Gute Nachtstudio

„Die Phase des sogenannten Neoliberalismus ist vorbei“, sagte der Soziologe Heinz Bude vergangenen Sonntag im Nachtstudio des ZDF. Leichter Widerspruch kam nur von der Journalistin Tissy Bruns. Die anderen Diskussionsteilnehmer (Sascha Lobo und Hugo Müller-Vogg) sehen das offenbar genauso. Bude machte das daran fest, dass „der wichtigste Ökonom“ derzeit Keynes sei und außerdem Paul Krugman den Wirtschaftsnobelpreis bekommen hat.

Ein bemerkenswertes Niveau. Das Nachtstudio mit dem unverwüstlichen Volker Panzer soll ja sowas wie das intellektuelle Aushängeschild des Zweiten sein, doch selbst dort ist man unempfindlich gegenüber der gesellschaftlichen Realität. Gerade hat schwarz-gelb gewonnen, gerade haben die tonangebenden Ökonomen Steuersenkungen und „mehr Markt“ und weniger Steuern gefordert, gerade haben führende Unionspolitiker bekundet, dass die Bahn schnell privatisiert werden soll, gerade ist einem noch das Guttenberg-Papier im Kopf, das im Wahlkampf versehentlich in die Öffentlichkeit geriet, und gerade sind die Börsenjongleure wieder dabei, kunstvolle Finanzprodukte zu erfinden und zu verscherbeln. Und gerade jetzt diagnostiziert Deutschlands bekanntester Soziologe das Ende des Neoliberalismus.

Dazu passt, dass der Bild-Kolumnist Müller-Vogg in derselben Sendung behauptet, in Deutschland „gibt es keine Armut“. Lobo widerspricht. Und außerdem sei der Hartz-IV-Satz so hoch wie ein Bruttostundenlohn von zwölf Euro bei einer 40-Stunden-Woche. Hier widerspricht niemand. Panzer kommt nicht einmal auf die Idee, Müller-Vogg zu bitten, das zu belegen. Als Abhilfe will Müller-Vogg natürlich keinen Mindestlohn, sondern offensichtlich Stundenlöhne von fünf Euro und weniger. Das sagt jemand, der (wie Lobo schätzte) monatlich fünstellig verdient. Mir ist eh nicht klar, wie man eine niveauvolle Diskussionssendung produzieren will und dazu Müller-Vogg einlädt.

Dann wurde noch die These aufgewärmt, die gesellschaftliche Mitte werde vernachlässigt, die Politik kümmere sich nur noch um die da unten. Sämtliche zur Verfügung stehenden Daten zeigen, dass in den letzten zehn Jahren, um das ganz simpel zu sagen, die Reichen reicher und die Armen zahlreicher geworden sind. Kein Diskussionsteilnehmer, der auf die Idee käme, ein paar Zahlen zu nennen.

Und es ging munter weiter mit den Absonderlichkeiten im Nachtstudio. Bude gab der SPD später den Rat, sich voll zur Agenda 2010 zu bekennen und selbstbewusst zu behaupten, das sei „ein neues Kapitel der Sozialdemokratie“. Er selbst könne dieses neue Kapitel gut erklären: „Mir gelingt das immer“. Schön für die SPD: Sie muss also nur Bude buchen, der erklärt den Menschen dann, dass Sozialabbau doch nur ein neues Kapitel der Sozialdemokratie ist, und – zack – gewinnt die SPD wieder Wahlen.

Das Nachtstudio vom Sonntag war ein schönes Beispiel für das erstaunliche Phänomen, dass die reale Entwicklung der aufgehenden Schere nicht etwa zu mehr Solidarität führt, sondern zu stärkerer Abgrenzung gegenüber den Verlierern. Und es ist ein erneuter Beweis dafür, dass im Fernsehen auch mitten in der Nacht kein Niveau zu erwarten ist. Das müsste nicht so sein, denn Volker Panzer könnte auch Leute einladen, die wirklich etwas zu sagen haben. Warum er es nicht macht, weiß ich nicht. Im Staatsfernsehen geht man wohl gerne auf Nummer sicher und lädt Leute ein, bei denen man schon vorher weiß, was sie sagen werden, weil sie es schon hundertmal im Fernsehen gesagt haben. Je platter der Inhalt, desto besser.

