Die neue Dreifaltigkeit

Dieses Foto hier, auf das mich dankenswerterweise Yunus hingewiesen hat, möchte ich aus ikonographischen Gründen nicht unkommentiert lassen. Es ist ein echter Glücksfall, wann bekommt man sowas schon mal geboten?


Die Protagonisten sind die Dame ganz in schwarz namens Fatima Özoguz (ehem. Elke Schmidt), eine biodeutsche Islam-Konvertitin und bekennender Fan der Islamischen Republik Iran (daneben ihr Mann Yavuz), im Vordergrund Herr Ahmadinedschad und ganz rechts steht der ehemalige Antideutsche und jetzige Volksfront-Aktivist Jürgen Elsässer. Die anderen Abgebildeten sind Statisten. Das Foto wurde vor ein paar Tagen im Präsidentenpalast geknipst, die Damen und Herren waren unterwegs auf Friedensmission in Teheran.

Ganz wunderbar sind die Köperhaltung und der Gesichtsausdruck Fatimas: statuenhaft. Unbedarfte Beobachter könnten sie für eine Figur aus Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett halten und bemängeln, dass der Wachsfigurenformer eine recht schematische Figur geschaffen habe, der man gleich ansehe, dass sie nicht lebendig ist. Doch genau das macht den Reiz des Bildes aus und lässt Fatima alle Blicke des Betrachters auf sich ziehen. Gerade diese Demutshaltung mit dem niedergeschlagenen Blick, dem schmalen Gesicht, den hervortretenden Wangenknochen und der Hand am Herzen zeigen ihre Ergriffenheit in einem ganz besonderen Augenblick. Eine Ergriffenheit, die an mittelalterliche Marienstatuen erinnert.

Ahmadinedschad ist, folgt man der gewohnten Bildanalytik, derjenige, dem die Bewunderung gilt und der den höchsten Rang unter den Abgebildeten genießt. Er steht außerhalb der Reihe, er kann es sich offenbar leisten. Doch seine in Form betender Hände dargebrachte Huldigung hat ob des vermutet – oder doch andeutungsweise erkennbar – verschmitzten Blicks etwas Künstliches, vielleicht sogar Verlogenes, zumindest Berechnendes. Wenn Fatima die Maria darstellt, dann ist Ahmadinedschad Jesus, und zwar der, der gerade auferstanden ist von den Toten und nun kurz vor der Himmelfahrt steht. Er erweist seiner Mutter das letzte Mal die Ehre, ist aber schon sichtlich ernüchtert oder vielmehr desillusioniert ob der Tortur nach Stunden am Kreuz, drei Tagen im Grab und dem scheinhaften Dasein in den 40 Tagen danach. Und Mama hat ihm nicht geholfen.

Möglich wäre allerdings auch, dass Yavuz Özoguz den Jesus spielt und deshalb so beglückt lächelt, weil er neben der Statue seiner Mutter stehen darf. Ahmadinedschad stellt dann den Judas dar. Diese Frage kann derzeit nicht abschließend beantwortet werden und harrt der weiteren ikonographischen Forschung.

Der coole Elsässer jedenfalls betrachtet die Szene mit Sicherheitsabstand, hat einen Arm aber schon zur Tat angewinkelt und die Mutter Gottes präzise im Blick. Ob er sie sich weiter nutzbar machen kann für seinen Traum von der Volksfront gegen das Kapital mit ihm als Führer? Auch wenn Occupy nicht angebissen hat und der verrückte Oliver Janich ihm bestimmt auf den Senkel geht: Mit den Moslems läuft es wie am Schnürchen. Sein Heiliger Geist behält den Überblick und hat taktisch alles im Griff.

Je länger ich das Bild betrachte, desto sicherer werde ich mir, dass die Maria tatsächlich eine mittelalterliche Holzstatue ist, die sie da in den Präsidentenpalast gestellt haben; angesichts des fein gearbeiteten Gesichts vermutlich eine vom Naumburger Meister. Sie ist die einzige des Dreifaltigkeitsclans plus Judas, die es ernst meint.

Und Elsässer hat sie reingeschmuggelt.

P.S.: Einen Protagonisten habe ich vergessen. Ganz hinten an der Wand, da hängt Gott/Allah/Häuptling/Mr.Riesenpimmel/Superhirn/BigBang/Cheffe/20cm/derBossvomGanzen/etc. Die Qualität seines Blicks ist auf die Entfernung nicht zu beurteilen.

(Foto: Webseite des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, dort gibt es noch mehr Fotos vom Event)

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55 Antworten zu Die neue Dreifaltigkeit

  1. Peleo schreibt:

    Schön, dass die Kulturtechnik der Bildbetrachtung wieder entdeckt wird ;-) Von Pelzig in der „Anstalt“ inspiriert?

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  2. genova68 schreibt:

    Nö. Hat der Pelzig die Marienstatue ebenfalls enttarnt? IM Maria und IM Judas, sozusagen.

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  3. Yunus schreibt:

    Was ist denn an dem Janich völlig verrückt?
    Also verrückter als an anderen Politikern?

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  4. MondoPrinte schreibt:

    In Deinem letzten Kommentar bei mir schriebst Du ja: „Bei kaum einem anderen Thema sind so viele Verrückte unterwegs wie bei allem, was mit Israel/Palästina zusammenhängt.“ Iran hängt augenfälligerweise ganz eng mit dem Thema zusammen. Schön, dass Du für weitere Veranschaulichung gesorgt hast! (http://mondoprinte.wordpress.com/2012/04/29/piraten-ohne-meinung-zu-israel-gott-sei-dank/#comment-1750)

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  5. Pingback: Neulich im Präsidentenpalast zu Teheran | MondoPrinte

  6. genova68 schreibt:

    Yunus,
    Janich vertritt so ziemlich jede Verschwörungstheorie, die es gibt. Beispielsweise ist er der Meinung, dass Rohöl fortwährend in großen Mengen im Erdinneren produziert wird und in die bekannten Reservoirs nachfließe und es deshalb nie versiege. Jegliche Form des Energiesparens sei nur Ausdruck einer grünen Diktatur. Das ist einfach ein Selbstdarsteller, das hat er mit Elsässer gemeinsam. Man kann ihm allerdings zugute halten, dass er stets tadellos sitzende Hemden trägt.

    Danke für die Verlinkung, MondoPrinte!

    ————————————————-

    Interessant, was Herr Özoguz (der lächelnde Vielleicht-Jesus) über seine Reise berichtet:

    „Zurück aus dem Iran von einer wunderbaren Reise!

