90% der Bevölkerung der Krim“

    Woher wissen Sie denn das? Wo haben Sie ihre Kristallkugel her, die bestell ich auch. Haben Sie eine Umfrage gemacht? Wenn die Krim autonom sein will, steht es regionalen Akteuren frei dies zu verhandeln. Nur weil eine Regierung gestürzt wurde, übrigens letztendlich vom gesamten Parlament, heißt das nicht, die Souveränität des Nationalstaats wäre aufgehoben. Für die Ostukraine gilt das ebenso. Ein Beispiel „how to do“ ist Schottland.

    „Abwarten bis die Nato seine Schwarzmeerflotte einkreist?“

    Zunächst, die Ukraine wäre nicht in die NATO aufgenommen worden. Aber selbst wenn wir den Gedanken zulassen. Wie sollte die NATO denn die Schwarzmeerflotte einkreisen? Sie haben keinen blassen Schimmer von was sie schreiben. Stellen sich die ukrainischen NATO-Soldaten dann um Sewastopol auf und lassen die russichen Soldaten nichtmehr zum Bäcker Brötchen holen? Die Russen wußten sehr wohl, daß keine Gefahr besteht die Stützpunkte zu verlieren. Die NATO und auch jede ukrainische Regierung weiß, daß ein Aufkündigen der Verträge nicht möglich ist. Oder hat die Ukraine den Status von Odessa bisher angegriffen, selbst in der aktuell feindseligen Situation?

    „Wenn der Gegner ständig illegal abrbeitet ( u.A. mit der Entsendung von Eskalations-Elite-Mördern von Academi (früher Blackwater)“

    Wer arbeitet denn „illegal“. Wem gehört Academi überhaupt? Prince nicht mehr, der US-Regierung auch nicht. Söldner haben einen Nutzen, weil jeder sie anheuern kann. Die US-Regierung hat damit wohl kaum was zu tun, ansonsten wär es ziemlich blöd die von der NSA überwachen zu lassen, oder nicht? US-Elitesoldaten wurden da sicher nicht eingesetzt, genausowenig übrigens wie das Gros der früheren Blackwater beschäftigten im Irak oder in Afghanistan. Die meisten Söldner wurden von Blackwater mehr vermittelt als gezielt eingesetzt und kamen aus Lateinamerika oder Osteuropa, nicht aus den USA oder Europa.
    Falls Söldner in der Ukraine tätig sind, können sie von ganz unterschiedlichen Akteuren angeheuert worden sein und deren Interessen müssen nicht deckungsgleich mit denen der US-Regierung sein.

    „Ob die das mit der Krim rechtlich überhaupt eine Annektion war ist unter Gelehrten umstritten“

    „Ob die das mit der Krim rechtlich überhaupt eine Annektion war ist unter Gelehrten umstritten“

    Nein, ist es nicht. Es spielt auch keine Rolle wenn Hinz und Kunz dazu mal eine andere Ansicht haben. Welche Annexion ist denn legal? Das es eine war sehen Sie ja selbst so.

    „Staatrechtler K.A. Schachtschneider sagt dass wäre keine Annextion, auch Gabriele Krone Schmalz zweifelt daran.“

    Ja was machen die beiden nur richtig, was alle anderen falsch machen?

    „Wie verhalten sich denn die Deutschen gegenüber den “Heiland”“

    Abgesehen davon, daß alles was Sie nach dem Satz noch so erwähnt haben mit dem Thema nichts zu tun hat, warum sagen Sie mir das nicht?
    Aber was Sie mir sagen, darüber denken Sie doch bitte selber nach und reproduzieren nicht einfach die auf den mittlerweile hunderten Seiten von Elsässer und Co. fabrizierten Meinungen.

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  85. Jakobiner schreibt:

    Zu Chinook:

    So ganz stimmt das nicht. Es gab seitens der USA, der NATO sehr wohl Bestrebungen, die Ukraine in die NATO zu holen.Da braucht man nur einmal Brzezinskis Chessboard zu lesen–da wird dies explizit gesagt.Das zu leugnen ist idiotisch, aber auch nicht der wesentliche Punkt:
    Ich hatte vor 3 Wochen die Gelegenheit mit einem US-Offizier der nahegelegenen NATO-Schule über die Ukraine zu diskutieren.Er ist der Ansicht, dass die angeblich “aggressiv-expansionsitische NATO”ein Konstrukt der russischen Propagnada ist, das Putin selbst nicht so ernst nimmt.Zum ersten hätte Russland die gesamten 90er und 2000er Jahre nichts gegen die NATO-Osterweiterung gehabt und gesagt. Zweitens wäre die NATO-Osterweiterung nur formal. Faktisch würden östlich Westdeutschlands keine US-amerikanischen Basen von nennenswerter Grösse bestehen, mit Ausnahme von 5000 Truppen in Polen und Bulgarien, die man nicht ernsthaft als Gefahr sehen könne. Drittens hätte die NATO somit darauf geachtet, dass eine Art Cordonne Sanitäire zu Russland faktisch eingehalten würde.Dazu habe Bundeskanzlerin Merkel 2008 jede NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens abgelehnt, was dann Konsens in der NATO wurde.Viertens hätte Russland die NATO-Manöver mit der Ukraine selbst unter der Yanukowitschregierung geduldet und nicht dagegen protestiert. Fünftens seien die NATO-Armeen umgerüstet worden für internationale Einsätze und nicht zu einem Feldzug gegen Russland geeignet. Sechtens sei es falsch wie Scholl-Latour zu sagen, die NATO stünde nur 300 Kilometer von Stalingrad entfernt.Die für einen Grosseinsatz gegen Russland zur Verfügung stehenden US-Truppen seien in Westdeutschland stationiert und eine Verlegung würde Wochen benötigen.Mit dem Stichwort Stalingrad wiolle man eine direkte Bedrohung suggerieren.Sechstens sei die Raketenabwehr gegen den Iran gerichtet. Russland verfüge über ca. 1000 Interkontinentalraketen, mit der Raketenabwehr könne man aber bestenfalls 50 Raketen runterholen–verblieben also noch über 950 Interkontinentalraketen, womit die russische Abschreckung in nichts beeinträchtig würde.Von Umzingelung könne keine Rede sein. Zum einen hätte Russland an seiner östlichen Grenze höchstens Japan als US-Verbündeten und hätte über die Shanghai Cooperation Organization selbst enge Beziehungen zu China.Das mit den USA verbündete Japan sei keine Gefahr für Russland.Die US-Truppen in Afghanistan und in Zentralasien wären mit russischer Zustimmung stationiert worden, da Russland sich hier eine Stabilisierung und Entlastung seiner Südflanke erhofft habe.Zudem wären die USA in Afghanistan mit den Taliban beschäftigt und könnten nicht gleichzeitig noch gegen Russland kämpfen.Auch hätte Russland bei NATO-Einsätzen in Jugoslawien, Afghanistan, Lybien zugestimmt. Der Irakkrieg 2003 sei zudem kein NATO-Krieg gewesen.Von daher sei die Behauptung, die NATO wäre “aggressiv-expansiv”nichts als leere Rhetorik. Im Gegenteil habe es die NATO verpasst schnell auch noch Georgien und die Ukraine aufzunehmen und Russland das entstehende Machtvakuum genutzt.Seiner Anischt nach wüssten die Russen genau, dass mit einer Aufnahme Georgiens, Ukraine, Moldawiens und Wießrußland die Agenda der NATO-Osterweiterung abgeschlossen würde und dies keine Gefahr für Russland darstellen würde.Auch in der NATO habe keiner Interesse auf einen dritten nuklearen Weltkrieg mit Russland.
    Wo ich aber übereinstimme, ist, dass die Yanukowitschregierung durch einen illegitimen US-Putsch abgesetzt wurde.Mich nervt hier auch die einseitige Dämonisierung Yanukowitschs.Ertstens haben Timotschenko und Juschtenkow sich nach der Orangegenen Revolution zertstritten, zweitens gab es unter Tomtschenko auch keine Reformen, sondern plünderte sie mit den anderen Oligarchen weiterhin das Land aus.Drittens wurde Yanukowitsch in einigermassen fairen Wahlen durch die Mehrheit der Ukrainer gewählt, was auch die OSZE-Wahlbeobachter bestätigten.Yanukowitsch hat meiner Anbischt nach aber mit seinen neuen Gestezen, die ihm eine Präsidialdikatur ermöglichen sollten, die eigene Legitimität unterhöhlt. An diesem Zeitpunkt ist es legitim, sich gegen eine aufzeihende Diktatur zu wehren.Yanokuwitschs Beschluss, nicht das EU-Assozierungsabkommen zu unterzeichnen halte ich hingegen für legitim. Die EU hat der Ukraine gerade mal 600 Millionen zugesagt, während der Rest vom IWF mit drastischen Auflagen besorgt werden sollte (Abbau des Sozialstaates, Streichung der Subvenbtionen für Energie und Nahrungsmittel, Privatisierung, Massenentlassungen samt Hire and Fiore-Liberalisierung des Arbietsmarktes, Rentenkürzungen, Deregulierungen des Bankensektors und anderer Wirtschafstbereiche.etc.). Da war es wohl logisch, dass Yanukowitsch sich lieber den 15 Milliarden Euro Russlands zuwandte, die ohne Bedingungen erfolgetn, sowie Gasrabatte beinhalteten.Yanukowitsch hat trotz russischen Drucks aber auch nicht die Verträge zu einem Beitritt zur Russischen Zollunion und zur Eurasischen Union Putins unterzeichnet, wie auch an den gemeinsamen Ukraine-NATO-Manövern, die auch unter seiner Regentschaft 2011-2013 stattfanden, festgehalten. Yanukowitsch also als russische Marionette und Statthalter Putins zu diffamieren, obwohl der Mann die Ukraine eher neutral haletn wollte, grenzt an Diffamierung.Desweiteren: Yanuklowitsch aht den Vorschlag des Weimarer Dreiecks (Deutschland, Polen, Frankreich) mit Klitschkos Udar und der Vaterlandspartei Timotschenkos zugestimmt, der die Rückkehr zur Verfassung von 2004 vorsah, d.h. Aufgabe der Präsidialmacht, einer Übergangsregierung, die alle ukrainischen Parteien einschloss, sowie Neuwahlen zustimmte, die eine neue legitime ukrainische Rgeierung bilden hätten können.Doch die Haie hatten Blut gerochen, stürmten das Parlament und vollzogen den US-Putsch (Nuland: Fuck the EU!), der eine ungewählte Regierung aufstellte, die von Timotschenklos Vaterlandspartei und der faschistischen Swoboda usurpiert wurde–Klitschkos Udar wollte bezeichnenderweise erst gar nicht Mitglied dieses Kabinetts werden. Aber was jetzt stattfindet:Dass Putin Truppen an der ostukrianischen Grenze massiert, also einen direkten Einmarsch in die Ostukrane vorberietet und diese mittels Drohung auf dem Verhandlungswege erreichen will, ist ebenso illegitim.
    Da wird eine Grenze ganz klalr überschritten und man sollte sich nicht als Putinfürsprecher einer weiteren Annexion der Ostukraine verdingen.Umgekehrt sollte man aber die geplanten NATOmanöver im Juli in der Ukraine ablehnen: Eine Fridensbewegung sollte fordern:
    Für eine neutrale Ukraine, keine NATO-Manöver, Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze!Das wäre zwar keine endgültige Lösung, aber ein erster Deeskalationsschritt!!1

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  86. Chinook schreibt:

    „Da braucht man nur einmal Brzezinskis Chessboard zu lesen–da wird dies explizit gesagt.“

    Na und? Brzezinski hat einige Posten inne, mehr nicht. Er ist alt und mit seinen Beraterposten gut bedient.

