Postmoderne Mythenbildung in Hildesheim

Was Architektur mit gesellschaftlichen Trends zu tun hat, sieht man in Hildesheim. Der Marktplatz dort wurde am 22. März 1945 durch Bombenangriffe weitgehend zerstört und in den 50er Jahren in modernem Stil neu aufgebaut. Die einigermaßen erhaltenen Gebäude wurden renoviert und in die neue Platzstruktur integriert. Die Einwohner der Stadt durften übrigens 1952 mittels einer Bürgerbefragung mitentscheiden. Ergebnis: 57 Prozent sprachen sich für den modernen Aufbau aus, 43 Prozent wollten eine Rekonstruktion. Die Beteiligung lag mit 71 Prozent bemerkenswert hoch.

In den 1980er Jahren drehte sich der Wind. Es formierte sich eine Bürgerinitiative namens „Bürger helfen ihrer Stadt“, was impliziert, dass die Stadt Hilfe braucht, nämlich städtebauliche. Man wollte die volkstümlich-historische Mitte zurück, die „Identität“ stiften soll, das Alte sollte wieder einen herausragenden Platz bekommen. Diese Bürgerinitiative steuerten Unternehmer und Geschäftsleute, weshalb es nur folgerichtig ist, dass sie 1986 in eine GmbH umgewandelt wurde.

Eine Bürgerbefragung gab es diesmal nicht. Zwischen 1983 und 1989 wurden die modernen Bauten am Marktplatz alle abgerissen und acht alte Häuser rekonstruiert. Genauer gesagt, wurden nur die Fassaden rekonstruiert. Das sieht auf den ersten Blick ganz niedlich aus:

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Diese drei Häuser sind in Wirklichkeit eins: Ein Hotel, innen modern ausgestattet. Die Fassade wurde drangeklatscht.

Gegenüber wurde, unter anderem, das wieder aufgebaut:

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Besser gesagt wurde diese Sparkasse (!) ganz zeitgemäß mit einer Stahlbetonfundamentplatte gebaut, aber eine historisierende Fassade vorgehängt. Schaut man genauer hin, sieht man, dass die Fenster blind sind. Sie führen einfach an die dahinterliegende tragende Fassade. Drinnen sieht die Bank aus wie jede andere auch:

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Kein Fachwerk, sondern Stahlbeton, keine kleinen Kammern, sondern eine große Halle, keine Butzenscheiben, sondern ein Glasdach. Sogar moderne Malerei hängt an den Wänden. Nur darf man das in Hildesheim von außen nicht sehen, es wäre offenbar gegen den Bürgersinn und gegen die Identität.

Viele Tagestouristen freuen sich hier sicher: Alles schön alt, friedlich, eine kleine Zeitreise aus der bösen Moderne in die gute alte Zeit. Wer etwas näher rangeht, sieht die Details:

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Das angeblich tragende Fachwerk schwebt über dem Sockel. Die Spalten laden dazu ein, die angeblich massive Fassade als Mülleimer zu benutzen.

Im benachbarten Knochenhaueramtshaus das gleiche Bild: Das Mauerwerk kann aus der Holzkonstruktion einfach herausgezogen werden.

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Auf weniger als zehn Meter darf man sich dieser „Architektur“ also nicht nähern, sonst ist´s nix mehr mit der Illusion. Alles Atrappe.

Fast schon peinlich berührt ist man bei sowas:

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Vor das Nachkriegsgebäude wurde ein steinerner Bogengang gesetzt. Die Säulen steht nun als Hindernis im Weg, wo doch ohne sie das Gebäude zusammenbrechen würde, inklusive der historisierenden Fassade übrigens. Da dürften selbst Hildesheimer mit Hardcore-Sehnsüchten nach der heilen Welt ins Grübeln kommen.

