Ansichtssache

(Foto: genova 2012)

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14 Antworten zu Ansichtssache

  1. hanneswurst schreibt:

    Ich bin aber dumm, ich dachte erst, das seien Fischaugen. Als ich dann gesehen habe, dass es in Wahrheit Kinderköpfe sind, war ich ganz schön erleichtert.

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  2. Motherhead schreibt:

    Das ist mir echt zu spooky.

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  3. Bersarin schreibt:

    Motherhead, das ist das Leben. Ich kann von diesen Bildern nicht genug bekommen. Illustrieren diese Photographien nicht prächtig jene schönen Verse: „Unser täglich Brot gibt uns heute“?

    „Der Tod ist ein Dandy auf ’nem Pferd“

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  4. genova68 schreibt:

    Ich kann mir kaum noch meinen Blog anschauen, weil diese Bilder so eklig sind. Merkwürdig: Auf dem Markt selbst gucke ich mir sowas gerne an, aber als Foto ist es ein Graus. Das spricht natürlich vor allem für meine geradezu genialischen künstlerischen Qualitäten.

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  5. hanneswurst schreibt:

    Herr Bersarin: Vielleicht funktionieren solche Bilder bei Ihnen so, wie bei mir manches Schlaflied. Ich denke daran, weil ich gerade „Schlofliadle“ vorgetragen von Matthais Schriefl hörte. Ein herausragendes Album, gerade zur Weihnachtszeit: http://blog.schallplattenmann.de/2012/11/matthias-schriefl-six-alps-and-jazz

    Zurück zum Schlaflied: Schon als Kind fand ich die Zeile „Morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt“ beängstigend und faszinierend, allein die Vorstellung Gott könnte das Wecken einmal nicht wollen, auch die Nähe von Schlaf und Tod. Ein Memento Mori im Lied das in den Nahtod Schlaf überführen soll.

    Ich musste „Memento Mori“ schreiben, denn ich war vor kurzem in der neuen Nationalgalerie. Eine Gruppe von jungen Menschen saß um eine Expertin herum, die vor einem Bild mit einem toten Fisch saß. „Dieses Bild enthält auch ein Memento Mori“ sagte die Expertin, „wissen Sie, was ein Memento Mori ist?“ Die jungen Menschen nicken langsam und etwas unbestimmt. „Können Sie es dann einmal erklären?“ fragt die Expertin die junge Dame zu ihrer Linken. „Äh, das ist, äh“ sagt die junge Dame „…eine Erinnerung an den Tod.“ sagt die Expertin, im gleichbleibend oberlehrerischen Tonfall.

    Dit is Berlin, wa?!

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  6. Bersarin schreibt:

    So ist es, Und genau so müssen Photos sein.

    Darf ich mal fragen, auf was für Marktplätzen dieser Welt Du Dich bewegst? Ich war auf manchem Markt, habe so etwas aber noch nie gesehen. Und vor allem: Wer soll das essen und was sind das für Köpfe? Eselsföten? Die Köpfe der ersten Pferde? Nein: es ist das, was uns in genau zwei Wochen und einem Tag erwartet: das Jüngste Gericht, die letzten Tage der Menschheit! (I freu mi)

    Es bleiben viele Fragen. Metaphysik des Alltags.

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  7. Bersarin schreibt:

    @HannesWurst
    “Morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt”: Mich hat diese Zeile als Kind fasziniert und ich empfand diesen dezisionistischen Willen Gottes als ein Moment, das mich sehr anregte und meine Phantasie entfachte. Ich habe als Kind viel über den Tod nachgedacht: Ich glaube, ich erzählte Ihnen schon einmal von meiner Kinderbettdecke mit den Enten drauf und meiner Frage, ob diese Decke wohl mit in den Himmel käme.

    __________

    Ja: dit is Berlin. Die Museumsfrauexpertin könnte eine meiner Exfreundinnen sein, wenn sie unter 44 Jahren ist.Ich mag solche Frauen: Sehr sogar. Ich werde irgendwann einmal – bei mir auf dem Blog – einen längeren Text dazu machen.