Dann in der Nacht doch lieber Sexy Sport Clips.

P.S.: Was die gesellschaftliche Realität in Deutschland angeht, empfehle ich diesen sehr informativen Artikel aus der schweizer Wochenzeitung: „Nein, mehr gibt es nicht“.

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19 Antworten zu Gute Nachtstudio

  1. Roger Beathacker schreibt:

    Mueller-Vogg ist eh nicht zu helfen. Sein Behauptungen fussten auf einer falschen Grundlage, denn der durchschnittliche Vollzeit-Arbeitsmonat hat nicht wie er behauptet 160 Stunden, sondern 173.

    Bei 12 Euro/Stnd. ergibt sich also eine Differenz von 156 Euro um die M-V das einkommen nach unten „rechnet“.

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  2. hanneswurst schreibt:

    Ich verstehe die 12 Euro Rechnung nicht, auch mit 160 Monatsstunden kommen 1920 Euro brutto raus, Netto für einen Single also knapp 1300 Euro, ich denke Hartz IV liegt bei ca. 800-900 Euro (bzw. Miete plus ca. 350 Euro)? Ich meine, der Hartz IV Stundenlohn (Nichtstun ist auch anstrengend! Und dann immer diese Amtsgänge!) liegt bei knapp 8 Euro. Ich vermute, dieser Herr Müller-Fuck ist eine ausgesprochen blöde Sau und kann außerdem nicht rechnen. Kann aber auch sein, dass ich nicht rechnen kann. Aber ich bin wenigstens keine blöde Sau.

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  3. genova68 schreibt:

    Ich blicke auch nicht durch. Müller-Vogg brachte das Beispiel einer vierköpfigen Familie, was er aber nicht vorrechnete. Wenn ich das probiere sind das laut dieser Tagesschau-Seite (http://www.tagesschau.de/inland/hartz116.html) 630 Euro für die Eltern plus zweimal 246 Euro für die Kinder, also 1122 Euro. Strom muss man selbst zahlen, bleiben etwa 1050 Euro. Der Arbeiter hat 12 Euro mal 173 ist 2076. Laut dem Spiegel Netto-Brutto-Rechner bleiben davon 1.376 Euro. Also 300 Euro Differenz, wobei da Spielraum ist (Kirchensteuer, Wohnort etc.)
    Hinzu kommt beim Arbeiter allerdings das Kindergeld, also zweimal 164 Euro ist 328 Euro. Beim Hartz-IV-Emfpänger wird das direkt wieder abgezogen, das heißt, er bekommt es nicht (wenn ich das gerade richtig gegoogelt habe).
    Die Bilanz wäre also: Rund 1700 Euro gegen 1050 Euro. Schon ein ziemlicher Unterschied. Bemerkenswert, dass das in der illustren Nachtstudio-Runde niemandem auffiel.

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  4. Roger Beathacker schreibt:

    Hai, mit der Nachrechnerei hatte ich auch begonnen – mit der Absicht ebenfalls ueber die Sendung zu bloggen – habs‘ dann aber gelassen. Die Fragen schon deshalb nicht nach, weil sie sich gegenseitig „voller Vertrauen“ begegnen. Und weil sie das Thema, genauer: die Lage der Betroffenen im Grunde eh nicht interessiert.

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  5. Zitronella schreibt:

    @genova68
    Bei der Rechnung fehlen noch :

    1). Arge zahlt die Beiträge für die Rentenkasse. Also da noch draufrechnen.

    2). Arge zahlt die Krankenversicherung für alle. Also da noch draufrechnen.

    3). Arge zahlt die komplette Kaltmiete. Also da noch draufrechnen.

    4). Arge zahlt die komplette „kalten Nebenkosten“ der Wohnung. Also da noch draufrechnen.

    5). Arge zahlt die kompletten „warmen Nebenkosten“. Also da noch draufrechnen.

    Allein die Kosten der Unterkunft für eine vierköpfige Familie betragen etwa 500 Euro für Kaltmiete und kalte Nebenkosten. Dazu kommen ca. 150 Euro für Gas oder Öl (95 bis 100 Quadratmeterwohnung) plus Kalt- und Warmwasser. Plus Abwasser.