    Liebe Leser des Muslim-Markt. Ich habe in den letzten Tagen die große Gnade genossen, zehn Tage lang mit wunderbaren Menschen aus Deutschland im Iran sein zu dürfen.

    Während die Gegner Deutschlands, Rassisten, Faschisten, Kapitalisten, Imperialisten und Zionisten aus allen Rohren ihrer verkommenen Seelen Feuer spucken, warten Sie, sehr geehrte Leser, zurecht auf unsere Berichte.“

    http://www.muslim-markt-forum.de/t131f2-Zurueck-aus-dem-Iran-von-einer-wunderbaren-Reise.html

    Feuer spucken aus allen Rohren ihrer verkommenen Seelen: klingt gut, muss ich mir merken.

    Elässer berichtet über fortschrittliche 20-spurige Autobahnen, die er in Teheran befahren hat:

    Elsässer trifft Ahmadinedschad

    Ein lesenswerter Kommentar bei ihm stammt von einem Iraner:

    „als Iraner kann ich nur sagen schämen Sie sich diesen Man, der als Gnadenschuss verantwortlicher in EVIN Gefängnis beschäftigt war, die Hand zu schütteln.“

    Tja. Was interessiert das einen Elsässer oder eine Madame Özoguz, die selbst die Hinrichtung 15-Jähriger aufgrund der Straftat Homosexualität in einem Blog-Disput mit mir für nicht weiter tragisch hielt.

    mfg
    verkommenes rohr

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  7. Yunus schreibt:

    Tja, Dachschaden im Endstadium würde ich sagen beim Yavuz.
    Da regnet es nicht nur rein, da sind alle Balken schon durchgefault.

    Die Theorien zu der Erdölnachproduktion in tieferen Schichten hat mit diesem Begriff hier zu tun:
    Die Entstehung von Öl auf abiotischer Basis

    Ich bin kein Chemiker, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen, Janich bezieht sich allerdings auf wissenschaftliche Untersuchungen diesbezüglich. Da müsste man sich generell mal schlauer machen.
    Von diesem Postulat allerdings auf einen Betrug in der Energiewende zu schließen ist etwas abenteuerlich.

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  8. Yunus schreibt:

    Nachtrag:

    Ich wusste nicht dass eine „Dame“ aus meiner Nachbarschaft an der Reise teilgenommen hat.
    http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2012/05/01/pro-koln-besucht-ahmanidedschad/

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  9. genova68 schreibt:

    Ich habe vor Jahren ein Interview mit Janich gesehen, in dem er sich auf dieses abiotische Dingensbumens bezog. Er hat davon so viel Ahnung wie du und ich, stellt aber sofort Behauptungen diesbezüglich auf. In demselben Interview stellte er alle möglichen weiteren Behauptungen auf ähnlicher Basis auf. Es ist das mittlerweile gängige Phänomen, dass man via Internet jede noch so dubiose Behauptung fundieren kann. Janich tritt ja mit seiner Partei der Vernunft in NRW zur Wahl an, wenn ich richtig informiert bin. Vielleicht überzeugt er ja jemanden.

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  10. genova68 schreibt:

    Die Lektüre in Elsässers Blogartikel inklusive Kommentarbereich ist wirklich aufschlussreich. So schreibt ein Kommentator zum Thema „Menschenrechte im Iran“:

    Ich möchte mich jetzt nicht großartig über Menschenrechtsverletzungen der Iranischen Regierung auslassen. Ich habe nicht das nötige Wissen, was davon Wahrheit oder verlogene Propaganda ist.
    Ich denke an die Menschenrechtsverletzungen hier in Deutschland. Und auch da will ich nicht über Versklavung, Lohnkürzungen, Hartz4, steigende Armut usw. diskutieren.
    Ich möchte mich über die geistige Menschenrechtsverletzung in unserem Lande äußern. Da tauchen so Gestalten, wie Hendrik A. Broder auf und spielen den Entsetzten, in Bezug auf Grass´s Gedicht“

    Wahrscheinlich ein Titanic-Mitarbeiter

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  11. Yunus schreibt:

    Das kann gut sein.
    Das sogenannte „antideutsche“ Umfeld ist sich über Elsässers Realsatire am beömmeln.
    Wenn das mal für den Jürgen nicht nach hinten los geht…ich glaube bald hat er ein paar Compact-Abonnenten weniger.

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  12. InitiativGruppe schreibt:

    Um das alles in einen etwas größeren Rahmen zu setzen:

    Ich würde mich auch genieren, vor einem Parlament, das kolonialistische und kriegstreiberische Politik beschließt, als deutsche Bundeskanzlerin eine Eloge von mir zu geben. Die die Entscheidungen treffenden Politiker im Iran und in Israel sind beiderseits Verbrecher, wenn auch auf unterschiedliche Weise, in unterschiedlichen Formen und Zusammenhängen.

    Wer das theokratische Regime im Iran (und seine deutschen Unterstützer) in die Pfanne haut, tut recht daran. Aber wer A sagt, muss auch I und S sagen. Und sich Israel und Saudi-Arabien vorknöpfen. Sonst wird das Ganze zur Heuchelei.

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  13. genova68 schreibt:

    Den größeren Rahmen würde ich gerne vermeiden, das führt nur zu Relativierung. Und wenn du schon eine Rahmen suchst für dieses Bild, dann nimm die Menschenrechte im Iran, das reicht vollkommen. Eine Woche in Teheran würde mich sehr interessieren, das ist sicher unbedingt lohnenswert, aber sich zum Büttel des Regimes zu machen, ist das andere. Da brauche ich keine Anspielungen auf Merkel und Israel.

    Das, was Elsässer und Wisnewski und die anderen über ihre Reise in den Iran erzählen, erinnert mich an Reiseberichte aus Berlin 1936. Natürlich wieder ein schiefer Vergleich, aber wir hatten auch tolle Autobahnen.

    Abgesehen davon finde ich diese Fatima auf dem Foto wirklich faszinierend, und dieses Faszinosum ist vielleicht der Schlüssel zu dem Ganzen.

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  14. genova68 schreibt:

    Mitgereiste Vertreter der Kölner Arbeiterfotografie (auf dem Bild die beiden Personen ganz links), die ich bislang nicht für so bekloppt hielt, schreiben in ihrem Reisebericht:

    Liebe, Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit sind ganz entscheidende Bestandteile des islamischen Weltbildes, wie es im Iran vermittelt wird.

    In dem gesamten Bericht kein kritisches Wort.

