Ob wir das Internet brauchen oder ob jetzt alle nur noch stumpf vorm PC hocken und was besser ist, Netz oder Print: Die Diskussion ist mir derzeit zu ermüdend. Oder auch zu kompliziert, wer weiß.
Hin und wieder findet man aber schöne Beispiele dafür, dass wir ohne das Internet ärmer wären.
Beispielsweise diese Seite: Laut Eigenaussage eine kleine Gruppe von Leuten, die „Bilder und Meinungen teilen über Lebensmittelverpackungen“. Sie wollen Verpackungen „feiern“, die „täglich unser Leben erfreuen“. Tausende von Flaschen, Dosen und anderen Behältern, schön geordnet nach Ländern und Verwendungszweck, werden einfach gezeigt, sonst nichts.
Wo, wenn nicht im Internet, hätten diese Freaks eine Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Es hat etwas vom Kantschen „interesselosen Wohlgefallen“ (vorausgesetzt, dahinter versteckt sich nicht die Verpackungsindustrie).
Kostprobe: Bier aus Lappland
… schön auch, dass für jeden etwas dabei ist, und zwar wirklich für jeden.
Zum Beispiel diese abgedrehte Sammlung von Kurzfilmen, die tierisch Spass machen:
http://www.xhamster.com
So etwas gibt es nur im Web.
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Natürlich wären wir ohne das Internet ärmer, und sei es nur ärmer um das Internet … nein, wirklich, die Herabsetzung von Publikationsschranken kann nur von Vorteil für die Verbreitung von Wissen sein … und sei es Wissen über Package-Design …
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In der Tat eine interessante Seite, Hannes. Mir persönlich fehlt nur ein anregender Kurzfilm zum Thema Hamstersex. Oder Sex mit Hamstern.
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Oh nein, ich habe offensichtlich die falsche URL aus meiner Browserhistorie gefischt, äh, der Computer wird auch von meinem Schwiegervater genutzt, hier ist die tierische URL:
http://www.cuteoverload.com
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Ich habe versehentlich den falschen Link aus meiner Browser-Historie kopiert. Der PC wurde von einem Hacker benutzt um mir völlig fremde Webseiten zu benutzen. Der richtige Link ist:
http://www.cuteoverload.com
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Der Hacker ist wahrscheinlich dein dir völlig fremder Schwiegervater.
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Kommentar Teil 1.
Es war einmal ein Mann, der hatte einen Hammer. Ein anderes Werkzeug besaß er nicht, also hämmerte er den ganzen Tag lang auf etwas herum. Den Nachbarn gefiel das nicht – der Grund ist uns leider nicht bekannt. Sie begannen, sich zu beschweren und schlossen sich zusammen, damit der Dorfälteste ein Hammerverbot verhängen möge. Der Dorfälteste kam dem Wunsch nach. Man nahm dem Mann den Hammer ab. Am Tag darauf ging er in die Stadt in einen Baumarkt, kaufte sich eine Säge und kehrte in sein Dorf zurück.
Eine andere Version der Geschichte: Wenn der Topf aber nun ein Loch hat, lieber Heinrich, lieber Heinrich… soviel zum Thema Internet.
Kommentar Teil 2: Lapinkulta mal live zu probieren, kann ich nur empfehlen. Das bringt Gedanken und Wünsche nach Werkzeugverurteilungsverschwörungen wieder in Ordnung. Dafür würde ich sogar bürgen. Mit meinem alten Laptop ohne Internetanschluss.
Kommentar Teil 3: Die Verpackungsgeschichte erinnerte mich an den Essay „Flaschen“ von Vilém Flusser. Er sortiert nicht nur die Welt der leeren Hülsen (hier in Form von Sektflaschen) nach aufgehobenen und weggeworfenen. Er schreibt auch über die Unverdaulichkeit mancher Kulturprodukte. Ambivalenz des Mülls.
Steht das nun in Bezug zu den Nagetieren jenes Schwiegervaters? Das mögen andere Menschen beurteilen.
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