Stadt als Disney-Kulisse

Das Gebahren in Hildesheim war nur möglich vor dem Hintergrund des in den 70erJahren neu entstandenen Interesses an Stadt. Denkmalschützer und Alternative sprachen sich damals dafür aus, keine alten Gebäude mehr abzureißen (um dort beispielsweise eine Stadtautobahn zu bauen). Stattdessen sollten alte Häuser renoviert und technisch modernisiert werden. Der Mensch als Mittelpunkt der Stadt. Nicht zuletzt dieses Denken führte in der Folge zu der sogenannten Renaissance der Städte. Stadt als Aufenthaltsort begann wieder interessant zu werden.

Die Hildesheim-Connection hat damit nichts zu tun. Im Gegenteil. Die Idee eines behutsamen Umgangs mit Stadt ist dort pervertiert worden. Die Architekturgeschichte des Marktplatzes seit 1945 hat sie komplett zerstört, kein Stein blieb stehen. Es ist der Prototyp einer „Stadterneuerung“, die sich vorgeblich um die Stadt als Lebensraum sorgt und doch nur eine leicht konsumierbare Kulisse braucht für den Kommerz. Eine Stadterneuerung, die Altes nur dann haben will, wenn es ihr in den kleinbürgerlichen Kram passt und alles Moderne ästhetisch tilgt. Es ist ein neuer Typ „Bürgerinitiative“, der kein soziales Anliegen mehr hat, sondern mit einem diffusen Geschichtsbild operiert. Vielleicht hätte man konsequenterweise noch ein ECE-Shoppingcenter hinter mittelalterlichen Fassaden verstecken sollen.

Welches Gesellschaftsbild steht hinter einer Reduzierung von Stadt auf Walt Disney? Das damalige Mitglied des niedersächsischen Landtags, der CDU-Abgeordnete Anton Teyssen sagte es ganz unverblümt: Die „Leute“ würden vor den neuen alten Fassaden in Hildesheim demnächst „staunend Atem holen“ und „in ihrer Sentimentalität und in ihrer Naivität werden sie sogar sagen: Das ist schön„. Um mehr geht es auch nicht. Städte mit einer jahrtausend alten Geschichte werden reduziert auf eine kalkulierbare Touristenattraktion. Je naiver die Bürger, desto besser.

Die Argumentation der postmodernen Stadtverschönerer in den 80ern war ein rechtes Gebräu: Die „hochnäsige Bauverwaltung“ hat die unbescholtenen Bürger in den 50er Jahren „ausgeschaltet“. Die arme schweigende Mehrheit also, die mit dem gesunden Volksempfinden und Heimatbewusstsein. Dann, in den 80ern, halfen die Bürger ihrer Stadt, und zwar gegen die böse Obrigkeit, der es halt an gesundem Volksempfinden mangelt.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang: 1950 präsentierten die Gegner des modernen Aufbaus eine Karikatur, auf der der Marktplatz bevölkert ist von Arabern und Kamelen. Das waren die Methoden der Nazis gegenüber der Stuttgarter Weißenhofsiedlung.

Der Denkmalpfleger Michael Falser schreibt zu dem Fall Hildesheim:

„40 Jahre nach Kriegsende war die Totalrekonstruktion weder ein moralisches Anliegen einer Hildesheimer Mehrheit – diesmal gab es auch keine Abstimmung, eine angebliche Mehrheit für die Rekonstruktion wurde nie nachgewiesen – noch Teil einer sozial-kritischen und denkmalpflegerischen ‚Volksbewegung‘, sondern eine von Politik und postmodernem Architekturkommerz inszenierte Vermarktung des ‚Labels Bürgerinitiative‘ und des ‚Heimatspenders Fachwerk'“.

Dass es in Hildesheim auch anders geht, sieht man hier. Der Krieg ließ viele Straßen mit ganzen Fachwerkhausreihen stehen.

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Natürlich könnte man jetzt eine Menge Fragen stellen: über das Unbehagen an der Moderne, über städtebauliche Entwicklungen der Nachkriegszeit, über Begriffe wie Gemütlichkeit oder Heimat blabla. Lass ich jetzt aber. Der Text ist eh schon zu lang.