    „Es gab seitens der USA, der NATO sehr wohl Bestrebungen, die Ukraine in die NATO zu holen.“

    Nein, das ist seit Jahren vom Tisch. Im Grunde war das meiner Ansicht nach auch niemals eine reale Option. Die NATO ist immernoch ein militärisches Bündnis, eine Integration der Ukraine militärisch schwer möglich, wobei eine Aufnahme die Abschreckungskompetenz der gesamten NATO maßgeblich verringert hätte. Man hat die NATO erweitert, wußte die Russen würden sich gedemütigt fühlen (aus einer Persistenz des alten Weltmachtanspruchs heraus) und hat bei der Ukraine und Georgien eben selbst eine rote Linie gezogen, auch wenn man sich da scheinbar zierte. Das man die Ukraine/Georgien zukünftig damit wahrscheinlich russischer Aggression aussetzt, nahm man in Kauf. Vor allem die EU dachte, durch wirtschaftliche Verflechtung und eine Pufferzone könne man russische Aggression verhindern. Aber gerade die letzten Jahre gab es vielfach Hinweise, daß Rußland aggressiver werden wird. Nicht ohne Grund hat sich Joschka Fischer für das Gegen-Pipeline-Projekt zu Schröders North-Stream eingesetzt. Die NATO wäre nie bis auf die Ukraine überdehnt worden und das weiß Putin auch. Er greift sich die Krim und Teile der Ukraine nicht, weil er sich bedroht fühlt, sondern schlicht weil er es kann. Übrigens hätten die Truppen ohne Hoheitsabzeichen ihm immer auch ermöglicht das Gesicht zu wahren, wenn das ganze fehlgeschlagen wäre.

    „Gelegenheit mit einem US-Offizier der nahegelegenen NATO-Schule über die Ukraine zu diskutieren.“

    Ehrlich gesagt geb ich nicht besonders viel auf US-Offiziere. Je höher im Rang, desto mehr stromlinienförmiger Politiker. Vor allem Stabsoffiziere sehen außerhalb ihres Horizonts oft wenig, was im Rahmen der dort herrschenden Befehlstaktik folgerichtig ist.

    „dass die angeblich “aggressiv-expansionsitische NATO”ein Konstrukt der russischen Propagnada ist, das Putin selbst nicht so ernst nimmt“

    Da stimme ich zu. Schlicht weil die NATO für Rußland keine reale Bedrohung darstellt. Natürlich weiß Putin das. Wäre dem nicht so, hätte er die Krim nicht überfallen.

    „Zum ersten hätte Russland die gesamten 90er und 2000er Jahre nichts gegen die NATO-Osterweiterung gehabt und gesagt.“

    Natürlich hatte Rußland etwas dagegen, wenn auch in anderem Maßstab als heute, denn zu der Zeit mußte gut Wetter gemacht werden, um erstmal die Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen. Gefallen hat es Rußland nie, weil immer eine gewisse Persistenz vorlag im Denken, Nachfolger der SU zu sein. Aber es gibt keinen Anspruch von Rußland in der Region. Das sind heute souveräne Staaten. Hat nicht Rußland praktisch der Ukraine vollkommene Unabhängigkeit garantiert, im Austausch für das Nuklearpotenzial.

    „Zweitens wäre die NATO-Osterweiterung nur formal“

    NATO ist NATO. Formaler Beitritt bedeutet den Schutz aller anderen Mitgliedsstaaten. Ist aber jedem Staat selbst überlassen beizutreten. Es steht Rußland frei für einen neuen Warschauer Pakt zu werben. Freiwillig macht da wohl niemand mit.

    „Drittens hätte die NATO somit darauf geachtet, dass eine Art Cordonne Sanitäire zu Russland faktisch eingehalten würde.“

    Hat die NATO getan, sehen die Russen seit der Krimkrise aber anders.

    „Viertens hätte Russland die NATO-Manöver mit der Ukraine selbst unter der Yanukowitschregierung geduldet und nicht dagegen protestiert.“

    Warum auch? Zeigt, daß Rußland in der NATO keine militärische Bedrohung sah.

    „Fünftens seien die NATO-Armeen umgerüstet worden für internationale Einsätze und nicht zu einem Feldzug gegen Russland geeignet.“

    Da Rußland nuklear bewaffnet ist und die NATO praktisch aus demokratischen, wirtschaftsliberalen Staaten besteht, stellt sich die Frage eigentlich nicht.
    Aber so pauschal ist das Argument quatsch. Die NATO an sich ist aktuell zu raumgreifenden, großen Operationen nicht in der Lage, was vor allem daran liegt das Europa keine klare militärische Ausstattungs-/Kompetenzstrategie verfolgt. Aber beim potenziellen Gegner sieht es ja bezogen auf militärische konventionelle Kampfkraft noch viel schlechter aus. Wenn man also rein konventionell militärisch denkt und alle wirtschaftlichen/politischen Faktoren ausblendet, kann die NATO eine Bedrohung für Rußland darstellen, aber in der Realität ist sie dies nicht. Putin ist jemand der die reale Situation versteht wie niemand sonst.

    „Sechstens sei die Raketenabwehr gegen den Iran gerichtet.“

    Eine funktionierende Raketenabwehr ist gegen jeden Akteur gerichtet, der das geschützte Gebiet mit nuklearen Waffen erreichen könnte. Die Diskussion darum ist jedoch eine Scheindiskussion. Das Projekt wurde irgendwann in Auftrag gegeben, Milliarden flossen rein und es muß jetzt aus wirtschaftlichen/politischen Gründen realisiert werden. Mal abgesehen davon, daß es mehr Möglichkeiten gibt einen Atomsprengkopf zu transportieren als mit einer Interkontinentalrakete, funktioniert der Schild ja nicht – und dies wird auf absehbare Zeit so bleiben. Die Russen haben schon längst angekündigt ihre Rakten mit Mehrfachsprengköpfen auszustatten. Die Maßnahmen Nuklearsprengköpfe am Schild vorbei ins Ziel zu befördern sind sehr billig zu entwickeln, den Schild zu verbessern ist sehr teuer. Insofern ist nicht davon auszugehen, daß der Schild selbst langfristig effektiv funktionierte. Also stimme ich mit der Schlußfolgerung überein, nicht jedoch mit der Begründung.

    „Von Umzingelung könne keine Rede sein.“

    Kann es auch nicht und die Russen haben das doch bestens verstanden. Wie ich sagte, gerade die Integration Rußlands in den europäischen Markt ermöglicht erst dessen aggressiven Handlungsspielraum. Der Westen denkt in verschiedenen Konfliktebenen. Putin hat es geschafft diese verschiedenen Ebenen sich gegenseitig stützen zu lassen. Militärische Aggression, informelle Operationen, Kommunikation, Wirtschaft, gesellschaftliche Einflußnahme etc. Wo im Westen diese Dinge naturgemäß sich teilweise blockieren, läuft das aktuell in der russischen Politik Hand in Hand. Am Ende hat Putin jedoch trotzdem einen souveränen Staat überfallen, aufgrund der Schwäche die Wirtschaft im eigenen Land aufzubauen. Der Fluch des „schwarzen Goldes“ 2.0. Und da Rußland dies nicht schafft, wird es am Ende verlieren. Ob der Westen gewinnt, ist eine andere Frage.
    Putin hat meiner Ansicht nach klar gemacht, daß ganz profane militärische Stärke wieder ein maßgeblicher Faktor wird, Einfluß zu projizieren.
    Bspw. ist es klar das China Rußlands Aggression nicht kritisiert, auch wenn es das Vorgehen, bezogen auf Rußland, sicher argwöhnisch beäugt. Ebenso folgerichtig ist, daß in Vietnam Demonstrationen gegen chinesische Firmen stattfinden.

    „Wo ich aber übereinstimme, ist, dass die Yanukowitschregierung durch einen illegitimen US-Putsch abgesetzt wurde.“

    Nein, die Leute hatten vom korrupten Regime die Schnauze einfach voll. Ohne eine Alternative direkt parat zu haben, was klar ist, da eine solche sich unter dem Regime nicht bilden konnten. Und es ist auch klar, daß unter den Konfliktbedingungen die Janukowitsch in Kauf nahm, zunehmend Akteure der gröberen Sorte eine Rolle spielten.

    „Yanukowitsch hat meiner Anbischt nach aber mit seinen neuen Gestezen, die ihm eine Präsidialdikatur ermöglichen sollten, die eigene Legitimität unterhöhlt.“

    Damit ist zu ihm alles wichtige gesagt. Er hatte viel und wollte noch mehr. Dagegen haben die Leute auf dem Maidan protestiert. Das mittlerweile viele andere Interpretationen im Umlauf sind, liegt an der Gesamtsituation heute, nicht an den Intentionen der Demonstranten zu der Zeit. Man tut ihnen Unrecht, wenn man sie heute als von den USA manipulierte nützliche Idioten hinstellt. Sie haben die Chance für Putin eröffnet, es war auch kaum ein Zufall das selbst pro-russische Abgeordnete für Janukowitsch‘ Absetzung gestimmt haben und praktisch direkt danach die Krim besetzt wurde. Nachdem Janukowitsch massiv gewaltsam gegen Demonstranten vorgehen ließ, gab es keine andere Option mehr als seinen Sturz. Er hatte Wochen Zeit um einzulenken, er hats nicht getan. Erst als es zu spät war und die Demonstranten mit nichts anderem als seinem Sturz mehr zu besänftigen waren, was vollkommen verständlich ist.

    „Doch die Haie hatten Blut gerochen, stürmten das Parlament und vollzogen den US-Putsch“

    Nein, die Demonstranten haben zulange geblutet. Und wenn genug Blut vergossen wurde, macht man keine halben Sachen mehr.

    „der eine ungewählte Regierung aufstellte“

    Hätte man den Demonstranten echt sagen müssen, daß sie gefälligst zeitnah politische Strukturen und Wahlurnen zu liefern haben, falls der Regimesturz klappt. Die scheinen wohl irgendwie andere Probleme gehabt zu haben.

    „Aber was jetzt stattfindet:Dass Putin Truppen an der ostukrianischen Grenze massiert, also einen direkten Einmarsch in die Ostukrane vorberietet“

    Das ist doch naiv. Seit die ersten russischen „Selbstverteidigungskräfte“ auf der Krim aufgetaucht sind, geht es nichtmehr allein um die Ukraine.

    „Eine Fridensbewegung sollte fordern:
    Für eine neutrale Ukraine, keine NATO-Manöver, Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze!Das wäre zwar keine endgültige Lösung, aber ein erster Deeskalationsschritt!!“

    Aber nach den Angaben von Putin kann er die ja gar nicht abziehen, die sind ja schon weg. Putin wird sich holen was er greifen kann ohne zu starke Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Und Deeskalation betreibt der Westen allein dadurch, daß er sagt die Annexion der Krim ist nicht akzeptabel und Merkel im selben Atemzug klar macht, daß sie nicht vorhat irgendwas wirksames dagegen zu unternehmen. Obama interessiert das ganze recht peripher, was abzusehen war. Europa ist außenpolitisch und europapolitisch unter Merkel nicht handlungsfähig.

    Mein Vorschlag, Deutschland macht sich von russischen Gaslieferungen sofort unabhängiger, was mittelfristig so oder so geboten ist. Die Gasreserven reichen, um sich andere Lieferanten zu suchen. Energiewende umgestalten, dann bekommt man das wohl ohne Strompreissteigerung hin.
    Stationierung von deutschen, französischen und englischen Heerestruppen in geringem Ausmaß in osteuropäischer Peripherie.
    Nach der Wahl wirtschaftliche, institutionelle und militärische Unterstützung der Ukraine, insofern und in den Bereichen, in denen die Regierung dies wünscht.
    Härtere wirtschaftliche und vor allem auch Reisesanktionen gegenüber Rußland.
    Ziel, Abbau der Verflechtungen mit Rußland. Wenn Putin uns ins Glas pisst, sollten wir nicht noch davon trinken. Die EU ging davon aus Handelsbeziehungen mit Rußland würden Frieden und Stabilität befördern, das tun sie offensichtlich nicht. Insofern sollte man sich an die Situation anpassen und dafür sorge tragen, daß Verflechtungen kein Grund sind Handlungsspielräume zukünftig einzuschränken, wenn sie das erwünschte politische Ziel ohnehin konterkarieren.
    Die EU ist aktuell nicht in der besten Verfassung, gerade deshalb sollte Ziel des Handelns sein Rußland nachhaltig und wirksam zu treffen.