    So unfair ist die Rechnung nicht.

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  6. Roger Beathacker schreibt:

    „So unfair ist die Rechnung nicht.“

    Ist sie doch. Denn es gibt nur die Bruttowarmmiete. Ist man sparsam und spart z.B. Energie, dann sind die Mietnebenkostenerstattungen zurueckzuzahlen. Ausserdem wir hier eines uebersehen: Es wird grundsaetzlich ein Alleinverdiener mit einem Familieneinkommen verglichen, das nur in Verbindung mit Arbeitszwang fuer alle erwachsenen Mitglieder gewaehrt wird. Wer aber verlangt, dass die Frau und evtl erwachsene Kinder des Alleinverdieners sich permanent um Erwerbsarbeit bemuehen?

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  7. Zitronella schreibt:

    @Roger Beathacker

    Es wird die Bruttowarmmiete gezahlt. Richtig finde ich es auch nicht, dass derjenige, der wirtschaftlich mit Heizenergie haushaltet am Ende des Jahres einen Teil wieder (in Raten) abgezogen bekommt.

    Noch schlimmer finde ich allerdings, dass diejenigen, die sich verschwenderisch verhalten dies auf Staatskosten tun können und nichts abgezogen bekommen.

    Und dieses Verhalten durch ein höchstrichterliches Urteil, welches die Übernahme der „tatsächlichen Kosten der Unterkunft“ vorsieht, auch noch gestützt wird.

    Was ich aufzählte sind die Leistungen die über Hartz 4 für eine vierköpfige Familie gezahlt werden (Bedarfsgemeinschaft).

    Im Gegensatz zu einem Alleinverdiener, der keine Transferleistungen wird aber verlangt,
    dass die Personen dieser Bedarfsgemeinschaft (ALLE !)versuchen aus dieser Situation herauszukommen. Und wenn es sein muss sogar durch eine scheinbar so absonderliche Tätigkeit wie arbeiten !.

    Es kann ja wohl nicht allen Ernstes richtig sein das ALG II dem anzupassen, was eine Familie mit zwei (oder mehr) Arbeitnehmern verdienen würde.

    Wenn ich etwas falsch finde, dann mit Sicherheit nicht die Höhe des Satzes von Hartz 4, sondern die im Vergleich dazu schlechte Bezahlung im Bereich des „Niedriglohnsektors“.

    Mit Hartz 4 haben wir bereits seit Jahren den „Mindestlohn“ für alle Branchen eingeführt, was dazu führt, dass eine Arbeit im Niedriglohnsektor gemieden wird, weil Hartz 4 häufig mehr bietet. Das sind die Tatsachen.

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  8. genova68 schreibt:

    Zitronella,

    stimmt, ich habe die Mietkosten vergessen. Somit ist Müller-Voggs Rechnung nicht völlig falsch. Wäre aber nett gewesen, wenn diesen Service das Nachtstudio erledigt hätte.
    Wobei die Arge nicht die kompletten Nebenkosten zahlt, wenn ich nicht irre. Strom eben nicht. Außerdem kommen bei der Rechnung Singles schlecht weg. Die kriegen eben nur 351 Euro minus Strom, was sicher ziemlich wenig ist. Und wenn die Wohnung zu groß ist, müssen sie umziehen.
    Zu den Heizkosten: Ist es nicht so, dass nur durchschnittliche Kosten vom „Amt“ übernommen werden? Ich glaube nicht, dass man heizen darf wie ein Irrer.

    Den Niedriglohnsektor gibt es unter anderem deshalb, weil man mit ALG II aufstocken kann. So erhöhen Unternehmen ihren Profit auf Staatskosten.

    Nicht zu vergessen die 1-Euro-Jobs. Davon gibt es permanent rund 400.000 in Deutschland. Das heißt, fast jeder Hartz-IV-Empfänger kommt irgendwann mal dran.

    P.S.: Die Rentenbeiträge zahlt die Arge nicht vollständig, sondern nur 40 Euro monatlich. Das könnten die sich dann auch gleich ganz schenken.