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17745

    Der ebenfalls mitgereiste Verschwörungstheoretiker vom kopp-Verlag, Gerhard Wisnewski, hat es auch drauf. Die 70-Minuten-Audienz bestand, so erfährt der Leser, aus einer 60-minütigen Rede Ahmadinedschads, lol. Über die Qualitäten dieser Rede berichtet er:

    Doch persönliche Begierden, das Streben nach mehr und immer mehr sowie der Glaube an die eigene Überlegenheit gegenüber anderen seien die Ursachen für die Probleme von heute. Wenn es dagegen nichts mehr gebe, was die Menschen noch voneinander trennen und zu einem Krieg motivieren könnte, spiegele sich Gott in den Menschen. Ahmadinedschad sieht nur einen Weg zu diesem Ziel, nämlich Liebe und Gerechtigkeit.

    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/gerhard-wisnewski/eine-reise-in-den-iran-kopp-autor-wisnewski-traf-mahmud-ahmadinedschad-teil-1-.html

    Sind diese Leute wirklich so dämlich? Ist das möglich? Es erinnert auch an die Geschichte:

    „We wish to BECOME something special“

    Die Lobhudelei mit einem verbrecherischen Regime, um sich selbst zu profilieren.

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  15. Fritz schreibt:

    „Aber wer A sagt, muss auch I und S sagen.“
    Stimmt; wer sich über rechtsradikale Morde erregt, sollte zu Ehrenmorden an muslimischen Frauen nicht schweigen.

    http://www.ehrenmord.de/doku/zwoelf/doku_2012.php

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  16. Dirk schreibt:

    Relativierungen sind die Spezialität von „InitiativGruppe“. Lese den Blog schon längere Zeit und wie Fritz bereits richtig festgestellt hat, erregt sich der Herr – zu Recht – über NSU & Breivik, schweigt sich jedoch über religiös motivierte „Ehrenmorde“ aus. Die Gleichsetzung von Iran und Israel spricht auch Bände, wie ich finde.

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  17. Chris schreibt:

    Zwischen Fatimas Ehemann und Ahmadinedschad sehe ich ein überzähliges Bein.Wo ist der Rest? Besteht noch eine kleine Hoffnung, dass das Foto „montiert“ ist? Ein verspäteter Aprilscherz etwa?

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  18. Yunus schreibt:

    @Chris

    Die Vollbartrübe von Achmirdschihad verdeckt die Person der das Bein gehört.

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  19. InitiativGruppe schreibt:

    Ich kann denen, die das Regime im Iran für verbrecherisch halten, nur zustimmen. Und dass dieser Empfang eine unsägliche Peinlichkeit bzw. eine Entlarvung für die beteiligten Deutschen bedeutet.

    Gehört es aber nicht zu einem seriösen Urteil, die Maßstäbe, die man in diesem Fall ansetzt, auch in anderen Fällen – etwa bezüglich der anderen Nahost-Staaten anzusetzen?

    Wenn jemand Israel für verbrecherisch erklärt, aber den Iran unkritisch lobt, dann wissen wir, das stimmt was nicht. Wenn jemand dem Iran die ziviel Atomenergie versagen will, gleichzeitig aber Saudi-Arabien 250 Kampfpanzer verkauft, wissen wir, da stimmt was nicht. Wenn jemand den Iran der Menschenrechtsverletzung beschuldigt, aber Israel die seinen durchgehen lässt, wissen wir, das stimmt etwas nicht.

    Bei den Verteidigern Israels stimmt etwas nicht. Die Kolonisation von „Judäa und Samaria“ und die damit verbundenen Terrormaßnahmen sind kein geringeres Verbrechen als das, was sich das theokratische Regime mit seinen Bürgern leistet.

    Ich akzeptiere die Schlagseite nicht, auf der so viele von euch bestehen. Netanyahu ist nicht besser als Ahmadinejad. Ihre Verbrechen sind nicht gleich, aber zumindest gleich schlimm, Netanyahus Verbrechen vielleicht noch schlimmer als das von Ahmadinejad.

    Den größeren Rahmen würde ich gerne vermeiden, das führt nur zu Relativierung.

    Also, wenn man über die Verbrechen des Nationalsozialismus spricht, darf man nicht auch über die Verbrechen des Stalinismus sprechen? Wenn man über die KZs und Vernichtungslager spricht, darf man nicht auch über den Gulag sprechen?

    Wer zum Teufel setzt solche Regeln??

    Wieso soll ich immer nur über EINE Destruktivität reden dürfen, nicht über zwei verschiedene, aber ähnlich katastrophale?

    So eine Wegschau-Regel kommt genau dann, wenn jemand ein Interesse daran hat, dass weggeschaut wird.

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  20. InitiativGruppe schreibt:

    Zum Foto:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/iran-fdp-politiker-claus-huebscher-zu-besuch-bei-mahmud-ahmadinedschad-a-831165.html

    Ein FDP-MdB ist auch dabei … Es ist der mit dem Kopf zwischen Fikentscher und Neumann, also der 2. von links.

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  21. Nihilist schreibt:

    Hübscher ist nicht MdB! Das hätte ich dem Hübscher nie zugetraut. Ich hab ihn ja schon früher für naiv gehalten. Aber so etwas? Irre. Und ich hab den nicht auf dem Foto erkannt. Erst als es Heute im Regionalprogramm berichtet wurde.

    http://www.dk-online.de/Nachrichten/Archiv/index.csp?artikel=8480954

    http://www.dk-online.de/Nachrichten/Archiv/index.csp?artikel=7342394

    Als er noch bei der VHS tätig war hat er Kurse unter „Zu Besuch bei ausländischen Mitbürgern“ geleitet. Und nun bin ich mir nicht mehr sicher, wer damals sonst noch bei diesen Kursen dabei gewesen ist.

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  22. genova68 schreibt:

    IG,
    „Gehört es aber nicht zu einem seriösen Urteil, die Maßstäbe, die man in diesem Fall ansetzt, auch in anderen Fällen – etwa bezüglich der anderen Nahost-Staaten anzusetzen? „

    Nein. „Dieser Fall“ handelt von einer Reise durchgeknallter Typen und von der Instrumentalisierung durch Ahmadinedschad. Welche Maßstäbe setze ich denn an? Du solltest nicht erfinden, sondern den Artikel lesen. Du kommst mal wieder zwanghaft auf die bösen Juden, pardon, Israelis zu sprechen. Darum geht es aber nicht.

    Ich hätte die Probe auf´s Exempel machen sollen und einen Artikel über die miese Behandlung der Palästinenser durch die Israelis schreiben sollen. Hättest du dann auch sogleich darauf gepocht, doch bitteschön dazuzuschreiben, dass der Iran auch mies ist? Nein, sicher nicht.