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  87. Jakobiner schreibt:

    Zu Chinook:

    Dazu ein ganz interessanter Artikel von Felix Zhang von dem US-Think Tank Foreign Policy Research Institute:Legacy of the Ostpolitik.

    http://www.fpri.org/articles/2014/05/legacy-ostpolitik-germanys-russia-policy-and-energy-security

    Darin diskutiert er die beiden wesnetlichen Parameter der deutschen Politik: Die Ostpolitik und die Energiewende.Seiner Anischt nach ist die Ostpolitik des Wandels durch Handels, bzw. Wandels durch Annäherung fulminant gescheitert, daher forert er eine neue Ostpolitk des Wandels durch Stärke–er sagt jedoch nicht, wie das auszusehen hätte.Vielleicht sind Chinooks Gedanken dazu passend:

    „Mein Vorschlag, Deutschland macht sich von russischen Gaslieferungen sofort unabhängiger, was mittelfristig so oder so geboten ist. Die Gasreserven reichen, um sich andere Lieferanten zu suchen. Energiewende umgestalten, dann bekommt man das wohl ohne Strompreissteigerung hin.
    Stationierung von deutschen, französischen und englischen Heerestruppen in geringem Ausmaß in osteuropäischer Peripherie.
    Nach der Wahl wirtschaftliche, institutionelle und militärische Unterstützung der Ukraine, insofern und in den Bereichen, in denen die Regierung dies wünscht.
    Härtere wirtschaftliche und vor allem auch Reisesanktionen gegenüber Rußland.
    Ziel, Abbau der Verflechtungen mit Rußland.“

    Das wird Zeit brauchen, denn das norwegische Gas und Öl reicht nicht aus, die Nordseereserven sind beschränkt, Algerien ist sehr instabil (nur eine Frage der Zeit, bis nach Bouteflikas Tod auch ein arabischer Frühling kommt), die USA können trotz Fracking nur 1/6 der benötigten Gasmengen liefern.Und bis eine europäische Energieunion steht, kann es noch Jahre dauern, zumal auch unklar ist, woher sie das Öl und das Gas nehmen soll.
    Stationierung von deutschen, britischen und französischen Truppen bringt gar nichts, ist mehr symbolisch, zumal auch keiner die Verteidigungsausgaben erhöhen will.Eine neue Ostpolitik des Wandels durch Stärke kann nur klappen, wenn auch die USA eine Politik der Stärke vertreten.Die Europäer sind dafür zu schwach, geschweige denn die Deutschen.Obama wird das nicht machen, Hillary Clinton als neue US-Präsidentin? Jedenfalls dürfte höchstens unter einer Republikanerregierung eine Politik der Stöärke zu erwarten sein–aber die Republikaner überziehen immer–siehe Irakkrieg 2003 und schaden der Sache dann mehr als sie nützen.

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  88. Manfred Peters schreibt:

    Zweitschrift! :-(
    Ist das hier inzwischen ein Nato Propaganda-Blog und was hat die Ukraine mit den Montagsdemos zu tun?
    Ich hatte vor 3 Wochen die Gelegenheit mit einem US-Offizier der nahegelegenen NATO-Schule über die Ukraine zu diskutieren.
    Mal ganz davon abgesehen, dass der 23.03.14 bummelig genau 8 Wochen zurück liegt, habe ich diesen gefährlichen strategischen Unsinn inzwischen mindestens 5 mal in verschieden Foren gelesen.
    Hier stimmt ja sein Zeitgefühl noch: „Jakobiner | 4. April 2014 um 18:47 |
    Zu Chinok: Ukraniekrise
    Ich hatte letzte Woche die Gelegenheit mit einem US-Offizier der nahegelegenen NATO-Schule über die Ukraine zu diskutieren, …“
     
    oder Sprengsatz „69) Ralf Ostner, Sonntag, 23. März 2014, 19:23 Uhr
    Ich hatte heute die Gelegenheit mit einem US-Offizier der nahegelegenen NATO-Schule
    über die Ukraine zu diskutieren.Er ist der Ansicht, dass die angeblich “aggressiv-expansionsitische NATO”ein Konstrukt der russischen Propagnada ist, …“
     
    Also Jacobiner alias Ralf Ostner, egal ob heute, gestern, morgen oder irgendwann, was willst Du uns mit Deinen gebetsmühlenartigen Wiederholungen übelster Nato-Lügen sagen?

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  89. besucher schreibt:

    wer ist denn „uns“ ? Pluralis majestatis?

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  90. Jakobiner schreibt:

    Zu Manfred Peters:
    Na, da ist ja ein richtig investigativer Mini-Gestapooffizier- und Blogwart unterwegs.Ich höre mir im Gegensatz zu dir eben nicht nur Russia Today,Elsässer und Jebsen an, sondern auch mal die andere Seite.Und ob ich auch in anderen Foren unterwegs bin, ist völlig egal–du treibst dich ja auch auf anderen Blogs rum. Macht das die Aussagen richtig oder falsch?Inhaltlich hast du nichts dazu gesagt zu den „NATO-Lügen“- du nimmst lieber mit üblen Russenpropagandalügen ungeprüft Vorlieb und käust sie wieder!

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  91. Mr Mindcontrol schreibt:

    @ Chinnook; Die CIA hat Leute aus der Westukraine 50 Dollar am Tag bezahlt damit Sie Krawalle in Kiew machen. Und ja: Die Swoboda ist mit an der Macht in Kiew, Sie stellt u.A. den Verteidigungsminister.
    Blackwater hat Massaker an Zivilsten im Irak begangen, die sind sicher nicht zum Händchenhalten in der UA. Schüssen auf Kämpfern vom Maidan kamen nachweislich von 2 Gebäuden die die Opposition kontrolliert hat dem Hotel „Ukranine“ und der Philharmonie. Berichten zufolge wurden die Leute mit den Sniper-Koffen jeden Tag in der US-Botschaft gesichtet. Dass das US-Söldner waren und keine Kämpfer von der Opposition sind ist für mich aus 2 Gründen naheliegend: Sowoda und Rechter Sektor mögen zwar kriminell sein, aber auf eigene Leute schiessen ist dennoch schwer. Ausserdem braucht man für diese Entfernung ne gute Ausbildung, beides kann ich mir bei US-Spezielkräften besser vorstellen.
    Der Direkttor des Ron-Paul-Institutes beschuldigte auf RT übrigens diese „Academi-Leute“ die Mörder von Unbewaffneten zu sein, die man auf youtube in der Ostukraine hat sehen können.
    Träumen Sie ruhig weiter in ihren Traum der guten US-Administration, sagen sie aber nich später, dass sich nichts gewusst hätten.
    Zur Friedensbewegung in den 1980ern: Diese forderte damals einseitige Abrüstung des Westens und stellte die USA auf eine Stufe mit der UDSSR.
    Die haben damals eine wirlich totalitäre Diktatur verharmlost, heute aber soll Putin der ganz böse sein der unsere Sicherheit bedroht?

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  92. Jakobiner schreibt:

    Zu Mindcontroll:
    Ja, die westukrainische Regierung ist kein Unschuldslamm und auch nicht Teile der Maidanbewegung.Ein faschistischer Swoboda-Verteidigungsminsiter ist eine zentrale Stelle–das sollte man nicht kleinreden.Es ist auch bezeichnend, dass sich Klitschkos Udar nicht an der Übergangsregierung beteiligte.Aber die Swoboda ist nicht die einzige nationalistische Partei: Timotschenkos Vaterlandspartei ist ebenso äusserst rechts–man vergleiche nur einmal das Sprachengesetz und die auf you-tube veröffentlichten Äusserungen Timotschenkos, wonach man die russichstämmigen Ostukrainer alle umbringen solle.Zudem muss man auch sehen, dass die USA direkt involviert sind–sei es jetzt das CIA-Gebäude in Kiew, das CIA-Chef Brennan höchstpersönlich besuchte oder sei es Mrs. Nuland, die mit der Kaganfamilie verheiratet und versippt ist. Die Kagans sind führende Neocons des American Enterprise Institutes und zumal Berater von Mc Cain, der sich ebenfalls als Scharfmacher auf dem Platz gerierte–diese Gruppe dürfte auch für den US-Putsch verantwortlich sein, der den Kompromiss zwischen Steinmeier/Sikorski/Fabius-Weimarer Dreieck-Yanukowitsch und der Opposition Makulatur werden liess.
    Aber erwähnen sollte man auch, dass Russland in der Ostkukraine
    ebenso die Seperatisten finanziell, geheimdienstlich und militärisch unterstützt–und diese Gesellen sind ideologisch nicht sehr viel anders beschaffen als ihre Counterparts von Swoboda und rechtem Sektor, vberbreiten Terror und Gewalt. Die meisten Ostukrainer wollen eine einige Ukraine, wenngleich mehr Rechte für die Ostprovinzen (Föderalsierung).
    Ron Paul und Russia Today würde ich als rechte Hetzpropagandamedien ansehen und nicht als Quellen zitieren. Wer dies tut, disqualifiziert sich selber.

    Zu Chinook:

    Die USA sehen in Deutzschland keinen starken Verbüdneten eggen Russland, auch in Merkel nicht.Die Heriatge Foundation propagiert daher ein unilaterales Handeln der USA ohne Deutschland:

    „Time for a Real Strategy
    While Germany is an important U.S. ally, the Administration should be focusing its immediate efforts on enhancing the security of American allies in eastern and northern Europe that are directly threatened by Russian aggression. The U.S. should:
    • Deepen relations with like-minded allies in Europe. Instead of focusing heavily on ties with Germany, the U.S. should seek to deepen relations with other allies on the Russia/Ukraine issue, including the United Kingdom, the Baltic states, the Nordic states, and Poland.
    • Establish a permanent military presence in the Baltic region. It is time for NATO to scrap the 1997 agreement with Russia, which limits the basing of NATO assets in Central and Eastern Europe. This would offer more opportunities for joint military training and demonstrate U.S. commitment to transatlantic security.
    • Reiterate America’s commitment to NATO’s Article 5. It should be made clear to Russia that any armed aggression toward a NATO member will immediately cause the U.S. to call for NATO to invoke Article 5 of the 1949 Washington Treaty.
    • Maintain pressure on America’s European allies to invest in defense. In practice, Washington can do little to force European countries to spend more on defense. However, this should not prevent the U.S. from expressing displeasure at the failure of most European allies to invest the agreed minimum 2 percent of gross domestic product on defense.
    • Lift restrictions on the export of natural gas to U.S. allies in Europe. Reducing energy dependence on Russia would dramatically weaken the economic grip Moscow has on parts of Europe, reinforcing the position of NATO allies.

    http://www.heritage.org/research/reports/2014/05/realistic-usgerman-cooperation-over-russia

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  93. Jakobiner schreibt:

    Gestern war noch ein Bericht von SPIEGEL-TV über die Montagsdemos.

    Dabei umarmt Lars Märholz auch herzlich den Peter Fitzek, Gründer des „Königreichs Deutschland“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fitzek

    Interessant auch der Verweis auf die Webseite von Märholz, wo explizit auch die Rothschilds wieder genannt werden.
    Filmtip: Heute Abend 3 Sat Kulturzeit über die Montagsdemos.

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  94. besucher schreibt:

    auch noch der Fitzek…meine Güte, mal sehen wann dort die Männer mit den weißen Jacken auftauchen.

    Hier noch etwas zu Elsässers heißgeliebter Volksrepublik Donezk:

    (15:51) Die prorussischen Separatisten beklagen die schlechte Kampfmoral in der Bevölkerung der Ostukraine. Die Bewohner von Brennpunkten wie Slawjansk und Kramatorsk seien kaum bereit, zu den Waffen zu greifen, um ihre russisch geprägten Regionen zu verteidigen, sagt der Anführer der militanten Kräfte in der Ostukraine, Igor Strelkow. Er ist der „Verteidigungsminister“ der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“.

    „Ich hätte nie gedacht, dass sich in der ganzen Region nicht einmal 1.000 Männer finden, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren“, sagte Strelkow. In einer Videobotschaft wandrte er sich an die Bevölkerung und drängte sie dazu, sich dem Aufstand gegen die ukrainische Regierung in Kiew schleunigst anzuschließen. Das „russische Volk“ müsse gerettet werden.

    (aus ZEIT online)

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  95. Jakobiner schreibt:

    So, so, Jebsen will nach Moskau reisen und Putin interviewen.Mal sehen, ob er eine Audienz erhält wie dies Elsässer bei Ahmadinedschad gelang.
    Eigentlich könnte Putin gleich selbst auf der Friedensdemo sprechen, aber dafür hat er ja seine Lautsprecher Jebsen,Popp und Elsässer.

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  96. genova68 schreibt:

    Meine Güte: Immer mehr Linke solidarisieren sich mit diesen bekloppten Demos. Die Knallköppe Dehm und Gercke schreiben allen Ernstes:

    Deutschland steht zu still. Jedenfalls im Vergleich zu Griechenland, Spanien, Frankreich und anderen EU-Staaten, wo die Ausplünderungspolitik von Bankenmacht, Troika und Merkel auf wachsenden Widerstand stößt. Aber Demokratie taugt (auch bei uns) erst wirklich, wenn sie in Bewegung kommt!

