Größter Bahnchef aller Zeiten

Unter dem Titel „Weltmeister“ macht es der ambitionierte Deutsche nicht gern. Der neue Bahnchef Rüdiger Grube (Foto) ist so einer.

„Die Bahn ist dazu da, den besten Service der Welt zu erbringen. Das muss unser Ziel sein“

sagte er laut Tagesspiegel bei seinem ersten öffentlichen Auftritt.

Ein bemerkenswerter Satz. Die Bahn, die seit Jahren viel dafür tut, schlechten Service zu bieten, will nun angeblich das Gegenteil. Verbunden mit einer weiteren Aussage Grubes, dass nämlich der bisherige Bahnchef Mehdorn „ein großes Vorbild“ für ihn sei, fragt man sich schon, ob bei diesem Spagat Grube nicht die Anzugshose reißt.

Grube sagte bei dem Auftritt noch mehr lustige Sachen. Zum Beispiel, dass er vom Zugfahren immer „total begeistert“  sei und er die Spitzelaffäre bis Juni „zügig und lückenlos“ aufklären wolle.

Nicht verwunderlich, dass er die Privatisierung nach wie vor für eine „Option“ hält.

Ein Schenkelklopfer auch, dass ihm sein PR-Berater offenbar eingeschärft hat, unangenehme Fragen erstmal mit „Vielen Dank für diese Frage“ zu beantworten. Leider durchschauen mittlerweile die meisten Journalisten diesen Kniff aus dem Rhetorik-Grundkurs. Schade, Herr Grube.

Abgesehen von der Lächerlichkeit dieses Managergeplappers ist es allerdings wirklich schade, dass die Bahn, die verkehrspolitisch wichtig wäre, wohl weiter dem Kapital zum Fraß vorgeworfen werden wird – jetzt offenbar mit einem größenwahnsinnigen Oberlokomitivführer.

Immerhin: Einen vermutlich wahren Satz hat der GröBaZ laut Tagesspiegel auch gesagt: „Man wird nicht erleben, dass ich das, was ich zugesagt habe, auch einhalte“.

Vielleicht sollte man doch wieder Auto fahren.

(Foto: DB AG)

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2 Antworten zu Größter Bahnchef aller Zeiten

  1. zeitcollector schreibt:

    Gut, das er nichts zugesagt hat! ;-)

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  2. Pingback: Kleiner Wutausbruch am Rande « Exportabel

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