    Deine Relativiererei führt zu keinerlei Analyse, um die es dir angeblich geht. In dem Artikel geht es, wie gesagt, um etwas anderes, um Selbstdarsteller, um Egomanie, um religiös gefärbten Faschismus, um Dummheit, um Verschwörer, um einen Teil von Leuten, die sich links nennen, die aber einfach Idioten sind, um wasweißich. Es geht nicht um um die Juden und ihre Verbrechen. Deshalb muss man auch nicht zwanghaft darauf zu sprechen kommen.

    Im übrigen scheint es mir, als verurteilst du den Iran nur pro forma, um nicht völlig ins Abseits zu geraten (drei Zeilen). Dann kommen geschätzte 30 Zeilen über die Verbrechen der Juden, und das in einem Text über eine deutsche Delegation im Iran. Sowas nennst du Analyse? Ich nenne es antisemitisch.

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  23. Yunus schreibt:

    Ein Problem ist auch dass es Leute gibt, die kein Problem damit haben dass der Iran zivile Atomkraftanlagen nutzen darf aber hier als Erste nach Fukushima auf der Straße waren.
    Zu mal es bekannt ist dass auch der Iran in einem Erdbebenrisikogebiet liegt. Da frag ich mich dann immer: Wie passt das zusammen?

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  24. Yunus schreibt:

    @IG

    Gab es in Israel Massenhinrichtungen an palästinensischen Gefangenen?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Massenhinrichtung_politischer_Gefangener_im_Iran_von_1988

    Zu der Zeit war übrigens ein gewisser Moussavi Ministerpräsident und
    Chamenei war Staatspräsident.
    Gab es ähnliche Vorfälle jemals in Israel und den besetzten Gebieten?

    „Netanyahus Verbrechen vielleicht noch schlimmer als das von Ahmadinejad…“

    Ahmadinejad war Mitglied bei den Revolutionsgarden wo er bis zum Kommandeur aufstieg und höchstwahrscheinlcih auch Hinrichtungsbefehle vollstrecken ließ. Hat Netanjahu dergleichen vorzuweisen, in seiner Militärkarriere?

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  25. Chris schreibt:

    Ich habe mir den „Reisebericht“ von Herrn Özuguz auf „Muslim-Markt“ angetan.Diese Mischung aus Frömmelei,schwülstigen Phrasen und hündischer Ehrerbietung für einen Scharfrichter und Henkersknecht ist ein einziger Ekel,Ekel,Ekel…………………..!

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  26. genova68 schreibt:

    Dieser Reisebericht ist in der Tat unglaublich. Er redet da ständig von der Liebe der 16 Reisenden, vom Feuer ihrer Liebe, das ist nicht nur schwülstig angesichts der Unterwerfung unter Ahmadinedschad und dieser abstrusen Audienz, die zu nichts anderem diente als zur Instrumentalisierung durch das Regime. Es wurde selbst in den Abendnachrichten im TV darüber berichtet, obwohl diese Hanseln keinerlei staatliche Funktion haben, abgesehen von dem FDP-ler. Ein Regime, das massenhaft Menschenrechtsverletzungen begeht, Menschen, die anderer Meinung sind, zu Tode foltert, 15-Jährige aufhängt, weil sie schwul sind, jedwede Opposition unterdrückt, Fatwas ausruft, die den Tod Andersdenkender weltweit zum Ziel haben, Menschen bis ins Privateste wirre Vorschriften macht usw.

    Vor diesem Hintergrund ist der ständige Gebrauch des Begriffs Liebe verräterisch. Was kompensiert der Typ da? Je stärker man hasst, desto öfter redet man von Liebe?

    Ich hatte, wie oben schon erwähnt, vor einer Weile in dem Blog von IG einen Disput mit Fatima Özoguz über die Behandlung Homosexueller im Iran. Die findet es in Ordnung, das 15-Jährige deswegen aufgehängt werden, ihr Mann liebt Chamenei über alles, der die Fatwa gegen Rushdie unterstützte undundund.

    Das war ja alles der Aufhänger dieser Bildbeschreibung. Diese Heiligenverehrung.

    Dieses fanatisierte Pärchen ist schlicht ein Beweis dafür, wie eine monotheistische Religion in verwirrter Auslegung in ganz banalen Faschismus umschlagen kann. Alles wohl nur psychologisch zu verstehen.

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  27. Chris schreibt:

    Ja, was „kompensiert“ ein Mensch, wenn er die Sprache „benutzt“, um sie wie eine klebrige Folie über das zu legen, was man zu Recht als Grauen bezeichnen kann?
    Die Protagonisten könnten das Spiel spielen:“die Islamische Revolution darf nicht scheitern“.Dass sie längst grandios gescheitert ist, wissen sie längst; die Repressionen im Land sprechen ja „die Wahrheit“.
    Was Fatima angeht,so erinnert sie mich an eine Gestalt aus der deutschen Vergangenheit, die ihre devote Liebe ihrem Führer zu Füssen legte.
    Die Madonnenrolle ist ja alternativlos, da die Welt von Islamisten die Weiblichkeit in zwei Kategorien einteilt:1. Heilige und 2. Huren.Letztere kommen als Ehefrau ja nicht in Betracht für Herrn Özoguz.
    So spielt jeder seine Rolle so pervers, wie erforderlich.

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  28. InitiativGruppe schreibt:

    Ich hätte die Probe auf´s Exempel machen sollen und einen Artikel über die miese Behandlung der Palästinenser durch die Israelis schreiben sollen. Hättest du dann auch sogleich darauf gepocht, doch bitteschön dazuzuschreiben, dass der Iran auch mies ist? Nein, sicher nicht.

    Der Unterschied ist, dass ich alle drei (Saudi-Arabien, Israel, Iran) attackiere, du aber nur den Iran. Und im Grunde gegen Israel nicht viel einzuwenden hast (schon ein bisschen, aber eben nicht viel).

    Ich hätte gegen deinen Artikel nichts eingewendet, wenn ich bei dir die selbe Kritikfähigkeit bezüglich Israels gefunden hätte.

    Im übrigen scheint es mir, als verurteilst du den Iran nur pro forma, um nicht völlig ins Abseits zu geraten (drei Zeilen). Dann kommen geschätzte 30 Zeilen über die Verbrechen der Juden, und das in einem Text über eine deutsche Delegation im Iran. Sowas nennst du Analyse? Ich nenne es antisemitisch.