    Wir teilen die Einschätzung nicht, dass es sich bei den Montagsmahnwachen und ihren Teilnehmern im Kern um eine (neu-) rechte Bewegung handelt. Deren Motivation speist sich nämlich zu allererst aus dem Wunsch, drohenden bzw. realen Kriegsgefahren in der Ukraine, in Syrien und anderswo entgegenzustehen.

    http://taz.de/Linke-streitet-ueber-Montagsdemos/!138834/

    Wie kann man allen Ernstes behaupten, dass es sich bei den Demos nicht einmal „im Kern“ um Neurechte handelt. Diese Leute sind politisch nicht zurechnungsfähig und sitzen im Bundestag. Sabine Leidig, jetzt Linke, früher attac, macht da auch mit, grauenhaft. Werner Rätz bleibt erwartungsgemäß vernünftig, der fiel mir schon immer durch Besonnenheit auf.

    Otmar Steinbicker sagt das Notwendige:

    Der Aufruf von einigen MdBs der Linken gegen eine „Dämonisierung der Mahnwachen“ konterkariert die notwendige Auseinandersetzung mit den auf den meisten dieser Mahnwachen verbreiteten antisemitischen Inhalten und Verschwörungstheorien! Anstatt dazu beizutragen, in deutlicher Auseinandersetzung mit diesen Ideologien und ihren Ideologen kritischen und friedensbewegten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Augen zu öffnen und Perspektiven zu aufzuzeigen, machen sich diese MdBs zu Feigenblättern der Berliner Mahnwachenzentrale, der längst die Felle wegschwimmen, weil die Leute teils keine Lust haben, sich immer wieder den gleichen Unfug anzuhören und anderswo das Nachdenken über ernsthafte politische und Friedensarbeit begonnen hat!

    Den Typen schwimmen die Felle weg, weil sie außer Verschwörungsschrott nichts zu bieten haben und Linke helfen ihnen über diesen Engpass hinweg.

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  97. Chinook schreibt:

    „Das wird Zeit brauchen, denn das norwegische Gas und Öl reicht nicht aus…“

    Es würde Zeit brauchen den Bedarf dauerhaft und nachhaltig umzustrukturieren. Aber Deutschland hat genug Reserven und Möglichkeiten diese Zeit zu überbrücken. Es ist eine Frage der Kosten. Die vor allem wenn AKW’s länger betrieben werden in den Griff zu bekommen sind. An der Energiewende müsste man arbeiten. Größere Belastung der Natur, mehr CO2-Ausstoß, höhere Stromkosten, erwartbare Explosion der EEG-Umlage und jetzt kommt auch noch eine erhöhte Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen hinzu. Ich finde die Energiewende konterkariert zunehmend die Ziele aufgrund welcher sie angestoßen wurde.

    „Stationierung von deutschen, britischen und französischen Truppen bringt gar nichts, ist mehr symbolisch“

    Nein, Stationierung von Bodentruppen selbst in kleinem Umfang, stellt eine für Rußland und die NATO-Mitglieder klar sichtbare rote Linie zu symbolischem Preis dar.

    „Eine neue Ostpolitik des Wandels durch Stärke kann nur klappen, wenn auch die USA eine Politik der Stärke vertreten.Die Europäer sind dafür zu schwach, geschweige denn die Deutschen.“

    Die Europäer sind bei weitem stark genug. Rußland ist vollkommen abhängig von den Gasexporten in die EU und vor allem nach Deutschland. Die EU kann diese Lieferungen ersetzen wenn das notwendig ist und mitnichten erst in einigen Jahren. Breiter bei den Lieferanten zu streuen wird mittlefristig ohnehin notwendig werden. Das müsste man bestenfalls jetzt angehen, falls die Russen sich im nächsten Winter, wenn Solarpanele nicht laufen und Windstille herrscht, dazu entscheiden Lieferprobleme zu machen wirds teurer.
    Der Deal mit Rußland war klar. Es soll der EU keinen Stress machen, dafür vergoldet man die Rohstofflieferungen. Rußland nutzt die Lieferungen um Stress machen zu können, also liegt der Deal zu den neuen praktischen Konditionen nicht mehr im Interesse der EU. Ob es in Rußland einen Wandel gibt oder nicht, das ist sekundär. Hauptsache die EU erhält Rohstofflieferungen zu akzeptablem Preis ohne zuviel an geostrategischem Handlungsspielraum zeinzubüßen. Den könnte man wenn Merkel irgendwann nichtmehr Kanzlerin ist eventuell nochmal brauchen.
    Rußland will langfristig mit Sicherheit weiterhin an die EU liefern und nicht an China oder Indien, kurzfristig müssen sie es sogar; das sollte man nicht vergessen – Rußland sollte man daran erinnern. Rußlands Anwandlungen einfach akzeptieren, stellt meiner Ansicht nach die schlechteste Option dar, auch die auf längere Sicht wirtschaftlich und politisch teuerste. Eigentlich ist das russische Vorgehen ein klarer Weckruf, daß die EU zukünftig global geostrategisch leistungsfähiger werden muß, wenn sie nicht beständig von Entwicklungen überrannt werden will. Ich hoffe auch der letzte EU-Politiker hat bald begriffen, daß die USA nicht mehr bereit sind durch ihren Verteidigungshaushalt die wirtschaftlichen Interessen Europas zu stützen.
    Die USA tangiert das aktuelle Problem relativ peripher und ich bin mir nicht sicher, daß sich dies selbst unter den Republikanern gravierend änderte, auch wenn es der EU evtl. etwas mehr Zeit gebe eine GASP anzugehen.

    „Die USA sehen in Deutzschland keinen starken Verbüdneten eggen Russland, auch in Merkel nicht.“

    Klar, weil Merkel das nicht ist. Nachdem sie Bush ihre Aufwartung gemacht hatte, hat sie relativ schnell bemerkt Außenpolitik ist nichts für sie, dehalb macht sie lieber keine. Vielleicht sogar besser so, wer weiß wie das dann aussähe.

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  98. Chinook schreibt:

    @Mindcontrol

    Ich hab neulich Berichte gelesen, Jason Bourne soll persönlich einen Geldkoffer von McCain erhalten und auf dem Maidan mit Dollarnoten um sich geworfen haben. Daraufhin strömten die Menschen auf den Maidan und entzündeten spontan einige Freudenfeuer, woraus die westlichen Mainstreammedien dann tatsächlich die Meldung machten, es fänden Demos gegen das korrupte Regime statt. Janukowitsch hat das dann geglaubt, mißverstanden und überreagiert, woraus dann die Krawalle erst entstanden.

    Sie sollten nicht alles glauben was im Internet geschrieben steht.

    „Zur Friedensbewegung in den 1980ern: Diese […] stellte die USA auf eine Stufe mit der UDSSR.“

    Achso, und da haben sie sich einfach gedacht man muß aus alten Schemata ausbrechen und versuchens mal andersrum.

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  99. Jakobiner schreibt:

    Diese Solidarisierungserscheinungen haben auch damit zu tun, dass weder Linke, noch Grüne, noch SPD bisher zu irgendwelchen eigenen Aktionen
    aufgerufen haben.Man scheint irgendwie stillschweigend die bisherige Ukrainepolitik laufen zu lassen.Selbst die Tatsache, dass die NATO im Juli 2014 in der Ukraine ihr Manöver Rapid Trident abhalten will, hat ausser einer Parlamentarischen Anfrage Christian Ströbeles an die Bundesregierung bisher keinerlei Reaktionen gehabt.Da spricht wohl nun auch das vermeintliche schlechte linke Gewissen, „was tun“zu müssen.Aber anstatt eigene linke Friedensdemos zu initieren, wird sich nun wie ein Wurmfortsatz an diese neurechten Bewegungen versucht ranzuhängen.Otmar Steinbicker hat völlig recht, wenn er feststellt:
    „Anstatt dazu beizutragen, in deutlicher Auseinandersetzung mit diesen Ideologien und ihren Ideologen kritischen und friedensbewegten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Augen zu öffnen und Perspektiven zu aufzuzeigen, machen sich diese MdBs zu Feigenblättern der Berliner Mahnwachenzentrale, der längst die Felle wegschwimmen, weil die Leute teils keine Lust haben, sich immer wieder den gleichen Unfug anzuhören und anderswo das Nachdenken über ernsthafte politische und Friedensarbeit begonnen hat!“
    Das Problem ist nur, dass es nicht nur beim Nachdenken bleiben darf, sondern auch eigene Aktionsformen daraus hervorgehen müssen.Und da fehlt es auf der Linken.

    „Unterzeichnet haben den Brief unter anderem die Bundestagsabgeordneten der Linken Sabine Leidig und Heike Hänsel, mehrere Attac-Funktionsträger, der emeritierte FU-Professor Peter Grottian, Laura von Wimmersberg von der Berliner Friedenskoordination und Aktivisten der Interventionistischen Linken, darunter Thomas Seibert. Einen längere Version des Briefes, garniert mit Kritik am „Finanzkapital“, dem „US-Imperialismus“ und den „deutschen Wirtschaftseliten“, verfassten die Linken-MdBs Diether Dehm und Wolfgang Gehrcke.Zwei Wochen ist es her, dass mit Pedram Shayar erstmals ein bekannter linker Akteur bei der Berliner Mahnwache auftrat. Damals stand das ehemalige Mitglied des Attac-Koordinierungskreises noch alleine mit seinem Intervention. Nun hat sich um Shayar ein breiter Unterstützerkreis gesammelt.“

    Naja, so breit scheint der Unterstützerkries noch nicht, aber es reicht den Querfrontklern ja, wenn sie ein linkes Feigenblatt haben–vielleicht wollen sie auch nicht, dass der Unterstützerkries zu breit wird.Ich bin jedenfalls gespannt, wie Kipping, Gysi, Wagenknecht, Riexinger sich dazu positionieren werden.

    „Aber Demokratie taugt (auch bei uns) erst wirklich, wenn sie in Bewegung kommt!“ Hauptsache Bewegung–frei nach Bernstein (SPD): Die Bewegung ist mir alles, das Ziel ist mir nichts.Diese Bewegungstümler waren schon immer eine historische Plage.

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  100. Jakobiner schreibt:

    Sorry, aber die Ansage war klar: keine Folgekommentare.

    genova

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  101. Jakobiner schreibt:

    Jetzt gehen die Neurechten in die Offensive. Elsässer hat jetzt Ditfurth verklagt, da sie ihn einen „glühenden Antisemiten“genannt hat–6 Monate Haft, bzw. 250 000 Euro Geldstrafe drohen.

    Muss Ditfurth wegen Elsässer 6 Monate in den Knast?

    Es wird also grundsätzlich um die Frage gehen, ob man einen Typen wie Elsässer, der sich mit Holocaustleugner Ahmadinedschad trifft, ständig über Zionisten, Rothschilds, Soros und Chodorkwoski (Elsässer: „Die Verbecher haben Adddresse und Namen“–alles Juden im übrigen)wettert als Antisemiten bezeichnen darf. Es wird also um die Frage gehen, ob ein Märholz, der ständig die Rothschilds und die Warburgbank als Feinde der Menschheit benennt Antisemiten sind.Ich bin schon einmal gespannt auf den Prozess, denn das wird eine Art Präzedenzfall und Grundsatzurteil, der die Grenzen der Meinungsäusserung festlegen wird.

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  102. genova68 schreibt:

    Elsässer ist kein glühender Antisemit, der ist nur Egozentriker und Opportunist. Er ist Antisemit, aber aus taktischen Gründen, nicht aus innerster Überzeugung. Der könnte morgen schon wieder Philosemit sein, wenn er deren Führer sein könnte. Insofern war es dämlich, ihn als glühenden Antisemiten zu bezeichnen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Gericht das als Meinungsäußerung durchgehen lässt, gerade wegen Ahmadinedschad und vieler riskanter Äußerungen.

    Das eigentlich unangenehme ist eher, dass es vielen Menschen offenbar an grundlegender Menschenkenntnis fehlt. Hätte man sie, würde man so einem unlauteren Krawallbruder nicht hinterherrennen.

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  103. Jakobiner schreibt:

    Schon alles richtig, aber es geht nicht um die PERSON Elsässer, ob der ein taktisches Verhältnis zum Judentum hat oder nicht,sondern um die Frage, was man als Antisemitismus in Deutschland benennen darf und was nicht.
    Also ein Grundsatzurteil, das aber auch wahrscheinlich dann durch höhere Instanzen gejagt wird.Mag man analytisch vielleicht nicht ganz auf ihrer Linie sein, so sage ich doch:Solidarität mit Jutta Ditfurth!!!