Außerdem hat der Architekt Gert Kähler das Thema bereits 1984 auf den Punkt gebracht:

„Nicht der Wunsch der Bewohner nach der heilen Welt ist reaktionär, nicht ihr Bedürfnis nach Identifikation mit der bebauten Umwelt, sondern das Bild, das ihnen von Architekten dafür gebaut wird, die Verlogenheit, mit der ihre Mythen ausgebeutet werden.“

Ungemein interessant dazu ist ein Buch von Michael Falser: Zwischen Identität und Authentizität. Zur politischen Geschichte der Denkmalpflege in Deutschland. Dresden 2008. Der Fall Hildesheim wird auf den Seiten 137 bis 152 behandelt. Alle Zitate und viele Detailangaben sind daraus entnommen.

Nachtrag, 21. Juni: Hier berichte ich über die Reaktionen zum Thema.

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23 Antworten zu Postmoderne Mythenbildung in Hildesheim

  1. Sander schreibt:

    Interessante Sichtweise! Als in Hildesheim Aufgewachsener kann ich deiner Historisierungs- und Kitschkritik nur zustimmen.
    Da ich den modernen, „alten“ Marktplatz inklusive des Hotels Rose nie in echt vor Augen hatte, finde ich es jedoch schwer, zu entscheiden, was wohl schlimmer ist: Unechte Heimeligkeit oder echte 50er & 60er Jahre Architektur, die sich aufgrund der massiven Kriegszerstörungen eigentlich überall sonst in Hildesheim zeigt.
    Ein Verweis auf die ästhetische Wahl zwischen Pest und Cholera?
    Dass derartige Prozesse oft ohne explizite Zustimmung der Bevölkerung „unbürokratisch“ innerhalb kleiner Kreise von Interessengruppen stattfinden (siehe auch Kurt Machens, scheinbar Bürgermeister-auf-Lebenszeit in Hi), merke ich auch jetzt wieder in Potsdam, wo ich erstens lebe und zweitens im letzten Semester ein sehr spannendes Seminar zum Thema Denkmalsschutz belegt habe („Ästhetik des Vergehens und Bewahrens – Denkmalpflege und Geschichtskultur im Wandel“ bei Frau Prof. Dr. Kleine).
    Die Stichworte hierbei wären der Aufbau des Stadtschlosses (alte Fassade vor neues Gebäude) sowie die allgegenwärtige Disneysierung weitreichender öffentlicher Räume (Paradebeispiel Sanssouci) bei möglichst unauffälliger Verdrängung weniger massenkompatibel ausgelegter Kulturformen (Schließung des „Spartakus“).

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  2. genova68 schreibt:

    Sander,
    danke für den Beitrag. Zu deiner Frage nach Alternativen: Falser berichtet in seinem Buch auch über den Wettbewerb von 1980, an dem Leute wie Gottfried Böhm, Deilmann und Ungers teilnahmen, und zwar mit sehr sehenswerten Ergebnissen. Das waren allesamt Entwürfe, die sich mit dem Vergangenen beschäftigt hätten, ohne es gnadenlos zu kopieren. Falser spricht beim Wedekindhaus von einem „Spielzeughaus“. Ich finde, das trifft es ganz gut.
    Potsdam, tja, sozusagen das Hildesheim des Ostens :-)

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  3. hanneswurst schreibt:

    In der Kritik der kommerziellen Verkitschung, die mir immer öfter in allen möglichen Kontexten begegnet und für die ich das Attribut „abgeschmackt“ für geeignet halte, stimme ich zu. Aber sollte man deshalb ein Klagelied über die postmoderne Architektur anstimmen? Die Sünden der Architektur der Moderne sind auch nicht ohne, oder?

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  4. genova68 schreibt:

    Ein weites Thema, aber schau dir den Wettbewerb von 1980 an, das ist keine rigorose Moderne, sondern eine Auseinandersetzung mit dem Ort.