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  9. Roger Beathacker schreibt:

    das gibt es tatsaechlich. Guckst Du>

    Der Arbeitszwang beinhaltet uebrigens die Verpflichtung zur Teilnahme an mitunter ziemlich merkwuerdigen „Massnahmen“, Bereitschaft zur Uebernahme von 1-Euro-Jobs usw. Und das eben fuer alle Erwachsenen in der sog. „Bedarfsgemeinschaft“.

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  10. genova68 schreibt:

    Roger, die Zahlen von Frau Knobel wären für diesen Artikel besser gewesen als die von Müller-Vogg.

    Hartz IV ist von der Grundidee schon absurd. In einer kapitalistischen Welt mit notgedrungen immer weniger menschlicher Arbeit werden die Menschen zum Arbeiten für einen Euro gewzungen. Profitieren tut das Kapital. Aber das war wohl auch von Anfang an so gedacht.

    Zitronella,
    dass Hartz IV einen Mindestlohn darstellt, ist ein Scherz, oder? Woher kommen dann die Millionen Niedriglöhner?

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  11. Roger Beathacker schreibt:

    Hartz IV garantiert ein „Mindesteinkommen“. Wer weniger verdient, kann aufstocken. Hartz IV ist also vor allem auch Lohnsubvention, durch die vor allem „der Wirtschaft“ auf die Beine geholfen wird..Bei Aufstockern sind letztlich die Hungerlohn zahlenden Betriebe die eigentlichen „Leistungsempfaenger“ und das gleich in doppelter Hinsicht.

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  12. Zitronella schreibt:

    Hi !,

    seit 1.7.2009 beträgt der Regelsatz 359 Euro. Sicher ist das wenig, das will ich auch nicht bestreiten.

    Jeder Hartz 4-Empfänger muss die Stromkosten aus seiner Regelleistung begleichen, was meiner Ansicht nach nicht ganz verkehrt ist, da man es beim Stromverbrauch in der Hand hat sich wirtschaftlich und ökologisch zu verhalten.

    Bezüglich „heizen wie die Irren“ möchte ich auf verschiedene Urteile des Bundessozialgerichts verweisen. Es geht (leider !).

    Allerdings der Fairness halber : Pro Bewerbung, die man als Hartz 4-Empfänger getätigt hat kriegt man 5 Euro bis zu einer Summe von 260 Euro pro Jahr. Somit hätte man den Strom schon gezahlt für eine Sache, die eine Selbstverständlichkeit sein sollte, nämlich sich zu bewerben.

    Dazu kommen Vergünstigungen die die arbeitende Bevölkerung nicht hat.

    Etwa : Befreiungskarte bzgl Praxisgebühr möglich. Erstattung von Zuzahlungen am Jahresende möglich. Höchstbetrag für Krankenhausaufenthalte auf 280 Euro gedeckelt etc pp.

    Bei der „Tafel“, bei der ich ehrenamtlich arbeite gibt es im Normalfall für einen Betrag von 1 Euro Lebensmittel im Wert von 40 Euro. Und so weiter.

    Was meint Ihr wieviele Hartz4 Empfänger sich solidarisch gegenüber der Tafel verhalten und auf folgenden Gedanken kommen :

    „Oh, für einen Euro bekomme ich Essen für 40 Euro. Da spare ich glatt 39 Euro und davon gebe ich jetzt 5 Euro als Spende, damit das alles schön so weiterläuft“. Ok, war eine rhetorische Frage.

    Ich bin Selbständig und bezahle meine Leute bestens. Auch ich könnte meine Leute anders abspeisen, was ich nicht tue. Wer eine Arbeit anbieten lässt zu einem Lohn, der vom Staat subventioniert werden muss, der hat kein Geschäft und sollte seinen Laden zumachen. Ende.

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  13. Zitronella schreibt:

    Wohlgemerkt :
    359 Euro minus Strom

    plus ca. 360 Euro für angemessene Kosten der Unterkunft (variiert je
    nach Ort)

    plus Mindestbeitrag zur Rentenversicherung

    plus Beitrag zur Krankenversicherung

    plus diverse Leistungen (Beispiele siehe oben)

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  14. Roger Beathacker schreibt:

    Etwa : Befreiungskarte bzgl Praxisgebühr möglich. Erstattung von Zuzahlungen am Jahresende möglich. […]
    Bei der „Tafel“, bei der ich ehrenamtlich arbeite gibt es im Normalfall für einen Betrag von 1 Euro Lebensmittel im Wert von 40 Euro. Und so weiter.