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  104. genova68 schreibt:

    Ja, sicher Solidarität mit Jutta Ditfurth, aber ich denke, das Gericht wird sich lediglich dazu äußern, ob die Äußerung noch von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Aber die Äußerung war unbedacht, denn von diesem Gerichtsstreit profitiert nur Elsässer. Da der analytisch wirklich keinerlei Fähigkeiten hat, braucht er die Aufmerksamkeit. Und die bekommt er durch den Prozess. Wenn er gewinnt, ist Ditfurth die böse Verliererin, wenn er verliert, ist es das böse zugeschwörte Gericht, das ihm Unrecht zufügt.

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  105. Jakobiner schreibt:

    Märholz hat Spiegelfechter verklagt, Spiegelfechter löschte daraufhin seinen Kommentar und blieb seitdem schweigsam, Elsässer verklagt jetzt Ditfurth, Ditfurth wird defensiv. Nur eine Frage, bis auch Jebsen Genova verklagt wegen „Ken Jebsen und die Nazis“.Das zeigt, dass man sich dagegen solidarisieren muss.

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  106. genova68 schreibt:

    Ich würde das mit Jebsen und den Nazis auch nicht schreiben, wenn das hier nicht anonym wäre. Ich hätte keine Lust, mich mit solchen Psychos vor Gericht zu streiten. Andererseits ist der Satz wohl juristisch unproblematisch.

    Mährholz hat den Spiegelfechter nicht verklagt, sondern nur damit gedroht, wenn ich richtig informiert bin.

    Aber sicher, solidarisieren ist nötig.

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  107. Jakobiner schreibt:

    Wie es aussieht, versuchen jetzt die neurechten „Friedens“demonstranten Wahlkundgebungen der SPD zu stören. Jüngstes Opfer: Franz-Walter Steinmeier, der aber gekonnt gegen die Elsässerschen Wutbürger eine sogenannte „Wutrede“hielt, die jetzt auf you tube der Renner ist.Interessant: Steinmeier wurde durch diesen Auftritt sehr beliebt bei der Internetbevölkerung, weil der vollformendete Diplomat auch mal Leidenschaft bei der Verteidigung europäischer Werte und der EU zeigte. Bezeichnend, dass Elsässer dies gar nicht erwähnt auf seinem Blog–wohl deshalb nicht, weil er sich bewusst ist, das das vielzieterierte „Volk“, die angeblichen „99%“wohl anders tickt als der Fürher-Putinfan so wünscht.
    Schade, dass Steinmeier sich für seine Reaktion jetzt schämt–dabei könnte man solch wehrhafte Demokraten gegen diese Verschwörungsspinner öfters brauchen:

    http://www.rp-online.de/politik/deutschland/frank-walter-steinmeier-ist-nicht-stolz-auf-seinen-youtube-hit-aid-1.4257936

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  108. genova68 schreibt:

    Mährholz hat die Leitung der Erfurter Friedensdemo abgesetzt, die waren zu links. Übertragen hat er die Aufgabe einem rechten Facebooklikes-Verkäufer, der als erste Tat Elsässer für kommenden Montag eingeladen hat.

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  109. Jakobiner schreibt:

    Beachtlich, dass Märholz so einfach eine „Leitung“absetzen kann–er scheint ja eine ziemliche Machtfülle in dieser angeblich basisdemokratischen Bewegung zu haben. Klingt eher nach gulten, altem Zentralkomitee.Haben die das einfach so akzeptiert oder kam da Protest? Was sagen denn Prinz Chaos und Pedram Shayar dazu?Oder schweigen die nur betroffen und rufen: „Jetzt erst recht beteiligen!!“?

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  110. genova68 schreibt:

    Ich habe das irgendwo gelesen: Mährholz hat Erfurt aus seiner Städteliste rausgenommen und der neue Leiter hat die nächste Montagsdemo angemeldet. Mährholz selbst hat, soweit ich weiß, die Demos in Berlin schon für den kompletten Sommer vorangemeldet.

    Interessant als Beispiel ist diese Frau hier:

    https://de-de.facebook.com/morgaineofficial

    Morgaine, eine junge Sängerin. Die tritt jetzt bei vielen Montagsdemos auf, die ist nicht rechts, die ist komplett naiv, würde ich meinen. Sie ist aktiv gegen Homophobie und kooperiert mit Elsässer. Es ist diese Haltung, dass man doch nur für den Frieden ist und überhaupt die Welt ändern will, was Stress, Hektik, Umweltzerstörung, Tierquälerei angeht. Es ist ein diffuses Unbehagen gegenüber dem kapitalistischen System, das nicht produktiv verbalisiert werden kann.

    Aber es wäre vermessen, Leute wie die Sängerin abzukanzeln. Die könnte man vielleicht wirklich noch abholen, wie es der Shayar versucht.

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  111. genova68 schreibt:

    Interessant: Das Schwerpunktthema der jungle-world in der aktuellen Ausgabe. Querfront, jetzt und historisch. Erinnert fatal an die Montagsdemos. Die KPD arbeitete in der Weimarer Republik mit der NSDAP zusammen, weil die ja auch sozialistisch seien und national sei man selbst, war Lenin ja auch.

    http://jungle-world.com/thema/

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  112. Jakobiner schreibt:

    Ja, die KPD hat mit der NSDAP z.B. den BVGstreik in Berlin durchgezogen.
    Goebbels und Thälmann waren da gemeinsam Redner auf einer Tribüne.Für alle, die es näher interessiert, wie verbreitet der Nationalismus in der Linken war, ob nun Radek, Scheringerkurs der KPD, „Sozialismus in einem Land“ala Stalin in Frontstellung zu Trotzki, der meinte, man müsse die kommunistsiche Bewegung von dem nationalsozailistischen Gift reinigen, folgender Artikel als Lesetip:“Nationalismus in der Linken“

    http://www.streitblatt.de/streitblatt/sb6/nat.html

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  113. derrig schreibt:

    Also so viel geistigen dünnschiss wie hier geschrieben wird hab ich lange nicht gelesen. Da frage ich mich werdet ihr dafür bezahlt oder seit ihr so dumm?? Vielleicht seit ihr auch einfach schon zu lange gefangen in diesem System und die Gehirnwäsche hat bei euch erheblichen Schaden angerichtet. Vielleicht solltet ihr mal versuchen die Sachen zu recherchieren bevor ihr Leute als neurechte ect. diffamiert. Deutschland ist und bleibt besetztes Land bis 2099
    Siehe
    http://m.heise.de/newsticker/foren/S-Deutschland-ist-ein-besetztes-Land-und-wird-es-auch-bleiben-Barack-Obama-2009/forum-273072/msg-24651692/read/?from-classic=1

    Brd ist eine GmbH siehe
    http://www.deutsche-finanzagentur.de/startseite/ und hier
    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesrepublik_Deutschland_%E2%80%93_Finanzagentur_GmbH

    Das die FED eine private Notenbank ist kann man hier finden
    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System viel Spaß beim warheit fibdeb

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  114. genova68 schreibt:

    Bis 2099? Ganz schön lange.

    Kommunikationspraktisch aber interessant: Es existiert keine Kommunikation mehr, wenn man sich in einem abgeschlossenen Wahnsystem aufhält. Nichts geht mehr.

    Ein Tipp: derrig, versuchs mal mit den Originalwikpediaeinträgen, nicht mit diesen gefakten. Aber die sind vermutlich CIA-gesteuert.

    Es ist skurril: Ausgerechnet die Leute, die ständig meinen, man müsse sich informieren, Infokrieger sein, interessieren sich nicht für Information, wenn sie nicht gerade von Verrückten kommt.

    P.S.: Ich habe den Link zu diesem Artikel auf der Facebookseite von Joan Baez (siehe Bild in dem Artikel „Versuch einer unvoreingenommenen Beschreibung…“) eingestellt, Morgaine heißt die eigentlich. Sie hat ihn kommentarlos gelöscht und plappert weiter davon, dass alle nur Frieden wollen. Woher kommt diese unglaubliche Ignoranz? Will man sich einfach nur sein Weltbild nicht kaputtmachen lassen? Ist es einfach nur schön gefühlig auf diesen Demos, vore allem, wenn man ständig auf der Bühne singen darf? Meine Fresse.

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  115. Jakobiner schreibt:

    “ Ist es einfach nur schön gefühlig auf diesen Demos, vor allem, wenn man ständig auf der Bühne singen darf? “

    Das neualte Wort, das jetzt eingebracht wird von Prinz Chaos und Konstantin Wecker ist: Spiritualität.Wecker hat jetzt ein Buch geschrieben: „Der Mönch und Krieger“mit dem Subtitel: „Politik braucht Spiritualität“.
    Religion ist out, Spiritualität ist in. Deswegen haben diese Friedensdemos auch so eine Aura der Erweckungsprediger.Viele dieser Redner, allen voran Ken Jebsen kommen mir oftmals vor wie noch schlechtere Ausgaben von TV-Evangelikalen und Fernsehpredigern. Eric Vögelin hat auch mal den Begriff „Politische Religionen“ geprägt–da scheint was dran zu sein.Näheres und Kommentare dazu auf der Weckerwebseite unter:

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2014/06/18/konstantin-wecker-politik-braucht-spiritualitaet/#comments

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  116. hardy schreibt:

    für mich gibts da eigentlich nur zwei möglichkeite:
    entweder seid ihr wirklich so strunzdumme systemschwaller oder ihr seid vom system bezahlt.
    Was macht denn der oberste Kriegsherr in Washington? Er läßt Flugzeuge über den Irak kreisen und Scheinangriffe auf die Isis-Terroristen fliegen? Scheinangriffe? Können die Amerikaner das überhaupt? Also rumfliegen und KEINE Bomben abwerfen? Tja… Aber wer wirft schon gerne Bomben auf die eigenen Leute? Die islamistische Terrorgruppe wurde hervorragend ausgebildet, nur das erklärt ihre militärischen Erfolge. Von wem wohl? Da versteht man natürlich, daß Obama auf CIA-Schützlinge keine Bomben werfen läßt, nur weil diese ein wenig heftiger ihr Land befreien als geplant. Der Flugzeugträger, von dem aus diese Kampfflugzeuge starten, ist die George H. W. Bush, benannt nach Bush Senior, der 1990 Saddam in Kuwait ins offene Messer rennen ließ und 1991 den zweiten Golfkrieg angefangen hat.

    Es ist doch wirklich umständlich, erst Deutsche für den Islam anzuwerben, und die Neu-Muselmänner im CIA-Terrorcamp für unheiligen Krieg ausbilden zu lassen. Wer Ambitionen als Mordbrenner und Totschläger hat, darf auf den GAU als Bundespräsidenten und die Ministerin von den Leyen hoffen, die beide heftig den alten Spruch verbreiten: „Germans to the Front!“ Ansonsten haben wir wirklich genug Muselmanische im Land, die Allahs Ruf zu den Waffen folgen könnten, um irgendwo auf der Welt andere Moslems abzuschlachten. Der Irak ist der ideale Abenteuerspielplatz. Die zahlreichen Kurden melden sich zur Peschmerga, die Türken, die schon immer mal auf Kurden schießen wollten, bei der CIA. Schiiten sind bei der irakischen Regierung willkommen und wer nicht vorbelastet ist, kann sich seine Truppe aussuchen. Natürlich sind das alles Tickets ohne Rückfahrkarte, aber das ist in Ordnung, Gott ist nun mal groß.

    Zuerst griffen die sogenannten „friedlichen“ Demonstranten im Auftrag von Merkels Umstürzler, den Herren Vitali Klitschko und Arsenij Jazenjuk, mit Mordwerkzeugen und tödlichen Spezialgeschossen die unbewaffneten Polizeikräfte der Berkut-Einheiten an. [10] Als diese sich nicht zu berechtigten gewaltsamen Selbstverteidigungshandlungen hinreißen ließen, fielen plötzlich Schüsse auf dem Maidan. Zuerst wurde auf die unbewaffneten Berkut-Polizisten geschossen. Sieben von ihnen starben sofort, [11] weitere im Laufe der terroristischen Umsturzhandlungen.

    In Folge knallten unbekannte Scharfschützen zielgenau in die Menge. Insgesamt fielen mehr als 80 Menschen diesen feigen Mördern zum Opfer.