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  5. Pingback: Hildesheim: Die Reko-Fans melden sich zu Wort « Exportabel

  6. HartaufHart schreibt:

    klar, die originalen Häuser wären uns lieber, aber was wollen wir machen; der perverse Herr Churchill, Säufer, Deutschenhasser, Halbamerikaner und hochverschuldet (vielleicht erfahren wir ja doch noch einmal, wer ihn bezahlt und gekauft hat), wollte nun mal Deutschland ausradieren, da mußte auch drei Minuten vor Kriegsende noch Hildesheim dran glauben – schließlich kämpft man als Engländer bis zum letzten Sikh, bis zum letzten Polen und bis zum letzten Zivilisten, nur die Soldaten sind seltsam feige…
    Egal, nun stehen dort teilweise Häusle, die von außen vorgeben, was sie von innen nicht (mehr) sind.
    Das ist bedauernswert, nur kein Einzelfall, ob Uni in Münster (Schloß von Schlaun), Uni in Hannover, außen alt, innen neu. Wie viele alte Häuser wurden überhaupt von innen entkernt, mit Neonröhren vollgestopft und, o Graus, sogar mit WC versehen ?
    Ja, wie viele Leute laufen sogar mit Kronen in den Zähnen, künstlichen Hüftgelenken und By-Pässen durch die Gegend und werden nicht standrechtlich erschossen !
    Burschi, für Dich gibts noch viel zu tun !

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  7. genova68 schreibt:

    Außen alt, innen neu: Stimmt, das gilt für das Schloss in Münster, aber eben nicht für Hildesheim: Da ist überhaupt nichts alt. Ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen, oder?

    Aber dennoch danke für deinen Beitrag, hart: Du bestätigst, was ich vermute: Ein reaktionäres Geschmacksempfinden bedingt ein reaktionäres Geschichtsverständnis.

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  8. hartmut schreibt:

    scheint mir, dass sich hartaufhart zur Kenntlichkeit entstellt hat…

    gespenstisch. Crchill war übrigens wirklich ein Säufer. Im Sommer 1940 sagte er: „Wir werden niemals aufgeben!“ – und dafür bewundere ich ihn über die Maßen.

    Die Luftangrife auf deutsche Städte hatten das Ziel, Kriegspotenzial zu zerstören – u.a., indem die Wohnstätten der Arbeiter in der Rüstungsindustrie zerstört wurden.

    Die deutschen U-Boot-Angriffe auf die englische Hndelsmarine hatten das gleiche Ziel (es wurden auch unter Ballast laufende Schiffe angegriffen mit der Begründung, die wären ja potenziell im Kriegseinsatz).

    Ach so:

    „schließlich kämpft man als Engländer bis zum letzten Sikh, bis zum letzten Polen und bis zum letzten Zivilisten, nur die Soldaten sind seltsam feige…“

    yep. In El Alamein zB. Oder ab dem 6.6.44 in der Normandie. feige Engländer. Mensch, was der Rommel dann gewesen sein muss…

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  9. hartmut schreibt:

    ergänzend: Und man komme mir nicht damit, 1945 sei der Krieg doch entschieden gewesen, was hätten die Luftangriffe noch sollen! Stimmt, der Krieg war entschieden! Aber bis Mai 45 griffen – obwohl der Krieg doch entschieden war! – auch deutsche U-Boote weiterhin an. Und es gab weiterhin Opfer! Auch zivile! Tja, so ist das, wenn man den totalen krieg verkündet! Auf einmal macht ihn sich auch der gegner zueigen…und auf einmal, wie Tucho prophetisch schrieb, sitzt ganz Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel…

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  10. bersarin schreibt:

    Tja HartaufHart,

    da hat ein Land erst ’nen Krieg angezettelt, dann nicht mal anständig kämpfen können, um ihn zu gewinnen, einen Rückzug nach dem anderen angetreten, bei jedem kleinen Frost gleich nach warmen Sachen gerufen, anstatt mal weiterzumarschieren mit zusammengebissenen Kauern, aufgrund unzulänglicher Generalität und schlechter Kriegsstratgie verloren bis zum Abwinken. Und hinterher dann greinen, in der Ecke stehen, jammern, mit verheultem Gesicht, aber beim ungeordneten Rückzug schmollend andere als feige bezeichnen. Ham wir gern sowas.