    Das sind aber keine allgemeinen Rechsansprueche, und nebenbei bemerkt… ich habe exakt die rund 350 Euro plus 160 Euro Mietzuschuss erhalten, macht zusammen ca. 510 Euro pro Monat. Die Rentenversicherungsbeitraege sind laecherlich gering und praktisch nicht der Rede wert. Und was die tafel angeht: Du bekommst dort Lebensmittel im Wert von 0 Euro, weil das Zeug sonst naemlich auf der Halde enden wuerde.

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  15. Roger Beathacker schreibt:

    Wer eine Arbeit anbieten lässt zu einem Lohn, der vom Staat subventioniert werden muss, der hat kein Geschäft und sollte seinen Laden zumachen. Ende.

    d’accord

    Uebrigenswar auch ich die meiste Zeit meines Lebens selbstaendig oder freiberuflich unterwegs (ca. 20 von 30 Jahren Erwerbsleben).

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  16. hanneswurst schreibt:

    Das eigentliche Problem ist die immer noch fehlende Einsicht in das Faktum, dass Arbeit oder allgemein die Möglichkeit zur sinnvollen Gestaltung der Lebenszeit ein Luxus ist, den sich immer weniger Menschen leisten können. Statt dessen wird noch so getan, als dürften die Ehrbaren, die in Lohn und Brot stehen, den Parias, die auf ihre Transferleistungen angewiesen sind, den Vorwurf machen, dass die Parias für die Ehrbaren vor allem eine Last sind. Dabei ist es umgekehrt, die Anwesenheit der Parias nutzt ganz und gar dem Prestige der Ehrbaren, die so zusätzlich zum Luxus der sinnvollen Zeitverbringung noch ein bisschen wärmende Selbstzufriedenheit erhalten, selbst für eigentlich geringwertige Arbeiten, Scheinarbeiten und Arbeiten in betrügerischer Absicht. Diese Selbstzufriedenheit nimmt allerdings manchmal überhand und artet in Entrüstung über die Transferleistungen aus.

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  17. Zitronella schreibt:

    Was allerdings auch auf Gegenseitigkeit beruht, denn die „Parias“ haben mindestend genausoviel zu „maulen“ über Hartz 4 („müsste viel mehr sein“) wie die „Ehrbaren“ („wer nix leistet hat auch nix zu kriegen“).

    Weder das eine, noch das andere ist richtig.

    Ob der richtige Weg gewesen sein würde 1990 statt die DDR der BRD einzugemeinden es andersrum zu machen – Wer weiss ?.

    Ob die Zahlung eines „Bürgergeldes“ kommen wird – Wer weiss ?.

    Status quo ist jedenfalls etwas unfair, aber nicht so unfair und menschen-verachtend wie es manche darstellen.

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  18. hanneswurst schreibt:

    Mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten wäre natürlich wünschenswert, als größtes psychologisches Hindernis sehe ich jedoch die überkommene „die Leistungsträger schleppen die Faulenzer durch“ Vorstellung an, oft verbunden mit dem Vorurteil „wer Arbeit will, der findet auch welche“. Es ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit auch intellektuelle Berufe durch Technologie abgewertet werden. Der Arzt googelt die Diagnose, ein Expertensystem übernimmt die Vermögensberatung, ich wette die eine oder andere RTL Soap wird schon jetzt von einem intelligenten Agenten und nicht von einem Menschen erdacht. Wer denkt, er wäre als Entwickler solcher Technologien fein raus täuscht sich ebenso, Systeme lernen und passen ihre Algorithmen an, die Entwicklungssysteme werden „high-leveliger“, bald erzählt der Entwickler dem Computer nur noch, was das gewünschte Programm zu erledigen habe. Es müssen dringend Modelle für eine Welt mit sehr viel weniger Arbeit entwickelt werden. Die Arbeit wird ein immer kostbareres Gut, und sinnvolles, ehrenhaftes Leben muss auch ohne Arbeit, zumindest ohne Arbeit im herkömmlichen Sinne, möglich sein.

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  19. genova68 schreibt:

    Hannes, so isses. Aber das kann man einem kapitalistischen System schlecht beibringen.

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