    Sofort wurde die ukrainische Spezialeinheit der Polizei „Berkut“ beschuldigt, im Auftrag von Viktor Janukowitsch geschossen und gemordet zu haben. Da war es um die rechtmäßige Regierung geschehen. Der Mob stürmte das Parlament und setzte die demokratisch gewählte Regierung unter vorgehaltenen Maschinenpistolen ab. Der jüdische Drahtzieher des Terrors in der Ukraine, Arsenij Jazenjuk, wurde zum Präsidenten erklärt.

    Ein Beweis, dass aus den Reihen der Sonderpolizei geschossen wurde, konnte aus naheliegenden Gründen bis heute nicht erbracht werden.
    Israelische Kampfeinheiten hatten in Kiew eine Rolle zu erfüllen

    Die jüdische Nachrichten-Agentur JTA (Jewish Telegraph Agency) prahlte damit, dass israelische Milizionäre in Kiew kämpften und eine „Rolle zu erfüllen“ gehabt hätten.

    Tatsächlich wurde nur wenige Tage nach den Todesschüssen in Israel damit geprahlt, dass israelische Milizionäre in Kiew schwerbewaffnet ihre „Rolle in der Revolution“ ausfüllen würden. Die jüdische Nachrichtenagentur JTA meldete voller Stolz: „In Kiew führte ein israelischer Armee-Veteran eine Straßenkampfeinheit. … Delta, der Deckname des jüdischen Kommandeurs einer ukrainischen Straßenkampf-Einheit nennt seine Truppe ‚die Blauhelme vom Maidan‘. Seine Einheit nahm an der ukrainischen Revolution teil. Unter seinem Helm trägt er eine Kippa. Unter seiner Kampfeinheit befanden sich mehrere ehemalige Soldaten der israelischen Armee. … Mehrere ukrainische Juden, darunter Rabbi Moshe Azman, einer der höchsten jüdischen Autoritäten der Ukraine, bestätigte Deltas Identität und Rolle in der immer noch nicht beendeten Revolution.“

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  117. hardy schreibt:

    also,nur für den fall,daß ihr euch mal auf das grunzgeschwätz berufen wollt,solltet ihr schon mal wissen,woher das kommt und welche „rechte“(oh,böses wort!) ihr demnach habt.

    die drei folgen „Der Teufel steckt im Grundgesetz“ dürften da eigentlich keine fragen meht offen lassen!

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  118. genova68 schreibt:

    Interessantes von der Front. In diesem Video

    erklärt Chef Lars Mährholz versehentlich seine wahre Motivation in Sachen Montagsdemos ( ab 11.40)

    „Du musst Montag wieder auf die Bühne. Du hast keine Wahl, ich habe keine Alternative. Ich kann nicht sagen, ich gehe da nicht hin, ich will da hin, ich muss da hin. Es ist nicht die Wahl: Ich kann nicht mehr aufhören. Wie soll denn das gehen? Ich kann jetzt nicht wieder zu McDonald gehen und Pro Sieben anmachen.“

    Endlich kann man diesem Aktivisten einmal zustimmen.

    Ansonsten ist es mittlerweile gespenstisch. In Berlin stehen montags noch knapp hundert Leute herum, die von der Veränderung der Welt und des Geldes reden. Frühjahr ´45 im Führerbunker war ähnlich realitätsverlustigt, schätze ich.

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  119. Jakobiner schreibt:

    Die Montagsdemos scheinen Geschichte.Interessant als nächstes Grossereignis wäre die bundesweiten Demonstrationen „gegegn Hass und Unrecht“, zu der der Zentralrat der Muslime für den 19.September nach dem Freitagsgebet aufruft.Eine Demo findet auch in Berlin statt. Wäre vielleicht mal eine Anregung, dass Genova als Vorortmensch sich das Ganze ansieht und mal darüber berichtet.

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  120. genova68 schreibt:

    Ist notiert.

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  121. Jakobiner schreibt:

    Keine Ahnung, was Märholz, Shayar, Lea Frings und Prinz Chaos jetzt machen–jedenfalls Elsässer ruft zu einem Neuanfang der Montagsdemos auf und spricht am 19.September auf dem Antikriegstag in Koblenz.Er gibt im übrigen dem Organteam und dessen Linksruck die Schuld für den Mißerfolg:

    Die Linken haben die Berliner Montagsdemo ruiniert. Ein Neustart ist notwendig!

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  122. Chinook schreibt:

    „Keine Ahnung, was Märholz, Shayar, Lea Frings und Prinz Chaos jetzt machen–jedenfalls Elsässer ruft zu einem“

    Die Montagsdemos sind doch schon seit Monaten keine Zeile mehr wert,

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  123. Jakobiner schreibt:

    Elsässer und Konsorten wollen die Montagsdemos wiederbeleben–so schreibt er:

    „Nach der Zerstörung der zentralen Mahnwachen-Organisation durch linke Globalisten gibt es dezentrale Neuansätze. Am 20.9.planen Friedensaktivisten eine Umzingelung des Landtages in Düsseldorf. Ein Redner soll gegen Frühsexualisierung und Gender Mainstream sprechen. Auch in Berlin wird es an diesem Tag eine Kundgebung geben.
    Kommenden Samstag, 20. September, ab 15 Uhr vor dem HBF Berlin (Reichstagsseite, Washingtonplatz).“

    Näheres unter:

    Nach Zerfall der linken Mahnwachen: Am 20.9. für den Frieden demonstrieren

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  124. Chinook schreibt:

    @Jakobiner
    Und sie sind immernoch keine zeile Wert!

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  125. genova68 schreibt:

    Zumindest hatten die Montagsdemos den Vorteil, dass ich einiges gelernt habe. Beispielsweise hatte ich nicht für möglich gehalten, dass Leute auf die Straße gehen, die extrem dumm sind. Dumm nicht im Sinne von Sarrazin, dass jemand die falschen Gene hat oder an den falschen Gott glaubt, sondern dumm im Kantschen Sinn: Der Mensch hat einen Verstand, den er halt nutzen muss. Tut er es nicht, ist das eine selbstgewählte Dummheit.

    Die meisten Reden dieser dummen Leute waren etwas fürs Fach Fremdschämen. Kaum eine Rede ohne Bullshit. Dazu peinlich schlechte Musik. Diese Leute kriegen nie Einfluss, weil sie Dilettanten sind, sich aber für Experten halten. Die Kluft zwischen eigenem Anspruch und Realität ist grausam groß. Das Fußvolk ist Opfer neoliberaler Politik und Verwirrung und Leute wie Popp oder Elsässer sind doch zu erkennbar Lügner und nur für ihr Ego unterwegs, als dass sie Massenwirkung erreichen könnten.

    Die Montagsdemos waren für politische Menschen so eine Art Soap. Andere Leute gucken Castingshows, wir gucken Montagsdemos. Beides bizarr.

    Jüngster Augenreiber: Gestern fand angeblich ein „Marsch auf Düsseldorf“ statt, auf den Landtag. Warum ausgerechnet Düsseldorf, ist unklar, aber die Veranstalter rechneten ganz im Ernst im Vorfeld mit 30.000 Teilnehmern. Ich finde keinen einzigen Bericht zu der Demo, insofern vermute ich, dass die Teilnehmerzahl korrekt ist, wenn man die Nullen weglässt.

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  126. Jakobiner schreibt:

    Jetzt finden auch in Moskau und Russland Friedensdemos statt gegen Putins Ukrainekrieg.Mehrere Zehntausende Teilnehmer –aber und ohne verschwörungstheoretische und esoterische Spinner wie die deutschen Friedensdemos, sondern mit klar umrissenen politischen Forderungen. Das dürfte den Russophilen und den Leuten um Elsässer gar nicht ins Konzept passen. Aber wahrscheinlich sind die russischen Friedensdemonstranten ohnehin NWO-CIA-NGO-gesteuert oder aber eben der Beweis, wie liberal und pluralistisch es doch im lupenfrei demokrtaischen Putin-Russland zugeht.

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  127. besucher schreibt:

    Interview an der „Klagemauer“ :

    http://www.kla.tv/index.php?a=showportal&keyword=allvids&id=4160

    Das Schlusswort der Moderatorin zauberte mir ein Schmunzeln ins Gesicht.

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  128. genova68 schreibt:

    „Ich wünsche ihnen noch einen kontaktfreudigen Abend!“ sagt die junge attraktive Moderatorin. :-)

    Das ist also einer der Sender, die man sich laut Montagsleuten anschauen soll, wenn man wahrhaftig informiert werden will. Normale TV-Sender und Zeitungen sind Müll, klagemauer-tv ist angesagt. Eine dreißig minütige Werbeveranstaltung für Elsässer.

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  129. besucher schreibt:

    Naja…die junge attraktive Moderatorin schien sich mit der Thematik nicht wirklich auseinandergesetzt zu haben. Die Fragen waren auf Schülerzeitungsniveau. Aber Werbeveranstaltung trifft es schon gut.

    Volksaufklärer Elsässer kann aber noch viel mehr:

    Diese Bildsprache. Ich bin begeistert!

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  130. genova68 schreibt:

    Eine wahrhaftig tolle Bildsprache. Auch kein Wunder, dass Elsässer genau dieses Bild auswählte. Er ganz oben, staatsmännisch, Manschetten, Licht kommt von Gott bzw. Heiligenschein, unten dieser Bubi, das ist der Typ, der nuoviso gegründet hat, ein rechtsesoterischer Filmproduzent und Höriger von Elsässer. Eigentlich könnte man meinen, dass Elässer dieses devote Verhältnis zu Höfer kaschieren will, ihn als gleichberechtigten kritischen Journalisten darstellen will. Das Gegenteil ist der Fall. Elsässer ist so egozentrisch, dass er die Peinlichkeit dieses Fotos nicht bemerkt.

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  131. Jakobiner schreibt:

    Elsässer und „seine“Friedensbewegung ante portas Bundeskanzleramt. Am 3. 10 als das Volk die DDR kollabieren liess, will er vor Merkels Residenz aufmarschieren und hat auch schon seine Rede „Ami Go Home!“ zuvor ins Netz gestellt.Merkel wird sicherlich beeindruckt sein.

    Am 3.10. für Frieden, Freiheit, Souveränität! Elsässer u.a. vor dem Bundeskanzleramt

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  132. genova68 schreibt:

    Eva Maria Pfeifer, in der Orga von Berlin, glaube ich, ist ein schönes Beispiel für die Verwirrtheit in heutiger Zeit. Sympathisch, ehrlich, links, authentisch, glaubwürdig, aber leider völlig unpolitisch. Sie fordert allen Ernstes, dass die politischen Diskussionen in der Bewegung aufhören müssen. Da könnte ich auch einem Fußballverein erklären, sie müssten jetzt mit dem Fußballspielen aufhören.

    Schade, dass solche Leute mit den unzähligen rechten Spinnern gemeinsame Sache machen. So sind sie dann doch mitschuldig. Sie distanziert sich von Elsässer, sagt aber, dass er in anderen Städten ruhig auftreten soll. Wahnsinn.

    In einem Video beschwert sie sich darüber, dass sie nun innerhalb der Bewegung verdächtigt wird, beim Geheimdienst zu arbeiten :-) Sie musste dann ins Kreuzverhör mit einem Orga-Menschen, sagt sie, und detailliert Fragen über ihre Einkünfte beantworten. Eigentlich könnte einem das die Augen öffnen.

    Man könnte eine Systematik der Montagsleute erstellen, wäre vielleicht interessant. Eva Maria Pfeifer wäre dann die nette, emotionale, aber völlig naive Figur, die sich aufreibt und früher oder später frustriert das Schiff verlassen wird. Dabei suchen alle nur Nähe.

    http://www.youtube.com/results?search_query=eva+maria+pfeifer

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  133. Jakobiner schreibt:

    Auf der Friedensdemo vor dem Bundeskanzleramt taucht jetzt noch ein unerwarteter Promi neben Jürgen Elsässer als Redner auf: Xavier Naidoo, der die deutsche Souveränität als sein neues Leib- und Magenthema entdeckt hat.:

    „Freiheit für Deutschland“: Xavier Naidoos Rede gestern zu 1.000 Friedensdemonstranten vor dem Bundeskanzleramt

    Tja, dieser Weg muss echt schwer und steinig sein und schaffen wir uns das Paradies auf Erden.