    Ich mag aber auch diese jungen Menschen und möchte hiermit ganz berlingemäß und im Widerstreit der Gegensätze: Totes Tier, lebender junger Mensch dieses Stück der wunderbaren, tiefverehrten Lassie Singers zum besten geben (auch um hier wieder ein wenig Leichtigkeit hineinzubringen:)
    Eines der richtig coolen Stücke, mit einem genialen Text von dieser tollen tollen tollen Band:

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  8. genova68 schreibt:

    Ich habe die Fotos auf dem städtischen Mark von Athen geknipst, zwischen Omonia und Monastiraki, auf der Athinas street, wie man für Touristen übersetzt. Aber ähnlihes hätte ich in Kairo, in Lissabon, in Neapel und anderswo knipsen können. Sogar in Barcelona, glaube ich. Die Tiere sind Schafe oder Lämmer, glaube ich. Man muss nur mit dem Händler ein wenig ins Gespräch kommen, dann kann man alles fotografieren. Der Respekt vor dem, was die tun, ist wichtig. Und den habe ich.

    Andere Markthändler in diesem wundervollen Markt in Athen haben die Tiere erst auseinandergenommen und dann den Körper mit Leber, Niere und Herz zusammengetan, um ihn zu verkaufen.

    Ich bringe demnächst mal ein Bild.

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  9. genova68 schreibt:

    Und, was ich eigentlich, jenseits der konkreten Fragen, schreiben wollte: Ich freue mich über jene, in meinem Blog seltenen Diskurse zwischen Bersarin und Hanneswurst, die immer einer sorgfältigen Analayse wert sind. Ich lese es mir nochmal sorgfältig durch.

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  10. Uwe schreibt:

    bilder sind eine aufforderung zum hinsehen.
    diese sequenz vom fragment zur totalen scheint eher zu fragen:
    „schaffst du es, hinzusehen?“ (susan sontag)
    gruß, uwe

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  11. genova68 schreibt:

    In der Tat. Ich schaffe es nicht mehr, hinzusehen, ich scrolle hier nur noch widerwillig und mit zugekniffenen Augen runter.

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  12. Bersarin schreibt:

    Auch ich hätte gerne mit dem Herrn Hannes Wurst weiter debattiert, aber da wir beide Teilhaber und Teilnehmer metaphysischer Welten sind und uns darum eben mental-spirituell sowie theologisch-arbeitssam auf jenen 21.12.2012 vorbereiten müssen, um für Milliarden auffahrender Seelen eine Art Station zu bauen, die zunächst einmal nach den Eigenschaften und Beschaffenheiten sortiert, um dann eine genauere Selektion vorzubereiten und das Problem von Akzidenz und Substanz genauer zu bestimmen, ist es naturgemäß und insbesondere für Hannes Wurst im Moment eine arbeitsintensive Zeit. Accidens non est ens sed entis.

    Zumal Hannes Wurst sehr gewissenhaft sich verhält und seine Aufgabe gut erledigen möchte, während ich als mehr diabolischer Part die Angelegenheit lässig angehe. Innerhalb derart kurzer Zeit für die gesamte Weltbevölkerung eine Art Himmelfahrt zu veranstalten ist, wie Du sicherlich verstehen wirst, eine organisatorisch komplexe Leistung – selbst für einen Gott. Insofern bitte ich für meinen Widerpart um Vergebung und entschuldige ihn.

    Ich selber freue mich schon sehr auf diesen Tag und hole mir lediglich die Seelen, die ich brauche. Sie sind zwischen 34 und 40 Jahren, weiblich, sehr intellektuell und diabolisch-verkommen gestimmt. Die Gestimmtheit ist das Wesen des Sein, so werden meine letzten Sätze lauten, während eine zweite Flasche Riesling durch meine Kehle rinnt: Melancholia.

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  13. hanneswurst schreibt:

    I’m warning all you geeks:

    I don’t beg for mercy and I don’t give none. If you’re looking for trouble, I’ll loan you some. So just step right up if you’re itching for a fight. Next thing you know: POW! Out go the lights.

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