    Das ist nicht HartaufHart, sondern eher Birne-weich.

    Aber wie soll man auch gewinnen mit einem größten Führer aller Zeiten ( http://www.youtube.com/watch?v=ZUI4_SVvBKk ), der kein Fleisch aß, nicht rauchte, nicht trank und nur ein Ei hatte?

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  11. Onkel Siegfried schreibt:

    Ihr Neo-Liberalen Wssis seid echt nicht klar in der Birne!!! Der Beitrag von Beersarin topt alles bisher dagewesene! Leider weiß ich nicht mal, ob ich lachen oder weinen soll. Kann man nur von Glück reden, dass diese Generation bald verschwinden wird! Alles überholt!

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  12. T. Albert schreibt:

    Och, succulentus concretus, wissen Sie Birnenhirn nicht mal, wo Xanten liegt? Und Sie wollen Jung-Siegfried im Osten spielen? Sie Onkel?
    Deutsch können Sie immer noch nicht besser als gestern.
    Baut den Pfeifen Schulen!, sag ich ja immer.

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  13. genova68 schreibt:

    Siegfried und der Kaktus sind wohl deckungsgleich und kommen von dem Forum, das ich schon weiter oben erwähnt habe:

    http://architekturforum.net/viewtopic.php?f=51&t=2936&sid=78e87d3f70ea818b70d0a93b0b08c20f

    Man kann dort einiges lernen über Fachwerk etc., interessant (ernst gemeint). Die gnadenlose Rückwärtsgewandtheit dieser Leute ist allerdings anstrengend. Die gehen auch davon aus, dass alle guten Deutschen, also mindestens 90 Prozent, das alles so sehen wie sie. Die anderen sind die bösen Architekten und die Meinungsführer. Und wenn wir Pech haben, stimmt das sogar.

    Ich habe gerade nochmal das Zitat von oben von Gert Kähler gelesen, es trifft es sehr gut, finde ich:

    „Nicht der Wunsch der Bewohner nach der heilen Welt ist reaktionär, nicht ihr Bedürfnis nach Identifikation mit der bebauten Umwelt, sondern das Bild, das ihnen von Architekten dafür gebaut wird, die Verlogenheit, mit der ihre Mythen ausgebeutet werden.“

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  14. T. Albert schreibt:

    Kähler ist gut, ja, das triffts. Hätte ich schon mal früher gebrauchen können. Doof.

    Aber sonst habe ich gerade auf lateinisch gelernt, dass ich wahrscheinlich gar kein
    Mensch bin. Da hat OnkelSiegfriedKaktus
    dann irgendwie Recht mit dem „verjagen“und
    dem Glück am Verschwinden Anderer.
    Wieso muss ich jetzt immer an „Das Bauen im
    Neuen Reich“ von Gerdy Troost denken?

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  15. Onkel Siegfried aus Maui schreibt:

    Bravo T.Albert aka genova68!!! Superbeiträge im Zwiegespräch!!! Ihr/Du seid echt witzig!!! Hinter allem den Nazi sehen! Ihr seid ja die größten davon!!! Wetten!

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  16. Pingback: Bierglas Paulaner am Hildesheimer Markt | Bierglasblog.de

