Eine Ausstellung in Berlin: Die Nazis wollten aus Warschau eine Kleinstadt machen. Ein Plan von 1940 sah vor, dass aus 1,3 Millionen Einwohnern 40.000 werden. Praktisch die gesamte Stadt wollten die Deutschen abreißen, dafür sollte eine „Halle des Volkes“ entstehen, das ja zum größten Teil vorher aus diesem Ort hätte weggelöscht, getötet, in Arbeitslager gesteckt werden müssen, was auch immer. 1,26 Millionen Menschen, größtenteils Polen.
Der Architekt Hubert Groß, Leiter des Würzburger Stadtplanungsamtes, hatte den Auftrag, das ganze auszuführen: „Abbau der Polenstadt und Neubau der deutschen Stadt“ hieß das Projekt offiziell. Groß musste nach dem Krieg seine politische Laufbahn beenden und wurde freier Architekt. Angeblich hat er nach dem Krieg sogar das Angebot ausgeschlagen, erneut das Stadtplanungsamt zu leiten, und zwar mit der Begründung, dass „ein politischer Ausrutscher mit einem Rückwärtssalto nicht ungeschehen gemacht werden“ könne. Groß war damals schon wieder ganz gut im Geschäft, insofern bleibt der Verdacht, dass er auf das Stadtplanungsamt keine Lust mehr hatte, wer weiß.
Aus 1,3 Millionen werden 40.000. Eine extreme Nachricht aus der Nazi-Zeit, eine von vielen. Mir kommt das aufmerksamkeitsökonomisch so ähnlich vor wie die derzeitige Wirtschaftskrise: Jede einzelne Nachricht zum Thema hat eine ungeheure Dimension. Doch die relativieren sich angesichts des Gesamtszenarios. Alles eine Frage der Relation. Wie auch dieser Vergleich.
Den ersten Schritt hat man ja auch gemacht, sprich auslöschung der Bevlökerung und Zerstörung Warschaus. Den zweiten Schritt ,sprich „Aufbau“ übernahm dann Stalin…
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Daran habe ich auch gerade gedacht, Warschau war ja Opfer von großen Zerstörungen durch Bombardements.
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