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  134. Jakobiner schreibt:

    Jetzt hat Elsässer und die sog. Friedensdemos einen neuen Mitstreiter gefunden: Xavier Naidoo. Wie Elsässer betont, endlich ein Mensch mit Migrationshintergrund , der deutscher fühlt als etwa die Biodeutsche Claudia Roth und die meisten Deutschen.BILD berichtet breit drüber:

    http://www.bild.de/regional/berlin/xavier-naidoo/saenger-spricht-vor-reichsbuergern-38000968.bild.html

    http://www.bild.de/regional/berlin/xavier-naidoo/warum-trat-der-schmuse-saenger-vor-den-rechten-auf-38002418.bild.html

    Elsässer wiederum freut sich über soviel Publizität:

    „Freiheit für Deutschland“: Xavier Naidoos Rede gestern zu 1.000 Friedensdemonstranten vor dem Bundeskanzleramt

    Das ist die beste Werbung für die deutsche Rechte: Menschen mit Migrationshintergrund, die nationaler denken als der Otto-Durchschnittsdeutsche.
    Im übrigen hat Jürgen Elsässer auch eine sehr inklusive Definition von Volk:

    “Aber da ich in Deutschland lebe, ist die Zielgruppe natürlich das deutsche Volk. Aber was ist eben das „Volk“? Um Streitigkeiten, Zwist und Mißverständnisse hier zu vermeiden, würde ich sagen, wir gehen von den alten Definitionen weg und wählen uns eine dynamische Definition des Volkes. Wir unterscheiden nicht zwischen In- und Ausländern oder zwischen Biodeutschen und Leuten mit Migrationshintergrund, sondern wir sagen: Wer zum Volk gehören will, der gehört dazu. Wer Deutschland zu seiner Heimat wählt und zu seiner Heimat steht, gehört dazu. Und ein Xavier Naidoo mit Migrationshintergrund, der zu Deutschland steht und dessen Souveränität verteidigt, gehört 100 mal mehr zu unserem Volk als die Biodeutsche Claudia Roth, die jeden Tag schlecht über Deutschland redet.”

    Am 3.10. für Frieden, Freiheit, Souveränität! Elsässer u.a. vor dem Bundeskanzleramt

    Ich würde Elsässer, La Rouche und WSG-Hoffmann als neue Konzepte des Faschismus sehen, die der Globaliserung ein neues Staatsmodell gegenüberstellen wollen–damit unterschieden sie sich von NPD und Freiheit.In ihren Betrachtungen spielt die Ethnie, die Kultur, die Religion keine Rolle. Sie wollen einen Volkskörper, der eben meinungsmäßig strikt faschistisch, antiliberal und autoritär ist–aus welchen Elementen sich das speist ist sehr eklizistisch und ihnen egal: Hauptsache autoritär und homogen autoritär/faschistisch.. Sie betonen das Volk, wollen aber nicht völkisch sein. Bei WSG-Hoffmann wird dfas Staatsvolk auch nicht völkisch beschrieben, sondern vor allem ökologisch. Hoffmann ist es egal, aus welcher Religion, Kultur,etc, sich das Staatsvolk zusammenstetzt–Hauptsache ein ökologisch.-autarker Lebensraum.Umgekehrt wird Elsässer wieder von der Realität eingeholt, wenn er etwa Orban als Staatsmodell zitiert, wo der doch klar antiziganisch orientiert ist.
    Und dann passt auch nicht zusammen, dass er Sarazin als neuen Bundeskanzler wollte.Wobei immer vorausgesetzt ist, wenn man sich auf diese Logiken einlässt, das auch so ernst gemeint ist oder eben nicht nur taktische Zugständisse und Lockköder wie der “Sozialismus”beim Nationalsozialismus.Ich schätze auch, Elsässer, Hoffmann und La Rouche würden sich heftigst wehren wenn ich oder ein Rechter als als Multi-Kultifaschisten bezeichnen würde.

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  135. Stubenreiner Demokrat schreibt:

    Ich weiß nicht was es an Herrn Popp und Xavier Naidoo rumzumäkeln gibt, nur weil die für eine politische Sache eine Idee haben bzw. einfach nur demonstrieren? Die tun nix Verbotenes, rufen nicht zu Mord und Totschlag auf. Ein Erdoclown darf in Deutschland auch Wahlkampf machen, ein Putin durfte auch schon einmal im BT eine Rede halten und das sind nun wahrlich keine „lupenreine“ Demokraten.

    Der Popp ist ein Querdenker, den ihr mit Hitler auf eine Stufe stellt. Glaube es hackt. Die FED als Institution darf man kritisieren, vor allem wenn man das Geldsystem versteht wie es z.b. auch ein Dirk Müller (Börsenexperte) tut. Interessant ist das ihr an der Bankenkritik (ob das stimmt oder nicht sei erstmal dahingestellt) gleich pauschal denkt das alle Bankster Juden sind aber diese Herren kein Wort von Finanzjudentum etc. in den Mund genommen haben. Höre ich da etwa „positiven“ Rassismus heraus? Das Linke Lager stützt sich ja auch auf Karl Marx. Und? Sind das deswegen Antisemiten, weil ihm das nachgesagt wurde?

    Der andere ist ein Musiker, der sicherlich auch mal als Künstler provoziert aber nicht verantwortlich ist wenn das die Fans nicht verstehen. Aber er darf ja nicht demonstrieren, weil dann die heile Welt zusammenbricht und alle Hörer (denen ihr ja Dummheit unterstellt) zu Nazis werden. Kein Plan, in was für einer Welt ihr lebt.

    Ich würde Jeden von euch ins Gefängnis stecken, der mich als Antisemiten oder Hitlersympatisant tituliert. Sowas sagt man nicht mal zu seinen schlimmsten Feinden. Ja, ihr denkt auch freie Meinungsäußerung ist ein Freifahrtschein. Aber es gibt Verleumdung, üble Nachrede etc. was genauso geahndet werden kann wie Volksverhetzung und Hassrede (bitte auch mal genau informieren, was darunter fällt und was nicht).

    Schaltet mal euen Kopf ein. Ist ja peinlich, wie sehr ihr mit den Finger auf andere zeigt aber selber sowas von an trollen seit.

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  136. Stubenreiner Demokrat schreibt:

    Ach ja, hat einer schon gemerkt das Deutschland und viele westliche Staaten wie die USA, GB von Rechten regiert werden? Was denkt ihr was Konservative Politiker sind? Die setzen auf Angstmache und scheißen auf die Belange des Fußvolkes. Ein Humanistisches Weltbild haben die alle nicht, von der Emphatie die solche Leute ausstrahlen sind die nicht weit entfernt von den ganz Rechten.

    Marktkonforme Demokratie ist nix anderes als Absolutismus und neofeudaler Scheiß. Null Fortschritt sondern festhalten am Rückschritt bis zum Untergang. Nach mir die Sintflut.

    Aber holt nur weiter eure Nazikeule raus, wenn ihr meint das es euch dann besser geht und denkt ihr habt das Böse besiegt. Will einmal sehen, wie ihr vor euren Chef oder sonstige Obrigkeit auch nur einmal aufmuckt wenn euch was nicht passt und zuweit geht. Aber ich weiß schon, blasen für ein paar Cents zieht ihr vor.

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  137. genova68 schreibt:

    Naidoo stand am 3. Oktober auf der Bühne der rechtsextremen Reichsbürger und behauptete, nicht zu wissen, wo er gerade steht. Naidoo passt aber gut in diese Runde, weil er ein sich selbst überschätzender Egozentriker ist. Seine Reden vom Freitag könnten einen Preis gewinnen als die dümmsten Reden, die je bei einer Demo gehalten wurde. Ohne jeden Sinn.
    P.S.: Kürzlich in der Süddeutschen gelesen, dass sich vor allem die überschätzen, die gar nichts wissen. Passt auf die Montagsdemogänger.

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  138. Jakobiner schreibt:

    1)Hier noch die Rede Xavier Naidoos: Es geht um die „Liebe“und sich „zu informieren“–und er „will sich vor keinen Karren spannen lassen“

    2)Ganz interessante politische Analyse der Person Pedram Shayars:

    Pedram Shahyar – Friedensaktivist oder Trojanisches Pferd?

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  139. genova68 schreibt:

    Diese Mahnwachenbewegung ist eine sich öffentlich treffende und diskutierende Selbsthilfegruppe von Leuten, die sich unwohl fühlen, aber nicht wissen, warum. Ich habe vor ein paar Wochen dem Orga-Mitglied Eva-Maria Pfeifer auf facebook ein paar Zeilen geschrieben, weil die in ihren öffentlichen Videos so hilflos rüberkam, dass ich wirklich dachte, man müsse sie nur kurz aufklären. Es kam keine Reaktion, stattdessen weitere völlig sinnfreie Politanalysen, in denen sie nebenbei erzählt, dass ihr Freiberuflertum in den vergangenen sechs Montagen niederging, weil sie sich nur noch um die Montagsdemos kümmerte. Im November ist bei ihrem Auto der Tüv fällig und sie weiß nicht, wie sie ein neues bezahlen soll. Sie hat sich offenbar durch ihr Engagement persönlich ins Abseits gedriftet. Anderen geht es genauso. Das sind alles Schreie nach Kommunikation, nach Aufmerksamkeit, über die man sich nicht lustig machen soll.

    Ein Blick nach Amerika ist oft sinnvoll. Dort heißt das Ding Tea Party und macht jeden sinnvollen Ansatz kaputt. Das neoliberale System erzeugt Verwirrtheiten ohne Ende, vom aktuellen Stand dieser Verwirrungstechniken kann man sich jeden Montag um 18 Uhr überzeugen. Die unglaubliche Dummheit der Teilnehmer ist erschreckend und verweist wiederum auf die Tea Party. Ein weiterer Erfolg neoliberaler Ideologie. Man kann da nur noch psychologisch ran.

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  140. Jakobiner schreibt:

    Jetzt verteidigt Naidoo seine „Rede“vor den rechten Friedensdemos:
    Er, der offen erklärt, man solle sich mal gescheit informieren und dass Information so wichtig für den mündigen Bürger sei, habe nicht gewusst, zu wem er sich da hinstelle.Desweiteren zitiert er Jesus, der ja auch auf alle Menschen zugegangen sei:

    http://www.t-online.de/unterhaltung/musik/id_71332446/xavier-naidoo-nach-auftritt-vor-rechter-szene-in-der-kritik.html

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  141. genova68 schreibt:

    Naidoo spielt wohl in derselben Liga wie Bushido und Till Schweiger: Egozentriker, die sich permanent falsch verstanden fühlen und ungerecht behandelt. Naidoo behauptet ernsthaft, er sei nur am 3. Oktober zufällig mit dem Rad im Regierungsviertel herumgefahren, habe dort eine Demo gesehen und habe da zufällig auf der Bühne was gesagt. Er wusste nicht, wer das organisiert, dass das Rechtsradikale sind. Der Typ passt gut zu den Montagsdemos, ihm wird dort der Bauch gepinselt, was will man mehr?