    Ich habe mit Fatima und Meryem auf meinem Blog ein ganzes Buch voll gestritten, und zwar grundsätzlich und gnadenlos.
    Ich habe auch deine heftigen Attacken auf Fatima auf meinem Blog ausdrücklich befürwortet und unterstützt.

    So glaube ich nicht, dass dein Vorwurf, ich würde den Iran nur pro forma verurteilen, fair ist.

    Du nennst es antisemitisch. Schön, was habe ich gegen JUDEN? Ich hab kein Wort gegen Juden geschrieben, und wüsste auch nicht, wieso ich die Verbrechen, die der Staat Israel begeht, DEN JUDEN in die Schuhe schieben soll. Es könnten doch genauso gut auch Italiener sein oder Deutsche oder Japaner. Mit Volk oder Rasse oder dergleichen hat solche Politik nichts zu tun. Also, inwiefern greife ich DIE JUDEN an mit dem, was ich sage?

    Sind es denn DIE Muslime, die die terroristischen Verbrechen verüben, die unter dem Label AlQaida laufen?

    Ich frage mich, wie du zu deiner Pauschalierung kommst. Ich greife massiv einen Staat an, ausgehend von der Regierungspolitik dieses Staates, die von einem erheblichen Teil des Staatsvolks gestützt wird. Was zum Teufel ist daran „antisemitisch“?

    Darauf bist du mir schon mehrmals die Antwort schuldig geblieben.

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  29. genova68 schreibt:

    Das Problem ist, dass du dich nicht auf das Thema konzentrierst, sondern immer gleich Weltanalyse betreibst. Es geht, wie schon gesagt, in dem Artikel um die Reisegruppe bei Ahmadinedschad Iran. Eine ganz konkrete Situation, lokal und zeitlich sehr eingegrenzt. Warum soll ich dann Israel und Saudi-Arabien kritisieren? Warum nicht gleich die Piratenpartei und deren Verhältnis zur Relativitätstheorie? Warum bestehst du ausgerechnet auf Israel-Kritik härtester Sorte, wenn es um dieses Foto aus dem Präsidentenpalast in Teheran geht? Wieso dieses Ablenkungsmanöver? Die mörderische Politik der Mullahs gegenüber der eigenen Bevölkerung hat nichts mit Israel zu tun; wenn man diese Verbindung herstellt, geht man ihnen auf den Leim.

    Wem machst du denn sonst die Vorwürfe, wenn nicht den Juden? Den 20 Prozent Arabern in Israel etwa?

    Israel ist eine hochkomplizierte Angelegenheit, warum soll ich mich dazu äußern? Ich habe das nach einer Reise dorthin ein paarmal hier im Blog getan, aus individueller, konkreter, erlebter, authentischer Sicht, das ist das, was ich dazu sagen kann. Natürlich ist deren Politik gegenüber den Palästinensern problematisch, vielleicht verbrecherisch, aber diese Urteil maße ich mir nicht so einfach an, denn es ist eine problematische Situation, historisch bedingt einmalig, verursacht durch das Vollidiotenvolk namens Deutsche. Wie MondoPrinte kürzlich schrieb: Man muss keine Meinung zum Nahostkonflitkt haben, und da die meisten Deutschen, die eine Meinung zum Nahostkonflikt haben, irgendwelche anderen Süppchen kochen, gereicht es mir nicht zum Nachteil, keine Meinung zu haben.

    Vielleicht hätte ich etwas schreiben sollen zu unserem Aufenthalt in der Westbank, in Ramallah, östliche von Jerusalm in Ma´ale Adumim und anderen Orten. Habe ich nicht gemacht, sehe ich gerade. Wir waren da mit linken Palästinensern und Israelis unterwegs, die einem die Scheißpolitik der Israelis aufzeigten, ganz konkret. Da herrscht schlicht das Recht des Stärkeren. Ich meine, dazu etwas schreiben gewollt zu haben. Habe ich wohl vergessen. Vielleicht hole ich das nach, Fotos gibt es genügend.

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  30. InitiativGruppe schreibt:

    Der Zusammenhang ist doch eigentlich recht einfach.
    Was diese deutsche Reisegruppe ins Reich der iranischen Theokratie gemacht hat, entlarvt die Beteiligten. Du hast da ja ganz recht mit deinem Kommentar.

    Nur, was Angela Merkel gemacht hat und was wir machen, wenn wir einen Simon Peres im Bundestag sprechen lassen, ist von ähnlicher Qualität.

    Ich attackiere jeden, der den Iran bezüglich Theokratie und Menschenrechte NICHT attackiert. Özoguz, Elsässer & Co zeigen öffentlich und unmissverständlich, was sie von Demokratie und Menschenrechten halten: NICHTS.

    Das ist etwas, das man bei jeder Bemerkung, die sie machen, mitdenken muss – und etwas, worauf man immer wieder zurückkommen muss, auch wenn sie mal über was anderes sprechen.

    Nur – genau so, wie ich dieses Urteil und dieses Verfahren bezüglich dem theokratischen Iran und seinen deutschen Verteidigern wähle, genau so verhalte ich mich auch Israel gegenüber – und allen denjenigen, die meinen, weil Israel Israel sei und sich als Staat der Juden betrachte, könnten oder sollten sie sich vor einem Urteil drücken. Wir machen uns unsere Hände schmutzig und blutig, wenn wir uns hier drücken. Wir machen uns unglaubwürdig.

    Analog sehe ich das im Fall Saudi-Arabien.

    Ich tu, was ich kann, um die Heuchelei, dieses Anlegen unterschiedlicher Maßstäbe, kenntlich zu machen. Ich engagiere mich hier u. a. deshalb, weil ich – ähnlich wie Grass – Israel für das zweitgefährlichste Land der Welt halte (nach den USA), und weil Israels Aggression (die unter dem Namen „Judäa und Samaria“ läuft) wie kaum ein zweiter Spannungsherd das Potential zur Eskalation hat. Der mögliche Angriffskrieg gegen den Iran ist dafür nur mal ein aktueller Anlass zur Sorge.

    Ich kann mir meinen rabiaten Angriff auf Israel und seine Verteidiger erlauben, weil mir der Vorwurf des Antisemitismus nicht weh tut. Niemand, der mir Antisemitismus vorwirft, glaubt wirklich, dass ich Antisemit bin – eine sinnvolle Definition von Antisemitismus vorausgesetzt. Es ist halt das übliche polemische Dreckschmeißen, ein zeitgemäßes verbales Äquivalent zur alten bayerischen Wirtshausrauferei.