  17. Pingback: „Es ziehen sehr interessante Zeiten in Deutschland herauf…“ « Exportabel

  18. Lisa Schneider schreibt:

    „Der Krieg ließ viele Straßen mit ganzen Fachwerkhausreihen stehen.“

    Selten so einen Blödsinn gelesen. Es gibt nur noch 3 (!) Fachwerkhausstrassen in Hildesheim. Den Rest haben die Brandbomben zerstört. Es wurden extra wenig Sprengbomben geworfen, der Krieg war schliesslich schon entschieden, und die Alliierten wollten eine unversehrte Industrie übernehmen bei ihrem Einmarsch.
    Die Brandbomben sollten so viele Bewohner wie möglich töten und Wohnraum vernichten. Das ist auch leider gelungen. Einige wenige Sprengbomben wurden versehentlich über dem Senkingwerk abgeworfen, welches wegen der vielen Schienenstränge von oben wie ein Bahnhof aussah. (unterbrechung der Transportwege, Hunger und Elend für die Zivilbevölkerung). Der Bahnhof, welcher wie ein kleines Schloss aussah, blieb so gut wie unversehrt, wurde aber später Abgerissen um für einen kitschigen Disney-Bahnhof aus Stahl und Glas Platz zu machen. Der „neue“ Bahnhof steht auf den Fundamenten des alten.

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  19. Lisa Schneider schreibt:

    So, nun noch etwas zur Architektur : Es ist der Sinn der Sache, das man beim Knochenhaueramtshaus die Fächer der Selbsttragenden Holzkonstruktion mit Stein, Lehm und Mörtel ausgefüllt hat. Daher heisst das ganze dann auch FACH-WERK-HAUS.

    So, nun zur Sparkasse : es wurde den Bürgern nie ein komplett neues Gebäude in Altbauweise versprochen. Es ging von Anfang an darum, die Fassade wieder originalgetreu Nachzubilden.

    So, nun zum Marktplatz. Wo jetzt das Hotel steht, waren vorher keine Gebäude, sondern ein grosser Parkplatz. Manchmal war dort auch der Wochenmarkt. Die Fassade des Gebäudes ist nicht „angeklatscht“ sondern schlichtweg die Front des Gebäudes, in einem Zuge erbaut.

    Zum Hotel Rose : dieses schäbige, schwarz angelaufene in fertigzementbauweise schnellstens errichtete Gebäude war ein einziger Schandfleck für das einstige „Nürnberg des Nordens“. Ich hatte als Kind immer Angst dort vorbei zu gehen.

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  20. Lisa Schneider schreibt:

    So, nun nochmal zum Thema „DIsney“ und „Kitsch“. Was ist denn bitte wirklich Kitsch ? Das sind doch wohl diese gläsernen Blinke und Flackergebäude die nur aus Glas, Stahl und Beton bestehen. Mit Identität und Kultur hat das jedenfalls nichts zu tun.
    Man merkt, daß der obenstehende Artikel von jemandem verfasst wurde, der nicht annähernd weiß wovon er überhaupt redet (schreibt). Meines erachtens nach ist es eine klare Form von identitätsmangel, wenn man versucht andere Menschen, welche Identität besitzen, und diese auch zum Ausdruck bringen, diffarmiert, beschimpft „Nazis“ und ihre Kultur als „Kitsch“ bezeichnet.
    Das der „Autor“ nicht aus Hildesheim stammen kann geht aus dem Text auch hervor („Erinnerungslücken“ was den Marktplatz und seine Beschaffenheit angeht).
    Vielelicht könnte sich mal jemand zu Wort melden, der sich in Hildesheim auskennt ? Oder Ahnung von Architektur hat ?

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  21. genova68 schreibt:

    So, nun zu Lisa Schneider,

    Sie stellen zurecht die Frage, was Kitsch ist. Was auch immer das sein mag: Die Materialien Stahl, Glas und Beton stehen nun nicht unbedingt dafür. Und was Disney mit Stahl und Glas zu tun hat, erschließt sich mir noch weniger. Bitte beim Argumentieren wenigstens halbwegs sachlich bleiben.

    Identität: Was hat denn Ihre Identität mit Gebäuden zu tun, die schon lange vor Ihrer Geburt weggeblasen wurden? Und diese lächerliche Einheit von pseudomittelalterlicher Fassade und völlig anderem Innenleben ist Ihre Identität? Na, da kann man sich wohl auf einiges gefasst machen, wenn man mit Ihnen zu tun hat…

    Ansonsten: Wenn Sie schon zur Materialität der Gebäude Stellung nehmen, seien Sie etwas kritischer. Diese Gebäude sind keine Fachwerkhäuser, weil das Fachwerk nichts trägt.

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