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  142. Jakobiner schreibt:

    Interessant, was Friedensdemowatch zu berichten weiß:

    „Friedensdemo-Watch
    5. Oktober um 08:00 ·

    Den Kampf um Xavier Naidoo haben Jürgen Elsässer und Rüdiger Klasen gewonnen

    von Paul Hansen

    Eva-Maria und Pedram sind sauer. (1) Da hat Lars Mährholz den Xavier Naidoo schon vor Wochen per Facebook um eine Kontaktaufnahme angebettelt, weil der Auftritt eines Stars wie Naidoo den Wahnmachen einen enormen Popularitätsschub verleihen könnte und nun das: Naidoo turnt ausgerechnet auf den Bühnen von Klasen und Elsässer rum. Da ist er zwar in guter Gesellschaft, was seine Reichsdeppenansichten anbelangt, aber Ansichten sind Mährholz und Co. ja egal, solange man etwas Ruhm abstauben kann. Jetzt sind aber die Falschen in den zweifelhaften Genuss der Anwesenheit von Xavier Naidoo gekommen. Frau Pfeifer kann nicht verstehen, dass Naidoo sich nicht mit dem Wahnwichtelspruch „Positiv in die Woche starten“ geschmückt hat (wobei das in diesem Falle tatsächlich noch mehr hergemacht hätte als sein „Freiheit für Deutschland“), ist sich plötzlich gewiss, daß die Wahnmachen keine Stars brauchen, nachdem diese wochenlang um den Star gebuhlt haben und bangt schon wieder um den Ruf der „Friedensbewegung 2.0“, Pedram Shahyar offenbart gar prophetische Gaben und eröffnet uns, dies wäre Naidoos letzter Auftritt gewesen. (2) Mm, was weiß Herr Shahyar, was wir nicht wissen? Wird Naidoo am Montag seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft verkünden? Hat die NWO eine finstere Horde gedungener Mörder auf den Sänger angesetzt? Treten die Außerirdischen persönlich auf den Plan?
    Zurück zu den Gewissheiten. Von Frau Pfeifer erfahren wir, dass gestern „die meisten in Kalkar waren“. Von Herrn Shahyar erfahren wir, dass in Kalkar „ gut 700“ Demonstranten waren. (3) Nun haben aber auch die „alte“ Friedensbewegung (4,5) und die Parteien die Linke (6) und DKP (7) zu dieser Demo mobilisiert. Wenn man der Einfachheit halber die (gut) 700 Teilnehmer großzügig durch Vier teilt, dann entfallen auf die Wahnwichtel 175 Leute. Wenn Frau Pfeifer nun sagt, dass das die meisten sind, haben wir es hier mit der ersten reellen Schätzung von Seiten der Wahnwichtel zu tun. Das ist doch auch schon etwas.“

    https://de-de.facebook.com/friedensdemowatch/posts/732089133512012

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  143. Jakobiner schreibt:

    Zu Genova:

    “ Naidoo behauptet ernsthaft, er sei nur am 3. Oktober zufällig mit dem Rad im Regierungsviertel herumgefahren, habe dort eine Demo gesehen und habe da zufällig auf der Bühne was gesagt.“

    So „zufällig“ und uninformiert kommt mir das auch nicht vor:

    „Xavier Naidoo ist bereits in der Vergangenheit mit extremen Positionen aufgefallen. 2011 sprach er im ARD-Morgenmagazin davon, dass Deutschland immer noch besetzt sei. Und mit dem “Kollegen” Kool Savas ließ er homophoben Fantasien freien Lauf und wünschte sich “Führer” zurück.

    Kritiker befürchten, dass dieses krude bis extreme Gedankengut breitere Kreise erreicht, weil Xavier Naidoo eine große Fan-Gemeinde hat, die auch seine pseudo-religiösen Texte “gut” finden, obwohl sie vor nichtssagenden Platitüden strotzen. Die Widersprüchlichkeit seiner Aussagen fallen ihm auch nicht im Ansatz auf – einerseits ergeht er sich in brutalen Fantasien gegen angebliche Kindermörder-Sekten, andererseits will er Botschafter der Liebe sein. Einerseits ist er froh, in Deutschland aufgewachsen zu sein (Vater indisch-deutscher Abstammung, Mutter südafrikanisch-irisch, laut Wikipedia), andererseits behauptet er, Deutschland sei ein besetztes und unfreies Land. Verstehen könne das nur, wer seinen Verstand einsetzt und “sich informiert” – fragt sich nur wo? Bei Medien, Parteien, Verwaltungen – nach Ansicht von Naidoo allesamt “unfrei” oder bei wem dann? Am Ende bei ihm?“

    http://www.rheinneckarblog.de/05/reichsbuerger-xavier-will-das-ganze-stuerzen/50806.html

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  144. genova68 schreibt:

    Die arme Eva-Maria Pfeifer (sie hat mir zwischenzeitlich geantwortet). Ein völlig unpolitischer Mensch begibt sich auf politisches Terrain.

    Es ist bezeichnend, dass es einen Kampf um Naidoo gab. Der Typ ist so scheiße, man sollte froh sein, wenn der nur bei Nazis rumturnt. Stattdessen ist Mährholz so publicitygeil, dass er selbst mit dem ins Bett springt. Wobei: Er hat den Kontakt zu ihm aufgenommen WEGEN seiner rechtsradikalen Ansichten. Passt.

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  145. genova68 schreibt:

    Der Prozess Ditfurth gegen Elsässer läuft offenbar nicht so, wie Ditfurth das hoffte:

    http://schlamassel.blogsport.de/2014/10/09/richterin-im-antisemiten-prozess-antisemit-ist-ein-totschlagargument/

    Nun ja. Elsässer ist ein rechtsradikaler Hetzer und Demagoge und ein Antisemit, aber kein glühender. Der ist kein Überzeugungstäter. Der würde morgen wieder das Gegenteil behaupten, wenn es ihm zupass käme.

    Da hilft es nicht, nun auf die Richterin einzudreschen.

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  146. Jakobiner schreibt:

    Und das Kasperltheater und das Buhlen um gegenseitige Aufmerksamkeit geht weiter–nun hat Pedram Shayar einen Brief an Xavier Naidoo veröffentlicht:

    „Dienstag, 7. Oktober 2014
    Xavier, lass uns reden!
    Lieber Xavier Naidoo

    Du kennst mich nicht, aber ich bin mit Deiner Musik aufgewachsen. Schon Anfang 90er war ich natürlich in der Rödelheimfraktion, als der deutsche HipHop der 2. Generation von uns Migranten zu einer neuen selbstbewusste Identität verhalf. Dein Soul berührte meine Seele, in sovielen Situationen meines Lebens begleitete mich deine Musik. 2006, als Du die Hymne für die WM gesungen hast, kaufte ich mir ein DFB Trikot und fieberte zum ersten mal mit dem deutschen Team, und fühlte mich noch ein Stück mehr zu Hause hier. Als migrantischer Deutscher und als Aktivist war ich begeistert, als deine Musik sich immer mehr politisierte. Deine „Letzte Warnung“ gab uns allen Kraft, uns gegen die Faschisten und Rassisten zu wehren. Dein Auftritt am 3. Oktober hat mich nicht wirklich begeistert. Warum, das werde ich im Folgenden erklären:

    Als in diesem Jahr des permanenten Krieges wir deine Stimme für den Frieden gehört haben, waren wir wieder begeistert und haben auf Dich gehofft. Viele Besucher der Mahnwachen für den Frieden hofften, Du würdest zu uns kommen und der neuen Friedensbewegung damit zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.

    Der Einsatz für den Frieden ist wichtiger denn je: Deutschland schickt gerade Drohnen und Kampftruppen nach Ostukraine, wieder werden moderne deutsche Panzer an Golfstaaten geliefert, die die ISIS hochgerüstet haben. Eine starke Friedensbewegung ist das Gebot der Stunde!

    Doch stattdessen ist Dein erster Demoauftritt bei sogenannten „Reichsdeutschen“ vor dem Reichstag, eine merkwürdige Sekte, die sich nach alten deutschen Reichen sehnt, die Grenzen von Bundesrepublik Deutschland nicht akzeptieren und in deren Szene sich ne Menge Faschisten rumtummeln. Die geistige Saat von Horst Mahler! Gut, Du sagst Dir gehe es nur um die „Liebe, für alle“. Aber ist Dir nicht bewusst, dass Du den NATO-Freunden in der Presse eine Steilvorlage geliefert hast? Die Springer-Presse ließ sich diesen Steilpass nicht nehmen. Nun können sie Friedensaktivismus mal wieder in die rechte Ecke stellen, und hunderttausenden Menschen, die sich um Frieden Sorgen machen davon abhalten, auf Demos zu gehen, weil sie zurecht keine gemeinsame Sache mit Rechtsradikalen machen wollen.

    Du hältst sowas problemlos aus. Das weiss ich. Und ich kenne Interviews von Dir in denen Du sagst, dass Du so etwas gerne auch mal provozierst. Aber viele Menschen lassen sich von solchen Geschichten davon abhalten auf die Straße zu gehen. Bedenke das bitte!

    Und was würde unser Bruder Adriano dazu sagen, wenn Du auf einer Bühne stehst, und in der Menge NPD-Kader klatschen? Danach hast Du noch eine zweite Demo besucht, aber der Schaden war damit aus meiner Sicht angerichtet.

    Am selben Tag standen wir zu Hunderten vor der NATO Kommandozentrale in Kalkar, wo sie Drohenkriege der Zukunft planen, sie Automatisieren die Drohnen. Ernsthaft! Das erinnert an Terminator 2! In Hannover störten wir friedlich Merkel und Gauck, und in Hamburg zogen wir vor den großen Pressehäusern gegen ihre einseitige Berichterstattung. Wäre das nicht vielleicht eher ein Besuch wert gewesen?

    Die Nato-Netzwerke in den Medien haben von vornherein versucht, die neue Friedensbewegung in die rechte Ecke zu stellen. Damit wollten sie auch, dass es so wird. Einige pseudolinke Kritiker und Diffamierer halfen dabei. Vielleicht hast Du gehört, dass ich seit vielen Jahren ein aktiver Linker bin. Aber selbst mich haben sie schon versucht in die rechte Ecke zu stellen. Medien machen auch die Realität. Nichts wäre für die Kriegstreiber besser, als wenn die zarten Pflänzchen einer neuen Friedensbewegung zu einer kaputten rechten Sekte mutieren würde, die „Deutschland, Deutschland altes Reich“ ruft und mit der der Rest der Bevölkerung dann zurecht nichts zu tun haben will. Ja, viele Medien, und vielleicht sogar Geheimdienste, haben diese rechten Sekten zu uns gerufen, weil wenn das passiert, wird es in den nächsten Jahren keine größere Friedensbewegung mehr geben. Und das hieße freie Bahn für den Krieg! Das dürfen wir nicht zulassen!

    Unsere Realität hielt dem Stand. Wir haben ihnen eine Absage gegeben, den NPDlern und verwirrten Rechtsradikalen, die einen auf Frieden gemacht haben, nur um Bühnen für ihren Antihumanismus und radikale Intoleranz zu bekommen.

    Die Friedensbewegung 2.0 ist sehr plural: Linke, Konservative, Libertäre, Spirituelle, alle Religionen und Hautfarben, viele ganz normale Menschen die Frieden wollen.

    Wir haben uns klar für Menschenrechte und Humanismus positioniert. Wir wollen ein Ort der Kritik, der Debatte und der Aufklärung sein, wo Menschen, und gerade den Benachteiligten, zu Würde und Stimme verholfen wird.

    Dafür könntest Du mehr beitragen als für Skandale in der Regenbogenpresse zu sorgen, wirklich!

    Ich lade Dich ein, lass uns reden, privat oder öffentlich, wie Du magst. Oder war das nun nur ein einmaliger Auftritt von Dir um für ein bisschen Wirbel zu sorgen?

    Liebe Grüße,
    Pedram „

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  147. genova68 schreibt:

    Das Presseecho auf den „Friedenswinter“ ist verheerend. Keine einzige Zeitung findet diese Aktion sinnvoll, selbst die taz titelt: „Willkommen in Fantasia-Land“.

    Wären die Protagonisten wenigstens ernstzunehmende Strategen, müsste ihnen das zu denken geben. Ein Haufen Trottel.

    Jebsen wurde auf der Demo mit einem seiner unzähligen Judenhasserzitate konfrontiert („Israel will die Endlösung in Palästina“), er reagierte aggressiv und fühlte sich mal wieder verleumdet. Dehm stand direkt daneben und grinste.

    Andererseits: Aktionen gegen Gauck sind wichtig. Den als einen Kriegstreiber zu bezeichnen, halte ich für angemessen angesichts seiner Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz.

    Und da zeigt sich das weitere Problem: Die Grünen haben diesen Typen zum Präsidenten gemacht und haben kein Problem mit Kriegstreiberei. Die SPD auch nicht. Es gibt da eine Leerstelle. Jemand wie ich, der auch Albrecht Müller in seiner Gauckkritik komplett zustimmt, steht plötzlich ohne Bezugsgruppe da.

    Ich muss mich jetzt also entscheiden, ob ich mit den Antisemiten und Rechtsradikalen um Mährholz losziehen möchte oder Gauck gut finde.

    Es bleibt die dritte Möglichkeit: Nichts tun. Ist mir eigentlich ganz sympathisch, aber als Alternative dennoch etwas fad.

    Davon ab: Ich sehe derzeit keine Kriegsgefahr, das wird primitiv von Leuten wie Dehm und Jebsen geschürt, die kochen ihr eigenes Süppchen mit der Angst naiver Leute. Die sagen ja auch nie, wie denn die Konstellation im nächsten Krieg eigentlich aussehen soll. Die NATO marschiert in der Ukraine ein? Oder in Russland?

    Die Verbindungen zu Pegida sind auf einer strukturellen Ebene offensichtlich: Die komplette Ablehnung eines „Mainstreams“ inklusive rechtsradikaler Tendenzen und Gedanken. Intern sind die Verbindungen sowieso gegeben.

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