    Zurück zu deinem Artikel: Im Grunde sehe ich Merkel (die ich durchaus als fähige und anständige Politikerin schätze) in der Position von Fatima Özoguz, wenn sie in der Knesset Elogen auf Israel häuft. Das gehört aus meiner Sicht zum Thema. Genauso, wie die 250 Kampfpanzer an die Wahhabiten in Saudi-Arabien.

    Da relativiere nicht ich, genova, sondern diejenigen relativieren, die das groteske Regime Saudi-Arabiens oder die kolonialistische Politik Israels außen vor lassen und mit letzterem direkt oder indirekt, ausgesprochen oder nicht, Israels Verbrechen relativieren.

    Angela Merkel und Fatima Özoguz haben also etwas ganz Wesentliches gemeinsam – bei allen Unterschieden. Ich sehe Fatima Özoguz in Devotion vor Ahmadinejad erstarren, und GLEICHZEITIG kommt mir das unsägliche Bild von Angela Merkel vor der Knesset in den Kopf, die fast bedingungslose deutsche Unterwerfung unter Israels Politik des kolonialistischen Landraubs. Was Fatima Özoguz tut, ist insofern nicht so unnormal, scheint mir, und jeder von uns sollte mal in sich gehen, ob er nicht auch zur „Özoguz-Haltung“ neigt – im einen oder anderen versteckten Fall.

    Ich meine das nicht polemisch. Drum nenne ich den Fall, in dem ich selbst mich offen dem Verdacht aussetze, eine Özoguz-Haltung einzunehmen: China.

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  31. genova68 schreibt:

    Mich interessiert hier nur die Bildbeschreibung, alles andere geht mir am Arsch vorbei.

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  32. InitiativGruppe schreibt:

    Mich interessiert immer und in allem die ganze Welt. Je größer, weiter, tiefer, schichtenreicher, standpunkt-vielfältiger die Perspektive, desto besser.

    In den beiden vorliegenden Fällen (1. Iran, 2. Palästina) bewegt mich nicht zuletzt, dass mich 1. die Theokraten in Teheran einsperren, foltern, vielleicht sogar umbringen würden, meines oppositionellen Engagements wegen; 2. die Israelis mich einsperren, foltern, vielleicht sogar umbringen würden, meines militanten Engegements gegen den brutalen Landraub und die Entrechtung wegen.
    Das nehm ich 1. den Theokraten übel, und ich nehme es 2. den Israelis übel, die die Siedlungspolitik betreiben und befürworten.

    Und so entdecke ich in der devoten Haltung von Fatima Özuguz Ahmadinejad gegenüber die devote Haltung so vieler Deutscher den Landraub-Politikern Israels gegenüber.

    Darf ich auch noch dran erinnern, wie G. W. Bush buchstäblich händchenhaltend mit dem König von Saudi-Arabien gefilmt worden ist, und wie Obama beim Staatsbesuch in Saudi-Arabien devot in Knickverbeugung gegangen ist vor dem Saudi-König?

    Nichts dagegen, dass man strategisch und taktisch seine nationalen Interessen vertritt und insofern auch mit Menschenfeinden Verträge schließt und Kooperationen pflegt. Aber ein bisschen sichtbare Distanzierung täte ich mir schon wünschen. Merkel braucht die Knesset nicht zu besuchen, und Obama kann sich mit einem kühlen, aufrechten Gruß begnügen.

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  33. genova68 schreibt:

    1. die Theokraten in Teheran einsperren, foltern, vielleicht sogar umbringen würden, meines oppositionellen Engagements wegen; 2. die Israelis mich einsperren, foltern, vielleicht sogar umbringen würden, meines militanten Engegements

    einmal reicht oppositionell, das andere Mal muss es militant sein. Bei aller Kritik an Israel, aber diese ständigen Gleichsetzung der Regime im Iran und in Saudi-Arabien ist unseriös, IG. Mach dir bitte mal klar, dass Israel eine Demokratie ist und Iran etc. Diktaturen. Du weißt doch selbst genau, dass du lieber in Israel die Regierung kritisieren würdest als im Iran.

    Und wieso jetzt Bush? Hätte ich gleich auch noch was gegen Bush schreiben müssen?

    Alle deine Vergleiche hier sind komplett schief, sinnlos: Özoguz ist wie Merkel, eine Privatfrau ist wie die Bundeskanzlerin.

    Und die devote Haltung der ach so vielen Deutschen gegenüber Israel:

    http://www.stern.de/politik/deutschland/stern-umfrage-jeder-zweite-nennt-israel-aggressiv-651466.html

    Warum erfindest du sowas? Was geht da in dir ab? Mach das bitte mit dir selbst aus, wie schon mal hier gesagt. Mich interessieren deine Probleme diesbezüglich nicht.

    Wir unterscheiden uns da wohl grundsätzlich. Ich kümmere mich nicht um die gesamte Welt, da würde ich mich überschätzen. Es wäre mir auch zu beliebig. Es führt zu nichts, sieht man ja hier.

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  34. genova68 schreibt:

    Und noch was, zufällig gefunden:

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1667402/

    Kurdische Türken aus der Grenzregion schmuggeln manchmal billigen Diesel aus dem benachbarten Dorf im Iran. Die machen das, um zu überleben. In 1,5 Jahren sind dabei 40 von iranischen Grenzern erschossen worden. Ich will das nicht hypen, aber davon hört man hier praktisch nichts. In Israel wird sowas sofort um die ganze Welt geschickt. Es ist immer auch eine Frage der Perpsektive, die einem geboten wird. Schon das sollte einen vorsichtig machen mit dem Interesse für die ganze Welt. Sowas geht überhaupt nicht.

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  35. Yunus schreibt:

    Mich würde ja mal interessieren wieviel Palästinenser in den israelischen Gefängnissen umgekommen sind.
    Vermutung: Es war kein Einziger, siehe Gefangenenaustausch Gilat Schalit.
    In einer Diktatur wäre es nie zu so einem Austausch gekommen weil Israel durch diesen Tausch eine erhebliche Schwächung und Gefahrenpotential in Kauf genommen hat.
    Darauf hätten glaube ich auch gern einige Militärs verzichtet. Aber komischerweise hat man sich der Öffentlichkeit und der öffentlichen Meinung gebeugt. Könnte das nicht doch etwas mit Demokratie zu tun haben?

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  36. genova68 schreibt:

    Es gibt massenweise Medienberichte über Folter in israelischen Gefängnissen, bitte erstmal informieren. Das ist wieder ein Beleg dafür, dass das Thema kompliziert ist.

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  37. Yunus schreibt:

    Spontan hab ich das hier gefunden:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,623053,00.html

    Du magst rechthaben, man landet bei der Recherche aber fast immer auf ausgewiesenen Pro-Palästina-Seiten mit Propagandageblubber…das mag für die andere Seite zwar auch gelten, deswegen ist es schwer sich wirklich eine Meinung zu bilden.

    Es ist allerdings bekannt dass z.B. in Gaza tatsächliche und vermeintliche Kollaborateure mit Israel hingerichtet worden sind.
    So etwas erledigen in Israel nur Spezialeinheiten bei besonders gefährlich eingestuften Terroristen…

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  38. genova68 schreibt:

    600 Beschwerden in dem UN-Bericht sind eine ganze Menge. Ist ja nachvollziehbar, gefoltert wird unter extremen Bedingungen fast immer.

    Interessanter Auszug in Zusammenhang mit der Familie Özoguz aus einem SZ-Interview mit André Heller, der 1957 als Zehnjähriger in ein Jesuiteninternat kam:

    „Diese Glaubenskaserne war eine Art Kinderausgabe der heiligen Inquisition. Bei den Jesuiten lernte ich zwei Dinge gleichzeitig kennen. Ununterbrochenes Geschwätz über Liebe und die Anwendung radikalster Grausamkeit. Da war eine Kälte, Menschenverachtung und Gnadenlosigkeit zu spüren, die mir bis ins Tiefste widerlich war.“

    SZ-Magazin 11/2012

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  39. Yunus schreibt:

    Um den Bogen mal wieder zum Artikel spannen:

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  40. Chris schreibt:

    Etwas neben dem Thema, aber in Fragen der „Rechtmäßigkeit“ des Staates Israel doch vielleicht von Interesse:Thementag 3SAT; 21:45 Uhr Die Wannseekonferenz u.a.

    Mancher braucht vielleicht noch mal ´ne Auf-tischung der immer noch jungen Vergangenheit, um entscheiden zu können, ob er das „Recht“ hat, die Legitimität dieses Staates in Zweifel zu ziehen.

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  41. InitiativGruppe schreibt:

    – Ist Israel eine Demokratie?
    Nein.
    Israel beansprucht der Staat zu sein, dem ganz Palästina gehört. Die 2,5 Millionen arabischen Palästinenser, die in „Judäa und Samaria“ leben, werden die elementarsten Bürgerrechte verwehrt.

    Auch das Verhältnis des Staates Israel zu seiner 20-Prozent-Minderheit an arabischen Palästinensern ist kein demokratisch-akzeptables. Sie sind grundsätzlich Bürger zweiter Klasse in einem Staat, der sich selbst als Jüdischen Staat begreift und nicht als Staat aller seiner Staatsbürger. (Siehe dazu das Buch des israelischen Historikers Ilan Pappé, The Forgotten Palestinians.)

    – Habe ich gesagt, DIE Deutschen würden sich devot verhalten gegenüber Israel? – Nein, ich habe geschrieben, die Regierung tut das, und „viele Deutsche“ tun das. Ich weiß auch, dass die Mehrheit es nicht tut. (Ich hab also nichts erfunden.)

    – Bush: Darf ich Bush und Obama mit ihrer erbärmlichen Devotion gegenüber Saudi-Arabien nicht als Parallelbeispiel zur erbärmlichen Devotion erwähnen, wie sie das Foto und dein Kommentar aufzeigen?

    – Es gibt eben Demokratien, die verbrecherische Politik machen (etwa die USA in Vietnam und im Irak), und es gibt Diktaturen … Darf man jetzt Demokratien nicht mehr attackieren für ihre verbrecherische Politik? In den 70er Jahren bin ich gegen die Amis x-Mal auf die Straße gegangen. Ich hab zwar nie Ho-Ho-HoChiMinh geschrieben, wie die Leute links und rechts neben mir, weil ich keinen Diktator hochleben lassen wollte, aber ich hab im Grunde doch für Nordvietnam und für die vietnamensischen Kommunisten demonstriert – und gegen die Amerikaner, die durchaus demokratisch ihre kriegslüsternen Präsidenten gewählt haben. Bis heute finde ich es gut, dass ich das getan habe. Findest du es falsch?

    – Das Kurdenbeispiel: Grundsätzlich macht es einen Unterschied, ob ein Staat, mit dem wir OFFIZIELL VERBÜNDET sind, ein Verbrechen begeht, oder ein Staat, der OFFIZIELL ALS FEIND angesehen wird. Ich brauche nicht gegen die Verhältnisse in Nordkorea zu protestieren. Da renne ich doch nur sperrangelweit offene Türen ein. Aber unseren intimen privilegierten tabugeschützten Verbündeten Israel muss ich engagiert kritisieren. Eben weil Israel unser Verbündeter ist und ich nicht in Israels Verbrechen hineingezogen werden möchte.

    – Ich kümmere mich um die ganze Welt, weil ich ein Weltbürger bin. Bist du keiner? Bist du nur Deutscher? Oder nur Individuum, einsam und allein, ohne Bürger zu sein?

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  42. genova68 schreibt:

    Ig,
    lassen wir das so stehen. Mich interessieren solche Diskussionen nicht, wie gesagt. Es ist nur typisch männliche Rechthaberei ohne Interesse fürs Objekt, das nie zum Subjekt wird. Davon möchte ich weg.

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  43. Nihilist schreibt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Scheuklappen

    Damit der Blickwinkel eingeschränkt wird. Manche Menschen setzen die sich selber auf, um nicht alles erkennen zu müssen. So können sie ihre Vorurteile pflegen und alles, was nicht in ihrem Sichtfeld liegt, ignorieren.

    Gratulation.

    Auch wenn man zu nah an einem Objekt steht, wird das Sichtfeld eingeschränkt. Also einmal ein paar Schritte zurücktreten um den Überblick zu erhalten.

    In diesem Fall bin ich auf Seiten von IG. Kritisiert habe ich IG ja mehrmals bei anderen Sachverhalten. Nun widerspricht er seiner Machiavelliargumentation einmal. Dass ich das noch erleben durfte.

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  44. genova68 schreibt:

    Ist klar, dass du dich so positionierst, Nihilist, dir ist die Mikroperspektive, der subjektive Blick, ja auch zuwider, wie die Diskussion über Drogen gezeigt hat.

    Das hier ist die Organisation, mit der ich vor zwei Jahren in Ostjerusalem und in der Westbank unterwegs war:

    http://www.icahd.org/

    Linke Palästinenser, linke Israelis, die ganz konkret, vor Ort, die Probleme aufzeigen, kritisch, aber ohne Hass, und vor allem mit Kontakt zur Basis, zur Mikroebene. Wenn ich etwas über Israel erfahren, dann frage ich die, nicht die Makro-Checker, denen es sowieso nicht um Israel, den Frieden oder gar die Menschen geht, sondern meist nur um sich selbst.

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  45. InitiativGruppe schreibt:

    Eine verständliche Antwort auf meine Fragen und Überlegungen finde ich hier nicht.

    Auch meine Sichtweise ist ohne Hass; sie knüpft an ans konkrete Erleben vor allem der Palästinenser, die hier das Opfer sind.

    Offensichtlich geht es mir um Frieden und um die Menschen. Worum denn sonst?

    Der Vorwurf, es handle sich bei meinen Ausführungen bloß um „typische männliche Rechthaberei“, und dass mir die „Objekte nie zum Subjekt werden“, ist ein Totschlagargument. Es ist abwegig und beleidigend.

    Der Hauptunterschied zwischen uns ist wohl meine grundsätzlich weltbürgerliche Perspektive und dein Versuch, eher kleinräumig subjektiv zu bleiben und die Gesamtperspektive auf diese enge Sicht zu reduzieren.

    Besonders interessant: Du warst also vor Ort – und hast das israelische Verbrechen nicht bemerkt? Die Ungeheuerlichkeit des Geschehens ist dir nicht durch Mark und Bein gegangen?

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  46. Nihilist schreibt:

    @genova – leider kann ich keine Fremdsprache. Während meiner Schulzeit gab es da keinen Unterricht. Mein Versuch über VHS Englisch zu lernen klappte nicht, aus finanziellen Gründen. Und Übersetzungsprogramme … ach nee. Das hat auch zur Folge, das ich bisher nur im deutschsprachigem Raum verreist bin.

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  47. Yunus schreibt:

    @IG

    Wenn sie sich ein Urteil erlauben möchten warum fahren sie dann nicht selbst mal dorthin. Am besten noch in diesem Sommer…

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  48. Yunus schreibt:

    Vielleicht sollte man sich wenn man die Diskussion in diesem Kommentarstrang vernünftig fortführen möchte wieder auf die Ausgangsthematik konzentrieren.
    Wisnewski hat die „westliche Propaganda“ durchschaut:
    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/gerhard-wisnewski/iran-frauenunterdrueckung-fehlanzeige.html

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  49. Yunus schreibt:

    Aus dem Text:

    „Zu den »islamischen Prinzipien« gehört beispielsweise die Kleiderordnung. Offenbar hat sich die Gleichberechtigung auch hier längst in einen Trend zur Bevorzugung und Verherrlichung der Frau verwandelt. Ganz selbstverständlich ist das Geschlechtsmerkmal »weiblich« auch im Iran zum Qualifikationsmerkmal geworden – in etwa wie ein zusätzlicher Doktorgrad, von dem Männer ausgeschlossen werden. Während der Iran von außen als stures und abgeschottetes System erscheint, hat die Globalisierung zumindest in Sachen »Frauenemanzipation« einen Fuß in der Tür und hat sich das Land dem globalen Dogma, demzufolge die Frau zu verherrlichen und in die Berufswelt zu drängen ist, angeschlossen – was langfristig zwangsläufig zur Auflösung der islamischen Gesellschaft und der islamischen Prinzipien führen muss.“

    Wisnewski, unser deutscher Taliban…

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  50. Yunus schreibt:

    Das diese gestörte Geschlechterapartheid („Frauencomputer“ in der Uni)
    dem generellen Verhältnis zwischen Mann und Frau nicht gerade zuträglich ist, das ist unserem wackeren „Journalisten“ „Allerdings haben wir ja Ohren, um zu hören, und Augen, um zu sehen“ Wisnewski noch nicht in den Sinn gekommen.
    Innerlich vielleicht schon aber wie soll er das seinen Lesern und „Reisebegleitern“ erklären?
    Im Land der Liebe gibt es keine Störfaktoren.
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17745

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  51. Yunus schreibt:

    Nachtrag zu Frauencomputer:
    Wenn es nach dem Iran ginge wäre wahrscheinlich auch schon ein Frauen-Windows oder Frauen-Linux entwickelt worden, aber diese Arbeit überlässt man dann lieber der imperialistischen Welt.

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  52. genova68 schreibt:

    Der Artikel von Wisnewski ist unsäglich, in der Tat. Die hörten sich eine Rede der Frauenbeauftragten des Präsidenten an, demnach ist natürlich alles in Ordnung und der Tourist Wisnewski weiß jetzt, dass die iranischen Frauen keinerlei Unterstützung anderer bedürfen. Und er stellt sich auch noch auf die Seite der extrem Konservativen im Iran, wenn er vom westlichen Einfluss auf die iranische Frauenpolitik warnt.

    Sind solche Leute schon schlicht geisteskrank? Immerhin weiß man jetzt, was der Autor Wischnewski unter Recherche versteht. Er schreibt ja alles naselang ein verschwörungstheoretisches Buch.

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  53. Nihilist schreibt:

    Zu Hübscher. Der lädt ein am 23. Mai um 19 Uhr im Hotel Thomsen in Delmenhorst. Dort will er über seine Iran-Reise berichten.

    http://www.delmereport.de/ausgabe.php?ausgabe=DR&e_id=160&p=1

    Da könnten seine Kritiker …

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  54. genova68 schreibt:

    Aufschlussreiches Interview in der FAZ mit Frau Eskandari-Grünberg, heute Stadträtin für Integration in Frankfurt, die vor 30 Jahren in einem iranischen Foltergefängnis saß:

    http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/opfer-des-chomeini-regimes-ich-kenne-nur-die-stimmen-11940962.html

    Das auch als Hinweis auf den Linken Elsässer und wie schnell Leute im vorgeblich linken Lager bereit sind, Mord und Folter zu relativieren, wenn es für eine angeblich gute Sache ist. Auch interessant in Bezug auf die Rolle, die das klerikalfaschistische Ehepaar Özoguz spielt (siehe Foto oben).

    In der konkret erschien Anfang der 80er offenbar ein Artikel über die angebliche Harmlosigkeit des betreffenden iranischen Gefängnisses. Gleichzeitig wurde dort gefoltert und gemordet.

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  55. besucher schreibt:

    Offensichtlich geht es mir um Frieden und um die Menschen. Worum denn sonst?

    Gott, was für ein abstraktes Geschwurbel. Wie soll man mit solchen Leuten konkrete Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen diskutieren wenn sie sich hinter solchen Phrasen verstecken? Eine aufrichtige Diskussion kann so in keinem Fall entstehen.

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